Typisch deutsche Bräuche im Überblick

Jedes Land, jede Kultur und jede Religion hat bestimmte und oft einmalige Gewohnheiten und Handlungsmuster, die wir als Bräuche bezeichnen. Diese sind meist so in unserem Alltag verankert, dass sie für uns selbstverständlich sind. Andere Kulturen dagegen sind oft erstaunt über unsere typisch deutschen Gewohnheiten oder belächeln diese sogar. Die deutschen Bräuche lassen sich in christliche und heidnische Bräuche einteilen; viele davon stehen im Zusammenhang mit bestimmten Feiertagen. Erfahren Sie, welche Traditionen hierzulande auf welche Art und Weise in Form von Bräuchen ausgedrückt werden.

Britta Josten
Von Britta Josten

Bei einem Brauch handelt es sich um eine wiederkehrende soziale Handlung innerhalb einer Gruppe, um eine bestimmte Tradition auszudrücken. Der Zusammenhalt einer Gemeinschaft soll dadurch erhalten und weitergegeben werden.

Die typisch deutschen Bräuche kann man in drei Kategorien einteilen.

  • Zum einen gibt es die religiösen Sitten und Gewohnheiten, zu denen unter anderem das Feiern von Ostern und Weihnachten zählen.
  • Auf der anderen Seite stehen soziale und kulturelle Bräuche, die fester Bestandteil im Kalenderjahr sind. Beispiele hierfür sind Silvester, Karneval oder das Maifest.
  • Letztlich gibt es noch Bräuche, die an kein bestimmtes Datum gebunden sind. Der Zeitpunkt, an dem beispielsweise ein Polterabend stattfindet oder jemand die Rathaustreppe fegen muss, ist individuell verschieden.

Bräuche lassen sich zudem auf unterschiedliche Art und Weise einteilen. So gibt es beispielsweise regionale Bräuche, die die Kultur eines bestimmten Landes oder einer bestimmten Region beschreiben. Zudem kann man eine Klassifizierung in christliche und heidnische Bräuche vornehmen.

Christliche Bräuche

Sitten und Bräuche christlichen Ursprungs lassen sich wiederum in verschiedene Bereiche einteilen. Viele christliche Bräuche sind im Kirchenjahr verankert. So zählen Ostern, Pfingsten oder Weihnachten, aber auch Christi Himmelfahrt, Fronleichnam oder Allerseelen zu den wichtigsten, alljährlichen Feierlichkeiten im Christentum. Einmalige oder unregelmäßige Bräuche im Laufe eines Lebens sind zum Beispiel die Taufe, die Konfirmation oder Firmung, eine Hochzeit oder ein Begräbnis.

Zu den christlichen Grundbräuchen zählen:

  • das Kreuz
  • das Gebet (Morgengebet, Tischgebet, Abendgebet)
  • der Segen (z.B. eucharistischer Segen, Wettersegen)
  • Weihrauch
  • Glocken

Im Lebensverlauf kommt folgenden Bräuchen eine Bedeutung zu:

  • Taufe: (Taufkleid, Taufwasser)
  • Firmung/Konfirmation
  • Namenstag/Geburtstag/Hochzeitstag
  • die Segnung der Ringe bei der Hochzeit
  • die Primitz (erste von einem katholischen Priester gefeierte heilige Messe)
  • Sterbebräuche (Bestattungskultur) wie etwa Totengebet, Begräbnisfeier, Friedhof

Besonders bedeutend ist die Taufe, die den Eintritt in das Christentum bedeutet. Es ist üblich, dass Eltern ihre Kinder schon im Alter von mehreren Wochen taufen lassen, ihnen einen Taufpaten zur Seite stellen und eine christliche Erziehung ihres Nachkommens versprechen.

