Spirillen

Als Spirillen bezeichnet man wendelförmige Bakterien. Sie zählen zur Familie der Spirillaceae.

Von Jens Hirseland

Bei Spirillen handelt es sich um verhältnismäßig große, starr wendelförmige bzw. korkenzieherförmige Bakterien, die zur Gattung Spirillum sowie zur Familie der Spirillaceae gehören. Sie erreichen eine Länge von 14 bis 60 Mikrometern und weisen einen Durchmesser von 1,4 bis 1,7 Mikrometern auf.

Eigenschaften und Vorkommen

Ein Merkmal von Spirillen ist, dass sie sehr empfindlich auf Wasserstoffperoxid reagieren, da sie kein wasserstoffperoxid-spaltendes Enzym haben. Sie vertragen auch keine Natriumchlorid-Konzentrationen, die 0,2 g/L übersteigen. Außerdem benötigen die mikroaerophilen und gramnegativen Bakterien Sauerstoff.

Zu finden sind Spirillen vor allem in Süßwasser, das einen geringen Sauerstoffgehalt hat. Besonders groß ist ihr Vorkommen in Schweinejauche.

Krankheiten durch Spirillen

Rattenbissfieber

Zu den Krankheiten, die von Spirillen verursacht werden, gehört das Rattenbissfieber. Diese Erkrankung entsteht durch die Bakterienarten Spirillum minus sowie Streptobacillus moniliformes. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Bisse von

  • Mäusen
  • Ratten und
  • Eichhörnchen.

Besonders betroffen von dieser Infektionskrankheit, die weltweit eher selten auftritt, ist Japan.

Bemerkbar macht sich das Rattenbissfieber durch

  • die Bildung eines roten Exanthems an der Bissstelle.

Außerdem kommt es häufig zu

Nach einigen Wochen heilt die Krankheit wieder von selbst ab In seltenen Fällen kann sie allerdings auch tödliche Folgen haben. Zur Behandlung des Rattenbissfiebers kommt Penicillin G zur Anwendung, das mit einem Aminoglykosid kombiniert wird.