Clowns - Merkmale, Arten und Aufgaben: Wie wird man Clown?
Wer als Clown arbeitet, möchte sein Publikum unterhalten und es zum Lachen bringen. Besonders durch die rote Nase, die großen Schuhe und die bunten Haare fällt ein Clown auf. Dabei gibt es jedoch verschiedene Arten von Clowns und entsprechend unterschiedlich sind auch deren Darbietungen. Außerdem stehen diverse Möglichkeiten zur Auswahl, sich in diesem Bereich ausbilden zu lassen. Lernen Sie die unterschiedlichen Clownarten sowie deren Merkmale kennen und informieren Sie sich über die Möglichkeiten, Clown zu werden.
Der Clown: Arten und Merkmale
Die wohl typischsten Bereiche, die man mit einem Clown in Verbindung bringt, sind der Zirkus und das Karnevalsfest. Liegt einer der großen Arbeitsbereiche eines Clowns im Zirkus, hat sich dieser beim Karneval als Kostümierung stark verbreitet. Doch neben dem typischen Zirkusclown gibt es noch einige andere Arten.
Bereits im 16. Jahrhundert schlüpften die Menschen in Clownskostüme, und zwar, um die Besucher eines Theaterstücks während der Pausen zu unterhalten. Nach und nach wurde die Clownsfigur weiterentwickelt.
Am bekanntesten ist wohl der gutmütige Clown, der auch als dummer August oder auch Rotclown bekannt ist. Dieser ist äußerlich vor allen Dingen an
- einem bunten Kostüm
- den viel zu großen Schuhen
- der Perücke (z.B. in knallrot)
- der roten Knollennase sowie
- der Schminke im Wangen-, Augen- und Mundbereich
zu erkennen. Ebenso bekannt ist der Harlekin. Dieser ist ein Clown mit Tücke und List und kommt in dem charakteristischen Anzug in Rautenmuster daher. Dieses kann schwarz-weiß ausfallen, ist jedoch auch in bunter Ausführung zu sehen. Weitere typische Merkmale:
- Hörnerkappe, oft mit Schellen
- Stock und
- eine fratzenhafte Mimik.
Der Pierrot gilt als schweigsamer Clown. Bekannt ist er aus dem 16. Jahrhundert, als er an französischen Theatern aufgetreten ist. Typisch ist sein schwarz-weißer Overall mit Bommeln und die große Halskrause, ebenso die aufgemalte Träune im Gesicht.
Der Weißclown tritt häufig mit dem dummen August zusammen auf. Er setzt sich durch seine altkluge Art besonders von diesem ab. Sein Auftreten ist edel und elegant; typisch sind
- elegante Schuhe
- weiße Strümpfe
- Pumphose und
- kegelförmige Kopfbedeckung.
Zu guter Letzt gibt es noch den Bajazzo, den traurigen Clown. Er trägt einen Hut sowie ein übergroßes Kostüm. Schwarz-weiß sowie rot-grün sind typische Farbkombinationen; allerdings gibt es besonders bei diesem Clown bzw. dessen Kostümierung zahlreiche Ausführungen.
Wirkung
Ein Clown kann je nach Kostüm eine ganz unterschiedliche Wirkung haben. Dieses steht im Zusammenhang mit Situation und Figur des Clowns; so können beispielsweise bestimmte Assoziationen hervorgerufen werden, die dann typischerweise auch durch eine entgegengesetzt Handlung Überraschungen mit sich bringen.
Die übergroßen Schuhe lassen eine verfremdete Fortbewegungsart zu, die man speziell mit dem Clownbereich in Verbindung bringt. Durch die Maske lässt sich eine Vergrößerung des Charakters erzielen, wobei die Vollmaske, die das gesamte Gesicht bedeckt, eine Gestik fordert, die einen überzogenen Charakter hat. Die Halbmaske wiederum lässt den Bereich um Mund und Unterkiefer frei; auf diese Weise ist das Sprechen möglich.
Festgelegt wird der Charakter auch durch die rote Nase. Bei der Pantomime ist die Schminke sehr wichtig; sie ermöglicht eine genauere Wahrnehmung der Mimik. Diese wird wiederum durch Verkleinerung oder Vergrößerung bestimmter Gesichtsteile mithilfe von Schminke verändert.
Clowns sind vor allen Dingen darum so beliebt, weil sie die Dinge mit anderen Augen sehen. Sie vermischen das Wichtige mit Unwichtigem, das Mögliche mit dem Unmöglichen. Sie sind naiv, neugierig und liebevoll und über- oder untertreiben gerne, einfach, weil sie sich am Leben erfreuen.
Sie kommen demzufolge mit einer gewissen Leichtigkeit daher, die einem im Alltag häufig fehlt. Von ihm kann man auf spielerische Art und Weise Neues lernen; beispielsweise erklären sie Dinge, die andere Menschen verstecken und hinterfragen, wo andere wegsehen. Eine besonders bedeutungsvolle Eigenschaft ist zudem die, dass Clowns nicht verzweifeln, auch wenn sie scheitern mögen - und das tun sie oft. Sie stolpern und versuchen es weiter, ohne aufzugeben.
Aufgaben und Arbeitsfelder
Clowns haben die Aufgabe, ihr Publikum zu unterhalten. Dabei sind sie nicht nur komisch; sie können ihre Zuschauer auch zum Nachdenken bringen. Dabei können sie in unterschiedlichen Bereichen tätig sein.