Die Taufe als wichtiges christliches Ritual
Die Taufe als wichtiges christliches Ritual

In der evangelischen Kirche finden Tauffeiern generell im Rahmen eines Gottesdienstes statt, in der katholischen Kirche gibt es auch die Möglichkeit, eine Taufe außerhalb der Heiligen Messe durchzuführen. Mit der Konfirmation bestätigt der Heranwachsende der evangelischen Kirche seine Taufe schließlich selbst. Bei den Katholiken findet dieses Brauchtum im Rahmen der Firmung statt.

Im Verlauf eines Kirchenjahres sind folgende Bräuche zu erwähnen:

  • der Advent als Vorbereitung auf die Geburt Jesu
  • Weihnachten als Fest der Geburt Jesu
  • Silvester als Gedenktag des heiligen Papstes Silvester
  • das Dreikönigsfest mit Sternsingen
  • Karneval als Feier vor der Fastenzeit
  • die Karwoche als letzte Woche der Fastenzeit
  • Ostern als Gedächtnisfeier der Auferstehung Jesu Christi
  • Christi Himmelfahrt als Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes
  • Pfingsten als Feier der Entsendung des Heiligen Geistes
  • Fronleichnam als Feier der leiblichen Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie
  • das Erntedankfest, um Gott für die Erntegaben zu danken
  • Allerseelen als Gedächtnistag für die Verstorbenen

Letztlich erfolgt noch eine Einteilung in katholisches Brauchtum, zu dem beispielsweise Traditionen wie die ewige Anbetung oder diverse Bruderschaften gehören, sowie das orthodoxe Brauchtum mit der Großen Wasserweihe. Bräuche in der Gemeinde sind beispielsweise der Maibaum oder das Johannisfeuer.

Auf einige der aufgelisteten Feiertage gehen wir im Folgenden noch kurz ein...

Bedeutsame Feiertage

Feiertage sind Fest- oder Gedenktage, die im Jahreskalender einen besonderen Stellenwert einnehmen und gesellschaftlich oder kirchlich von hoher Bedeutung sind. An einem gesetzlich festgelegten Feiertag muss nicht gearbeitet werden, Schulen und Geschäfte bleiben geschlossen und öffentliche Verkehrsmittel fahren nur eingeschränkt. Doch welche Bedeutung haben die verschiedenen Feiertage eigentlich?

Neujahrstag

Der erste Feiertag eines jeden Kalenderjahres ist der Neujahrstag. In Deutschland fällt dieser gesetzliche Feiertag immer auf den 1. Januar, in anderen Kulturen wird das Neujahrsfest zum Teil an abweichenden Terminen gefeiert.

Ein Brauch ist es, das neue Jahr mit Feuerwerken, Böllern und Sekt zu begrüßen. Zudem ist es üblich, seinen Freunden und Bekannten einen "guten Rutsch" und viel Erfolg für das neue Jahr zu wünschen. Auf politischer und kirchlicher Ebene finden Neujahrsreden statt und viele Chöre und Orchester veranstalten Neujahrskonzerte.

Karfreitag und Ostermontag

Zwei bedeutsame Feiertage sind mit dem Osterfest verbunden. Am Karfreitag gedenken Christen der Kreuzigung Jesu, am Ostermontag wird seine Auferstehung gefeiert.

Während Karfreitag zu den stillen Feiertagen zählt, finden am Ostermontag verstärkt Feierlichkeiten und Veranstaltungen statt. Es wird nicht nur die Auferstehung Jesu gefeiert, sondern auch das Ende der Fastenzeit.

Christi Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt ist wieder ein kirchliches Fest, das immer am Donnerstag 39 Tage nach Ostern gefeiert wird. An diesem gesetzlichen Feiertag gedenken Christen der Rückkehr Jesu in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird von vielen Männern auch als Vatertag gefeiert, an dem traditionell Ausflüge unternommen oder Feste besucht werden.

Pfingsten

Fünfzig Tage nach Ostern wird im Christentum das Pfingstfest gefeiert. Mit diesem Fest wird an das Erscheinen des Heiligen Geistes und damit an die Geburtsstunde der Kirche erinnert.

