Fotoclubs - Vorteile, Organisation und Tipps, um selbst einen solchen Club zu gründen
Fotografieren kann ein sehr einsames Hobby sein. Eins mit seiner Kamera zu werden mag vielleicht ganz schön sein, auf die Dauer ist jemand, mit dem man sich austauschen kann, aber bestimmt nicht verkehrt. Leidenschaftliche Hobbyfotografen sollten sich daher nach einem Fotoclub in der Nähe umsehen. Hier findet man viele Gleichgesinnte zum Diskutieren und um Gemeinschaftsprojekte zu starten - eine Mitgliedschaft bringt eine Menge Vorteile mit sich. Lesen Sie über die Vorzüge eines Fotoclubs und wie dieser organisiert ist. Wir geben außerdem Tipps, um selbst einen solchen Club zu gründen.
Eine Leidenschaft zu haben, kann das Leben ungemein erfüllen. Noch mehr Spaß macht es jedoch, wenn man seine Passion mit Gleichgesinnten teilen kann. Besonders bei künstlerischen Interessen, wie dem Fotografieren zum Beispiel, ist es von Nutzen, sich mit anderen auszutauschen.
Nur so bekommt man immer wieder neuen Input für Ideen und kann sich stetig weiterentwickeln. Eine Mitgliedschaft im Fotoclub zahlt sich daher für fast alle Knipser wirklich aus.
Die Vorteile der Mitgliedschaft
Viele Fotografen sehen sich gerne in der Rolle des einsamen Cowboys. Durch die Gegend streifen und Momentaufnahmen von Szenen und Dingen machen, die sonst kein anderer Mensch auf der Welt gerade sieht.
Das ist zugegebenermaßen eine sehr romantische Vorstellungen und es werden wohl auch wunderbare Aufnahmen aus solch einer Situation heraus entstehen. Allerdings ist zu viel der Einsamkeit auch für den besten Fotografen nicht gut.
Lernen und Lehren
Ein Hobby zusammen mit Gleichgesinnten zu betreiben, bringt jede Menge Vorteile mit sich. Vor allem hat man jemandem, mit dem man sich austauschen kann und zwar auf gleicher Augenhöhe. Daneben kann es auch schön sein, ein junges Talent zu fördern oder selbst einen Mentor zu haben, der einen unter seine Fittiche nimmt.
Sowohl das Lernen als auch das Lehren haben mit Sicherheit einen positiven Einfluss auf die eigene Arbeit. Man sieht die Dinge plötzlich aus einer ganz anderen Perspektive und ist gezwungen, festgefahrene Verhaltensweisen aufzubrechen, um sich auf den anderen einstellen zu können. Man wird schnell feststellen, dass die eigenen Aufnahmen plötzlich um einiges kreativer geworden sind.
Zusammengehörigkeitsgefühl
Mit Fotografen auf dem selben Level kann man sich hingegen wunderbar über technische Details, die besten Einstellungen und gute Lichtverhältnisse unterhalten. Auch hier profitiert die eigene Technik; das Schönste an solchen Gesprächen ist jedoch das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Teamwork
Neben zwischenmenschlichen Aspekten wie Freundschaft und Gruppenzugehörigkeit ist das Arbeiten mit Gleichgesinnten jedoch noch aus einem ganz praktischen Grund sehr vorteilhaft: man kann sich ganz auf das Fotografieren konzentrieren, während der andere Objekte umräumt oder bestimmte Bereiche abdunkelt.
Wer oft allein mit der Kamera unterwegs ist, kennt das Gefühl, dass man eigentlich mehr Hände bräuchte, als man tatsächlich hat. Beim Fotografieren mit befreundeten Fotografen fällt dieser Stress weg. Für eine gut funktionierende Beziehung muss man natürlich auch entsprechend oft den Handlanger spielen.
Finanzen
Ein ebenfalls sehr pragmatischer Grund für das gemeinsame Arbeiten sind die Finanzen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, in seinem Bad eine Dunkelkammer einzurichten und allein eine gute Kamera verschlingt Unsummen an Geld.
Es gibt viele Dinge, die man sich wirklich gut teilen kann, ohne dass einer dabei das Nachsehen hat. Außerdem ist es doch viel schöner, die geschossenen Bilder zusammen mit einem Gleichgesinnten zu entwickeln und sich auch zusammen zu freuen, wenn der Schnappschuss ein wahres Meisterwerk geworden ist.
Zudem gibt es Einiges zu erleben...
Aktivitäten und Veranstaltungen im Rahmen eines Fotoclubs
Wer immer nur alleine mit der Kamera unterwegs ist, wird schnell feststellen, dass sich die eigenen Aufnahmen irgendwie festfahren. Sie werden sich immer ähnlicher, obwohl man wirklich versucht, kreativ und originell zu bleiben.
