Moderatoren - Aufgaben, Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten
Moderatoren leiten Gespräche im Fernsehen oder im Radio. Sie erzählen und berichten, unterhalten das Publikum oder interviewen Gäste. Wer als Moderator arbeiten möchte, sollte den vielfältigen Aufgaben gewachsen sein. In erster Linie sind natürlich sehr gute sprachliche Fähigkeiten Voraussetzung, aber diese alleine reichen einem guten Moderator in der Regel nicht aus. Informieren Sie sich über den Beruf als Moderator samt Aufgaben, Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten.
Aufgaben eines Moderatoren
Moderatoren lenken Gespräche oder vermitteln in einer Kommunikation. Ihre Tätigkeit bezeichnet man als Moderation. Es gibt unterschiedliche Arten von Moderatoren.
Gesprächsmoderatoren haben beispielsweise die Aufgabe, Teilnehmer einer Gesprächsrunde zu unterstützen. Zuvor begrüßt er diese sowie eventuelle Zuhörer bzw. Zuschauer und erklärt den Ablauf sowie die Regeln des Gespräches; zudem werden die Teilnehmer vorgestellt.
Im Verlauf haben Moderatoren unterschiedliche Aufgaben, wie
- das Steuern der einzelnen Redebeiträge
- das Aufgreifen wichtiger Kernaussagen
- das Zusammenfassen
- das Bremsen von übereifrigen Rednern
- das Vermitteln bei Konflikten.
Zu den weiteren Aufgaben zählt es, die schweigenden Teilnehmer zum Reden zu bewegen und sich bei allen Teilnehmern zu bedanken.
Moderatoren im Journalismus leiten das Gespräch in Diskussionsrunden oder moderieren Magazinsendungen an. Generell sind sie dafür zuständig, durch die unterschiedlichen Programmbestandteile zu führen. Auch führen sie Interviews oder fordern zur Teilnahme auf; sie sorgen dafür, dass ein Thema eine gewisse Aufmerksamkeit erhält. Moderatoren bilden im Hörfunk sowie im Fernsehen das bedeutendste Bindungselement für die Zielgruppen.
Ein Anchorman gilt im englischsprachigen Raum als Moderator oder Redakteur, der in einem Fernsehstudio arbeitet und durch eine Nachrichtensendung führt. Seine Aufgabe ist es in diesem Zusammenhang vor allen Dingen, Meldungen von Berichterstattern vor Ort einzuholen.
Auch im Bereich der Unterhaltung sind viele Moderatoren tätig. Hier treten sie in der Regel als Showmaster auf und führen durch einen kompletten Abend, indem sie je nach Show beispielsweise mit Gästen sprechen oder diverse Spiele moderieren.
Wichtige Anforderungen, um als Moderator zu arbeiten
Es folgt ein Überblick über wichtige Vorausetzungen, die ein (angehender) Moderator braucht.
Sprachbegabung und Redegewandtheit
Ob im Fernsehen oder im Hörfunk - eine ausgeprägte Sprachbegabung und Redegewandtheit sind die Schlüsselkompetenzen eines guten Moderators. Man muss
- laut und deutlich sprechen können
- auch fremde Texte fehlerfrei vorlesen können
- Fremd- und Fachwörter sowie Abkürzungen beherrschen
- Texte gut betonen können und
- über eine für die Zuhörer angenehme Stimmlage verfügen.
Insbesondere für Radio- und Nachrichtenmoderatoren ist eine sehr gute Lesefähigkeit Voraussetzung. Man sollte sowohl sicher vom Blatt Papier als auch vom Teleprompter ablesen können.
Verständlichkeit, Spontanität und Kreativität
Wer frei moderiert, sollte die Fähigkeit haben,
- Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden
- sich an einem roten Faden orientieren zu können und
- vollständige, verständliche Sätze zu produzieren.
Auch sollte man über gute Frage- und Antworttechniken verfügen. Zudem sind sowohl beim freien Moderieren wie auch beim Lesen von Nachrichten Spontaneität und Kreativität von Vorteil, um auch unvorhergesehene Situationen, wie z.B. Probleme mit der Technik oder Probleme beim Abspielen von Beiträgen, meistern zu können.
