Die Aufgabenbereiche verschiedener Musikberufe im Überblick

Es gibt viele verschiedene Arten von Musikern, ebenso wie es viele verschiedene Arten von Musikstilen und -richtungen gibt. Um einen Musikberuf ausüben zu können, wird in vielen Fällen ein abgeschlossenes Musikstudium erwartet. Je nach Spezialisierung stehen einem viele Aufgaben und Anforderungsbereiche zur Verfügung. Vom Arrangeur bis hin zum Tonmeister - lesen Sie über die vielfältigen Möglichkeiten und Aufgabenbereiche unterschiedlicher Musikberufe.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Musiker bestimmter Richtungen, vorwiegend in der Klassik, benötigen eine strenge und anspruchsvolle Ausbildung. Andere Musiker, zum Beispiel Pop- und Jazzmusiker, sind oftmals Autodidakten, deren Erfolg häufig in ihrem Gesamtkonzept und nicht ausschließlich in ihrem Können zu suchen ist. Dennoch gibt es viele Unterhaltungsmusiker mit einer hochwertigen klassischen Ausbildung.

Grundlagen des Musikstudiums

Um einen Beruf im musikalischen Bereich ausüben zu können, bedarf es in den meisten Fällen eines Musikstudiums. Gerade in der Musik gibt es eine große Vielfalt an Studiengängen. Diese sind unterschiedlich ausgerichtet und gehen etwa in Richtung

  • Kunst
  • Technik
  • Wirtschaft oder
  • Pädagogik.

Es lassen sich einzelne Instrumente studieren, ebenso der Gesang sowie Musik auf Lehramt. Auch der Bereich des Managements ist in der Musik vertreten, zudem eine ganz andere Richtung: die Kirchenmusik. Im Laufe der Zeit kamen zudem moderne Studiengänge dazu, wie etwa im Jazz, oder Popbereich.

An Musiktheorie sowie der praktischen Musikausbildung kommt in der Regel jedoch kein Student der Musik vorbei. Musik lässt sich an Universitäten, Fachhochschulen, speziellen Musikschulen sowie Konservatorien studieren, je nachdem, ob die Studiengänge praktisch oder theoretisch ausgelegt sind.

Um ein musikalisches Fach studieren zu können, ist es notwendig, ein Instrument zu beherrschen - zumindest in den meisten Fällen. Zu den unterschiedlichen Fächern des Studiums zählen u.a.

  • das Musizieren
  • Gesang
  • Solo- und Ensemblespiel
  • Percussion
  • Rhythmik
  • Gehörbildung
  • Harmonielehre
  • Tonsatz
  • Musikpädagogik
  • Musikgeschichte
  • Musikbusiness.

Zahlreiche Berufsbezeichungen für zahlreiche Fachbereiche

In der Musik gibt es viele Aufgaben und Anforderungsbereiche. Gerade bei Berufsmusikern sind diese sehr exakt definiert und vorgegeben.

Jede Fachrichtung ist einer eigenen Berufsbezeichnung zugeordnet und wird durch bestimmten Anforderungen definiert. So werden innerhalb der einzelnen Musikstile auch viele Aufgaben auf verschiedene Berufsgruppen übertragen.

Im Folgenden werden die einzelnen Berufsgruppen und Berufe genauer vorgestellt und ihre Tätigkeitsbereiche erläutert.

Der Beruf des Arrangeurs

Aufgabe des Arrangeurs ist es, ein musikalisches Arrangement herzustellen. Diese Aufgabe, die früher vom Komponisten selbst ausgeführt wurde, wird heute sehr gerne delegiert. Oftmals sind die Komponisten nicht in der Lage der Arrangementbildung und -verwaltung.

Wenn also nicht nur ein einzelnes Musikstück, sondern eine ganze Komposition geschaffen werden soll, kommt dem Arrangeur eine wichtige Aufgabe zu. Seine Kreativität und sein musikalisches Gespür sind in höchstem Maße gefordert.