Erst durch das Gespräch mit anderen Fotografen kommt man aus solch einer Sackgasse wieder heraus. Man bekommt dabei nicht nur wertvolle Anregungen, sondern vielleicht auch konstruktive Kritik, die helfen kann, bestehende Blockaden aufzulösen.
Stammtisch
Fotoclubs haben in der Regel einen wöchentlich oder monatlich stattfindenden Stammtisch, bei dem die Mitglieder ihre Erfahrungen austauschen und neueste Trends besprechen. Auch Technik ist hier meist ein großes Thema. Es wird über Objektive und Einstellungen gesprochen, außerdem bekommt man vielleicht Erfahrungen aus erster Hand über die neue Spiegelreflexkamera auf dem Markt, die man sich unbedingt zulegen wollte.
Wettbewerbe
Natürlich wird in einem Fotoclub nicht nur diskutiert, sondern auch ordentlich geknipst. Die meisten Vereine veranstalten jedes Jahr mehrere interne Wettbewerbe, bei denen ein Clubmeister inklusive dessen Vize mit Urkunden und Preisen ausgezeichnet werden.
Für viele Fotografen, die mit ihrer Kunst kein Geld verdienen, geben solche Wettbewerbe immer wieder den Ansporn, der zum Weitermachen nötig ist. So ganz ohne Bestätigung wird schließlich auch das liebste Hobby irgendwann fad.
Jahresausstellung
Darüber hinaus gibt es in der Regel auch eine Jahresausstellung, in der die besten Arbeiten ausgestellt werden. Anders als bei den Wettbewerben nehmen hier nicht nur Mitglieder teil, die Ausstellungen sind öffentlich, so dass die Talente auch eine Chance haben, von potentiellen Auftraggebern oder Galerien entdeckt zu werden.
Wandertage und Ausflüge
Fotoclubs tun jedoch auch einiges für den Zusammenhalt ihrer Mitglieder untereinander. So werden zum Beispiel Wandertage und Ausflüge veranstaltet, bei denen natürlich auch fotografiert, aber hauptsächlich entspannt werden kann. Je nach Club gibt es darüber hinaus auch Koch- und Spielabende, bei anderen wiederum bleibt so etwas wie ein Wandertrip die große Ausnahme.
Selbst einen Fotoclub gründen
Es gibt in der Nähe keinen Fotoclub? Kein Problem, die Gründung ist eigentlich ganz leicht.
Privaten Fotoclub gründen
Alles, was man für einen Fotoclub braucht, sind ein paar begeisterte Hobbyfotografen und ein Ort, an dem man sich regelmäßig treffen kann. Für die Zwecke der meisten Künstler reicht es schon, ein paar Freunde zu haben, die die eigene Leidenschaft wirklich teilen.
Als Treffpunkt eignet sich jeder Ort, an dem man möglichst ungestört ist, ohne dass einem im Winter die Finger abfrieren. Das kann zum Beispiel ein Hobbykeller sein oder auch die Küche eines Mitgliedes. Cafés oder Kneipen sind hingegen eher ungeeignet, hier kann man schlecht fotografieren und auch Unterhaltungen sind oft recht problematisch.
Offiziellen Fotoclub gründen
Manchmal reicht es jedoch nicht, sich einfach mit ein paar anderen zusammen zu tun. Das ist oft der Fall, wenn plötzlich immer mehr Mitglieder dazustoßen oder man finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde möchte. Um öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Schullabore oder ähnliches nutzen zu können, muss man ein eingetragener Verein sein.
Voraussetzungen hierfür sind eine Mitgliederanzahl, die sieben Personen übersteigt, und eine Eintragung beim Registergericht. Anschließend darf man seinem Clubnamen den klangvollen Zusatz "e.V." anhängen.
Allerdings kommen durch die Clubgründung auch allerhand Verwaltungsaufgaben auf die Mitglieder zu. Es muss zum Beispiel einen Kassenwart geben, der die Finanzen im Auge behält und einen Vorsitzenden, der die Führung übernimmt. Zudem muss jährlich eine Jahreshauptversammlung stattfinden.
Eine offizielle Clubgründung sollte man wirklich nur dann ins Auge fassen, wenn die Mitgliederzahl ins Unermessliche steigt und man auf die Unterstützung der Kommune angewiesen ist. In jedem Fall sollte man darauf achten, dass die Verwaltungsaufgaben nicht soviel Zeit rauben, dass das Fotografieren ins Hintertreffen gerät. Schließlich ist die Fotografie der einzige Grund für die Gründung des Vereins gewesen.
Wer seine Clubtreffen im Nebenraum einer Gaststätte abhält, der sollte alles dafür tun, dass man eine gern gesehene Stammtischrunde bleibt. Das bedeutet: nicht mit den Getränken knausern und ab und zu auch mal etwas zu Essen bestellen.