Mögliche Werkstoffe für die Bildhauerei

Ton, Stein, Gips, Holz, Bronze: Es gibt verschiedenste Werkstoffe im Bereich der Bildhauerei, die für eine räumliche Arbeit in Frage kommen. Einige davon sind mit der Hand formbar, andere fest und nur durch entsprechende Hilfsmittel zu bearbeiten. Wieder andere Werkstoffe lassen sich in Form gießen; bei der postmodernen Bildhauerei kommen hingegen Alltagsgegenstände und -materialien zum Gebrauch. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die möglichen Werkstoffe, die im Bereich der Bildhauerei verwendet werden.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Knete

Beginnen wir mit den formbaren Materialien, welche von vielen Bildhauern sowohl für das Modell als auch für das spätere Originalwerk geschätzt werden. Ein besonders einfacher Werkstoff für alle, die schnell Verschiedenes ausprobieren möchten, ist Knete.

Ton

Um die geschaffenen Objekte dauerhaft in Form zu halten, eignen sich Materialien wie Ton. Dieser kann getrocknet oder in einem Spezialofen gebrannt werden, wodurch er dann hart und fest wird.

Ton kann mit der Töpferscheibe oder auch als Skulptur modeliert werden
Ton kann mit der Töpferscheibe oder auch als Skulptur modeliert werden

Pappmaché

Ebenfalls formbar und ideal als Grundlage für die spätere Skulptur ist Pappmaché. Dieses wird gern in Kombination mit Maschendraht verwendet, wodurch auch größere Objekte schnell und relativ kostengünstig realisiert werden können.

Stein

Ein Klassiker und Namensgeber für die Bildhauerei ist das Bearbeiten fester Materialien wie Stein. Hier kommen Spezialwerkzeuge wie Balleisen, Meißel und Hammer zum Einsatz, um den Werkstoff in Form zu schlagen. Geübte Bildhauer können hier selbst feinste Details herausarbeiten. Neben dem günstigeren Speckstein kommen hier auch Materialien wie

  • Alabaster
  • Marmor
  • Granit
  • Kalkstein
  • Sandstein
  • Harte Steine für die Glyptik (Steinschneidekunst) wie z.B. Jade

in Frage.

Stein als sehr beliebter Werkstoff - hier auf der Osterinsel in Chile
Stein als sehr beliebter Werkstoff - hier auf der Osterinsel in Chile

Holz

Ebenfalls ein zu bearbeitender Werkstoff ist Holz. Dieses Naturmaterial bietet dem Bildhauer zahlreiche Möglichkeiten, wobei sich sowohl verschiedenste Ausgangsstoffe von Weich- bis Hartholz als auch diverse Optionen zur Formung und Bearbeitung bieten.

Zum Bildhauen mit Holz verwendet man in der Regel einheimische Holzarten. Besonders

  • Nussbaum
  • Pappel
  • Pinie
  • Linde
  • Eiche

kommen zum Einsatz. Für kleinere Skulpturen greift man auf harte Hölzer mit feiner Maserung zurück; zu diesen zählen beispielsweise Buchsbaum und Obstbäume.

Bronze und Gips

Die Bronzefigur "Justitia"
Die Bronzefigur "Justitia"

Große Skulpturen, insbesondere im öffentlichen Raum, werden oftmals in Form gegossen. Hierzu fertigt der Bildhauer zunächst ein Modell an, welches dann ab geformt und mit dem gewünschten Werkstoff gefüllt werden kann.

Ein Klassiker ist hier beispielsweise Bronze; dieses Material kommt meist in Spezialwerkstätten zum Einsatz. Im kleineren Rahmen wird außerdem gern Gips verwendet, welcher auch für den Hausgebrauch leicht angerührt werden kann.

Wachs

Die Wachsplastik bezeichnet man auch als Ceroplastik. Diese wird beispielsweise zur Entwurfherstellung von Bronzegüssen genutzt. Hierfür wird im Rahmen der Wachsschmelztechnik eine Wachsplastik von einer hitzebeständigen Masse - Ton beispielsweise - umhült.

Gießt man nun flüssiges Metall ein, schmilzt die Masse, um vom ausgekühlten Erz ersetzt zu werden. Doch auch als Material für eine eigene Skulptur kommt Wachs zur Anwendung.

Alltägliche Gegenstände und Materialien

Die postmoderne Bildhauerei geht noch einen entscheidenden Schritt weiter: Auf dem Kunstmarkt und in den Akademien dieser Welt haben längst auch Gegenstände und Materialien des Alltags Einzug gehalten in die Skulpturen und Objekte, die hier hergestellt und präsentiert werden.

  • Plastikfiguren
  • Wolle
  • Kleidung
  • Klebeband
  • Karton oder auch
  • Verpackungsmaterialien

sind nur einige Beispiele für die künstlerische Verwertbarkeit des täglichen Lebens. Nicht immer sind übrigens künstlerische Aspekte ausschlaggebend - auch die finanzielle Not kann erfinderisch machen.