Handlung: Merkmale von Abenteuerfilm und Kriminalfilm

Abenteuerfilme und Kriminalfilme zählen zu den beliebtesten Filmgenres. Ihre Handlung läuft meist nach einem bestimmten Muster ab. Die Handlung in einem Abenteuerfilm ist in der Regel unkompliziert sowie besonders ereignisreich und findet an teils exotischen Schauplätzen statt. Kriminalfilme zeichnen sich dadurch aus, dass es in der Regel einen Mord gibt, der im Laufe des Geschehens aufgedeckt wird. Tauchen Sie ein in die Welt der Abenteuer- und Kriminalfilme und lesen Sie über deren Merkmale.

Von Jens Hirseland

Abenteuerfilm

Im Mittelpunkt von Abenteuerfilmen stehen ereignisreiche Handlungen und verschiedene, oft exotische Schauplätze. In der Regel ist die Handlung eines Abenteuerfilms unkompliziert und für den Zuschauer leicht zu verfolgen. Nicht selten kommt es auch zu Überschneidungen mit dem Actionfilm.

Die Zuschauer erleben Orte und Abenteuer fernab vom Alltagsleben. Spezialeffekte spielen hierbei oftmals eine Rolle, sodass die Nähe zu Actionfilmen, in denen die Hauptfigur in Kampf- und Verfolgungsszenen brilliert, deutlich wird.

Anstelle der Entwicklung der Charaktere steht die Entwicklung der Geschehnisse bei einem Abenteuerfilm im Vordergrund. Hauptakteur der Geschichte ist meist ein sympathischer Held, der sich mit finsteren Bösewichten an exotischen Schauplätzen herumschlagen muss. Dabei kommt auch die Liebe nicht zu kurz, sodass der Held am Ende des Films die geliebte Frau in die Arme schließen darf.

Geschichte des Abenteuerfilms

Als Vorbild für die Abenteuerfilme dienten die Abenteuerromane. So wurden berühmte klassische Abenteuerstoffe wie zum Beispiel

  • "Die drei Musketiere" von Alexandre Dumas
  • "Ivanhoe" von Walter Scott
  • "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson
  • der "Kurier des Zaren" von Jules Verne oder
  • "Robinson Crusoe" von Daniel Defoe

wiederholt verfilmt. Weitere typische Heldenfiguren des Abenteuerfilms sind

  • Tarzan
  • Robin Hood
  • Zorro
  • Sindbad und
  • Indiana Jones.

Mit der Einführung des Tonfilms gewann der Abenteuerfilm zunehmend an Beliebtheit. Berühmte Vertreter des Abenteuerfilms im goldenen Zeitalter Hollywoods waren Errol Flynn (1909-1959), Tyrone Power (1914-1958) und Stewart Granger (1913-1993). Mit der Einführung des Farbfilms konnten sich die Abenteuerfilme auch durch ihre Farbenpracht, ihre Kostüme und ihre aufwendigen Kulissen auszeichnen.

In den 80er Jahren kam es dank Steven Spielbergs Indiana Jones-Verfilmungen zu einer Renaissance des Abenteuerfilms. Dabei gelang es dem Regisseur geschickt, die klassischen Abenteuerelemente mit dem modernen Actionfilm zu kombinieren.

Untersparten des Abenteuerfilms

Der Abenteuerfilm besteht aus zahlreichen verschiedenen Untersparten. Dazu gehören zum Beispiel Mantel-und-Degen-Filme wie "Die drei Musketiere", "Der Gefangene von Zenda" oder "Der Mann in der eisernen Maske". Typisch sind Schauplätze aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und, wie die Bezeichnung bereits aussagt, Mantel und Degen als unverkennbare Merkmale der Hauptfigur.

Diese widersetzt sich der Obrigkeit und kämpft für Freiheit und Recht. Nicht selten kommt es zu Intrigen und Morden.

Auch der Ritterfilm wie "Robin Hood", "Die Ritter der Tafelrunde" oder "Ivanhoe" zählt zu den Subgenres. Das Mittelalter wird hierbei häufig mit besonders aufwändigen Kulissen dargestellt. Es gibt tapfere Helden, die in märchenhafte oder romantische Geschichten verwickelt sind.

