Welcher Film für welche Stimmung und welchen Anlass? Über die Wirkung von Filmen
Das Fernsehen zählt wohl zu den beliebtesten Zeitvertreiben. Neben Serien oder Dokumentationen sind es vor allen Dingen Filme, die die Zuschauer begeistern. Es gibt die unterschiedlichsten Genres; dabei können Filme für unterschiedliche Stimmungen und Anlässe gewählt werden, je nachdem, welche Wirkung man erzielen möchte. Lesen Sie, welche Art von Film für welche Stimmung und welchen Anlass die beste Wahl darstellt.
Über die Wirkung von Filmen
Filme zählen seit dem 20. Jahrhundert zu den bedeutendsten Massenmedien überhaupt. Dabei sind sie sowohl als Kinofilm als auch in der Fernsehform beliebt und gehören zu den wichtigsten modernen Kulturelementen. Typische Bestandteile sind dabei
- Stereotypen und Klischees
- typische Verhaltensweisen und Handlungsverläufe oder auch
- fiktive Figuren.
Dabei gibt es unzählie Film- und Genreformen, die man der breiten Masse präsentiert und mit denen die Filmindustrie es Jahr für Jahr schafft, die Menschen in die Kinosäle oder auch vor den heimischen Fernseher zu holen. Die Filme haben dabei stets irgendeine Form von Absicht, von der "leichten Unterhaltung" bis hin zu komplexen Dramen, die zum Nachdenken anregen.
Viele Filme vergisst man einige Zeit später wieder, über andere denkt man länger oder immer wieder nach. Oft werden sie auch mehrmals gesehen.
Die Wirkung eines Films steht dabei eng mit dem entsprechenden Genre in Verbindung. Welche Formen es in dieser Hinsicht gibt, haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Eingefleischte Fans eines Thrillers werden sich dabei in der Regel nicht für die kitschige Liebeskomödie begeistern können und andersherum. Doch neben dem persönlichen Geschmack sind es auch Stimmung und Anlass bzw. Situation, die dazu bringen, einen bestimmten Film anzusehen - oder eben nicht.
Eine davon ist es beispielsweise, wenn ein Film passend zum gelesenen Buch herauskommt...
Fantasie und soziale Kompetenz - Fernsehen versus Lesen
Die meisten Menschen sind enttäuscht, nachdem sie den zum Buch passenden Film gesehen haben. Die Handlung ist nicht übereinstimmend oder teils ausgelassen worden. Bei manchen Szenen konnte die Stimmung nicht so gut eingefangen werden.
Oder gar waren die Charaktere auch nicht im Entferntesten denen aus dem Buch ähnlich. Als wenn das nicht schon genug wäre, gibt es da noch ganz andere Eindrücke. Und zwar die, die mehr Einfluss auf einen nehmen, als einem meist bewusst ist.
Filme bieten keine Zeit für eine Denkpause
Liest man zum Beispiel einen Krimi, kann man an bestimmten Punkten eine Denkpause einlegen, um vielleicht selbst schon eher als der Protagonist den Mörder zu entlarven. Man hält inne, um die Situation oder die Geschehnisse zu erfassen und liest erst weiter, nachdem alles verarbeitet ist.
Gerade bei ausgeklügelten Krimiverfilmungen bleibt einem die Zeit nicht mehr. Die Geschwindigkeiten und die Komplexitäten der Umstände sind selbst für den Geübten nicht mehr zu erfassen. Bevor man sich einer Situation und all deren Begebenheiten gewahr wird, kommt auch schon der Szenenwechsel, der einem weitere wichtige Informationen versprechen könnte.
Zuschauer lassen sich lediglich berieseln
Erschwerend kommt hinzu, dass einige Regisseure einen bewusst in die Irre leiten möchten, weswegen eine vorzeitige Auflösung des Falles schier unmöglich wird. Und genau weil es dann so schwer oder für viele sogar unmöglich wird, verfallen auch immer mehr dem "Berieseln lassen"; sie hören auf mitzudenken und lassen nur noch die visuellen und akustischen Ereignisse auf sich wirken.
