Möglichkeiten der Bestattung im Überblick
In Deutschland ist es üblich, dass sich ältere Menschen bereits frühzeitig mit dem Thema der eigenen Bestattung auseinandersetzen. Dabei tritt unter anderem die Frage auf, was für eine Bestattungsart denn eigentlich gewählt werden soll. Die Erd- und Feuerbestattung zählen zu den klassischen bzw. am weitesten verbreiteten Bestattungsformen, doch auch Naturbestattungen werden immer häufiger angefragt. Lernen Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten der Bestattung kennen und informieren Sie sich über deren Merkmale und den Ablauf.
Erdbestattung
Ein Klassiker ist zunächst einmal die Erdbestattung. Bei dieser wird der gesamte Leib unter der Erde auf einem Friedhof vergraben. In Deutschland besteht dabei die gesetzliche Vorschrift, dass diese Form der Bestattung nur möglich ist, solange die Leiche in einem Sarg beigesetzt wird.
In diesem Zusammenhang ist es allerdings wichtig zu wissen, dass es auch Ausnahmen von dieser Regelung gibt. Schreibt beispielsweise der Glaube eine Bestattung in einem Leinentuch vor, wie es der Islam vorsieht, wird auch ein solches Vorgehen in der Regel genehmigt. Zudem müssen Erdbestattungen nicht zwangsweise in einem Einzelgrab erfolgen, sondern können auch in
- Familiengräbern
- Reihengräbern oder
- Wahlgräbern
abgehalten werden.
Ablauf
Im Rahmen einer Erdbestattung legt man den Leichnam in einen zersetzbaren Sarg, der zumeist aus Holz besteht, und bestattet diesen in einem Grab auf einem Friedhof. Vor der Bestattung erfolgt in der Regel eine Trauerfeier, die sowohl direkt am Grab als auch in einer Kirche abgehalten werden kann. Mitunter gibt es auch anonyme Erdbestattungen.
Das Grab lässt sich sowohl als Reihengrab als auch als Wahlgrab auswählen. Ein Wahlgrab hat den Vorteil, dass die Hinterbliebenen Größe und Lage des Grabs auswählen können. Außerdem verfügen sie über die Option, das Nutzungsrecht für das Grab zu verlängern.
Nicht selten sind Wahlgräber zweistellig oder mehrstellig, sodass sich dort später noch weitere Angehörige beisetzen lassen. So kommt es vor, dass Paare zweistellige Doppelgräber erwerben. Die Särge werden entweder nebeneinander oder übereinander platziert, was vom jeweiligen Grabstättenträger abhängt.
Ein typisches Merkmal der Erdbestattung ist die Grabpflege. Um diese kümmern sich entweder die Hinterbliebenen des Verstorbenen oder eine dafür beauftragte Friedhofsgärtnerei.
Ruhezeiten
Bei Erdbestattungen gelten bestimmte Ruhezeiten. Das heißt, dass das Grab innerhalb eines gewissen Zeitraums nicht wiederbelegt werden darf. Auf diese Weise stellt man die vollständige Verwesung der verstorbenen Person sicher.
Für Einzelgräber und Doppelgräber gilt eine Ruhezeit von wenigstens 20 Jahren. Allerdings können die Ruhezeiten je nach Friedhof unterschiedlich sein.
Feuerbestattung (Kremation)
Die inzwischen am meisten verbreitete Methode in Deutschland ist allerdings nicht die Erdbestattung, sondern die Feuerbestattung. Bei dieser Form der Beisetzung wird der Leichnam in einem Krematorium verbrannt.
Die Verbrennung erfolgt dabei ebenso in einem Sarg, welcher dann zusammen mit dem Leichnam eingeäschert wird. Man bezeichnet sie auch als Einäscherung oder Kremation.
Bei der klassischen Feuerbestattung wird die Asche anschließend in ein Behältnis gegeben, bei welchem es sich zumeist um eine Vase handelt. Diese kann dann in einem Reihengrab oder Wahlgrab beerdigt oder aber anonym bestattet werden.
