Berufsbild Grafiker - Tätigkeiten und Ausbildungsmöglichkeiten

Der Beruf des Grafikers bzw. auch Grafikdesigners erfreut sich großer Beliebtheit. Bei dieser kreativen Arbeit geht es um die visuelle Umsetzung festgelegter Aufträge; zu den möglichen Arbeitsplätzen oder auch Auftraggebern zählen vor allen Dingen Werbeagenturen und Verlage. Viele Grafiker arbeiten auf selbstständiger Basis. Die Ausbildung kann über mehrere Wege erfolgen. Lesen Sie, wie das Berufsbild eines Grafikers aussieht und welche Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich zur Auswahl stehen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Den Beruf des Grafikers kann man sowohl der Bildenden Kunst als auch der Angewandten Kunst zuorden. Im ersten Bereich geht es um künstlerische Handarbeit, wie etwa Radierung, Handzeichnung oder Holzschnitt; seine Arbeiten erscheinen in der Regel in kleiner Auflage.

Die meisten Menschen assoziieren die Aufgaben eines Grafikers eher mit denen der Angewandten Kunst; in diesem Fall arbeitet der Grafikdesigner bzw. die Grafikdesignerin vor allem am Computer. Bilder und Texte sind seine Arbeitsmaterialien, kommerzieller Natur die Aufträge. Jedoch ist mittlerweile ein fließender Übergang zwischen den zwei Grafiker-Bereichen zu erkennen.

Ausbildungsmöglichkeiten eines Grafikers

Wer sich für den Beruf des Grafikers interessiert, dem stehen hierzu verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten offen. Wichtig zu wissen: Die Konkurrenz ist groß, und auf jeden lukrativen Job kommen oft zahlreiche Bewerber. Eine gute Ausbildung, idealerweise ein Studium, bilden dabei eine wichtige Grundlage für den erfolgreichen Karriereweg - sind aber auch keine Garantie hierfür.

Studium

Für einen lukrativen Posten in der Grafikbranche ist das Studium heute Pflicht. In einigen Fällen können auch erfahrene Quereinsteiger eine Chance haben - die sichere Variante bildet aber stets das Studium. Dabei gibt es kein einheitliches Studienfach, welches belegt werden sollte: Das Angebot variiert von Bundesland zu Bundesland, von Hochschule zu Hochschule.

Typische Fächer umfassen beispielsweise Grafikdesign oder Visuelle Kommunikation. Diese werden an Design- oder Kunsthochschulen angeboten. Für einen Studienplatz müssen die eigenen gestalterischen, kreativen und auch technischen Fähigkeiten in Form einer Mappe, oftmals auch in einer Aufnahmeprüfung unter Beweis gestellt werden.

Eine weitere Möglichkeit bilden verwandte Studiengänge wie

Wer sich schon im Studium auf einen Bereich spezialisieren möchte, für den sind entsprechende Studiengänge genau das Richtige.

Grafiker sind oft gleichzeitig Fotografen oder andere Künstlerische Berufe
Grafiker sind oft gleichzeitig Fotografen oder andere Künstlerische Berufe

Ausbildungsinstitutionen

Neben staatlichen Kunst - und Designhochschulen bieten auch zahlreiche private Akademien und Institute eine Ausbildung bzw. ein Studium im Bereich Grafikdesign an. Die Qualität der Ausbildung sowie die Anerkennung der jeweiligen Abschlüsse kann dabei stark variieren, so dass sich Studieninteressenten sehr genau informieren sollten.

Hinzu kommt, dass das Studium bei privaten Anbietern richtig ins Geld gehen kann. Eine Alternative für viele Grafik Begeisterte sind heute auch Hochschulen im Ausland: Hier werden neben praktischen und kreativen Fähigkeiten auch die Fremdsprachenkenntnisse geschult - unabdingbar in einer Branche, welche oft weltweit vernetzt agiert.

