Beruf: Model - Der Weg zum Model, Anforderungen sowie Vor- und Nachteile des Modelberufs
Die Arbeit als Model ist oft mit falschen Vorstellungen verbunden. Wer ernsthaft an dem Beruf als Model interessiert ist, sollte sich daher frühzeitig bewusst machen, dass es auch in dieser Branche Vor- und Nachteile gibt. Eine realistische Vorstellung kann dabei helfen, den oft steinigen und beschwerlichen Weg mit Erfolg zu meistern. Lesen Sie alles Wissenswerte über den Weg zum Model; informieren Sie sich über die Anforderungen sowie die Vor- und Nachteile des Modelberufs.
Model: eine Definition
Für Models - oder auch Mannequins - ist der eigene Körper das wichtigste Arbeitsinstrument. Mit diesem verdienen sie nämlich ihr Geld, beispielsweise
- in der Werbung
- zur Verkaufssteierung
- zur Präsentation einer Dienstleistung oder Sache
Damit das Ziel auch wirklich im Vordergrund steht, ist die körperliche Anwesenheit das Wichtigste im Modelberuf. Selten werden weitere Talente wie etwa Singen, Tanzen oder Schauspielern benötigt. Doch dies kann je nach Job von Vorteil sein, je nach Einsatzbereich.
Besonders wichtig sind:
- Mimik
- Gestik
- Blickkontakt
- Attitüde
- Positur
Werden beispielsweise Kleidungsstücke beworben, werden zudem choreographische Anweisungen gegeben. Der Modelberuf stellt eine der wenigen Berufsbranchen dar, in denen Frauen gefragter und erfolgreicher sind und dementsprechend auch besser bezahlt werden als Männer.
Modeltypen
Man unterscheidet mehrere Modeltypen. Der Begriff Mannequin stammt aus der französischen Sprache und lässt sich mit "Model" übersetzen. Bis in die 80er Jahre hinein unterschied man zwischen Fotomodels sowie Mannequins, deren Arbeitsplatz vorwiegend die Laufstege waren.
Als Dressman bezeichnet man hierzulande seit den 80er Jahren die männliche Form des Models. In der englischen Sprache versteht man diesen Begriff jedoch nicht; dort handelt es sich um ein male model.
Des Weiteren kann man als Promotion- oder Messemodel arbeiten. Die Models arbeiten hier auf Messen, um ein bestimmtes Ausstellungsstück, beispielsweise ein Fahrzeug, zu bewerben bzw. die Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
Über Fachwissen bezüglich der Produkte müssen die Models nichts wissen; es ist auch nicht vorgesehen, dass sie Fachfragen, die Besucher möglicherweise stellen, beantworten; dies könnte sich sogar als nachteilig auswirken. Im Gegensatz zu einer Hostess ist ein Promotionmodel nicht in den organisatorischen Ablauf eingebunden; allein die optische Präsenz steht im Vordergrund.
Eine weitere Sparte stellen Models aus dem Bereich Foto und Medien dar. Von Mannequins ist in diesem Zusammenhang nicht mehr die Rede; stattdessen nutzt man auch hier den Begriff "Model". Die Fotografie kann unterschiedliche Bereiche abdecken:
- Porträtfotografie
- Werbefotografie
- Aktfotografie
- Modefotografie
Teils werden auch nur Hände oder Füße fotografiert, je nach Produkt, wofür geworben wird. Auch als Haarmodel kann man arbeiten.
Erotik- und Nacktmodels arbeiten im Bereich der Unterhaltung und werden beispielsweise für bestimmte Magazine fotorafiert. Auch verschiedene Fernsehshows bzw. Werbesendungen engagieren diesen Modeltyp.
Akt- und Künstlermodels dienen als Vorlage für künstlerische Studien oder Kunstwerke. Ihre Aufgabe ist es, für eine längeren Zeitraum in einer bestimmten Pose zu verharren, um beispielsweise von einem Künstler gemalt zu werden.