Im Rahmen seiner Tätigkeit kann der Arrangeur bestehende Musikstücke verändern und auch Teile entfernen oder hinzufügen. Dabei darf der ursprüngliche Charakter des Werks jedoch nicht abgeändert werden.

Der Arrangeur spielt selbst mehrere Instrumente und verfügt meist über ein abgeschlossenes Musikstudium. Stilformen sowie Kompositionsformen müssen ihm bekannt sein.

Bei klassischer Musik tritt der Arrangeur später auch häufig als Dirigent auf. In der Popmusik kann er auch als Produzent in Erscheinung treten. Vielfach kommen Arrangeure auch bei der Zusammenstellung von Filmmusik zum Einsatz.

Der Arrangeur arrangiert Musikkompositionen aus mehreren Musikstücken
Der Arrangeur arrangiert Musikkompositionen aus mehreren Musikstücken

Wichtige Grundlagen

Um als Arrangeur arbeiten zu können, bedarf es unterschiedlicher Grundlagen. Besonders wichtig sind:

  • Notenlesen und -schreiben
  • Tonsatz
  • Harmonielehrer
  • Phrasierung
  • Interpretation.

In der heutigen Zeit arbeiten die meisten Arrangeure am Computer mit einem Notensatzprogramm. Im Rahmen der modernen Produktion von Musikstücken fallen dem Arrangeur auch Fähigkeiten des Produzenten zu; er bestimmt beispielsweise die Kombination von Instrumenten und Sound. Sofern er mal nicht selbst als Musikproduzent tätig ist, arbeitet er eng mit diesem oder auch einem Komponisten oder Künstler zusammen.

Im Bereich der Filmmusik kommt der Arrangeur als Keyboarder und Komponist zum Einsatz. Er erstellt "MIDI-Arrangements", die er dem Regisseur präsentiert. In diesem Beruf ist es auch möglich, sich in bestimmten Bereichen zu spezialisieren und beispielsweise als

  • Streicherarrangeure
  • Bläserarrangeure oder
  • Vokal-Arrangeure

zu arbeiten.

Der Beruf des Audiodesigners

Der Audiodesigner erstellt Musik, die

benötigt wird. Grundlagen dieser Musik sind oft synthetische Sounds und Styles, also Musikelemente, die sich wie ein roter Faden durch die weitere Komposition ziehen.

Oftmals kommt hier das Keyboard zum Einsatz. Der Audiodesigner kann aber auch eine ähnliche Aufgabe übernehmen wie der Arrangeur, indem er Musikstücke neu interpretiert und arrangiert.

Ebenfalls zum Aufgabenbereich des Audiodesigners gehört die Vertonung von

Diese Musikstücke werden mithilfe von Musiksoftware und Tontechnik erstellt. Der Audiodesigner verfügt in der Regel auch über Kenntnisse in HTML und Flash und kennt die Gesetze von Marketing und Werbung. Audiodesigner arbeiten in oder für Werbe-, Künstler- und Eventagenturen, aber auch als freiberufliche Musikproduzenten oder DJs.

Der Audiodesigner interpretiert und arrangiert Musikstücke neu mittels syntetischem Sound als Grundlage
Der Audiodesigner interpretiert und arrangiert Musikstücke neu mittels syntetischem Sound als Grundlage

Der Beruf des DJs

Die klassische Aufgabe des DJs (Disk Jockey) ist es, für die Musikauswahl in Diskotheken oder bei Tanzveranstaltungen zu sorgen. Dabei muss er die passende Musik auswählen, um die gewünschte Stimmung bei den Gästen zu erzielen.

Eine große Kunst ist die richtige Gewichtung von schnellen und langsamen Musikstücken, um die Gäste auf die Tanzfläche zu ziehen. In diesen Fällen kann der DJ als Pop-DJ oder als Event-DJ arbeiten.

Die abgespielte Musik liegt stets auf Tonträgern vor und wird nie live angeboten. Bei den Tonträgern handelt es sich meist heute noch um Schallplatten.