Neutralität und Höflichkeit
Ein Moderator muss sich neutral verhalten können, das gilt nicht nur für das Moderieren von Sportwettkämpfen, sondern u.a. auch für das Vorlesen von politischen Nachrichten. Neben dem Bewahren von Neutralität gehört zu den Fähigkeiten eines guten Moderators auch ein höfliches Verhalten gegenüber den Zuschauern oder Zuhörern.
So ist es z.B. angebracht, sich für Versprecher zu entschuldigen. Des Weiteren müssen Moderatoren
- stressfähig
- flexibel und
- zuverlässig
sein.
Gepflegtes Erscheinungsbild und Selbstbewusstsein
Wer im Fernsehen moderieren möchte, muss ein gepflegtes, stilvolles und adrettes Aussehen vorweisen. Das betrifft sowohl die Haare als auch Kleidung, Zähne und Make-up.
Es kommt immer auf Sender und Sendung an, ob eher ein professionelles oder ein sympathisches Auftreten erwünscht ist. Allgemein sollte man aber auf jeden Fall selbstbewusst wirken, nicht vor neuen Situationen zurückschrecken und die Öffentlichkeit nicht scheuen.
Der Weg zum Moderator
Der Weg zum Moderator führt meist über viele Stationen. Wer früh beginnt, Erfahrungen zu sammeln, hat später die besten Aussichten.
Ein Einstieg in die Moderatorentätigkeit kann z.B. beim Bürgerfunk oder beim Schul- bzw. Uniradio erfolgen. Hier kann man nicht nur eigene Erfahrungen sammeln, sondern auch andere auf sich aufmerksam machen und damit die Chancen auf einen Volontariatsplatz erhöhen.
Wenn sich die Möglichkeit bietet, an einem Workshop teilzunehmen, in dem man Einblicke in Theorie und Praxis erhält, sollte man diese annehmen. Eine Teilnahmebescheinigung kann bei einer späteren Bewerbung von Vorteil sein.
Praxiserfahrung an erster Stelle
Erst, nachdem Erfahrungen im Medienbereich gesammelt wurden, sollte man sich um
- einen Studienplatz
- einen Schulplatz oder
- ein Volontariat
bemühen. Universitäten und Fachhochschulen bieten den einschlägigen Studiengang Journalismus an, wobei das Studium an Fachhochschulen in der Regel praxisorientierter ist.
Alternativ kommen auch
- Kommunikations- und Medienwissenschaften
- angewandte Medien oder
- andere Studiengänge, die sich inhaltlich schwerpunktmäßig mit dem Thema Medien befassen,
in Frage. Ein solches Studium dauert in der Regel 6-8 Semester und kann mit anderen Fächern kombiniert werden.
Ausbildungsmöglichkeiten
Als Journalist kann man sich aber nicht nur an Hochschulen, sondern auch an Journalistenschulen ausbilden lassen. Die Ausbildungsdauer ist hier meist geringer, das Bewerbungsverfahren erfolgt über die Begutachtung eigener Proben sowie über Gespräche und die Ausbildung ist praxisorientiert.
Volontariate
Auch ein Volontariat in der Redaktion einer Fernseh- oder Rundfunkanstalt kann der Einstieg in den Beruf des Moderators sein. Ein Volontariat kann auch ohne Studium absolviert werden und dauert in der Regel 12-24 Monate.
Nicht nur die Dauer, auch die Inhalte und das Gehalt variieren. Während eines Volontariats hat man sehr gute Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Zudem arbeitet man von Anfang an Hand in Hand mit den Redakteuren und Journalisten und macht somit wichtige Praxiserfahrungen.
Die letzten Schritte
Nach ersten Praxiserfahrungen, einem Studium oder einer Ausbildung empfiehlt es sich, bei verschiedenen Sendern Initiativbewerbungen mit einer Arbeitsprobe einzureichen. Auch die Bewerbung bei Moderatorenagenturen kann den Einstieg in den Beruf möglich machen. Generell ist es nie verkehrt, aufbauende Kurse und Seminare zu besuchen und über diesen Weg möglichst viele Kontakte zu knüpfen.
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