Die Organisation einer eigenen kleinen Ausstellung - Planung, Räumlichkeiten, Angebote und Co.

Viele junge Künstler träumen von ihrer ersten eigenen Ausstellung. Zur Verwirklichung dieses Traums müssen aber nicht nur Mut und Ehrgeiz, sondern auch ein gewisses Maß an Organisationstalent vorhanden sein. Schließlich soll die erste Ausstellung erfolgreich verlaufen, Interesse in der Öffentlichkeit wecken und neugierig auf weitere Ausstellungen machen. Auch in der Position des Organisators für andere Künstler gibt es Vieles zu beachten. Lesen Sie, worauf es bei der Organisation einer eigenen Ausstellung in Sachen Planung, Räumlichkeiten und Ablauf wirklich ankommt.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Organisation als Künstler selbst

Ausstellungsort

Zunächst einmal muss man sich über den Ort Gedanken machen, an dem die Ausstellung stattfinden soll. Da das Budget zu Beginn einer künstlerischen Laufbahn oft noch beschränkt ist, sollte man nach Räumlichkeiten suchen, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Diese findet man u.a. bei

  • Kunstvereinen
  • Sparkassen
  • Stadtwerken oder
  • Rathäusern.

Auch in Galerien oder Museen hat man die Möglichkeit, seine eigenen Kunstwerke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Oft gibt es hier aber lange Vorlaufzeiten und die Aussteller verlangen, falls Kunstwerke verkauft werden, eine Provisionsbeteiligung.

Verkaufsoption

Nun sollte man sich überlegen, ob man seine Bilder, Skulpturen und andere Objekte nur ausstellen möchte, oder ob diese auch verkauft werden sollen. Für den letzten Fall muss man sich über die Anzahl der Drucke Gedanken machen. Generell gilt, je limitierter die Auflage ist, desto interessanter kann der Druck für die Kunden sein und desto mehr Gewinn kann man erzielen.

Thematischer Rahmen und Werbung

Eine Ausstellung hat meist einen Bezug zu einem bestimmten Thema. Es ist sinnvoll, zunächst ein Thema zu wählen, welches viele Menschen anspricht. Mit ein paar aussagekräftigen Schlagwörtern kann man nun gezielt Werbung für die Ausstellung machen. Als Werbeträger eignet sich vor allem die Presse.

Eine Anfrage bei der Lokalzeitung oder beim örtlichen Radio wird meist nicht abgeschlagen. Aber auch mit Flyern oder Plakaten lohnt es sich zu werben. Jedoch müssen hierfür manchmal Genehmigungen eingeholt werden.

Rahmen und Vitrinen

Nun beginnen die konkreten Planungen. Um Bilder und andere Kunstobjekte professionell und bestmöglich zu präsentieren, müssen Rahmen und Vitrinen angeschafft werden. Je nach Qualität kann das schnell das eigene Budget sprengen.

Galeristen bieten Rahmen und andere Utensilien manchmal auch zum Verleih an - im Gegenzug erwarten sie eine Provisionsbeteiligung, die bei bis zu 50 Prozent der Einnahmen der verkauften Kunstwerke liegen kann.

Ausstellungsagenturen

Wer seine eigene Ausstellung professionell organisieren lassen möchte, kann sich mit einer Ausstellungsagentur in Verbindung setzen. Dieser Weg ist aber nicht nur teurer, sondern hat auch lange nicht den Reiz, den eine eigene Organisation bieten kann.

Das Wichtigste ist, einen sicheren und geeigneten Ausstellungsraum für seine Werke zu finden
Das Wichtigste ist, einen sicheren und geeigneten Ausstellungsraum für seine Werke zu finden

Möchte man nicht für sich selbst eine Ausstellung organisieren, sondern für andere Künstler, zum Beispiel in Form einer Vernissage, kommen weitere Punkte hinzu...