Eine solche Ruhephase des Gehirns ist durchaus ab und an wünschenswert, doch sollte das nicht zur Gewohnheit werden. Denn man denkt nicht mehr selbst nach, sondern lässt für sich denken. Und was das auf Dauer bedeutet, dürfte wohl jedem klar sein.
Bild und Ton gegen die eigene Vorstellungskraft
Andererseits kann man sich beim Lesen die Szenerie noch so gut vorstellen können - so gestochen scharfe Bilder oder so eine beeindruckende musikalische Begleitung wie im Film wird man nicht erzeugen können. So steht also Bild- und Tongewalt gegen die eigene Vorstellungskraft und dem Anregen der Hirnzellen.
Eine gesunde Balance finden
Es bestehen natürlich vielfach mehr Gründe, besser ein Buch zur Hand zu nehmen oder sich eher doch für einen Film zu entscheiden. An diesen Hauptgründen sollte allerdings erkannt werden, dass man sich besser nicht auf eine Alternative beschränkt.
Warum sollte man auch auf die Vorteile, die der Gegenpart mit sich bringt, verzichten? Auf ein ausgewogenes Verhältnis sollte aus klar ersichtlichen Gründen allerdings schon ein hoher Wert gelegt werden.
Die Auswahl des Films in Abhängigkeit von Stimmung und Anlass
Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt, wird sich vermutlich für einen Film entscheiden, bei dem man nicht sonderlich viel nachdenken muss und der in die Kategorie "leichte Unterhaltung" passt. Trifft man sich am Wochenende mit seinen Kumpels, fällt die Wahl vielleicht eher auf einen Action- oder Horrofilm.
Natürlich gibt es auch geschlechtsspezifische Unterschiede, die man jedoch nicht pauschalisieren kann - wohl jeder hat jemanden im Freundeskreis, der Thriller genauso gerne schaut wie den guten alten Liebesfilm - ganz nach Stimmung und Anlass eben.
Ein Film kann also
- unterhalten
- entspannen
- zum Nachdenken anregen
- Angst machen
- schockieren
- informieren
- aufklären
- zum Lachen bringen
- rühren oder
- aufwühlen,
um nur ein paar der Möglichkeiten zu nennen. Natürlich kann er auch langweilen, was beispielsweise wieder durch das "falsche" Genre ausgelöst werden könnte, doch ebenso durch einen unbeliebten Schauspieler etc. - Gründe gibt es viele.
Während man sich, alleine sowieso, aber ebenso in einer Gruppe von Männern sowie einer Gruppe von Frauen recht schnell für die Wahl des richtigen Films entscheiden dürfte, kann es beim Filmabend eines Pärchens schon etwas schwieriger sein, besonders, wenn es sich um das erste Date handelt. Doch auch bei Kindern sollte man eine Entscheidung gut überdenken - hier sollten die Eltern eine entsprechende Wahl treffen.
Der richtige Film für's erste Date
Sind Sie zu einem Date verabredet und möchten mit Ihrer Eroberung zusammen einen Film ansehen? Dann kann es sehr entscheidend sein, dass Sie dafür auch den richtigen Film auswählen. Welche Fettnäpfchen Sie dabei nach Möglichkeit auslassen sollten und welche Faktoren eher zum Erfolg führen, dazu geben wir Ihnen gerne ein paar hilfreiche Ratschläge:
Der Kinobesuch
Wenn Sie sich zu einem gemeinsamen Kinobesuch verabredet haben, dann ist die Sache gar nicht so schwierig. Lassen Sie einfach den Partner oder die Partnerin die Filme aussuchen. Vielleicht hat er oder sie ja schon einen speziellen Wunsch, dann ist die Sache schnell erledigt.
Allerdings sollten Sie dann die Filmauswahl schon im Vorfeld treffen, damit Sie sich auch erkundigen können, in welchem Kino der Film gerade läuft. Wenn Sie von sich aus lieber ein paar Vorschläge unterbreiten möchten, dann wählen Sie am besten Filme aus verschiedenen Kategorien aus.
Damen bevorzugen im allgemeinen Liebesfilme oder Komödien, während Herren sich lieber Actionfilme oder Thriller ansehen. Um diese Ansprüche gleichermaßen zu befriedigen, bringt die Filmindustrie regelmäßig Varianten in die Kinos, die mehrere dieser Elemente enthalten.
