Der beste erste Eindruck - Wie überzeuge ich beim Casting die anderen von mir?
Ein erfolgreiches Casting ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In erster Linie muss man sich natürlich mit der Rolle, für die man sich bewirbt, identifizieren können. Zudem ist der Erfolg abhängig von einer intensiven und überlegten Vorbereitung. Am Tag der ersten Entscheidung zählt letztlich aber auch noch der Eindruck, den man bei den Mitarbeitern der Agentur oder der Jury hinterlässt. Wissen Sie, wie Sie beim Casting die Jury überzeugen können, und worauf es beim ersten Eindruck ankommt? Wir verraten es Ihnen.
Die wichtigsten Punkte vor dem Casting
Wie bei jeder anderen Bewerbung sollte man auch beim Casting zeigen, dass man genau weiß, für was man sich bewirbt. Wer sich zuvor ausführlich informiert hat, zeigt, dass er gut vorbereitet ist und mit ganzem Herzen dabei ist. Gut informierte Kandidaten haben auch den Vorteil, dass sie über bestimmte Vorgaben Bescheid wissen, die zum Beispiel die Kleidung oder das Styling betreffen.
Gut vorbereiten bedeutet, dass man sich genau ansieht, für welche Produktion und für welchen Arbeitgeber man sich bewirbt. Alles an Infomaterial, was man zugesendet bekommt, sollte man genau studieren, sich jedoch auch zusätzlich informieren.
Erhält man Vorsprechmaterial, gilt es, dieses so gut zu lernen, dass man es im Schlaf beherrscht. Textsicherheit ist wichtig, damit man auch bei Nervosität am Tag des Castings keine wichtigen Passagen vergisst. Wie man im Übrigen gegen Lampenfieber angeht, können Sie hier nachlesen.
Vorbereitung auf die Rolle
Beim Vorsprechen oder auch Vorsingen ist es in der Regel so, dass die Rolle, für die man sich bewirbt, zuvor bekannt ist, sodass man am Tag des Castings eine bestimmte Textpassage aufsagt bzw. einen Song vorsingt. Diese Vorgaben müssen natürlich fehlerlos sitzen.
Zusätzlich ist es jedoch noch sinnvoll, sich ein größeres Repertoire an Songs oder Rollen zuzulegen. Es kann immer mal sein, dass die Jury das spontane Improvisieren abfragt oder sich beispielsweise bei einem bestimmten Musikstil nicht sicher ist - in dem Fall wird zum Beispiel nach einem anderen Musikstück gefragt.
Muss man sich selbst bestimmte Rollen und Songs aussuchen, hilft es stets, sich die Frage zu stellen, was diese mit der eigenen Person zu tun haben. Kann man sich in diese Rolle hineinversetzen, wird man Text und Gesang auch authentisch rüberbringen können.
Bei der Vorbereitung des zusätzlichen Materials sollte man darauf achten, dass dieses sich möglichst stark voneinander unterscheidet. So kann man den Produzenten gleich mehrere Facetten präsentieren.
Wichtig ist es hierbei, besonders das, was einem gut liegt, zu zeigen. Auch wenn dies beispielsweise ein komisches Talent ist, was einem möglicherweise nicht angemessen scheint - kann man damit besonders glänzen, sollte man es nicht verbergen. Die Jury wird bemerken, dass man sich in dieser Rolle wohlfühlt.
Nur angeben, was man beweisen kann
Wurde man auf eine Bewerbung hin eingeladen, so wird man in dieser natürlich diverse Angaben gemacht haben, um als Talent zu überzeugen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Fähigkeiten durchaus abgefragt werden können.
Hat man sich beispielsweise für die Rolle eines Schauspielers beworben und zuvor angegeben, dass man auch gut singen kann, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass man um das Vorsingen eines Songs gebeten wird. Gleiches gilt für Tanzeinlagen oder diverse Dialekte.
Kann man hier spontan und ohne zu zögern reagieren, hat man gute Karten, in die nächste Runde zu kommen. Um Flexibilität zu beweisen, sollte man auch etwas im Repertoire behalten, womit man spontan überzeugen könnte.
Talente beweisen: Alles, was man an Fähigkeiten angibt, sollte man beim Casting auch spontan vorführen können!
Kleidung und Styling zurechtlegen
Die Kleidung sollte angemessen sein. Man sollte sich informieren, ob es diesbezüglich bestimmte Wünsche gibt.
In der Regel kann man beim Casting aber ganz normale Kleidung tragen. Diese sollte natürlich ordentlich, farblich aufeinander abgestimmt und gebügelt sein. Dezente Kleidung ist bei den meisten Castings auf jeden Fall angesagter als flippige, bunte und auffällige. Hier haben wir weitere Tipps zur Kleidungsfrage zusammengestellt.
Einen guten äußeren Eindruck macht auch ein gewisses Styling. Die Frisur sollte sitzen und die Konturen der Gesichtszüge können mit Schminke hervorgehoben werden.
Wer auf ein gutes äußeres Erscheinungsbild wert legt, sollte zudem niemals mit einer Mütze oder einem Hut, der die Augen verdeckt, an einem Casting teilnehmen. Auch von Sonnenbrillen ist abzuraten, da dunkle Brillengläser einen direkten Blickkontakt zwischen den Mitarbeitern der Castingagentur und dem Bewerber verhindern.