Um Brüche und Pausen zwischen den einzelnen Musikstücken zu vermeiden, arbeitet der DJ mit zwei gekoppelten Plattentellern. Die Übergänge können geschickt so gestaltet werden, dass für das Publikum keine Pause entsteht.

Der DJ sorgt für die Musikwahl in Discos oder auf Tanzveranstaltungen
Der DJ sorgt für die Musikwahl in Discos oder auf Tanzveranstaltungen

Weitere Tätigkeitsfelder

Ein DJ kann aber auch für einen Radiosender arbeiten und dort für die Musikauswahl und -bereitstellung verantwortlich sein. Dabei muss er eng mit dem Moderator zusammen arbeiten. Die Anmoderation der Musikstücke wird in diesem Fall aber nicht vom DJ übernommen.

Häufig arbeiten diese Musiker auch im DJ-Team. Dabei handelt es sich meist um zwei Personen, die zusammen auflegen. Hier kommen zwei individuelle Geschmäcker zusammen, die dem Publikum ein breiteres Musikstilspektrum bieten können. Es ist üblich, sich in blockweise abzuwechseln, aber auch gleichzeitig kann man die Regler bedienen.

Ein DJ kann sich auch auf bestimmte Musikrichtungen spezialisieren. Hierbei kann es sich zum Beispiel um

  • House
  • Techno
  • Goa oder
  • Jazz und
  • Salsa

handeln. Die einzelnen Tracks werden dabei überlicherweise fließend ineinander gemischt, um den Tanzenden ein besonderes Erlebnis zu bieten.

Schließlich kann man noch DJs des Hip-Hop und Turntablism unterscheiden. Diese nutzen das Auflegen, um sich kreativ auszudrücken; besonderer Fokus liegt dabei auf der Beherrschung des Plattenspielers. In diesem Bereich sind DJ-Battles üblich, bei denen die Musiker ihr Können unter Beweis stellen und von einer Jury bewertet werden.

Der Beruf der Diseusen und Diseure

Diseusen und Diseure arbeiten vorwiegend beim Kabarett. Sie tragen Chansons und Texte vor. Diese Stücke entstammen entweder eigener Produktion oder sind von anderen Künstlern geschrieben.

Im deutschsprachigen Raum werden Diseusen oftmals auch als Chansonnière und Chansonnette bezeichnet. Die Bezeichnung entstammt dem Französischen: "dire" und "chanter" bedeuten sagen, vorsagen bzw. vorsingen.

Der Beruf des Instrumentalisten

Als so genannte Instrumentalisten werden Musiker, meist Berufsmusiker, bezeichnet, die sich bei der Art ihrer Darbietung auf das Spielen eines oder mehrerer Instrumente konzentrieren. Ein Instrumentalist verzichtet also bei seinem Auftritt sowohl auf das Singen als auch auf eine ergänzende körperliche Performance, wie etwa den Tanz. Besonders relevant wird die begriffliche Abtrennung der Instrumentalisten von anderen darbietenden Künstlern innerhalb eines Ensembles mit unterschiedlichen Aufgaben.

Je nachdem, wie ein Musikinstrument benutzt wird, kann man dieses in unterschiedliche Kategorien einteilen, dazu zählen

  • das Blasinstrument
  • das Streichinstrument
  • das Zupfinstrument
  • das Schlaginstrument sowie
  • das Tasteninstrument.

Hier in unserem separaten Artikel zum Thema gehen wir genauer auf die unterschiedlichen Musikinstrumente und deren Instrumentalisten ein.

Instrumentalisten spielen 1 oder mehrere Instrumente
Instrumentalisten spielen 1 oder mehrere Instrumente

Der Beruf des Instrumentenbauers

Der Instrumentenbauer dagegen beschäftigt sich ausschließlich mit der Herstellung der Instrumente. Zum Berufsbild gehört allerdings ebenfalls die Fähigkeit, das Instrument zu spielen, um es auch testen zu können.