Oftmals bildet die Feuerbestattung die Grundlage für andere Bestattungsarten wie zum Beispiel eine Felsbestattung oder eine Baumbestattung. In den deutschen Großstädten handelt es sich mittlerweile bei mehr als 50 Prozent aller Bestattungen um Feuerbestattungen, was auf die stark gestiegenen Kosten für eine Erdbestattung zurückzuführen ist.
Ablauf
Nachdem der Bestatter den Leichnam in einen Sarg gelegt hat, versieht er diesen mit einem feuerfesten Schamottstein, auf dem sich eine Registriernummer befindet, um die Identität der verstorbenen Person festzuhalten. Insgesamt nimmt die Kremation etwa 90 Minuten in Anspruch.
Ist die Einäscherung beendet, verbleiben noch etwa 2 bis 3 Kilogramm Asche. Diese füllt der Bestatter in eine Aschekapsel, die dann in einer Urne beigesetzt wird.
Im Gegensatz zu anderen Ländern dürfen die Hinterbliebenen die Urne nicht zuhause aufbewahren, sondern müssen sie beisetzen lassen. Das Einäschern des Leichnams in einem Sarg erfolgt wegen der besseren Brennbarkeit sowie aus Pietätsgründen. Während die Asche in Deutschland nicht in der freien Natur verstreut werden darf, ist dies in anderen Ländern wie der Schweiz, dagegen möglich.
Die Beisetzung der Urne findet zumeist auf einem Friedhof statt, wo sie in ein Urnengrab gelegt wird. Sie lässt sich aber auch in einer Urnenwand (Kolumbarium) oder einer Urnenstele bestatten. Ebenso sind Bestattungsvarianten wie eine Seebestattung, eine Naturbestattung oder sogar eine Weltraumbestattung möglich.
Kosten
Die Feuerbestattung gilt als günstigste Bestattungsart. So fallen die Kosten deutlich geringer aus als für eine Erdbestattung. Wird die Asche verstreut, ist es nicht nötig, eine Grabstelle zu erwerben. Da in Deutschland Sargpflicht herrscht, sind jedoch die Kosten für einen Sarg im Rahmen der Feuerbestattung zu beachten.
Naturbestattung
Unter einer Naturbestattung versteht man die Beisetzung einer verstorbenen Person in der freien Natur. Naturbestattungen gibt es in verschiedenen Varianten. Dazu gehören vor allem
- die Seebestattung
- die Baumbestattung
- die Almwiesenbestattung
- die Waldbestattung und
- die Felsbestattung.
Voraussetzungen für eine Naturbestattung
Alle Formen der Naturbestattung haben miteinander gemeinsam, dass im Vorfeld eine Einäscherung des Verstorbenen stattfindet. Danach wird die Urne mit dessen Asche an dem ausgewählten Naturort beigesetzt. Da die Natur erhalten bleiben soll, dürfen in der Regel keine Grabsteine oder Grabverzierungen angebracht werden.
In Deutschland sind Naturbestattungen in der freien Natur nicht möglich, da hierzulande Friedhofszwang herrscht. Es gibt aber einige Friedhöfe, die über Aschewiesen oder einen speziellen Baumbestand verfügen. So kann zum Beispiel auf Waldfriedhöfen eine Waldbestattung vorgenommen werden.
Darüber hinaus führen manche deutsche Bestattungsinstitute auch Naturbestattungen im Ausland, wie zum Beispiel in der Schweiz, den Niederlanden, Tschechien oder Frankreich durch.
Felsbestattung
Die Felsbestattung gehört zu den Naturbestattungen und ist für naturverbundene Menschen gedacht. Sie gilt als Alternative zur Feuerbestattung.
Ablauf
Bei einer Felsbestattung setzt man die Asche der verstorbenen Person in einem Felsengebiet bei. Zuvor ist jedoch das Einäschern des Leichnams in einem Krematorium erforderlich. Nach diesem Vorgang wird die Asche entweder an einer Grasnarbe, die an einem Felsen liegt, beigesetzt oder über dem Gebiet verstreut.
Da die natürliche Umgebung der Felsen nicht beeinträchtigt werden darf, ist das Anbringen von Grabschmuck normalerweise nicht gestattet. Es ist aber möglich, sich schon zu Lebzeiten den geeigneten Felsen auszusuchen.