An Pfingsten werden je nach Region verschiedene Bräuche begangen. Diese reichen von Pfingstgeschenken über das "Birkenstecken" bis hin zu Pfingstfeuern oder das Pflanzen von Pfingstbäumen.

Weihnachtsfeiertage

An Weihnachten wird das Fest der Geburt Jesu Christi gefeiert. Als Festtag gilt der 25. Dezember, der 1. Weihnachtsfeiertag, jedoch beginnen die Feierlichkeiten beriets am Vorabend, dem Heiligabend.

Zu den Weihnachtsfeiertagen zählt auch der 2. Weihnachtsfeiertag, der zudem als Stephanstag bedeutend ist - man gedenkt dem heiligen Diakons Stephanus. Die Weihnachtsfeiertage gelten in vielen Ländern als gesetzliche Feiertage. Welche Bräuche zum Weihnachtsfest gehören, erfahren Sie im Verlauf dieses Artikels.

Mehr Informationen zu diesen und weiteren deutschen Feiertagen und deren Bedeutung erhalten Sie hier in unserem separaten Artikel.

Heidnische Bräuche

Die Abgrenzung zu den heidnischen Bräuchen ist nicht immer eindeutig, stehen sie doch teils im engen Zusammenhang mit der Kirche. Die meisten Bräuche in unserem Alltag sind heidnischen Ursprungs und erhielten erst später einen religiösen Charakter. Einige dieser Bräuche gelten heute als typisch christlich, andere stehen in keinem Zusammenhang mit Religion, Kirche und Bibel.

Geburtstag

Das Feiern eines Geburtstages gehört zu den am weitesten verbreiteten heidnischen Bräuchen. Es ist üblich, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene zu ihrem Geburtstag beschenkt werden. Während sich die Feier eines Erwachsenen oft auf ein gemeinsames Kaffeetrinken mit Freunden und Bekannten beschränkt, feiern Kinder ausgiebiger.

Auf Kindergeburtstagen werden Spiele gespielt, Zoos oder Freizeitparks besucht und Kerzen ausgeblasen. Zu den typischen Geburtstagsbräuchen zählen auch

  • Geburtstagskerzen "Happy Birthday" auf schwarzem Hintergrund

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  • Baby o Säugling sitzt in Hochstuhl vor Geburtstagskuchen mit Kerze und isst davon

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  • Kleiner Junge und Mädchen mit Partyhütchen auf Kindergeburtstag, schauen auf Kuchen, im Hintergrund bunte Luftballons

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  • Vier Freunde feiern Geburtstag mit Partyhüten, Tröten und Geburtstagskuchen

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Rauhnächte

Ein alter Brauch ist es, zwischen den Weihnachtsfeiertagen und den Neujahrstagen die Rauhnächte zu feiern. Früher galten die Rauhnächte als heilige Nächte.

Es wurde gefastet, gebetet, Orakel gedeutet und Behausungen wurden ausgeräuchert, um Bedrohungen und Unheil abzuwehren. Heute ist es vor allem in Bayern ein Brauch, dass Kinder sich in den Rauhnächten verkleiden und von Tür zu Tür ziehen.

Valentinstag

Der Valentinstag als Tag der Liebenden
Der Valentinstag als Tag der Liebenden

Der Valentinstag als Tag der Liebenden wird schon seit dem Mittelalter gefeiert und wird sehr unterschiedlich gedeutet. In England und Frankreich steht der 14. Februar für den Beginn der Paarungszeit der Vögel. Zugleich ist der Valentinstag aber auch ein Fest zugunsten der römischen Göttin Juno, ein altindisches oder auch ein kirchliches Fest.

Heute wird der 14. Februar unabhängig von einer Religionszugehörigkeit mit Geschenken, Gedichten oder Blumen gefeiert. Weitere Informationen zu diesem Tag erhalten Sie hier.