Der Weg zum Model
Der Weg zum erfolgreichen Model ist meist lang und erfordert jede Menge Geduld, Optimismus und Bescheidenheit. Oft ist der Traum von der Arbeit als Model auch bereits zu Ende, bevor er richtig begonnen hat, denn nur die wenigsten Bewerber entsprechen den Vorstellungen der Agenturen. Wer sich trotz allem nicht entmutigen lassen möchte, kann über verschiedene Wege Model werden.
Seriöse Agentur finden
Die meisten Models werden nicht einfach so entdeckt und auf der Straße angesprochen. Vielmehr müssen sie selbst für sich werben, indem sie sich direkt an Agenturen wenden und sich vorstellen.
Im Branchenbuch findet man örtliche Modelagenturen, auch im Internet gibt es Adressen. Wer Bekannte hat, die bereits als Model arbeiten, kann bei der Suche nach einer seriösen Agentur auch diese um Tipps bitten. Denn nicht jede Agentur ist seriös und bietet eine kostenlose Aufnahme in ihre Kartei an.
Bewerbung
Bei den Modelagenturen bewirbt man sich am besten mit einer Fotomappe, die mit hochwertigen und professionellen Fotos der eigenen Person bestückt ist. Da oft der erste Eindruck entscheidend ist, sollte die Bewerbungsmappe ein Hingucker sein und sich von anderen Mappen abheben.
Wie bei jeder anderen Bewerbung sollten auch ein professionelles, förmliches Anschreiben sowie Informationen zur eigenen Person nicht fehlen. Hierzu zählen auch detaillierte Informationen zu Körpermaßen und Kleidergröße.
Sed-Karte
Zeigt eine Agentur Interesse an der Bewerbung, nimmt sie den Bewerber in ihre Kartei auf und erstellt eine kostenlose Sed-Karte. Diese ist von nun an die persönliche Visitenkarte des Bewerbers und wird Fotografen und anderen Auftraggebern zur Verfügung gestellt, die ein Model suchen. Mit der Erstellung einer Sed-Karte ist der erste Schritt zum Model abgeschlossen, nun heißt es nur noch auf das erste Casting bzw. Angebot warten.
Online-Bewerbung
Eine andere Möglichkeit Model zu werden, ist die Online-Bewerbung auf verschiedenen Modelseiten im Internet. Die Chancen hier sind vor allem für Bewerber größer, die nicht über die idealen Körpermaße verfügen.
Auf diesen Seiten kann man sich seine eigene Sed-Karte erstellen oder sich direkt auf Gesuche von Fotografen bewerben. Man kann sich zu professionellen Test- bzw. Probeshootings einladen lassen und über diesen Weg die ersten Erfahrungen mit kleinen Aufträgen machen. Online kann man sein eigenes Portfolio veröffentlichen, in dem bisherige Zusammenarbeiten mit Fotografen vorgestellt werden.
Doch was muss man überhaupt an Voraussetzungen mitbringen, um als Model arbeiten zu können?
Anforderungen an ein Model
Viele träumen den Traum von der Arbeit auf dem Laufsteg, doch nur selten lässt sich dieser Traum erfüllen. Wer als Model arbeiten möchte, muss nicht nur belastbar sein, sondern meistens auch eine bestimmte Körper- und Kleidergröße vorweisen. Vor allem Laufstegmodels müssen hohe Anforderungen erfüllen, um in die Branche einsteigen zu können.
Körper- und Kleidergröße
Bestimmte Körpermaße sind für viele Agenturen unabdingbar. Auf dem Laufsteg gilt für Frauen in der Regel eine Körpergröße von mindestens 1,72 Meter, für Männer sind 1,82 Meter die Mindestgröße. Die Models müssen gut proportioniert und schlank sein und die Kleidergröße 36 tragen, da Designer ihre Mode oft nur in dieser Größe anfertigen lassen. Für Katalogmodels dagegen sind die Voraussetzungen, die mitgebracht werden müssen, meist weniger hoch.
Sportlichkeit und Schöne Haut
Neben vorgeschriebenen Körper- und Kleidergrößen werden an ein Model weitere körperliche Anforderungen gestellt. Ein allgemein sportlicher und durchtrainierter Körper ist ebenso wichtig wie eine glatte, gesunde Haut. Bei Männern wird zudem auf ausgeprägte Muskeln Wert gelegt.