Weitere Untersparten sind der Sandalenfilm wie "Gladiator", "Ben Hur" oder "Spartacus" sowie der Piratenfilm wie "Die Schatzinsel", "Fluch der Karibik" oder "Der rote Korsar". Letzterer zählt zu den ältesten Genres und behandelt das Schicksal von Piraten und Freibeutern; eine historische Korrektheit ist dabei keine Notwendigkeit - in den meisten Fällen sind die Handlungen an Romantvorlagen angelehnt oder gar frei erfunden.

Auch der Antikfilm, der sich mit Historienfilmen, aber auch mit Sagen- und Mythenumsetzungen sowie Literatur- und Bibelverfilmungen beschäftigt, gehört dazu.

Kriminelle Handlungen werden im Kriminalfilm aufgeklärt
Kriminelle Handlungen werden im Kriminalfilm aufgeklärt

Kriminalfilm

In einem Kriminalfilm stehen kriminelle Handlungen und deren Aufklärung im Mittelpunkt des Geschehens. Kriminalfilme gibt es in den verschiedensten Varianten. So entstanden im Laufe der Zeit Subgenres wie

  • der Gangsterfilm
  • der Polizeifilm
  • der Film noir
  • der Spionage- und Agentenfilm
  • der Serienkiller-Film
  • der Thriller
  • der Gerichtsfilm
  • der Gefängnisfilm sowie
  • die Komödie.

Merkmale

Die Handlung eines klassischen Kriminalfilms besteht darin, dass zu Beginn des Films ein Mord geschieht, der im weiteren Verlauf des Geschehens aufgeklärt wird. Nur selten beschränkt sich die Handlung lediglich auf einen Mord.

Wer den Mord begeht und aus welchen Gründen, bleibt dem Zuschauer meist bis zum Ende des Films verborgen. Aufgeklärt wird der Fall entweder von Polizisten oder Detektiven.

Durch raffinierte Wendungen des Geschehens oder weitere Morde wird der Fall bis zu seiner Aufklärung noch mysteriöser und komplizierter. Als typische Krimis dieser Art gelten Agatha-Christie-Verfilmungen wie "Mord im Orient-Express" oder "Ein Unbekannter rechnet ab" oder die beliebten Edgar- Wallace-Filme wie "Der Frosch mit der Maske" oder "Die toten Augen von London".

  • Bei einer Kriminalkomödie wie beispielsweise "Ladykillers" oder "Arsen und Spitzenhäubchen" wird die übliche Krimihandlung humorvoll aufgelockert. Manche Krimikomödien dienen auch als Parodie auf Krimiklassiker. Dazu gehört zum Beispiel "Der Wixxer", der die Edgar-Wallace-Krimis liebevoll parodiert.
  • Im Rahmen eines Polizeifilms stehen die Aktivitäten der Polizei im Vordergrund der Handlung, während bei Gangsterfilmen die Handlung aus der Perspektive der Gesetzesbrecher erfolgt.
  • Bei einem Gerichtsfilm wird ein Kriminalfall vor Gericht verhandelt.
  • Der Gefängnisfilm behandelt die Themen Isolation, Entmenschlichung und fehlende Selbstbestimmung. Es kommen auch Merkmale des Abenteuer-, Action- oder Sportfilms zum Ausdruck; das Gefängnis ist häufig ein Ort, der als Veränderung der Geschichte der Hauptfigur gilt.
  • Ein weiteres Subgenre bilden Spionage- und Agentenfilme, deren berühmtester Vertreter die langlebige James-Bond-Serie ist.
  • Als Film noir bezeichnet man eine bestimmte Stilrichtung des Kriminalfilms, die in den 40er und 50er Jahren sehr erfolgreich war. Neben den düsteren Bildern zählen die verbitterten Charaktere und die pessimistische Sicht der Dinge zu den typischen Merkmalen dieses Subgenres. Berühmte Vertreter dieser Stilart sind "Die Spur des Falken", "Frau ohne Gewissen" und "Im Zeichen des Bösen".
  • Von Serienkiller-Filmen spricht man, wenn Serienmörder im Zentrum der Handlung stehen. Zu den bekanntesten Serienkiller-Filmen zählt Alfred Hitchcocks "Psycho".
  • Beim Thriller liegt die mögliche Gefährdung des Helden im Mittelpunkt. Hier können Elemente des Action- und Horrofilms verwendet werden, um zusätzliche Spannung zu erzeugen, wenn der Held mehr und mehr in das Visier des Täters rückt.