Typische Bräuche zu Karneval

Auch beim Karneval handelt es sich um einen heidnischen Brauch, der bereits von den Römern ausgeübt wurde. Ursprünglich diente die Faschingszeit dazu, den Winter und seine bösen Geister zu vertreiben.

An Karneval werden der Winter und seine bösen Geister vertrieben
An Karneval werden der Winter und seine bösen Geister vertrieben

Heute feiert man Karneval überschwänglich und ausgelassen mit

Vor allem das Verkleiden ist typisch für Karneval. Detailliertere Informationen rund um dieses Thema erhalten Sie hier.

Typische Bräuche zu Halloween

Halloween hat seinen Ursprung in den USA
Halloween hat seinen Ursprung in den USA

Ein in Europa noch recht junger heidnischer Brauch ist das Halloweenfest. Es wird vermutet, dass Halloween keltischen Ursprungs ist. Gewissheit herrscht aber nur darüber, dass das Fest von irischen Auswanderern um das Jahr 1830 in die USA gebracht und dort bis heute wie kaum ein anderes Fest gefeiert wird.

An Halloween ist es Brauch,

  • sich gruselig zu verkleiden
  • Streiche zu spielen und
  • Partys zu feiern.

Hier informieren wir Sie detaillierter über den Halloweenbrauch.

  • Dunkel geschminktes Mädchen guckt durch ein künstliches Spinnennetz zu Halloween

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  • Kürbissuppe in aufgeschnittenem Kürbis, daneben Halloween-Dekoration

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  • Kinder in Halloween-Kostümen spazieren mit Kürbis-Laternen einen Gehweg entlang

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  • Halloween - Kürbisfratze leuchtet, im Hintergrund Burg, schwarze Wolken, Fledermaus

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Typische Bräuche zu Ostern

Ein typisch deutscher Brauch zu Ostern ist das Osterfeuer. Dieses wird in der Regel am Ostersamstag entzündet.

Ursprünglich sollte das Feuer den Winter vertreiben, heute ist es vor allem für die Christen ein zentrales Ereignis. Das Licht des Feuers steht für die Auferstehung Jesu.

Ostern steht für Kinder ganz im Zeichen von Ostereiern und Osterhasen. Der Ursprung dieser zwei Bräuche ist bis heute nicht geklärt.

Der Ursprung der Ostereier ist bis heute nicht geklärt
Der Ursprung der Ostereier ist bis heute nicht geklärt

In der Theologie und Kunstgeschichte gilt das Osterei als Symbol für die Auferstehung Christi, der Osterhase wird von vielen Seiten als fruchtbarer Frühlingsbote angesehen. Hier in unserem separaten Artikel finden Sie weitere Informationen.

Typische Bräuche zu Weihnachten

Typisch für das Weihnachtsfest ist dagegen der Tannenbaum, der um die Festtage herum nicht nur die heimischen Wohnzimmer, sondern auch Kirchen und öffentliche Plätze schmückt. Der Weihnachtsbaum als ursprünglich deutscher Brauch ist mittlerweile über die ganze Welt verbreitet.

Das Aufstellen und Schmücken eines Tannenbaums in der Weihnachtszeit wird oft als typisch christlicher Brauch angesehen. Dabei symbolisierte er als immergrüner Baum schon lange vor seiner hiesigen Verbreitung in anderen Kulturen Lebenskraft.

Schmuck und Lichterketten am Christbaum haben eine jüngere Vergangenheit und stehen als Symbol für Fruchtbarkeit. Hier finden Sie weitere Informationen rund um das Thema Christbaum und -schmuck.

Die Weihnachtsbräuche sind besonders wichtig für Familien
Die Weihnachtsbräuche sind besonders wichtig für Familien

Der Adventskranz geht auf den Theologen Johann Hinrich Wichern zurück, der im Jahr 1839 ein altes Wagenrad mit Tannenzweigen und Kerzen schmückte, um ungeduldigen Kindern das Warten auf Weihnachten zu verkürzen. Heute symbolisiert der Adventskranz mit seinem zunehmenden Licht die näher rückende Geburt Christi.

