Dunkelkammer daheim - Fotos zu Hause entwickeln
Wer im Bereich der analogen Fotografie unterwegs ist, bringt seine Filme zum Entwickeln für gewöhnlich zu einem Fotolabor. Dieses kann man sich in Form einer Dunkelkammer aber auch im eigenen Zuhause einrichten. Bei der Einrichtung der Dunkelkammer gibt es in Sachen Materialien und Ausstattung einige Punkte zu beachten; am wichtigsten ist natürlich die Möglichkeit, den Raum abzudunkeln. Erfahren Sie, worauf es bei der Einrichtung einer Dunkelkammer zuhause ankommt und wie der Arbeitsprozess beim Entwickeln der Filme abläuft.
Wer mit einer analogen Kamera inklusive Film unterwegs ist, legt meist sehr viel Wert auf die wirkliche Kunst des Fotografierens. Die modernen digitalen Geräte übernehmen fast sämtliche Aufgaben für den Benutzer, so dass es auch dem Laien möglich ist, recht gute Aufnahmen zu schießen. Das geht zum Teil so weit, dass manche Dinge schon voreingestellt sind und nicht verändert werden können.
Viele Fotografen fühlen sich durch solche Voreinstellungen in ihrer Arbeit beeinträchtigt und wählen lieber analoge Modelle, bei denen der Benutzer noch freie Hand hat. Wer so viel Wert auf Individualität und Eigenarbeit legt, der möchte seine mühsam aufgenommenen Bilder natürlich nicht von einem fremden Fotografen entwickeln lassen. Denn auch beim Entwickeln kann man noch einiges verändern und dem Bild einen Touch geben, der später die Hauptkomponente bei der ganzen Aufnahme darstellt.
Ziel und Zweck einer Dunkelkammer
Es muss also ein eigenes Fotolabor her. Entweder man hat das Glück, bei einem befreundeten Fotografen werkeln zu dürfen oder man muss sich eben selbst eines einrichten.
Besonders Liebhaber der alten Foto-Handwerkskunst nutzen die eigene Dunkelkammer zum Entwickeln von schwarz-weißen Fotos.
Der Arbeitsprozess
In einer Dunkelkammer werden Fotos belichtet und entwickelt. Bei der Belichtung bringt man das Foto auf ein Fotopapier; hierzu nutzt man Licht, damit man die bildlichen Details auf das Papier einbrennen kann. Im Zuge der Entwicklung wird das belichtete Bild für das menschliche Auge sichtbar gemacht.
Die Arbeit in der Dunkelkammer erfolgt in vier Schritten:
- Der Abzug wird durch den Entwickler gebracht (Aufdeckung der Bilddetails)
- Der Abzug läuft wird in das Stoppbad gelegt (Beenden der aktiven Entwicklung)
- Der Abzug läuft durch den Fixierer (Fixierung des Bilds)
- Das Bild wird ausgewaschen (Entfernung von Chemikalienresten)
Anforderungen an die Dunkelkammer
Zuerst einmal sollte der Raum natürlich abdunkelbar sein. Darüber hinaus muss eine Dunkelkammer auch eine entsprechende Größe haben, um alle Utensilien darin unterbringen zu können und dabei trotzdem noch genug Platz zum Arbeiten zu haben. Ansonsten läuft man Gefahr, beim Entwickeln ständig etwas umzustoßen und sich im schlimmsten Fall einen ganzen Film zu ruinieren.
Ganz wichtig ist eine gute Lüftungsanlage. Beim Arbeiten mit Chemikalien kann man sich sonst böse Vergiftungen einfangen. Strom und Wasser ist ebenfalls nötig. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Anschlüsse so angebracht sind, dass sie möglichst nicht mit den Chemikalien in Berührung kommen.
Materialien und Ausstattung
Des Weiteren nützlich und erforderlich:
- eine Raumtemperatur von etwa 22 Grad Celsius
- Eine gespannte Wäscheleine mit Wäscheklammern zum Trocknen der Fotos
- eine ausreichende Menge an Fotopapier in unterschiedlichen bzw. den gewünschten Größen
- Chemikalien: einen Schwarz-Weiß-Entwickler, ein Fixierbad, ein Stoppbad
- Foto-Schalen (mindestens vier)
- ein Fließverbesserer
- ein Papierentwickler
- eine fotografische Dunkelkammerleuchte
- Fotozangen
Es ist mitunter auch sinnvoll, über die Anschaffung eines fotografischen Vergrößerers nachzudenken. Dieses Gerät dient dazu, aus dem Negativen ein vergrößertes Foto zu erzeugen und es in der entsprechenden Größe auf dem Fotopapier zu belichten.
Lebt man mit Kindern und Haustieren unter einem Dach, so muss die Dunkelkammer auch sicher verschließbar sein. Denn nicht nur die Fotos, sondern auch die geliebten Mitbewohner könnten durch einen Besuch in der Dunkelkammer ernsthaften Schaden nehmen.
Kauf und Lagerung
Die notwendige Ausrüstung zu bekommen, mag zumindest teils etwas schwierig sein, ist das Entwickeln von Fotos in der eigenen Dunkelkammer doch kein verbreitetes Hobby. Hier lohnt es sich auch, verschiedene Secondhand-Möglichkeiten zu nutzen. Sicherlich bekommt man die Materialien auch in einem Fotofachgeschäft, gebraucht wird man aber eher ein Schnäppchen machen können.
Bei der Aufbewahrung der Materialien ist zu beachten, dass das Fotopapier sowie die noch nicht entwickelten Bilder in einer trockenen Umgebung gelagert werden sollten; auch eine gewissen Entfernung zu den Chemikalien ist wichtig. Übrigens kann man unter Umständen auch das eigene Badezimmer zu einer Dunkelkammer umfunktionieren; die Badewanne kann beispielsweise als Platz für die Fotoschalen genutzt werden.