Der Instrumentenbauer übernimmt auch Reparaturarbeiten an den Instrumenten. Die Berufsausbildung des Instrumentenbauers ist eine Lehre, bei der zum Abschluss ein Instrument als Gesellenstück gebaut wird.

Spezialgebiete der Instrumentenbauer sind

  • der Geigenbau
  • der Bau von Streichinstrumenten
  • der Bau von Zupfinstrumenten und Holzblasinstrumenten
  • der Bau von von Metall- und Blechblasinstrumenten
  • der Bau von Klavieren und Orgeln sowie
  • der Bau von Handzuginstrumenten.
Ein Instrumentenbauer hat sich meist auf eine Art Instrumente oder sogar ein einziges Instrument spezialisiert
Ein Instrumentenbauer hat sich meist auf eine Art Instrumente oder sogar ein einziges Instrument spezialisiert

Arbeitsweise am Beispiel des Geigenbauers

Je nach Musikinstrument nimmt der Instrumentenbauer unterschiedliche Arbeitsschritte vor. Ein Geigenbauer etwa muss vor dem Bau eines neuen Instruments entscheiden, welches Modell er wählt - hier kann er beispielsweise ein älteres Modell kopieren oder einen neuen Entwurf anfertigen.

Speziell im Geigenbau sind Neubauten selten; stattdessen hält man sich an die Vorgaben berühmter Geigenbauer wie Stradivari oder Guarneri. Der erste Arbeitsschritt besteht in der Herstellung von Geigeninnenform sowie von verschiedenen Schablonen, um Boden und Decke zu formen; zur Holzbearbeitung nutzt man Fingerhobel in verschiedenen Stärken.

Um die Holzelemente in die richtige Form zu bringen, arbeitet der Geigenbauer mit speziellen Biegeeisen und mithilfe von Druck und Dampf. Um die Teile aneinander zu bauen, wird Leim verwendet. Schließlich kommen noch Schnitz- und Lackierarbeiten zum Einsatz. Als letzten Schritt wird die Geige poliert; am Ende zieht man die Saiten auf.

Der Beruf des Musiklehrers

Musiklehrer beschäftigen sich damit, ihren Schülern die Musik und das Musizieren näher zu bringen. Musiklehrer an Schulen folgen dabei einem Lehrplan, der die Grundlagen der Musiklehre und -historie vermitteln soll.

Nicht immer lernen die Schüler dabei im Unterricht auch ein Instrument. Sie lernen das Lesen und Schreiben von Noten und die inhaltlichen Besonderheiten einzelner Musikrichtungen.

Musiklehrer können aber auch einzelne oder mehrere Schüler im Spielen von Instrumenten unterrichten. Dieser Unterricht findet vorwiegend in freien Musikschulen oder in freiberuflicher Tätigkeit statt. Musiklehrer verfügen über eine staatliche Ausbildung und sind meist auf ein oder mehrere Instrumente spezialisiert.

Der Musiklehrer bringt seinen Schülern die Musik und das Musizieren näher
Der Musiklehrer bringt seinen Schülern die Musik und das Musizieren näher und unterrichtet Schüler im Spielen eines Instruments

Auch Gesangslehrer zählen zu den Musiklehrern. Sie bringen sowohl Kindern als auch Erwachsenen das Singen bei und sind vorwiegend an Musikschulen tätig.

Während beim Spielen eines Musikinstruments eben dieses im Vordergrund steht, dient beim Singen der eigene Körper als Instrumetn; dementsprechend anders gestalten sich auch die Lehrthemen. So sind beispielsweise

  • Haltung
  • Atmung
  • Phonation und
  • Techniken der Klangformung

von entscheidender Bedeutung. Detailliertere Informationen zum Singen erhalten Sie zusammen mit Tipps zur Suche nach einem Gesangslehrer hier in unserem separaten Artikel.