Gesicht
Eine weitere wichtige Rolle spielt das Gesicht des Models. Die Gesichtszüge sollten markant sein, auch
- ein gesunder Teint
- gepflegte Zähne und
- eine freundliche und offene Ausstrahlung
muss ein Model vorweisen.
Psychische Belastbarkeit
Models müssen aber nicht nur hohe körperliche Anforderungen erfüllen, sondern auch psychische. Da die Arbeit als Model stressig und oft zeitintensiv ist, sind eine hohe psychische Belastbarkeit sowie gute Nerven ein Muss.
Ein Model sollte daher einen stark ausgeprägten Willen zum Erfolg haben und in anderen Dingen wie Familie oder Hobbys zurückstecken können. Ferner ist es von Vorteil, wenn man Kritik aushalten kann und seine Erwartungen nicht zu hoch steckt. Eine realistische Einstellung zu Erfolgen und Aussichten in der Modelbranche ist unverzichtbar.
Englischkenntnisse
Wer sich für Jobs im Ausland bzw. bei ausländischen Agenturen interessiert, sollte zudem über Fremdsprachenkenntnisse verfügen. Auf internationaler Ebene sind vor allem gute Englischkenntnisse gefragt.
Weitere Anforderungen
Weitere Anforderungen, die ein Modell erfüllen sollte, sind
- Mobilität
- ein gewisses schauspielerisches Talent sowie
- Flexibilität.
Letzteres schließt auch den Mut zur Veränderung mit ein, da es in der Modelbranche darauf ankommt, die Wünsche und Vorstellungen der Agentur zu erfüllen.
Vor- und Nachteile des Model-Berufes
Viele Jugendliche und junge Erwachsene träumen sich auf den Laufsteg. Ein Model wird nämlich oft mit körperlicher Perfektion, makelloser Schönheit und Ruhm in Verbindung gebracht. Models
- stehen im Rampenlicht
- treten an der Seite weltberühmter Designer auf internationalen Modemessen und Modeschauen auf und
- haben für viele Jugendliche Vorbildcharakter.
Als erfolgreiches Model kommt man zudem viel in der Welt herum, ist in Paris oder New York zu Gast und Teil der gehobenen Gesellschaft. Da Models in der Regel schlank und sportlich sein müssen, sind gute Fitness und Gesundheit positive Nebeneffekte des Berufs. Zuletzt lockt natürlich auch das Geld - wer als Model für weltberühmte Designer arbeitet, kann sich ein Leben in Luxus leisten.
Privatleben bleibt auf der Strecke
Einige der oben genannten Vorteile bergen aber auch Nachteile, die nicht zu unterschätzen sind. Wer viel in der Welt unterwegs ist, hat wenig oder gar keine Zeit für Freizeit oder Familie.
Eine feste Partnerschaft ist selten oder hält oft nicht lange an. Auch die Privatsphäre kann leiden, wenn man ständig von Fotografen, Stylisten oder auch Fans umgeben ist.
Psychischer Druck und die Folgen
Da Models oft unter großem Druck und Stress stehen und viel Kritik aushalten müssen, steigt die Gefahr des Missbrauchs von Alkohol oder Drogen. Eine weitere ernst zu nehmende gesundheitliche Gefahr ist ein gestörtes Essverhalten, das in einer krankhaften Magersucht oder Bulimie enden kann. Eine Essstörung wird durch eine falsche Körperwahrnehmung ausgelöst, die gerade unter Models sehr verbreitet ist.
Ständiges Anpassen
Angehende Models sollten sich zudem bewusst machen, dass sie ständig unter Beobachtung stehen und sich an den Vorstellungen und Wünschen ihrer Arbeitgeber orientieren müssen. Das bezieht sich nicht nur auf die Mode, die präsentiert werden soll, sondern auch auf das Aussehen des Models. An eine Selbstverwirklichung ist also nicht zu denken.
Zukunftsplanung
Wer früh in den Beruf als Model einsteigt, hat meist keine Ausbildung oder andere Qualifikation. Anders als in anderen Berufen arbeitet man als Model nicht bis zum Rentenalter. Als Model muss man sich also zwangsläufig die Frage stellen, was danach kommt.
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