Sarkophag und Tumba
Unter den verschiedenen Sargarten gibt es nicht nur die klassischen Varianten aus Holz. Der frühere Sarkophag ist vielfach aus Metall. Entscheidend ist die Dauerhaftigkeit des Sargmaterials. Die Tumba hat von ihrer Art her viel Ähnlichkeit mit dem Sarkophag. Der gravierende Unterschied ist die Nutzung. Die Tumba ist ein Grabmal ohne Inhalt, während sich im Sarkophag die Überreste des Verstorbenen befinden. Erfahren Sie, wodurch sich Sarkophag und Tumba auszeichnen und in welcher Form sie genutzt worden und werden.
Sarkophag
In verschiedenen Kulturen der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende diente der Sarkophag als Behältnis für verstorbene Persönlichkeiten. Der Sarkophag wurde in öffentlichen Stätten wie Kirchen und Grüften platziert.
Oftmals waren es Pilger- oder Gedenkstätten, die im Verlaufe der Geschichte besucht und besichtigt wurden. Entscheidend für den Sarkophag war und ist noch heute sein Material.
Um den Sinn als Sarkophag zu erfüllen, darf es weder zerfallen noch sich auflösen. Das geeignete Material ist daher seit jeher Stein oder Metall. Einen Sarkophag aus Holz gibt es wegen der relativen Kurzlebigkeit des Materials nicht.
Kann man von einem Steinsarg im ursprünglichen Sinne sprechen, tragen heute auch Särge aus anderen beständigen Materialien diese Bezeichnung, besonders bei denjenigen, die in Kirchen oder Grüften aufgestellt sind. Sie sind für den dauerhaften Erhalt bestimmt.
Unterschiedliche Ausführungen
Sarkophage sind in vielen Fällen künstlerisch verziert sowie mit Inschriften versehen. Abhängig von der Wertigkeit, die in den Kulturen und Jahrhunderten den Sarkophagen zugeschrieben wurde, sind sie sowohl außen als auch im Inneren verziert und ausgeschmückt.
Ägyptische Sarkophage wurden aus Kalkstein sowie aus Basalt gefertigt. In Griechenland waren Ziegeln sowie Tonplatten das Basismaterial, während in römischen Provinzen die Sarkophage vielfach aus den regional unterschiedlichen Steinarten angefertigt wurden. Hier kam es weniger auf die Ausgefallenheit des Materials als vielmehr darauf an, den Verstorbenen in einem Sarkophag beizusetzen und somit der Nachwelt zu erhalten.
Jemanden in einem Sarkophag zu bestatten ist eine Sitte, die auch das Christentum übernommen hat. Erste Abbildungen von Steinsärgen waren Ende des 3. Jahrhunderts zu sehen. Das Modell, welches in der Mitte des 4. Jahrhundert für Iunius Bassus Theotecnius, römischer Stadtpräfekt, angefertigt wrude, gilt als einer der wichtigsten christlichen Vertreter.
Tumba
Die Tumba ist ein Hochgrab ohne Inhalt. Sie ist ein freistehendes Grabmal, das von seiner Art und Form her einem Sarkophag sehr ähnlich ist. Deswegen wird die Tumba etwas leger auch als ein Scheingrab bezeichnet.
Sie ist eine Gedenkstätte in den Erscheinungsformen
- einer Kastentumba
- einer Sockel- oder
- einer Fenstertumba.
Wie das Wort "Kastentumba" sagt, besteht das Grabmal aus der Unterplatte, den Seitenplatten sowie einer Abdeckplatte. Dieses kastenförmige leere Behältnis ist meistens auf einem Sockel platziert.
Mehrere Öffnungen in den einzelnen Kastenwänden geben Einblick in die Tumba. Das Material einer Tumba ist ebenso langlebig wie das von Sarkophagen.
Eine Tumba wird in Kirchen, vorwiegend jedoch auf Friedhöfen aufgestellt. Sie war in früheren Jahrhunderten eine für die Öffentlichkeit zugängliche Gedenkstätte für Verstorbene, die in einer Familiengruft beigesetzt wurden.
Die befand sich beispielsweise auf einem privaten Landsitz, der nicht zugänglich und oftmals auch gar nicht bekannt war. Mit der Doppeltumba wurde eines verstorbenen Ehepaares gedacht und gleichzeitig deutlich gemacht, dass es im heimischen Kreise gemeinsam beigesetzt worden ist.
Scheinsarg
In früheren Zeiten war es üblich, in katholischen Kirche ein Lattengerüst aus Holz, welches mit einem schwarzen Überwurf überzogen war, aufzustellen, sofern es beim Requiem keinen Sarg in der Kirche gab. Diese Sargattrappe wurde ebenfalls als Tumba bezeichnet. Hier sprach man am Ende der Totenmesse Fürbitten für einen Verstorbenen.