Praktika

Neben einem passenden Studium sind praktische Erfahrungen das A und O für jeden angehenden Grafiker. Praktika schon während des Studiums helfen, die erlernten Fähigkeiten an realen Projekten umzusetzen. Und auch der studentische Nebenverdienst kann dazu genutzt werden, gezielt in gestalterischen Jobs tätig zu werden.

Auch professionelle Auftragsarbeiten für befreundete Firmen, Bands oder bekannte Webseiten zeigen das persönliche Engagement schon während des Studiums - und sind somit ein wichtiger Schritt für jeden, der eine Karriere als Grafiker anstrebt.

Tätigkeiten eines Grafikers

Grafik, Grafikdesign oder Webdesign - drei Begriffe für oftmals ein und dasselbe Berufsfeld. Denn egal, aus welchem fachlichen Bereich ein Grafiker kommt, ob er studiert hat oder eine Ausbildung absolviert - in diesem Job sind schnell wechselnde Aufgabenfelder wie auch Aufgabeninhalte an der Tagesordnung.

Ein guter Grafiker muss deshalb oftmals ein kleines Allroundtalent sein, um den zahlreichen Anforderungen gerecht zu werden. Der Beruf des Grafikers wird häufig auch als Kommunikationsdesigner bezeichnet, da er im engen Kontakt zu den Werbemittelherstellern, Druckereien sowie zu seinen Kunden steht. Er arbeitet beispielsweise

  • in Verlagen
  • in Werbeagenturen
  • in der Marketingabteilung eines großen Unternehmens
  • in der Ausstellungs- bzw. Messebranche
  • auf selbstständiger Basis
Grafiker werden oft in größeren Unternehmen je nach Bedarf in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen beschäftigt
Grafiker werden oft in größeren Unternehmen je nach Bedarf in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen beschäftigt

Allgemeine Aufgaben

Ganz allgemein sorgen Grafiker und Grafikerin für die visuelle Umsetzung festgelegter Aufträge. Auftraggeber, Umfang und Form des Auftrags können dabei ganz unterschiedlich ausfallen.

Freiberufler oder Freelancer erfüllen für ihre Auftraggeber meist die komplette Umsetzung von der gestalterischen Konzeption bis zum gewünschten Produkt. Mit "Produkt" können hier so unterschiedliche Felder wie

  • eine Webseite
  • Werbematerial wie Flyer und Broschüren
  • die grafische Gestaltung einer Werbeanzeige oder eines Printmediums

umfassen. Angestellte Grafiker arbeiten beispielsweise für Agenturen oder auch Redaktionen. Insbesondere in großen Betrieben sind die Aufgaben hier verteilt - für das Konzept ist dann meist ein Art Director zuständig, für die Ausführung einzelner Arbeiten können zum Beispiel Grafiker eingesetzt werden.

Konzeption und Umsetzung

Zwischen diesen beiden Feldern bewegt sich die Arbeit eines Grafikers. Dabei ist es oftmals eine Herausforderung, die Wünschen von Kunden und Zielgruppe präzise umzusetzen.

Neben Kreativität ist hier auch Handwerk gefragt: Die Arbeit als Grafiker kann sowohl

  • freihändige Zeichnungen
  • Skizzen, aber auch
  • Illustrationen und
  • Collagen

umfassen, ebenso wie der tägliche Umgang mit gängigen Grafikprogrammen am PC. Grafiker mit dem Schwerpunkt auf Webdesign kennen sich darüber hinaus mit dem Programmieren von Webseiten bestens aus.

Und auch mit der Druckabwicklung können Grafiker betraut werden. Insbesondere Freiberufler müssen in ihre Arbeit neben gestalterischen Aufgaben auch wirtschaftliche Überlegungen, beispielsweise zur Wahl des passenden Werbematerials, mit einbeziehen. Weitere Tätigkeitsfelder:

  • Entwürfe
  • Layouts
  • Typografie
  • Bildbearbeitung (z.B. Fotomontage, Fotoretusche)
  • Screendesign
  • Animation
  • Verpackungsdesign
  • Katalogdesign