Der Beruf des Musikdozenten

Der Musikdozent dagegen ist ebenfalls ein Lehrmeister, übt seine Tätigkeit jedoch an höheren Bildungseinrichtungen aus und unterrichtet im Musikstudium. Bei den Schülern des Musikdozenten handelt es sich meist um erwachsene Personen, die sich in der Berufsausbildung als Musiker befinden.

Musikdozenten unterrichten an

Der Musikdozent muss selbst über ein abgeschlossenes Studium der Musik verfügen.

Der Beruf des Dirigenten

Der Dirigent leitet ein Orchester
Der Dirigent leitet ein Orchester

Ein musizierender Chor oder ein Orchester werden von einem Dirigenten angeleitet. Er gibt durch Zeichen das Tempo und die Einsätze der einzelnen Musiker vor.

Seine Aufgabe ist es, die Instrumente zu einem optimalen Zusammenspiel zu führen. Auf diese Weise bringt er ein Gesamtwerk zur Aufführung.

Ihm obliegt die künstlerische und die technische Koordination aller Beteiligten. Oftmals verleiht der Dirigent einem bestehenden Werk eine ganz besondere, individuelle Note.

Doch bereits vorher beginnt seine Arbeit: er wählt die Musik aus und bestimmt das Repertoire. Des Weiteren ist er für den reibungslosen Ablauf von Proben verantwortlich. Arbeitet er mit kleinen Orchestern zusammen, kann er auch für die Planung der Auftritte zuständig sein.

Wichtige Anforderungen

Dirigent kann nur werden, wer selbst möglichst verschiedene Instrumente virtuos beherrscht und über ein sehr gutes Gehör und hohe Kreativität verfügt. Führungskompetenz und starke Belastbarkeit gehören ebenso zum Berufsbild wie eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Musikstudium.

Der Beruf des Kapellmeisters

Der Aufgabenbereich des Kapellmeisters ist identisch zu dem des Dirigenten. Heute gilt die Berufsbezeichnung des Kapellmeisters als veraltet und ist kaum noch gebräuchlich. Zu den früheren Aufgabenbereichen eines Kapellmeisters zählten u.a. auch das Arrangieren sowie Komponieren; diese Tätigkeitsfelder sind nun in anderen, eigenen Berufen zu finden.

Lediglich im Bereich von Oper und vor allem Operette ist die Berufsbezeichnung noch im Gebrauch. Dabei übernimmt der erste Kapellmeister die Vertretung des ranghöchsten Dirigenten, des so genannten Generalmusikdirektors.

Der Beruf des Kirchenmusikers

Kirchenmusiker können hauptberuflich, nebenberuflich oder auch im Ehrenamt tätig sein. Sie übernehmen die Rolle des Chorleiters oder des Organisten innerhalb einer Gemeinde. Oftmals werden Kirchenmusiker auch als Kantoren bezeichnet.

Kirchenmusiker sind oft Organisten und Chorleiter in einem
Kirchenmusiker sind oft Organisten und Chorleiter in einem

Tätigkeitsgebiete

Im Rahmen der Gemeindearbeit übernehmen die Kirchenmusiker die Verantwortung für Chöre und Orchester. In den meisten kleineren Gemeinden handelt es sich bei den Mitgliedern um Hobbymusiker und Freizeitsänger, die oftmals noch ausgebildet werden müssen.

Die Arbeit von Kirchenmusikern beinhaltet deshalb auch einen großen sozialen Anteil. Sie gestalten eine lebendige Gemeinde. In Zusammenarbeit mit Pfarrern oder Priestern übernehmen sie die musikalische Konzeption und Ausgestaltung von Gottesdiensten innerhalb des Kirchenjahrs und von Gottesdiensten zu besonderen Anlässen. Kirchenmusiker

  • leiten Konzerte
  • übernehmen die musikpädagogische Betreuung für Laien in Chören
  • übernehmen die musikalischen Früherziehung in Kindergarten und Kirchgemeinde
  • bilden kirchenmusikalischem Nachwuchs für die Arbeit nebenberufliche oder ehrenamtliche Arbeit aus