Am bekanntesten dürfte die Arbeit in einem Zirkus sein. Hier können Clowns eine Nummer in Form eines eigenen Programmpunktes vorführen, oder sie kommen beispielsweise während Umbaumaßnahmen in die Manege, um die Zuschauer zum Lachen zu bringen.
Typisch ist dabei etwa die Aufgabe, anderen Menschen vergeblich etwas beizubringen oder eine bestimmte Fähigkeit, etwa das Jonglieren, vorzuführen, was aber ebenso häufig nicht klappt - Die Figur des August ist in diesem Zusammenhang am ehesten zu sehen. Auch besondere Kunststücke oder Wurfaktionen, die man nicht erwarten würde, können gezeigt werden.
Clowns können dabei im Ensemble (z.B. Weißclown und August) oder auch alleine auftreten. Bekannt ist auch die Form des Musikclowns, der ein bestimmtes Instrument mit Absicht falsch spielt. Manchmal reden sie, häufig jedoch ist die Pantomime ein typischer Bestandteil.
Eine gleiche Funktion haben Clowns auch, wenn man sie für diverse Feste bucht, wie etwa für einen Kindergeburtstag. Hier übernehmen sie u.a. auch einen Teil der Kinderbetreuung; sie beschäftigen sich mit den Kleinen oder bauen ihnen Tiere aus Luftballons. Auch für andere Privatfeiern werden Clowns häufig eingesetzt.
Besonders beliebt sind Clowns auch in Krankenhäusern oder Pflegestationen. Hier besuchen sie vor allem Kinder und lenken diese durch Pantomime, Puppenspiel oder Späße von der Krankheit ab. Auch behinderte Menschen sowie Senioren zählen zu den besonderen Zielgruppen.
Des Weiteren findet man Clowns
- in Freizeitparks
- auf Jahrmärkten
- in Seniorenheimen
- auf der Straße als so genannte Workacts
- in Kindergarten und Schule
- in der Therapie (z.B. Logopädie, Ergotherapie, Psychiatrie usw.)
Dabei ist auch die Form der "Horrorclowns" verbreitet, die den Menschen Angst machen sollen, statt sie zu erheitern. Diese sind u.a. an Halloween verbreitet oder sie treten in speziellen Fahrgeschäften, etwa auf einem Jahrmarkt auf.
Möglichkeiten, Clown zu werden
Finden Sie Clowns auch seit jeher einfach unwiderstehlich? Wären Sie selbst auch gern einmal ein Clown? Lesen Sie hier, wie Sie sich einen Wunsch erfüllen können.
Gerade was auf den ersten Blick spielerisch leicht und sehr natürlich aussieht, ist manchmal richtig harte Arbeit und alles andere als ein Zeitvertreib. So ist es auch bei einem Clown.
Seine Späße fallen ihm nicht etwa so spontan in der Manege ein, wie es meistens den Anschein hat. Im Gegenteil: Er hat sie oft und oft geübt und einstudiert.
Sein Programm ist durchdacht und unterliegt verschiedensten Regeln der Unterhaltung. Alle Beiträge müssen sorgfältig aufeinander abgestimmt werden.
Dann müssen
- Kleidung
- Mimik und
- Gestik
so zusammen harmonieren, dass der Clown sein Publikum auch wirklich mitreißt und begeistert. Doch wo kann man dies alles lernen?
Möglichkeiten auf Hobby-Ebene
Wenn Sie Ihre Clownereien nur als Hobby erlernen möchten, dann gibt es sehr viele verschiedene Angebote. Viele Comedyschulen oder auch Artistenschulen bieten Workshops für angehende Clowns an.
Diese sind meist auf ein nicht professionelle orientiertes Publikum ausgerichtet, das heißt, sie wenden sich an Menschen, die den Clown zu ihrem Hobby machen wollen und ihre Kenntnis eher für den privaten Bereich oder als Unterstützung mancher beruflichen Tätigkeiten erwerben wollen. Ein Clown-Workshop geht meistens über ein oder mehrere Wochenenden und ist eine auch finanziell überschaubare Investition.
Möglichkeiten auf professionellem Niveau
Wenn Sie sich jedoch zu einem richtig professionellen Clown ausbilden lassen möchten, dann haben Sie mehrere unterschiedliche Möglichkeiten. Zum einen gibt es spezielle Clownschulen, die eine Vollzeit Ausbildung zum Clown über zwei und manchmal auch drei Jahre hinweg anbieten. Am Ende der Ausbildung legen Sie eine Prüfung ab und erhalten ein in der Branche anerkanntes Diplom.
Auch Comedy- und Artistik-Schulen bieten mitunter die Ausbildung zum Clown an. Wenn Sie sich zum Beispiel zum Comedian ausbilden lassen möchten, kann der Teil der Clownereien optional dazu genommen werden oder auch fester Bestandteil Ihres Ausbildungsprogramms sein.
Bevor Sie sich für eine richtige, langjährige Ausbildung zum Clown entscheiden, sollten Sie sich jedoch im Klaren darüber sein, dass es nicht immer nur lustig ist, gute Stimmung und Heiterkeit zu verbreiten. Im Gegenteil: das Clownsdasein ist richtig harte Arbeit, die auch nicht wirklich immer nur Spaß macht. Schnuppern Sie also zuerst einmal in das Geschehen hinein, vielleicht sogar über ein Praktikum bei einem Zirkus.
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