Grundkenntnisse der Architektur - Epochen und Stile (Hauptströmungen) sowie bekannte Architekten
Die Architektur beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Entwerfen von Häusern und anderen Bauwerken. In einem gewissen Grad kann man sie aber auch der Kunst zuschreiben. Wer sich über dieses Thema unterhalten möchte, sollte zumindest die Grundkenntnisse der Architektur kennen; dazu zählen verschiedene Epchen und Stile sowie bekannte Architekten. Lesen Sie hier über die Hauptströmungen der Architektur und informieren Sie sich über die bekanntesten Architekten.
Architektur hat nicht nur den Zweck, Häuser beziehungsweise andere Bauwerke zu entwickeln und zu entwerfen. Architektur ist in einem gewissen Grad auch Kunst und damit nicht völlig zweckgebunden. Aus diesem Grund ist sie auch einem ständigen Wandel unterworfen, abhängig vom Zeitgeist und dem vorherrschenden Geschmack.
Epochen und Stile
Es ist unmöglich, ein Gespräch über Architektur zu führen, wenn man keine Ahnung über die verschiedenen Strömungen und Schulen hat. Es ist daher wichtig, seinen Blicks für's Detail zu schulen und möglichst oft an Bauwerken oder wenigstens Architekturfotografien zu üben.
Erkennen sollte man zum Beispiel unbedingt, aus welcher Epoche der jeweilige Bau stammt und welchen Stil er verkörpert. Dabei wird der Laie ziemlich schnell an seine Grenzen stoßen. Berühmte Architekten zeichnen sich nämlich meist dadurch aus, dass sie sich nicht auf einen einzigen Stil beschränken, sondern dazu tendieren, mehrere Macharten miteinander zu kombinieren.
Es gibt immer das ein oder andere Bauwerk, dass so gar nicht in die Epoche passt, in der es entstanden ist. Handelt es sich um ein sehr berühmtes Werk, so sollte man diesen Umstand natürlich kennen, ansonsten wird man sich wohl nicht blamieren, wenn man einmal falsch liegt. Von den Grundkenntnissen bis hin zur Expertise ist es schließlich noch einmal ein großer Sprung.
Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über unterschiedliche Epochen und Stile der Architektur - detailliertere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier in unserem mehrseitigen Artikel.
Klassizismus
Von 1860 bis etwa 1910 entstanden vor allem solche Bauwerke, die als sehr klassisch beschrieben werden können. Man legte während dieser Epoche sehr viel Wert auf Stil und beschränkte sich zum Teil einfach darauf, bereits vorhandene historische Bauwerke zu kopieren.
Aus diesem Grund wird die Strömung auch als Historismus bezeichnet. Im Lauf der Jahre ging man langsam dazu über, die entsprechenden Bauwerke nicht nur zu kopieren, sondern einzelne Elemente zu extrahieren, neu zu erfinden und schließlich zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen.
Funktionalismus
Der Prunk und Protz der historischen Bauwerke fand jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg ein jähes Ende. Der Funktionalismus zog in die Köpfe vieler Architekten ein.
Wie der Name schon sagt, wurde nun viel mehr Wert auf die Funktionalität eines Gebäudes gelegt als auf sein ästhetisches Erscheinungsbild. Stuckdecken, Schnörkeleien und andere Verzierungen gehörten damit der Vergangenheit an.
Der Funktionalismus brachte damit auch eine gewisse Wirtschaftlichkeit mit sich. Bauwerke mussten funktionell und günstig zu unterhalten und zu betreiben sein. Eine Denkweise, die mit Hinblick auf die Geschehnisse zwischen 1939 und 1945 nicht verwunderlich erscheint.
Postmoderne
Doch auch die Schrecken des Krieges währten nicht ewig und so setzten sich bald wieder Erker, Türmchen und Ziersäulen in der Architektur durch. Man legte wieder mehr Wert auf eine ansprechende, leichte und malerische Bauweise.
Historische und traditionelle Zügen wurde wieder mehr Beachtung geschenkt. Diese Strömung bezeichnet man heute als Postmoderne.
Konstruktivismus
In der Sowjetunion herrschte jedoch nach wie vor eine minimalistische Bauweise vor. Der so genannte Konstruktivismus schwappte irgendwann nach Westeuropa über, so dass man heute auch lange nach dem Funktionalismus noch sehr funktionelle Bauten betrachten kann. Das Besondere am Konstruktivismus ist die Tatsache, dass Konstruktionen nicht versteckt, sondern offen sichtbar sein sollen.