Ausbildung

Der Ausbildungsweg eines Kirchenmusikers kann unterschiedlich verlaufen. Es werden vier Qualifizierungsstufen unterschieden:

  • D-Prüfung: Ausbildung im Kirchenkreis plus Prüfung
  • C-Prüfung: für den nebenberuflichen eigenverantwortlichen Dienst in der Kirchenmusik - zweijähriger Besuch eines C-Seminars, alternativ ein Studium an einer Kirchenmusikschule mit C-Abschluss
  • B-Prüfung: vierjähriges Studium mit B-Prüfung, angeboten an Akademie für den hauptberuflichen Dienst, Kirchenmusikschule oder Musikhochschule
  • A-Prüfung: vier- bis sechsjähriges Studium mit A-Prüfung oder zweijähriges Zusatzstudium nach B-Prüfung

Zu den unterschiedlichen Ausbildungsfächern zählen etwa:

  • Orgelliteraturspiel
  • Gesang
  • Partiturspiel
  • Liturgisches Orgelspiel
  • Gehörbildung
  • Musikgeschichte
  • Generalbassspiel
  • Chorleitung
  • Klavier
  • Orchesterleitung
  • Hymnologie
  • Tonsatz
  • Liturgik
  • Orgelbaukunde

Der Beruf des Korrepetitors

Der Korrepetitor kommt meist nicht bei der Aufführung von Werken oder Musikstücken zum Einsatz, sondern spielt vielmehr bei deren Probe eine wichtige Rolle. Als Begleiter am Klavier ersetzt er zum Beispiel ein Orchester, wenn Sänger, Chöre oder Tänzer proben.

Dabei fällt ihm nicht selten auch eine gestaltende Rolle zu, wenn er die Darsteller durch korrigierende Hinweise berät und unterstützt. Häufige Einsatzgebiete für Korrepetitoren sind

Vielfach fungiert der Korrepetitor dabei wie ein Dirigent und leitet die Künstler an. Er benötigt ein großes musikalisches Gesamtwissen und muss auch schwierige Passagen schnell erfassen und umsetzen sowie besondere Notenschlüssel lesen können.

Ausbildung

Um als Korrepetitor arbeiten zu können, benötigt man ein abgeschlossenes Studium in der Chorleitung oder in Dirigieren, einschließlich der umfassenden Behandlung des Partiturspiels. Eine klassische Klavierausbildung reicht in der Regel nicht aus. Das Studium kann man an einigen Musikhochschulen separat als Studiengang "Korrepetition" absolvieren; zudem ist es im Studium von hauptberuflichen Schulmusikern und Kirchenmusikern enthalten.

Der Korrepetitor ersetzt bei den Proben ein Orchester wenn Sänger oder Tänzer alleine proben
Der Korrepetitor ersetzt bei den Proben ein Orchester wenn Sänger oder Tänzer alleine proben

Der Beruf des Chorleiters

Dem Chorleiter kommt die wichtige Funktion zu, die unterschiedlichen Stimmen und Persönlichkeiten innerhalb eines Chors zusammenzuführen und das Repertoire zu konsolidieren. Dabei fungiert er einerseits als Dirigent, andererseits aber auch als Gesangslehrer.

Er muss das Potenzial seines Chores einschätzen können und Musikstücke aussuchen, die mit der vorhandenen Besetzung gut gesungen werden können. Aus diesen einzelnen Musikstücken stellt er das Gesangsprogramm für einzelne Auftritte zusammen.

Neben den organisatorischen Aufgaben obliegt es dem Chorleiter aber auch, einzelne Sänger aus- und weiterzubilden. Das kann sich sowohl auf die allgemeine musikalische Ausbildung als auch auf die stimmliche Weiterbildung der Sänger beziehen. Tritt der Chor bei Festen oder Veranstaltungen auf, so ist es Aufgabe des Chorleiters, alle notwendigen Vereinbarungen mit dem Gastgeber zu treffen.