Für die Geschenke am Heiligabend ist traditionell der Weihnachtsmann zuständig. Dieser wird oft als dicker Mann mit weißem Bart dargestellt und soll artigen Kindern Geschenke und bösen Kindern eine Rute bringen. Der Weihnachtsmann ist auf der ganzen Welt bekannt und alle Kinder warten jährlich gespannt auf ihn.

Es gibt zudem viele weitere Weihnachtsbräuche - lesen Sie hier, um welche es sich dabei handelt.

Typische Bräuche zu Silvester

In Deutschland wird der letzte Tag des Jahres regional verschieden gefeiert. So ist zum Beispiel für Norddeutschland das Rummelpottlaufen typisch. Im ganzen Land ist es üblich,

  • Feuerwerke zu zünden
  • die Neujahrsansprache im Fernsehen zu verfolgen und
  • die Kirchenglocken zu läuten.
Feuerwerk als typischer Brauch zu Silvester
Feuerwerk als typischer Brauch zu Silvester

Doch auch an diesem Tag gibt es mit Bleigießen, Gottesdiensten und Co. viele weitere Bräuche, die wir hier für Sie zusammengestellt haben.

Typische Bräuche am Maifest (Walpurgisnacht)

Das Maifest wird von Ort zu Ort verschieden gefeiert. In vielen Städten ähnelt das Fest einer Kirmes, in anderen Gegenden wird traditionell eine Maikönigin gewählt.

Deutschlandweit werden am 1. Mai zahlreiche Maibäume aufgerichtet, die in der Regel einen Monat stehen bleiben. Die Walpurgisnacht oder der Tanz in den Mai ist ein in Europa weit verbreiteter Brauch.

In der Nacht zum ersten Mai werden traditionell Hexenfeuer entfacht, um böse Geister zu vertreiben. Je nach Region ist es üblich, den neuen Monat mit Gesang und Tanz zu begrüßen oder sich zu verkleiden und so genannte Hexentänze aufzuführen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema.

Der Muttertag

Der Muttertag als wichtiger Familientag
Der Muttertag als wichtiger Familientag

Am zweiten Sonntag im Mai wird in vielen westlichen Ländern der Muttertag gefeiert. Dieser hat seinen Ursprung in den USA und findet seit 1923 als nicht-gesetzlicher Feiertag auch in Deutschland statt.

Am Muttertag ist es üblich, dass Männer ihren Frauen Blumen und Kinder ihren Müttern selbstgebastelte Dinge schenken. Hier haben wir weitere Infos zusammengestellt.

Der Vatertag

An Christi Himmelfahrt wird in Deutschland der Vatertag gefeiert, um die Väter zu ehren. Anders als beim Muttertag, an dem man die Mutter beschenkt und sich etwas Besonderes für diesen Tag einfallen lässt, verbringen die Männer den Herrentag in der Regel unter sich.

So werden beispielsweise Ausflüge veranstaltet; in vielen Städten gibt es auch spezielle Vatertagsfeste. Meist fallen diese Tage recht alkoholreich aus.

Der Aprilscherz

Am 1. April ist es üblich, seinen Mitmenschen einen Streich zu spielen, sie hereinzulegen bzw. ihnen eine erfundene Geschichte erzählen. Um diesen Schwindel aufzulösen, fällt der Spruch "April, April!".

Der Entwicklungsweg zum 1. April als Scherztag ist unklar. Theologen zufolge ist lediglich sicher, dass die Menschheit schon in der Antike an spezielle Tage, bestimmte Unglückstage, glaubte.

