Mitreden können: So werden Sie zum Kunstkenner

Die Kunst ist ein breitgefächertes Gebiet; mit der darstellenden Kunst, der Literatur und der Musik sowie der Bildhauerei, Malerei und Grafik gibt es diverse Sparten, in denen sich nur wahre Kunstkenner zurechtfinden. Um im Gebiet der Kunst mitreden zu können, sollte man sich zumindest die wichtigsten Informationen bzw. Kenntnisse aneignen. Lesen Sie, was Sie wissen sollten, um im Bereich der Kunst mitreden zu können.

Von Kai Zielke

Künstlertum

Die Ausübung der Kunst ist eine kreative, und zwar schöpferische Tätigkeit. Das Ergebnis ist ein Kunstwerk, das vom Künstler geschaffen wird.

Dieses Schaffen ist ein Mix aus geistigem Können sowie handwerklichen Fähigkeiten. Damit verbunden sind auch die Urheberrechte an dem Kunstwerk. Das Künstlertum wird nicht als Beruf, sondern innerhalb der Geisteswissenschaften als eine besondere menschliche Daseinsform bezeichnet.

Kunstgalerien

Wer sich als Künstler bekannt machen möchte, kann die Angebote einer Kunstgalerie nutzen, welche die Werke ausstellt und verkauft. Hier in unserem separaten Artikel gehen wir genauer auf die Tätigkeiten sowie die Möglichkeiten, eine Kunstgalerie zu finden, ein.

Gattungen der Malerei

Der Kunstkenner entscheidet sich schon in einem sehr frühen Stadium aufgrund seines Interesses für eines derjenigen Genres, die von dem französischen Kunsthistoriker Andrè Félibien Mitte der 1660er Jahre aufgestellt worden und noch heute so gültig sind. Es sind die Gattungen der:

  • Allegorischen Malerei
  • Genremalerei
  • Historienmalerei
  • Landschaftsmalerei
  • Marinemalerei
  • Porträtmalerei
  • Stilllebenmalerei
  • Tiermalerei

Genre der Historienmalerei

Am umfangreichsten ist das Genre der Historienmalerei, das mit seinen komplexen Geschichtsthemen wie folgt gegliedert wird:

Das Genre der Historienmalerei ist sehr umfangreich
Das Genre der Historienmalerei ist sehr umfangreich

Umfangreiches Wissen eines Kunstexperten

Vielfach wird der Kunstkenner auch als Kunstexperte bezeichnet - als ein Fachmann, ein Kenner, Könner oder auch Sachkundiger auf seinem speziellen Gebiet. Er hat allgemeine Kenntnisse auf dem Gebiet der bildenden Kunst, und darüber hinaus ein ganz konkretes Wissen zu dem betreffenden Genre der Malerei. Auf diesem Wissensgebiet ist er, wie es heißt, zuhause und bestens informiert.

Doch damit ist es, auch von seinem Selbstverständnis her, nicht getan. Der Kunstkenner möchte auch über Aktualitäten sowie Neuigkeiten informiert sein.

Eine seiner Informationsquellen ist die Kunstgalerie. Hier hat er sowohl die Gelegenheit als auch hinreichend Möglichkeit zur Kommunikation über "sein Genre" der bildenden Kunst.

Kunstkenner - nicht -sammler

Der Kunstkenner muss keineswegs ein Kunstsammler sein. Für ihn ist es ausreichend, sich mit seinem Hobby, dem betreffenden Genre der Malerei in der bildenden Kunst, befassen und auseinandersetzen zu können.

Kunstgalerien am Ort oder im Internet bieten dazu vielfältige Möglichkeiten mit ihren Dauer-, Wander- und Sonderausstellungen. Eine weitere geeignete Möglichkeit zum Austauschen über die bildende Kunst bieten die Kunstauktionen.

Sie sind für den Kunstkenner auch deswegen so informativ, weil hier im Rahmen von Versteigerungen die Werte der einzelnen Kunstgegenstände buchstäblich sichtbar werden. Überall kann der Kunstkenner sein Wissen erweitern sowie vertiefen.

Eine weitere Informationsschiene sind aktuelle sowie aktualisierte Druckwerke über die einzelnen Kunstwerke. Zu jeder Kunstausstellung gehört auch der Shop, in dem neben den ausgestellten auch andere Kunstwerke der bildenden Kunst und des ausgestellten Genres in Printform zum Kauf angeboten werden.

Der Kunstkenner kann blättern, stöbern und kaufen. Er kann sich auch hier informieren und mit Gleichgesinnten austauschen.

Für ihn bietet jeder Aufenthalt im Umfeld seines Genres der Malerei innerhalb der bildenden Kunst einen greifbaren Mehrwert. Er weiß von Mal zu Mal mehr, seine Gespräche werden länger, inhaltlich tiefer und ergiebiger.

Spätestens dann, wenn der Kunstliebhaber nach seiner Meinung, oder auch nach seinem Urteil gefragt wird, erkennt er, dass er auf dem besten Wege zu einem Kunstkenner ist. Er kann nicht nur mitreden, sondern er wird um seine Mitsprache gebeten oder gar dazu aufgefordert.

Möchte man noch einen Schritt weitergehen und sich im Bereich der Kunst spezialisieren, ist vielleicht der Beruf des Kunsthistorikers die richtige Wahl...

Berufsbild Kunsthistoriker

Bei einem Kunsthistoriker handelt es sich um einen Geisteswissenschaftler. Seine Spezialisierung liegt im Bereich Kunstgeschichte und -entwicklung in unterschiedlichen Völkern und Zeiten. Die Aufgaben eines Kunsthistorikers liegen beispielsweise in

  • der Analyse bedeutender Künstler
  • der Analyse besonderer kunstgeschichtlicher Epochen
  • der Dokumentation von dem Schaffensweg eines Kunstwerkes
  • der Interpretation bestimmter Werke

Dabei kann er seinen Schwerpunkt ganz unterschiedlich legen, wie etwa im Bereich

  • der Architektur
  • der der Bildenden Kunst
  • der Grafik und Malerei
  • der Skulptur
  • der Fotografie und Filmkunst
  • des Kunstgewerbes

Ebenso verschieden kann auch der Arbeitsplatz eines Kunsthistorikers sein. Je nach Tätigkeit und Spezialisierung arbeitet er

  • als Professor oder Dozent an einer Hochschule
  • im Museum
  • als Berater für Restauratoren
  • in Archiven
  • innerhalb des Denkmalschutzes
  • in der Versicherung
  • als Kunstschriftsteller

Um diese Arbeiten tätigen zu können, ist jedoch eine mehrjährige Ausbildung notwendig. Kunsthistoriker haben in der Regel ein wissenschaftliches Studium absolviert.