Neben einzelnen Grabstellen bieten die Bestattungsunternehmen auch Familienfelsen an. Als besonders kostengünstig gilt der Gemeinschaftsfelsen, an dem mehrere Verstorbene ruhen.
Kosten
Angeboten werden Felsbestattungen in der Schweiz, während sie in Deutschland verboten sind. Die Beisetzung der Asche erfolgt in einem bestimmten Areal innerhalb der Schweizer Alpen. Die Kosten für eine Felsbestattung entsprechen denen einer Feuerbestattung. Mehrkosten können durch die Überführung der Asche entstehen. Dafür entfällt jedoch der Aufwand für die Grabpflege.
Almwiesenbestattung
Die Almwiesenbestattung bezeichnet man auch als Bergbestattung. Sie gehört zu den Naturbestattungen.
Ablauf
Bislang lassen sich Almwiesenbestattungen nur in der Schweiz durchführen, da dort kein Friedhofszwang herrscht. Bei dieser Beerdigungsform wird zunächst der Leichnam des Verstorbenen eingeäschert. Anschließend setzt man die Urne mit dessen Asche auf einer Naturwiese in den Bergen bei.
Für die Almbestattung greifen die Bestattungsinstitute in der Regel auf biologisch abbaubare Urnen zurück. Särge werden normalerweise nicht verwendet.
Auch auf das Aufstellen von Kreuzen oder Grabsteinen verzichten die Bestattungsunternehmen, um die Natürlichkeit der Almwiese zu erhalten. Die Verwendung von Grabschmuck ist zumeist nicht gestattet. Das Grab wird also vollkommen der Natur überlassen.
Varianten
Für die Almbestattung gibt es verschiedene Varianten. So kann die Urne auf Wunsch unmittelbar unter einem Edelweiß bestattet werden. Andere Möglichkeiten sind das Verstreuen der Asche direkt über der Almwiese oder an einem Berghang.
Im Rahmen der Almwiesenbestattung besteht die Möglichkeit, eine Trauerfeier mit den Angehörigen des Verstorbenen durchzuführen. Wer sich eine Bestattung dieser Art wünscht, sollte bereits zu Lebzeiten eine Kremationsverfügung erlassen.
Mittlerweile bieten auch in Deutschland einige Unternehmen Almbestattungen an. Nach der Regelung der Formalitäten wird die verstorbene Person eingeäschert, was auch in Deutschland stattfinden kann. Danach schickt man die Urne mit der Asche per Post in die Schweiz, wo sich ein Schweizer Unternehmen um alle weiteren Maßnahmen kümmert.
Baumbestattung
Eine weitere Naturbestattung ist die Baumbestattung, die noch relativ neu ist und in den meisten Fällen außerhalb von traditionellen Friedhöfen stattfindet. Dabei setzt man die Asche des Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes bei. Dieser Baum lässt sich schon zu Lebzeiten auswählen. Auch die Nutzung von Bäumen als Familiengrabstätten ist möglich.
Ablauf
Vor der Baumbestattung erfolgt im Anschluss an die Leichenschau zunächst die Einäscherung der verstorbenen Person in einem Krematorium. Danach überführt man die Urne, die die Asche enthält, zu dem Wald oder Friedhof, der für die Beisetzung ausgewählt wurde.
Bestattungsunternehmen wie FriedWald und RuheForst bieten den Hinterbliebenen die Möglichkeit an, die Urne selbst zur Grabstätte zu bringen. Ansonsten wird diese Aufgabe vom Bestatter übernommen. Auch eine Trauerfeier direkt an der Grabstätte lässt sich im Rahmen einer Baumbestattung durchführen. Dabei wird von einem Pfarrer oder einem weltlichen Redner eine Ansprache gehalten, um den Verstorbenen zu ehren.
Genehmigung nötig
Baumbestattungen können nur in Wäldern stattfinden, die über eine behördliche Genehmigung verfügen. In Deutschland gibt es mehrere solcher Wälder.
Diese werden unter bestimmten Markennamen wie FriedWald oder RuheForst geführt. Doch auch auf Waldfriedhöfen lassen sich Baumbestattungen durchführen.
