Sehnenüberdehnung (Sehnenzerrung) - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Eine häufig auftretende Blessur ist die Sehnenüberdehnung. Sie entsteht zumeist durch Überbeanspruchung.
Bei einer Sehnenüberdehnung oder Sehnenzerrung handelt es sich um eine Verletzung des Sehnengewebes, ohne dass es dabei zu einer größeren Unterbrechung der Kontinuität kommt.
Sehnen und Muskeln
Zwischen Sehnen und Muskeln besteht ein enger Zusammenhang. So wird von beiden eine funktionelle Einheit gebildet. Skelettmuskeln verfügen stets über einen Ursprung sowie einen Ansatz.
Dazwischen liegen ein oder auch mehrere Muskelköpfe. Diese gehen in einen Muskelbauch und letztlich in eine gemeinsame Sehne über. Sämtliche Muskeln haben einen bestimmten Muskeltonus. Dieser Tonus besteht sogar im Ruhezustand.
Bewegungsabläufe
Kommt es zum Zusammenziehen der Muskeln, führt dies zur einer Bewegung, sodass der Muskeltonus ansteigt. Kehren die Muskelfasern wieder in ihre Ausgangsposition zurück, sinkt der Tonus dagegen wieder ab und der Muskel erschlafft. Da die Muskeln über das ganze Gelenk reichen können, sind für eine Bewegung mehr Kontraktionen erforderlich, was dazu führt, dass die Sehnen mehr oder weniger gedehnt werden.
Ursachen einer Sehnenüberdehnung
Eine Sehnenüberdehnung entsteht durch die Überbeanspruchung der Muskel-Sehnen-Einheit. Eine solche Überdehnung kann sich an mehreren Stellen dieser Einheit bemerkbar machen. So besteht die Gefahr, dass die Muskelfasern sich überdehnen, einreißen oder sogar ganz reißen.
Genauso ist es möglich, dass die Sehne sich überdehnt, gezerrt wird oder reißt. Meist kommt es dabei zur gleichzeitigen Verletzung von Muskel und Sehne. Häufige Auslöser für eine Sehnenüberdehnung sind Überbeanspruchungen bei sportlichen Aktivitäten oder schweren körperlichen Arbeiten.
Symptome
Ein typisches Symptom einer Sehnenüberdehnung oder Sehnenzerrung ist ein kurzer, scharfer Schmerz an der betroffenen Körperstelle. Zum Teil kann der Schmerz auch punktförmig im Sehnenverlauf ertastet werden.
Außerdem kommt es häufig zu Kraftverlust an der verletzten Stelle. Auch Bewegungseinschränkungen sind im Bereich des Möglichen.
Behandlungsmöglichkeiten
Ist die Sehne nicht gerissen, sondern nur überdehnt, genügt es, sie einige Tage lang zu schonen, damit sie sich wieder erholen kann. Eine bewährte Erste-Hilfe-Maßnahme nach einer Sehnenüberdehnung ist die so genannte PECH-Regel, die bei zahlreichen Sportverletzungen zur Anwendung kommt.
Das heißt, dass der Betroffene eine Pause einlegt und die verletzte Stelle mit Eis oder einer Kühlpackung behandelt. Des Weiteren wird ein elastischer Verband angelegt und die verletzte Stelle hochgelagert.
Wichtig ist zudem, die überdehnte Sehne nicht zu belasten, da sonst die Gefahr besteht, dass sie doch noch reißt. Nach ein paar Tagen der Schonung kann man das betroffene Gelenk langsam wieder belasten. Mitunter kann man unterstützend homöopathische Mittel, Schmerzmittel oder Sportsalben verwenden. Bei richtiger Behandlung und konsequenter Schonung sollte die Sehne nach einigen Tagen wieder über ihre gewohnte Leistungsfähigkeit verfügen.
Mitunter kann man einer Sehnenzerrung auch vorbeugen. So sollte man sich vor dem Training immer ausreichend aufwärmen, um Gelenk und Muskeln an die Belastung zu gewöhnen. Des Weiteren ist es ratsam, sich nicht zu überfordern.