Wissenswertes zur Mazdaznan-Lehre

Bei der so genannten Mazdaznan-Lehre handelt es sich um eine religiöse Lehre mit Elementen unterschiedlicher Religionen. Der Faktor Ernährung spielt eine bedeutende Rolle. So beschreibt diese Lehre u.a. auch eine eigene Esskultur, bei der der Verzehr von Lebensmitteln ganz bewusst wahrgenommen werden soll. Typische Bestandteile sind das gründliche Kauen und Schlucken, aber auch die richtige Uhrzeit. Erfahren Sie, welche Lebensmittel bei der Mazdaznan-Lehre besonders im Vordergrund stehen und nach welchen Regeln man diesbezüglich außerdem lebt.

Von Claudia Haut

Bei der Mazdaznan-Lehre handelt es sich um eine religiöse Lehre, in der die Ernährung - die Anhänger sind Vegetarier - eine besondere Rolle spielt — © Robert Kneschke - www.fotolia.de

Die Grundprinzipien der Mazdaznan-Lehre

Bei Mazdaznan handelt es sich um eine religiöse Lehre, die Elemente unterschiedlicher Religionen enthält. Beschrieben wird sie häufig als westliche Verarbeitung von Heilsvorstellung und Ausführung von Heilpraktiken asiatischer Herkunft.

Eine große Bedeutung kommen der Meditation sowie der Atemübungen zu, welche jeden Tag durchgeführt werden. Die Anhänger der Mazdaznan-Lehre ernähren sich vegetarisch.

Faktor Ernährung

Laut der Mazdaznan-Lehre ist es äußerst wichtig, wie ein Mensch atmet. Nur wenn er richtig ein- und ausatmet, können die Organe im Körper arbeiten und der Mensch fühlt sich gesund.

Daneben ist aber auch die Ernährung äußerst wichtig. Wer nach dieser Lehre leben möchte, muss ganz bewusst sein Essen kauen und schlucken und auch nur dann essen, wenn wirklicher Hunger besteht.

Der Grundgedanke der Mazdaznan-Lehre ist nämlich, dass man mit dem richtigen Essverhalten zu einer höheren Gestalt werden kann. Übergewicht ist hier genauso verpönt wie der gelegentliche Besuch eines Fast-Food-Restaurants oder einer Imbissbude.

Nach der Mazdaznan-Lehre ernährt man sich vegetarisch

Die Wahl der Speisen zur richtigen Zeit

Gegessen werden darf nur so viel, wie der Körper unbedingt zum Leben benötigt. Dabei sollten die Speisen aber gesund und abwechslungsreich sein. Die einzelnen Lebensmittel, die gegessen werden, werden in ausscheidende und aufbauende Lebensmittel unterschieden.

Diese Einstufung ist wichtig, weil sie angibt, in welcher Reihenfolge die Produkte gegessen werden dürfen. Morgens und nachmittags soll möglichst nichts gegessen werden, da der Körper laut der Mazdaznan-Lehre hier besonders viel ausscheidet. Milchprodukte und Eier sind erlaubt, Fleisch dagegen nicht. Gemüse ist der Hauptbestandteil einer Mahlzeit.

Pro Tag sollte ein Mensch 2/3 Gemüse essen. Wichtig ist es jedoch, das Gemüse vor den anderen Lebensmitteln zu essen, da Gemüse als ausscheidendes Lebensmittel bezeichnet wird.

Aufbauende Lebensmittel wie Getreide, Eier oder Milchprodukte werden erst anschließend gegessen. Grundsätzlich sollen immer Produkte miteinander verzehrt werden, die sich sehr unterschiedlich sind, also zum Beispiel eine Scheibe Brot mit einem Apfel.

Brot und Apfel kann zusammen gegessen werden

Im Großen und Ganzen ist die Ernährungsform nach der Mazdaznan-Lehre gesund, wenn man darauf achtet, seinen Körper mit allen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen. Durch den Verzicht auf Fleisch entsteht sonst schnell ein Eisenmangel.

Regeln, die bei der Ernährung beachtet werden sollten

Wer sich nach der Mazdaznan-Lehre ernährt, sollte auf zu viel und zu üppiges Essen verzichten. Bei einem übermäßigen Genuss können geistige und körperliche Störungen auftreten. Zudem zählen der Lehre zufolge

Eroberungsdrang
Kulturverfall
Klassendenken und
Überheblichkeit

zu den möglichen Folgen. Vollkorn-Getreide bildet die Basis der Mazdaznan-Ernährung. Auf Hefe beim Brotbacken sollte verzichtet werden, um eine Gärung im Körper zu verhindern.

Im Fokus stehen frische Lebensmittel. Bereitet man Gemüse zu, sollte dieses höchstens gebraten oder gedünstet, nicht jedoch gekocht werden.

Als Gemüse gilt jede Pflanze, bei der der Zeitraum zwischen Aussaat und Ernte höchstens 14 Monate beträgt. Ist der Zeitraum länger, handelt es sich um eine Mischform aus Obst und Gemüse, einer so genannten Kleinfrucht. Verwendetes Öl darf nur pflanzlich sein; tierische Fette sind Mazdaznan zufolge nicht verdaulich.

Im Rahmen der Mazdaznan-Ernährung werden drei Typen Menschen unterschieden; es gibt den materiellen, den spirituellen und den intellektuellen Typ und für jeden von ihnen gilt eine eigene Empfehlung in Sachen Ernährungsweise. Der spirituelle Typ hat dabei die beste Chance, die höchste Mazdaznan-Stufen zu erreichen; allerdings muss er bei der Ernährung die meisten Einschränkungen hinnehmen.

Destilliertes Wasser gilt als Hauptgetränk bei Mazdaznan; es darf jedoch nicht zu den Mahlzeiten getrunken werden. In Maßen dürfen

getrunken werden.