Der DVD-Abend
Schon etwas schwieriger ist es, wenn Sie sich zuhause treffen, um gemeinsam einen Film auf DVD anzusehen. Hier ist es in jedem Fall auch von Vorteil, eine Auswahl verschiedener Filme bereit zu halten. Es kann auch Spaß machen, den Film vorher gemeinsam in der Videothek auszusuchen.
Wenn Sie eine Vorauswahl treffen müssen, dann versuchen Sie, Ihre eigenen Interessen nicht in den Vordergrund zu stellen. Versuchen Sie, sich den Geschmack Ihrer Verabredung vorzustellen und wählen Sie den Film dementsprechend.
Kennen Sie die Person dafür noch zu wenig, dann wählen Sie in jedem Fall einen neutralen Film. Mit einem Horrorfilm oder einer zu emotionalen Liebesschnulze laufen Sie Gefahr, den anderen abzuschrecken. Auch auf Filme mit allzu erotischem Inhalt sollten Sie möglichst konsequent verzichten, um Missverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Sehr schön und lustig anzuschauen sind auch moderne Komödien, die es jedes Jahr in größerer Anzahl neu gibt. Der lustige Inhalt entspannt und befreit, man kann miteinander lachen und es entsteht eine gelöste Stimmung.
Der Inhalt dieser Komödien ist meist sehr unkritisch, so dass dadurch kaum Probleme entstehen können. Der Film selbst schafft dann die Basis für eine gelungene Unterhaltung, ohne das Gespräch zu sehr in eine bestimmte Richtung zu drängen.
Wer beim Thema Liebesfilm bleiben möchte, sollte sich nicht die typische Schnulze aussuchen - es gibt auch empfehlenswertere Arten...
Zwei Liebesfilme der anderen Arts
Ein Blick, ein Kuss - und schon ist die Liebe des Lebens besiegelt. So oder so ähnlich kann man den Handlungsverlauf vieler Liebesfilme beschreiben. Im wahren Leben geht es aber häufig nicht ganz so schnell und nicht immer ist sofort klar, wer eigentlich wen und warum liebt.
Liebe ist kompliziert. Und das sollten auch romantische Filme sein, wenn sie die knisternde Chemie zwischen zwei Menschen nicht auf eine Karikatur reduzieren wollen.
Blue Valentine
Die Handlung, die "Blue Valentine" zum absoluten Überraschungshit des letzten Jahres hat werden lassen, ist denkbar einfach wie genial. Wir als Zuschauer werden Zeuge, wie sich zwei Menschen verlieben und einige Jahre später am Ende jener Liebe stehen, die sie zusammen gebracht hat.
Der Film springt in seiner Erzählweise zwischen beiden Perspektiven hin und her. Als Zuschauer sind wir mal am charmanten Anfang der Beziehung und im nächsten Moment sehen wir sie am Abgrund stehen. Was in den Jahren dazwischen geschehen ist, bleibt uns verborgen?
Doch das macht den Reiz dieses Filmes aus, der die Biographie einer Liebe beschreibt, wie sie alltäglicher nicht sein könnte. Die Eigenschaften, die wir an unseren Partner heute schätzen, sind vielleicht eben jene, die uns morgen Nerven kosten.
In "Blue Valentine" trifft Cindy (gespielt von Heath Ledgers Witwe Michelle Williams) auf Dean (Ryan Gosling). Sie findet in seinen Armen die Zuflucht und Nähe, die sie in einer von häuslicher Gewalt geprägten vorigen Beziehung nicht fand. Insbesondere seine verspielte Art und Spontanität scheint Cindy in den Bann zu ziehen.
Doch sechs Jahre später stellt sich die Spontanität als Unreife und Verantwortungslosigkeit heraus. Während Cindy schwer an ihrer Karriere arbeitet und das Familienleben organisiert, sind Deans Ambitionen auf Kettenrauchen, Bier trinken und gelegentliches Arbeiten als Hausanstreicher begrenzt. Der Film wurde von den Kritiken hoch gelobt, weil Michelle Williams und Ryan Gosling das scheiternde Liebespaar in einer herrlich depressiven Natürlichkeit spielen.