Erntedankfest und Kirmes

Als Herbstbräuche sind vor allem das Erntedankfest und die Kirmes bekannt. Das Erntedankfest wird oft in mit Getreide und Feldfrüchten dekorierten Kirchen gefeiert, wo Gott für die erfolgreiche Ernte gedankt wird. Die heutige Kirmes hat sich aus dem Kirchweihfest entwickelt und erinnert in vielen Orten noch immer an die Feierlichkeiten, die früher zur Einweihung einer Kirche begangen wurden.

Weitere Bräuche

Weitere typisch deutsche Bräuche sind

  • das Fegen der Rathaustreppe
  • die Veranstaltung eines Polterabends und
  • das Aufstellen von Gartenzwergen.

Zum Fegen der Rathaustreppe werden Männer aufgefordert, die an ihrem 30. Geburtstag noch nicht verheiratet sind. Auf einem Polterabend wird der Abschied des Ledig-Seins gefeiert und Gartenzwerge schmücken zahlreiche typisch deutsche Gärten.

Herbstrituale, die das Herz erwärmen

Jede Jahreszeit birgt eine Vielfalt an schönen Momenten und vor allem auch Ritualen. Was das erste Eis im Frühling oder der erste Besuch im Freibad im Sommer war, sind im Herbst ganz besondere Tage und Erlebnisse, die man in der warmen Jahreszeit so nicht erleben kann.

Zwiebelkuchen, Most und Weinfest

Der Herbst bringt nicht nur Trauben, Äpfel und Birnen frisch auf den Tisch, sondern auch Zwiebelkuchen, Most, Apfelwein und die Weine (Federweißer) aus der neuen Ernte. In vielen Städten und Gemeinden haben nun Weinfeste Hochkonjunktur, was einem nicht nur Gelegenheit gibt das eine oder andere Viertele zu trinken, sondern sich auch mit Freunden zu verabreden, die man aus einem Zeitmangel nicht immer treffen kann.

Sankt Martin auf seinem hohen Ross

Am 11. November ist es wieder soweit: Der Sankt Martinstag wird gefeiert. Laterne laufen und Hefegänse verspeisen, dazu als Erwachsener die Hände und den Bauch mit einem herrlich duftenden Glühwein wärmen, sind an diesem Gedenktag wahre Herbstfreuden. Auch hierbei werden Kindheitserinnerungen wach und ob man nun als Eltern mit seinem Nachwuchs und der gekauften oder selbstgebastelten Laterne den Martinszug mitläuft oder als Senior nur dem bunten Treiben auf der Straße zusieht, dieser Tag und die damit verbundenen Momente gibt es im Sommer nun wirklich nicht.

Plätzchen backen und den Advent genießen

Viele Menschen hierzulande nützen die letzten vier Wochen vor Heilig Abend für die ersten Weihnachtsvorbereitungen. Die Wohnung schmücken, den Adventskranz basteln oder kaufen und aufstellen gehören in dieser Zeit ebenso dazu als auch die ersten Weihnachtskekse oder den Christstollen zu backen.

Die Düfte nach Zimt, Zucker, Vanille und Nüsse durchziehen hierbei die ganze Wohnung und gemeinsam von dem ersten Backblech zu naschen, bringt strahlende Gesichter bei den großen und kleinen Familienmitgliedern.

Plätzchen backen gehört zum Advent dazu
Plätzchen backen gehört zum Advent dazu

Und zu guter Letzt: Genießen Sie es,

  • Drachen steigen zu lassen
  • die ersten Weihnachtgeschenke zu kaufen
  • den Pulli fertig zu stricken
  • heißen Tee mit Genuss zu trinken
  • die bunte Farbenpracht der Natur zu betrachten oder auch einfach nur
  • bei einem guten Buch warm eingekuschelt die stille Zeit des Herbstes zu genießen.

Denn genau das bietet einem der Herbst mit all seinen Momenten und Ritualen: Sich besinnen und einen Gang runter zu schalten von all den Aktivitäten im Sommer, die für solche Minuten und Erlebnisse nur wenig Zeit gelassen haben.