Wünscht sich jemand für sich eine Baumbestattung, ist es ratsam, seinen Willen noch zu Lebzeiten durch eine Bestattungsverfügung zu äußern, die man selbst verfassen kann. Wichtig ist, dass diese Verfügung von einem Notar beglaubigt wird, da sie erst dadurch Rechtsgültigkeit erlangt.
Grabarten
Für eine Baumbestattung stehen mehrere Grabarten zur Verfügung. So werden unter anderem Freundschaftsbäume oder Familienbäume angeboten, an denen sich bis zu zwölf Personen bestatten lassen.
Außerdem gibt es Gemeinschaftsbäume, an denen man Verstorbene, die nicht miteinander verwandt oder befreundet waren, beisetzt. Eine weitere Variante ist der Partnerbaum für Eheleute.
Bei der Urne, die für die Baumbestattung verwendet wird, handelt es sich um eine spezielle Bio-Urne aus Biokunststoff. Sie hat die Eigenschaft, biologisch abbaubar zu sein und gilt als umweltfreundlich. Im Gegensatz zu anderen Beerdigungsformen ist eine Grabpflege bei der Baumbestattung nicht möglich.
So muss auf Grabmale oder Grabkerzen verzichtet werden, um die Natürlichkeit des Waldes zu bewahren. Auch die Verwendung von Särgen ist nicht möglich. Um die Grabstätte zu kennzeichnen, markiert man den Baum zumeist mit einer kleinen Namenstafel.
Kosten
Die Kosten für eine Baumbestattung fallen unterschiedlich aus und hängen vom Baumstandort und dem Träger ab. Gemeinschaftsbäume gelten als kostengünstiger als Familien- oder Einzelbäume.
Außerdem kosten Grabplätze an Bäumen, die an einer besonderen Stelle stehen, mehr als Bäume, die sich abseits befinden. Da die Regelungen jedoch sehr verschieden sind, wird empfohlen, sich nach den individuellen Bestattungskosten zu erkundigen.
Seebestattung
Zu den Naturbestattungen wird auch die Seebestattung gezählt. Wie der Name schon vermuten lässt, findet die Bestattung des Verstorbenen auf See statt.
Voraussetzungen und Ablauf
Vor der Seebestattung muss der Leichnam der verstorbenen Person in einem Krematorium eingeäschert werden. Danach füllt der Bestatter die übrig gebliebene Asche in eine wasserlösliche Urne, die aus Salzstein oder Zellulose besteht.
In Deutschland erfolgen Seebestattungen in bestimmten Gebieten von Nordsee und Ostsee außerhalb der Dreimeilenzone. Auf Binnengewässern wie Seen und Flüssen sind sie dagegen hierzulande nicht gestattet. Gewünscht wird eine Beisetzung auf See zumeist von Menschen, die eine besondere Beziehung zum Meer hatten.
An der Bestattung nehmen oft die Angehörigen teil. Es ist aber auch eine anonyme Beisetzung möglich. Um eine Seebestattung durchführen zu können, bedarf es einer behördlichen Genehmigung.
Nachdem das Bestattungsschiff das entsprechende Gebiet erreicht hat, wird die Urne mit den sterblichen Überresten der See übergeben. Schon wenige Stunden später löst sie sich auf dem Meeresgrund auf.
Kosten
Die Kosten für eine Seebestattung entsprechen denen einer Feuerbestattung. Zusätzlich fallen allerdings noch die Kosten für die Bestattungsreederei an. Sie hängen davon ab, ob an Bord eine Trauerfeier mit Passagieren stattfindet oder nicht. Dagegen entfallen die Friedhofsgebühren sowie die Kosten für die Grabpflege.
Waldbestattung
Zu den verschiedenen Varianten der Naturbestattung gehört die Waldbestattung. Häufig verwendet man den Begriff auch als Synonym für eine Baumbestattung. Diese Beisetzungsvariante wird vor allem von Naturliebhabern bevorzugt.
Ablauf
Im Rahmen einer Waldbestattung setzt man die Urne mit der Asche des Verstorbenen am Baum eines Waldes ab. Da in Deutschland Friedhofszwang besteht, muss der Baumbestand zu einem Friedhof gehören. Von manchen Bestattungsunternehmen werden mittlerweile spezielle Waldgräber angeboten, in denen sich neben Urnen auch Särge beisetzen lassen.