Aufgaben auf einen Blick

Der Chorleiter

  • übernimmt die musikalische Leitung
  • führt regelmäßige Proben durch
  • begleitet die Chorproben am Klavier
  • lehrt die Stimmbildung
  • übernimmt die Literaturauswahl
  • kümmert sich um organisatorische Anliegen
  • leistet Nachwuchsarbeit
Chorleiter sind oft Dirigenten, Gesangslehrer und Komponisten in einem
Chorleiter sind oft Dirigenten, Gesangslehrer und Komponisten in einem

Der Beruf des Vocal Coaches

Der Vocal Coach dagegen beschäftigt sich ausschließlich mit dem Stimmtraining. Dabei kann er sich um Einzelpersonen, aber auch um Gruppen kümmern.

Er bildet nicht nur Sänger und Schauspieler aus, sondern auch Sprecher und Moderatoren. Zu seinen Aufgaben gehört die vokale Ausbildung seiner Schüler zu übernehmen und sie entsprechend ihrer Möglichkeiten anzuleiten. Eine sehr häufige Aufgabe von Vocal Coaches ist es, den Schüler eine akzentfreie und richtig betonte Aussprache beizubringen.

Der Vocal Coach arbeitet mit seinen Schülern aber auch an deren Belastbarkeit. Er kann Hilfestellung und Entspannungsübungen gegen Lampenfieber geben. Auch an der körperlichen Allgemeinfitness wird mitunter gearbeitet, denn eine Singstimme benötigt ein besonders großes Lungenvolumen.

Ein Vocal Coach beschäftigt sich ausschließlich mit dem Stimmtraining
Ein Vocal Coach beschäftigt sich ausschließlich mit dem Stimmtraining

Der Beruf des Komponisten

Ein Komponist erschafft neue Musikstücke
Ein Komponist erschafft neue Musikstücke und besitzt daran das alleinige geistige Eigentum

Der Komponist erschafft neue Musikstücke und besitzt an seinen Werken das ausschließliche geistige Eigentum. Seine Werke legt er in Form von Notensätzen vor.

Bei Werken der elektronischen Musik liegen häufig jedoch keine Noten vor, sondern das direkte Endprodukt, die Aufnahmen. Meist jedoch benötigt der Komponist einen Sänger oder Instrumentalisten, um sein Werk zu spielen und zu interpretieren.

Der Komponist kann also auch als Autor seines Werkes bezeichnet werden. Er kann im Auftrag eines Produzenten tätig werden, oder aber auch eigene Stücke komponieren.

Oftmals erhalten Komponisten auch Aufträge, ein Musikstück für einen ganz bestimmten Zweck zu erstellen. Dies ist zum Beispiel in der Werbung oft der Fall. Komponisten werden aber auch mit der Erstellung von Filmmusik beauftragt.

Ausbildung

Um als Komponist arbeiten zu können, wird in der Regel ein Musikstudium absolviert. Angebote gibt es an Musikhochschulen oder Konservatorien. Die Studiengänge tragen beispielsweise die Bezeichnungen

  • Komposition-Tonsatz
  • Komposition-Musiktheorie oder
  • Komposition-Arrangieren

Zu den unterschiedlichen Fächern zählen u.a.:

  • Harmonielehre
  • Instrumentation
  • Werkanalyse
  • Gehörbildung
  • Instrumentenkunde
  • Akustik
  • Formenlehre
  • Klavier
  • Partiturspiel

Der Beruf des Songwriters

Der Songwriter übernimmt im Wesentlichen dieselben Aufgaben wie ein Komponist, sodass beide Begriffe nicht immer eindeutig getrennt werden können. Häufig jedoch wird der Songwriter zusätzlich jedoch auch noch mit der Ausgestaltung eines Textes beauftragt, während der Komponist vorwiegend reine Instrumentalstücke erstellt. Auch der Songwriter hält das geistige Eigentum am eigenen Werk.