Dekonstruktivismus
Als Gegenströmung setzte sich bald der Dekonstruktivismus durch, der sich durch scheinbare Instabilität und statische Unmöglichkeit auszeichnet.
Bekannte Architekten
Neben den einzelnen Epochen und Stilen sollte man natürlich auch über die Künstler Bescheid wissen, die diese verkörpern. Es reicht jedoch, wenn man die zwei bis drei populärsten Architekten ihrer Zeit kennt.
Bei der Recherche ist allerdings äußerste Vorsicht geboten. Nicht wenige Architekten haben sich im Laufe ihrer Karriere stark verändert und gingen zu Beginn ihrer Laufbahn einem ganz anderen Stil nach als gegen Ende ihrer Schaffensphase.
Solche Umstände sollte man wirklich kennen, bevor man einem Experten lautstark ins Wort fällt und sich dabei bis auf die Knochen blamiert. Als Basis in Sachen Gespräche über Architekten reicht es aber vielleicht auch aus, die Namen zu kennen, die für den Bau der berühmtesten Gebäude verantwortlich sind. Zu den bekanntesten Architekten zählen z.B.
- Günther Behnisch (D, 1922-2010): Olympiastadion München
- Gustave Eiffel (F, 1832-1923): Eiffelturm in Paris
- David Childs (USA, geb. 1941): One World Trade Center
- Frank Gehry (CAN, geb. 1929): Walt Disney Concert Hall L.A.
- Jacques Herzog (CH, geb. 1950): Elbphilharmonie in Hamburg
- Hundertwasser (AUT, 1928-2000): Hundertwasserhaus in Wien
- Karl Friedrich Schinkel (D, 1781-1841): gilt als berühmtester deutscher Baumeister, der das Stadtbild Berlins prägte
- Paul Wallot (D, 1841-1912): Reichstagsgebäude Berlin
Statik
Zu guter Letzt ist es auch nicht verkehrt, Grundkenntnisse in Sachen Statik zu haben. Schließlich besteht Architektur nicht nur aus Theorie. Die Kunst ist, Bauwerke zu entwerfen, die ihren Schöpfer möglichst lange Zeit überdauern.
Die Berechnungsverfahren der Baustatik lassen sich dabei einteilen in:
- Grafische Statik, zu der zeichnerische Verfahren zählen
- Starrkörperstatik, zu der rechnerische Verfahren zählen
- Experimentelle Statik
Die Ergebnisse der Berechnungen dienen der Tragwerke-Bemessung. Je nach Baustoffen, zu denen beispielsweise Boden und Erdstoffe, Massivbau, Stahlbau, Kunststoffbau oder Glasbau zählen können, werden andere Bemessungsverfahren eingesetzt.
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- Architektur analysieren: Eine Einführung in acht Kapiteln, Schirmer/Mosel, 2009, ISBN 3829602626
- Architektur im Bestand: Planung, Entwurf, Ausführung, Birkhäuser Architektur, 2007, ISBN 3764377518
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- Das Wissen der Architektur: Vom geschlossenen Kreis zum offenen Netz, Transcript, 2010, ISBN 3837615537
- Geschichte der Architektur: Von der Antike bis in die Gegenwart, Parragon, 2009, ISBN 1407568574
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Architektur synoptisch: Eine Zusammenschau der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts, Birkhuser-Verlag AG, 2008, ISBN 3764387114
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Architektur konstruieren: Vom Rohmaterial zum Bauwerk. Ein Handbuch, Birkhuser-Verlag AG, 2008, ISBN 3764386290
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Die Vier Bücher zur Architektur, MARIXVERLAG, 2008, ISBN 3865391761
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Antike Architektur und Bauornamentik: Grundformen und Grundbegriffe (Uni-Taschenbücher L), Utb, 2004, ISBN 3825282880
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Die Architektur Wittgensteins. Rekonstruktion einer gebauten Idee, Böhlau Verlag, 2010, ISBN 3205785479
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Architektur der Renaissance: Die Ästhetik großartiger Baukunst, Edel Germany, 2008, ISBN 3868032495
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Die Architektur der Renaissance in Italien, Beck, 2009, ISBN 3406581420
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Wortlose Geschichten: Ein Lesebuch über die Architektur, Königshausen & Neumann, 2010, ISBN 3826043243
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