Mittlerweile gibt es auch Waldbestattungen in speziell dafür vorgesehenen Arealen. In Deutschland stehen dafür verschiedene Waldgebiete von zwei unterschiedlichen Anbietern zur Verfügung. Typisch für Waldbestattungen außerhalb eines Friedhofes ist, dass man die Natürlichkeit des Waldes nicht beeinträchtigt und die Grabstelle der Natur überlässt.
Diamantbestattung
Bei der Diamantbestattung handelt es sich eigentlich nicht um eine der üblichen Bestattungsarten. Diese spezielle Form kommt auch nur selten zur Anwendung. Vor der Diamantbestattung wird eine Feuerbestattung durchgeführt.
Ablauf
Im Rahmen einer Diamantbestattung erfolgt eine teilweise Umwandlung der Asche des Verstorbenen in einen Diamanten. Dieser erreicht jedoch maximal nur die Größe eines Streichholzkopfes, da sich nur ein kleiner Teil der Asche zum Herstellen von Diamanten eignet.
Die restliche Asche setzt man in einem separaten Grab auf herkömmliche Weise bei. Der Diamant soll eine bleibende Erinnerung an die verstorbene Person sein.
Herstellung
Nach einer Feuerbestattung verbleibt Kremationsasche, die zu einem kleinen Teil aus Kohlenstoff besteht. Mithilfe einer speziellen Trennungsmethode ist es möglich, den Kohlenstoff aus der Asche herauszulösen. Danach simuliert man die natürlichen Entstehungsbedingungen eines Diamanten.
Nötig dazu sind Temperaturen zwischen 1.500 und 1.700 Grad Celsius sowie ein hoher Druck zwischen 50.000 und 60.000 Bar. Unter diesen Bedingungen kommt es zur Verflüssigung der Kohlenstoffverbindung und zur Veränderung seiner Struktur.
Es dauert etwa zwischen 3 und 12 Monate, bis sich aus dem Kohlenstoff Diamantkristalle bilden. Schließlich entsteht durch einen speziellen Schliff ein Erinnerungsdiamant für die Angehörigen des Verstorbenen.
Anbieter und Kosten
Angeboten werden Diamantbestattungen unter anderem in
- der Schweiz
- der Tschechischen Republik und
- den USA.
In Deutschland ist diese Beerdigungsform dagegen nicht erlaubt und moralisch umstritten. Es gibt aber einige deutsche Bestattungsinstitute, die die Anfertigung der Erinnerungsdiamanten im Ausland vornehmen lassen.
Für eine Diamantbestattung muss tief in die Tasche gegriffen werden. So ist mit Kosten von einigen Tausend Euro zu rechnen. Darüber hinaus entstehen den Angehörigen weitere Kosten für das Bestatten der Restasche sowie für eine Trauerfeier.
Körperspende
Manche Menschen stellen ihren Körper nach ihrem Tod anatomischen Instituten zur Verfügung. Dort wird er zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet. Da das jeweilige Institut die Kosten für die Bestattung teilweise oder sogar vollständig übernimmt, entlastet dies die Hinterbliebenen finanziell.
Voraussetzungen für eine Körperspende
Möchte man seinen Körper wissenschaftlichen Zwecken zur Verfügung stellen, ist es erforderlich, schon zu Lebzeiten einen Vertrag mit einem entsprechenden Institut abzuschließen. Dieser Schritt sollte unbedingt mit den Angehörigen abgesprochen werden.
So haben die Hinterbliebenen im Todesfall nicht die Möglichkeit, die Körperspende zu widerrufen. Dies kann nur der Spender selbst. Nach dem Tod des Spenders müssen die Angehörigen das Institut davon in Kenntnis setzen.
Beisetzung des Spenders
Bis zur Beisetzung des Spenders kann viel Zeit vergehen, denn oft dauern die wissenschaftlichen Untersuchungen Monate oder sogar Jahre an. Bestattet wird der Leichnam des Spenders zumeist auf einem Universitätsfriedhof.
