Berühmte Ehrendenkmäler in Deutschland
Jedes Land braucht talentierte und mutige Köpfe, um voran zu kommen. Hat jemand daher etwas besonders Großes für sein Vaterland geleistet, so wird ihm oder ihr ein Ehrendenkmal gesetzt, damit diese Leistung nicht über die Jahre in Vergessenheit gerät. Ehrenmäler stellen auch einen gewissen Tribut an die Familien der "Helden" dar. Von Ehrendenkmälern, auch Kriegerdenkmäler genannt, gibt es deutschlandweit inklusive Gedenktafeln über 100.000 Stück. Lernen Sie die besondere Bedeutung eines Ehrendenkmals kennen und verschaffen Sie sich einen Überblick über Denkmäler dieser Art in Deutschland.
Bei einem Ehrendenkmal bzw. Ehrenmal oder Kriegerdenkmal handelt es sich um ein Denkmal, welches an Soldaten, die in einem Krieg gefallen sind, erinnert. Nahezu alle Staaten, die beim Ersten Weltkrieg beteiligt waren, weisen ein solches Ehrenmal auf. Bei einigen wurde eine Erweiterung in Form einer Gedenkschrift erweitert, um auch an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs zu erinnern.
Hierzulande spielen Ehrendenkmäler seit den Befreiungskriegen (1813 bis 1815) eine Rolle. Entstanden sind sie nach der Französischen Revolution. Sie gedenken nicht nur Offizieren und Feldherren, sondern auch einfachen Soldaten.
Mit den Ehrenmalen werden unterschiedliche Begriffe in Verbindung gebracht, darunter
- Helden
- Nation
- Dankbarkeit
- Freiheit und
- Trauer.
Sie dienen der Verpflichtung der Überlebenden auf das Vorbild, dem Trost der hinterbliebenden Verwandten sowie der Repräsentation des Staates und dessen Ideale. Deutschlandweit gibt es inklusive Gedenktafeln mehr als 100.000 Kriegerdenkmäler; auf vielen davon finden sich die Namen der Vermissten sowie Gefallenen.
Daneben gibt es noch Denkmäler, auf denen lediglich ein Widmungstext zu lesen ist - bei diesen handelt es sich um ein Mahnmal. Nicht immer und überall war es jedoch möglich, die Namen der Kriegsteilnehmer zu ermitteln.
Auf den Inschriften der Denkmäler bis 1945 werden vor allem die Tugenden der Soldaten betont, wie etwa
- Opferbereitschaft
- Treue
- Mut
- Kameradschaft
- Vaterlandsliebe und
- Pflichterfüllung bis in den Tod.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging man eher auf die Bedeutung als Kriegsopfer ein; von da an galten solche Denkmäler vermehrt als Friedensmahnmal. Um möglichst lange zu bestehen, werden vor allem langlebige Materialien wie Findlinge, Bronze, Marmor oder Granit als Baumaterialien verwendet.
Im Folgenden gehen wir auf die bekanntesten Ehrendenkmäler in Deutschland ein.
Marine-Ehrenmal in Laboe
In Schleswig-Holstein befindet sich ein kleiner Ort namens Laboe. Im Grunde genommen unterscheidet sich die Siedlung nicht viel von den anderen Küstendörfern, wäre da nicht das riesige Marine-Ehrenmal, das sich 72 Meter hoch in den Himmel streckt. Es wurde zwischen 1927 und 1929 gebaut, um die vielen Marinesoldaten zu ehren, die im Ersten Weltkrieg für Deutschland gefallen waren.
Nach 1945 sollte das Mal auch die Angehörigen der Kriegsmarine ehren, die im Zweiten Weltkrieg unter Hitler ihr Leben lassen mussten. Seit 1954 wird das Ehrenmal in Laboe durch den Deutschen Marinebund betreut.
Heute steht es nicht nur für die deutschen Opfer, sondern für alle Seeleute, die auf dem Meer ihr Ende fanden. Das Marine-Ehrenmal soll außerdem ein Mahnmal für Freiheit und Frieden auf den Weltmeeren darstellen.
Ehrendenkmal in Berlin
Auch in Berlin kann man ein Ehrendenkmal für die gefallenen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg bewundern. Allerdings wurde dieses Mal nicht in deutschem Namen errichtet. 1949 entschieden sich die Sowjets dazu, im Treptower Park ein Ehrenmal zu errichten, das den Verlusten der Roten Armee gedenken sollte.
Die Skulptur stellt einen Soldaten dar, der in seinen Armen ein Kind und ein Schwert hält. Er steht auf einer Hakenkreuzflagge, die sich langsam in ihre Bestandteile auflöst. Damit sollen die Rettung des Volkes und natürlich das Ende des NS-Terrors symbolisiert werden.
Ehrenmal des Deutschen Volkes bei Koblenz
Ein sehr berühmtes Ehrendenkmal findet sich auf der Festung Ehrenbreitstein in der Nähe von Koblenz. Das Ehrenmal des Deutschen Volkes hatte sich ursprünglich in Berlin, Unter den Linden befunden. Durch die Bau der Mauer wurde dieser Teil der Stadt jedoch völlig abgeschnitten, weshalb man sich dazu entschloss, ein zweites Ehrenmal für den Westen Deutschlands zu errichten.
Das Ehrenmal des Deutschen Volkes wird von Angehörigen der Bundeswehr flankiert, außerdem werden regelmäßig neue Blumen und Kränze niedergelegt. Wegen seiner allumfassenden Bedeutung handelt es sich um ein sehr gut gepflegtes Ehrenmal.
Kriegerdenkmal (Heilbronn)
1929 bis 1936 wurde ein Teil des Hafenmarktturms in Heilbronn zum Denkmal, welches an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert, umgestaltet. Zu dieser Zeit entstand auch das Kriegerdenkmal.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte man die Gedenkstätte. Zu diesem Zweck wurde von Bildhauern ein Flachrelief erstellt.
Im Turm sind verschiedene Gedenktafeln und Inschriften zu finden, um die gefallenen Soldaten der Stadt Heilbronn zu ehren. Insgesamt gibt es eine Liste mit 2082 Namen.
Kriegerdenkmal im Hofgarten in München
Im Münchener Hofgarten, vor dem Gebäude der Bayerischen Staatskanzlei, steht ebenfalls ein Kriegerdenkmal. Es wurde errichtet, um den im Ersten Weltkrieg gefallenen Münchnern zu gedenken.
Man findet hier eine Grube, in der die überlebensgroße Figur des toten Soldaten liegt, des Weiteren zwei Reliefs mit marschierenden Soldaten sowie einem Gräberfeld. Die Gruftdecke besteht aus zwölf Steinblöcken, an deren Seiten sich die Treppe runter zur Gruft befindet.
Die Einweihung dieses Denkmals erfolgte 1924, erst 1928 wurde es jedoch fertiggestellt. Das Ehrenmal steht unter Denkmalschutz.
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