Üben, üben, üben
Seine Rolle wird man nur dann überzeugend vortragen können, wenn man sich diese bis ins kleinste Detail angeeignet hat. Zu diesem Zweck muss man Song oder Rede unzählige Male laut vorgetragen haben - sowohl für sich selbst vor dem Spiegel, als auch vor Familie und Freunden.
Besonders hilfreich kann es sein, sich im Alltag völlig fremden Personen gegenüber einmal vorzustellen. Im Idealfall fragt man sie, ob man auch die Rolle einmal vortragen darf, um wie in der Castingsituation Kritik von fremden Menschen zu erhalten.
Beim Casting überzeugen
Hat man sich gut vorbereitet, sollte man das Casting recht sicher erreichen. Doch auch jetzt gilt es, auf ein paar Punkte zu achten.
Ruhig bleiben
Bis man die Räumlichkeiten des Castings erreicht hat, war man sich noch sicher, alles im Griff zu haben; schließlich hat man sich lange darauf vorbereitet. Doch kaum hat man die Tür geöffnet und sieht die vielen Mitbewerber, packt einen die Panik.
Es ist immer leichter gesagt, als getan, dennoch sollte man sich darauf konzentrieren, ruhig zu bleiben. Alle anderen Bewerber werden ebenso nervös sein. Man kann jetzt nur noch sein Bestes geben, und darauf sollte man stolz sein.
Man ist immer so gut, wie man sich vorbereitet hat. Diese Tatsache kann einen weit bringen.
Genau daran sollte man denken, statt sich von der Konkurrenz einschüchtern zu lassen. In diesem Zusammenhang sollte man auch bedenken, dass es immer mal sein kann, dass sich die Jury zwar gegen einen entscheidet, wenn es um die besagte Rolle geht, einem jedoch in einem anderen Bereich eine Chance gibt, weil man durch sein professionelles Verhalten überzeugen konnte.
Selbstbewusst auftreten
Die Basis des Erfolges bildet ein natürliches und selbstbewusstes Auftreten. Den anderen muss durch das eigene Auftreten signalisiert werden, dass man von sich, seinem Aussehen und seinen Fähigkeiten überzeugt ist. Wer unsicher und defensiv wirkt, wird unter Umständen schon wieder nach Hause geschickt, bevor das Casting erst richtig gestartet ist.
Ebenso problematisch kann aber auch ein überzogenes Selbstbewusstsein sein. Auf keinen Fall sollte man überheblich und arrogant wirken. Es ist also wichtig, dass man sich bereits vor dem Tag des Castings Gedanken darüber macht, wo die eigenen Stärken liegen und welche Schwächen man sich eingestehen muss.
Mimik und Gestik
Auch die Mimik und Gestik sind von tragender Rolle für einen guten ersten Eindruck. Man sollte sich so geben, wie man ist und immer natürlich und offen wirken. Schüchternheit ist genauso unerwünscht wie ein zu großes Selbstbewusstsein. Für ein Casting sollte man einen passenden Mittelweg finden.
Es macht einen eher schlechten Eindruck und signalisiert Unsicherheit, wenn man seine Arme vor der Brust verschränkt oder die Hände in den Hosentaschen versteckt. Auch das Kauen von Kaugummi sollte man unterlassen.
Benehmen
Um gleich bei der Vorauswahl von sich zu überzeugen, ist es wichtig, dass man während der ganzen Zeit geduldig und freundlich bleibt. Foto-Shootings oder auch das Posieren oder Laufen auf dem Laufsteg können viel Zeit in Anspruch nehmen und dem Kandidaten Nerven rauben. Wer schon beim Casting damit nicht klar kommt, sollte die Bewerbung abbrechen.
Letztlich legen die Mitarbeiter einer Castingagentur natürlich auch auf ein gutes Benehmen Wert. Man sollte pünktlich erscheinen und bei der Begrüßung bzw. Vorstellung nicht gehetzt wirken. Ein freundlicher Gruß ist ebenso selbstverständlich wie ein direkter Blickkontakt mit dem Gegenüber.
Anstatt ungefragt loszureden, sollte man auf gestellte Fragen direkt und ehrlich einzugehen. Schon nach wenigen Sätzen haben die Mitarbeiter dann einen ersten positiven Eindruck von dem Bewerber.
Pünktlich sein! Das Wichtigste ist Pünktlichkeit - sonst hat man den ersten guten Eindruck schon vor Beginn verspielt.
Emotionen zeigen
Werden Entscheidungen gefällt, dürfen natürlich echte Emotionen gezeigt werden. Wer Freude über einen gelungenen Auftritt und eine positiv gefällte Entscheidung signalisiert, der zeigt, dass sein Interesse ungebrochen ist und er sich auf eine gute Zusammenarbeit freut. In weiteren Auswahlrunden wird man sich womöglich an die gezeigten Emotionen erinnern und damit bereits ein positives Bild des Kandidaten haben.
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Casting Facts. Worauf es beim Casting ankommt, Voggenreiter Verlag, 2004, ISBN 3802404890
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Sex, Drugs & Castingshows. Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co., riva, 2009, ISBN 3868830235
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Casting (Praxis Film), Uvk, 2005, ISBN 3896695185
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Casting für Film, Fernsehen und Bühne: Der Wegweiser zum Erfolg, Henschel Verlag, 2008, ISBN 3894875984