Plastination
Als Plastination wird ein Verfahren bezeichnet, das zur Konservierung von Leichnamen dient. Nach dem Konservieren stellt man die Plastinate medizinischen Einrichtungen oder Museen zur Verfügung.
In der Regel findet eine Plastination nur an Teilen des Körpers statt. Dazu gehören vor allem die Organe. Es gibt aber auch komplette Plastinate von Menschen.
Verfahren
Bei der Plastination handelt es sich noch um ein Verfahren, das auf den Anatomen Gunther von Hagens zurückgeht, der 1997 die gebräuchlichste Methode entwickelte. Von Hagens ersetzte die Zellflüssigkeit im Körper durch Kunststoff. Auf diese Weise wirkt das Plastinat lebensecht.
Im Rahmen einer Plastination wird der Körper eines Verstorbenen als Ausstellungsstück zu medizinischen Zwecken verwendet. Zu einer Beisetzung auf einem Friedhof kommt es nicht. Seinen Körper stellt der Spender bereits zu Lebzeiten zur Verfügung.
Kyronik
Eine eher ungewöhnliche Bestattungsart ist die Kyronik. So kann sie eigentlich nicht zu den Bestattungen gezählt werden, da die Personen, die sich für die Kyronik entscheiden, hoffen, den Tod und den körperlichen Verfall dadurch letztlich verhindern zu können.
Kyroniker vertreten die Ansicht, dass die Medizin in Zukunft die Krankheit heilen kann, die ihren Tod verursacht hat und außerdem in der Lage ist, ihren Körper und Geist wiederzubeleben. Aus diesem Grund lassen Kyroniker ihren Körper oder zumindest einige Zellen in einem medizinischen Labor einfrieren bzw. durch Kälte konservieren, was man als Kyrostase bezeichnet.
Ablauf
Im Rahmen einer Kyrostase wird der Körper in eine Art künstlichen Winterschlaf versetzt. Zu diesem Zweck bewahrt man ihn in einem Bad mit kaltem Flüssigkeitsstickstoff auf, das eine Temperatur von -196 Grad Celsius aufweist.
Damit es nicht zur Zerstörung der Körperzellen durch Eiskristalle kommt, tauscht man das Blut durch Kälteflüssigkeit aus. Auf diese Weise sollen die Verfallsprozesse, die nach dem Tod einsetzen, gestoppt werden.
Angeboten wird die Kyronik vor allem in den USA, aber auch in einigen europäischen Ländern wie der Schweiz. In Deutschland ist sie jedoch bislang nicht zugelassen.
Allerdings befindet sich die Kyronik noch in der Entwicklungsphase. So gibt es bislang keinerlei Möglichkeiten zur Wiederbelebung des Körpers. Darüber hinaus ist das ethisch umstrittene Verfahren überaus kostspielig.
Luftbestattung
Bei einer Luftbestattung wird die Asche einer verstorbenen Person in der Luft verstreut, was aus einem Helikopter, einem Flugzeug oder einem Heißluftballon aus erfolgen kann. Die Luftbestattung zählt zu den neueren Bestattungsvarianten.
Ablauf
Bevor sich eine Luftbestattung durchführen lässt, ist es nötig, die verstorbene Person erst einmal in einem Krematorium einzuäschern. Anschließend wird die Asche in ein Flugzeug, Helikopter oder Heißluftballon gebracht. Während des Fluges verstreut man die Asche dann schließlich im Wind.
Je nach Größe kann in dem Luftfahrzeug auch eine Trauerfeier stattfinden. Die Anzahl der Teilnehmer ist jedoch begrenzt. Eine andere Variante ist die Nachthimmelbestattung, bei der die Asche mithilfe eines Feuerwerkskörpers in den Nachthimmel aufsteigt.
Da in Deutschland Friedhofszwang herrscht, ist die Luftbestattung dort nicht erlaubt. Möglich ist sie dagegen in bestimmten Gebieten innerhalb Frankreichs, Tschechiens und der Schweiz.
Dort lassen auch einige deutsche Beerdigungsinstitute Luftbestattungen durchführen. Wer sich eine Luftbestattung für sich wünscht, sollte zu Lebzeiten eine Luftbestattungsverfügung hinterlegen.