Zusätzliche Aspekte für die Organisation für andere Künstler

Der passende Künstler

Wer für Werke anderer eine Ausstellung organisieren möchte, braucht natürlich den oder die passenden Künstler. In der Regel hat man sich zuvor bereits Gedankekn über ein Thema gemacht, sodass die Auswahl des entsprechenden Künstlers bereits eingegrenzt wird.

Man kann nun potenzielle Kandidaten selbst anschreiben und bei ihnen anfragen, ob sie an einer Ausstellung interssiert wären. Auch in Form einer Ausschreibung ist es möglich, an Künstler heranzutreten. Wichtig ist, im Vorfeld über die Bedingungen zu sprechen und diese schriftlich festzuhalten - es wäre mehr als ärgerlich, wenn der Künstler im letzten Moment aufgrund von Unstimmigkeiten abspringt.

Finanzierung

Die Finanzierung ist mit der wichtigste Punkt der Organisation, denn ohne die finanziellen Mittel wird man keine Veranstaltung auf die Beine stellen können. Eine mögliche Adresse ist die des Kultbüros.

Bei der Anfrage sollten Projektbeschreibung sowie Kosten- und Finanzierungsplan, in dem sämtliche Ausgaben aufgelistet sind, nicht fehlen. In diesem Zusammenhang ist es natürlich wichtig, die entsprechenden Belege aufzubewahren und die Einkäufe zu dokumentieren.

Möglich ist es auch, bei einem Sponsor anzufragen. Hier muss man zwischen Geldsponsoren und Sachsponsoren unterscheiden. Erstere zu finden ist deutlich schwieriger, dennoch sollte man es versuchen; auch hier müssen die besagten Dokumente mitgeschickt werden. In einem Vertrag wird hierbei festgelegt, dass der Sponsor zahlt und man als Aussteller sein Logo sichtbar macht.

Der Sachsponsor kann mit für die Ausstellung benötigtem Material unterstützen. Dies kann je nach Ausstellungsart ganz unterschiedlich ausfallen; Podeste, Rahmen, Befestigungsmöglichkeiten und Co. zählen dazu.

Generell empfiehlt es sich, potenzielle Sponsoren persönlich aufzusuchen. Die Vorbereitung auf das Gespräch ist wichtig.

Ein Wort zum Thema Einladungen

Dieser Rat gilt auch für den Künstler, der eine Ausstellung für sich selbst organisiert: Werden Einladungen verschickt, um Besucher zu der Ausstellung zu locken, darf man dabei sämtliche Leute, die bei der Vorbereitung und Organisation geholfen haben, nicht vergessen - damit sind sowohl die Sponsoren als auch die Mitarbeiter der Zeitung, die darüber ein nettes Wort verloren haben.

Generelle Tipps zum Ablauf

Steht die Organisation, sollte man noch in Sachen Ablauf ein paar Punkte beachten. Genügend Abwechslung ist hier wichtig, damit bei den Besuchern keine Langweile aufkommt. Das Event sollte unterhaltsam sein und dabei auch den ein oder anderen Höhepunkt beinhalten, ohne den Fokus von den ausgestellten Objekten zu nehmen.

Zu Beginn erfolgt die Begrüßung mit Begrüßungsgetränk und vielleicht ein paar Snacks. Die Besucher sollen in Ruhe ankommen und sich umsehen sowie erste Gespräche führen.

Sind alle erwarteten Gäste da und kommt auch sonst niemand mehr, ist eine kurze Rede angebracht, in der man die Besucher begrüßt und erzählt, was sie heir erwartet. Ob es weitere Reden oder vielleicht auch eine Führung gibt, kommt auf die Ausstellungsart und die Menge an Exponaten an.

Möglich sind auch Vorstellungen der einzelnen Künstler - sofern die Werke mehrerer Personen ausgestellt sind - oder auch musikalische Einlagen. Im Rahmen einer kurzen Abschlussrede verabschiedet man sich von den Besuchern.