Freundschaft plus
Die Romantikkomödie mit Ashton Kutcher und Natalie Portman ist nicht ganz so sehr mit Lorbeeren bedacht worden wie "Blue Valentine". Dennoch ist der Film um Bindungsängste mehr als sehenswert.
Darstellerin Natalie Portman kann zwar hier nach ihrer Oscar-gekrönten Rolle in "Black Swan" nicht ihr Talent vollkommen zeigen, dafür spielt Kutcher, der ja in leichten Komödien zu Hause ist, seinen Charakter mit zuverlässigem Charme.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen Emma und Adam, deren Lebenswege sich von Anfang an mehrfach kreuzen. Im Erwachsenenalter vertreibt das gegenseitige körperliche Verlangen die anfängliche Abneigung.
Aber Emma will sich nicht binden und von Beziehungsstress verschont bleiben. Und so wird Adam ein "Freund mit Privilegien".
Und genau hierin liegt der Clou des Films, bringt er doch ein Phänomen auf die Leinwand, das sich immer mehr in unsere Gesellschaft einbürgert. Man muss allerdings kein Wahrsager sein, um absehen zu können, dass dieser Film den typischen Kutcher-Muster treu bleibt und auf ein Happy-End zusteuert.
Der richtige Film für Kinder
Grundsätzlich bietet der Fernsehkonsum von Kindern immer wieder explosiven Diskussionsstoff. Viele Menschen sind der Meinung, dass Kinder überhaupt nicht fernsehen sollten. Andere dagegen lassen sie ungefiltert alles sehen.
Die meisten Pädagogen und Ratgeber vertreten jedoch die Meinung, dass ein kontrollierter Fernsehkonsum in kleinen Dosen Kindern nicht schadet. Wenn Sie sich bei der Auswahl der geeigneten Filme schwer tun, dann haben wir ein paar Tipps für Sie.
Auf das Interesse des Kindes achten
Um den richtigen Film zu finden, sollten Sie mit dem Kind zuvor sprechen. Fragen Sie es, ob es lieber
- einen Tierfilm
- einen Abenteuerfilm
- eine Dokumentation oder
- einen Zeichentrickfilm
sehen möchte. Wenn Sie genügend Zeit haben, nehmen Sie das Kind mit in die Videothek und lassen Sie es seinen Film selbst auswählen. Lesen Sie die Inhaltsangabe durch und achten Sie auch auf die Altersempfehlungen.
Eltern wissen meist am besten, was ihre Kinder sehen möchten und was sie interessiert. Wenn Sie der Meinung sind, das Kind sollte den Film, den es sich wünscht, noch nicht ansehen, dann sprechen Sie mit dem Kind und erklären Sie ihm Ihre Vorbehalte.
Den Film gemeinsam ansehen und darüber sprechen
Am besten ist es, wenn Sie sich den ausgewählten Film dann gemeinsam mit Ihrem Kind anschauen. So können Sie am besten beobachten, ob es
- an dem Film auch wirklich Interesse hat
- dem Inhalt schon folgen kann, oder
- damit womöglich doch überfordert ist.
Ist dies der Fall, dann brechen Sie den Film in Rücksprache mit dem Kind ab. Ist der Film zu Ende, können Sie die Gelegenheit nutzen, und disen zusammen mit Ihrem Nachwuchs noch einmal besprechen.
Als aufmerksamer Zuhörer erfahren sie so, wie der Film aus dem Blickwinkel Ihres Kindes gewirkt hat. Kinder nehmen viele Eindrücke ganz anders wahr als dies Erwachsene tun.
Wenn Sie einen Film aus dem Fernsehprogramm auswählen möchten, so gelten im Wesentlichen die gleichen Hinweise. Sinnvoll ist es auch, mit dem Kind gemeinsam einige kindgerechte Serien auszuwählen, die das Kind dann in Rücksprache mit Ihnen anschauen darf.
Sehen Sie sich ein paar Folgen gemeinsam an und machen Sie sich selbst ein Bild. Dann können Sie das Kind nach einiger Zeit diese Serien auch alleine ansehen lassen.