Weltraumbestattung
Zu den seltensten und kostspieligsten Bestattungsarten zählt die Weltraumbestattung, die vor allem in den USA angeboten wird. Bekannt wurde die Weltraumbestattung durch die Beisetzung des kanadischen Schauspielers James Doohan (1920-2005), der durch die Rolle des Scotty in der TV-Serie "Raumschiff Enterprise" zu weltweiter Berühmtheit gelangte.
Ablauf
Vor einer Weltraumbestattung erfolgt zunächst die Einäscherung des Leichnams in einem Krematorium. Ungefahr 7 Gramm der Asche füllt man dann in eine Mikrokapsel und bringt sie zusammen mit anderen Kapseln an Bord einer Trägerrakete. Diese wird schließlich gestartet und in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht.
Die Kapsel umrundet ein paar Mal den Erdball und verglüht letztendlich nach dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Für die restliche Asche des Verstorbenen ist eine separate Beisetzung erforderlich.
Kosten
Eine Weltraumbestattung ist sehr teuer. So kostet das Versenden der Asche 25.000 Dollar.
Hinzu kommen noch die Gebühren für die Kremation und das Bestattungsunternehmen. Da die Raketenstarts lediglich in den USA und Russland stattfinden, bieten nur wenige deutsche Institute eine Bestattung in den unendlichen Weiten des Weltraums an.
Muslimische Bestattung
Im Rahmen einer muslimischen Bestattung wird eine verstorbene Person nach islamischen Riten und Traditionen beigesetzt. Diese unterscheiden sich jedoch stark von den in Deutschland üblichen christlichen Traditionen sowie von der deutschen Rechtssprechung.
Da die Anzahl an muslimischen Bürgern in den letzten Jahren in Deutschland stetig zugenommen hat, bieten mittlerweile zahlreiche Friedhöfe Bestattungen nach islamischen Traditionen an.
Rechtliche Probleme
Ein Problem ist, dass sich muslimische Bestattungen häufig nicht in Einklang mit den deutschen Bestattungsgesetzen bringen lassen. So sind einige islamische Riten in Deutschland gesetzlich nicht zulässig. Zum Beispiel herrscht in Deutschland Sargpflicht, die sogar bei der Einäscherung in Krematorien gilt.
Diese Pflicht steht jedoch im Widerspruch zu den islamischen Bestattungsriten, bei denen es üblich ist, den Verstorbenen zunächst einer rituellen Waschung zu unterziehen und dann in einem Leinentuch zu beerdigen. Auf einen Sarg wird dabei verzichtet.
Wichtig ist zudem, den Leichnam seitlich mit dem Blick zur arabischen Stadt Mekka in das Grab zu legen. Darüber hinaus soll der Verstorbene möglichst schon am Todestag beigesetzt werden. Nach deutschem Recht herrscht jedoch eine Mindestwartezeit von zwei Tagen.
Aus diesen Gründen wurden verstorbene Muslime in der Vergangenheit zumeist in ihren Heimatländern beerdigt. Mittlerweile gibt es in einigen deutschen Großstädten wie zum Beispiel Berlin jedoch Ausnahmeregelungen. So können dort die Verstorbenen in einem Leinentuch beigesetzt werden.
Außerdem bieten auch mehr Bestattungsunternehmen muslimische Beerdigungen an. Bei den Bestattern handelt es sich zumeist selbst um Muslime, die mit den islamischen Gebräuchen vertraut sind.
Digitalbestattung
Letztlich kann noch die virtuelle Bestattung genannt werden. Hierbei handelt es sich um keine Bestattung im eigentlichen Sinne, weshalb der Körper immer noch nach den bereits genannten Möglichkeiten bestattet werden muss.
Stattdessen stellt die Digitalbestattung eine Art virtuelle Gedenkstätte dar, an welcher jeder verstorbene Mensch ein virtuelles Grab erhalten kann. Angehörige und Freunde können diese Stätte dann nutzen, um die Trauerarbeit zu bewältigen. Zudem sollen solche digitalen Gräber dauerhaft bestehen, so dass auch noch Nachkommen in vielen Jahrhunderten in der Lage sein sollen, das virtuelle Grab eines Urahnen zu besuchen und die Einträge der damaligen Zeit zu lesen.