Viele Songwriter schreiben ihre Stücke nicht nur selbst, sondern treten damit auch auf. In der Regel singen sie und beherrschen ein oder mehrere Instrumente; typisch ist die Gitarre. So sind sie als Singer-Songwriter unterwegs und sind Urheber sowie Künstler in einem.

Songelemente

Ein Songwriter versucht in der Regel, einen Song mit hohem Wiedererkennungswert zu kreieren. Dabei teilt er das Lied in mehrere Teile; der Ablauf könnte folgendermaßen aussehen:

  • Intro
  • Strophe(n)
  • Pre-Chorus
  • Chorus
  • Strophe(n)
  • Chorus
  • Bridge/Interlude
  • Chorus
  • (Outro)

Beim Pre-Chorus handelt es sich um ein sich wiederholendes Element, welches auf den danach kommenden Chorus oder auch Refrain vorbereiten soll. Die Bridge oder, sofern lediglich instrumental, Interlude, beschreibt ein musikalisches Zwischenstück, einen besonderen Part, der nur einmal im Song vorkommt.

Der Beruf des Musikproduzenten

Der Musikproduzent leitet und überwacht die Aufnahme von Musikstücken im Tonstudio. Er kann, muss dabei aber nicht der Komponist oder Songwriter des Werkes sein. Seine Aufgabe ist die technische und klangliche Umsetzung des Musikstücks für den entsprechenden Tonträger.

Als Musikproduzent muss man sich eng am Zeitgeist bewegen und ein ausgeprägtes Gespür für feine Tendenzen und Entwicklungen mitbringen. Nur wer seine Zielgruppe dabei exakt kennt, kann auch einen großen Hit produzieren. Welche Ausbildungswege und Tätigkeiten den Beruf des Musikproduzenten betreffen, haben wir hier in unserem separaten Artikel zum Thema für Sie zusammengestellt.

Der Beruf des Musikwissenschaftlers

Die Musikwissenschaft beschäftigt sich als theoretische und wissenschaftliche Disziplin mit der Musik. Sie erforscht und studiert alle Gesichtspunkte, die mit der Musik und dem Musizieren zu tun haben.

Dabei werden verschiedene Blickwinkel herangezogen, neben

  • strukturwissenschaftlichen auch
  • kulturwissenschaftliche
  • naturwissenschaftliche und
  • sozialwissenschaftliche

Ansätze. Der Musikwissenschaftler ist also in erster Linie Theoretiker und Analytiker. Musikwissenschaftler sind häufig an Universitäten tätig und beschäftigen sich neben der Forschung auch mit der Lehre.

Teildisziplinen

Im Wesentlichen ist die Musikwissenschaft in drei Unterkategorien eingeteilt:

  • die Musikethnologie
  • die systematische Musikwissenschaft und
  • die historische Musikwissenschaft.

Die Musikethnologie beschäftigt sich mit Musik, die außerhalb der westlichen Kunstmusik zu finden ist, also etwa die europäische Volksmusik oder die Musik der außereuropäischen Naturvölker. Zu den unterschiedlichen Forschungsbereichen zählen

  • Migration
  • Urbanität
  • Musik im alltagsfunktionalen Kontext
  • Jugendsubkulturen
  • Instrumentenkunde
  • Musik und Religion

Die systematische Musikwissenschaft beschäftigt sich mit Musik ansich und gliedert sich in unterschiedliche Unterdisziplinen, darunter:

  • musikalische Akustik
  • Musikpsychologie
  • Musikphysiologie
  • Musiksoziologie
  • Musikphilosophie
  • Musikpädagogik

Musik und Geschichte ist Thema der historischen Musikwissenschaft. Zu ihren Teilgebieten zählen:

  • Instrumentenkunde
  • Aufführungspraxis
  • Ikonografie
  • Biografie
  • Quellenkunde
  • Notationskunde
  • Terminologie
  • Satzkunde
  • Stilkunde

Der Beruf des Sängers

Genau das gegenteilige Berufsbild trifft auf Sänger zu. Sänger sind Interpreten von vokalen Musikstücken, also solchen, die mit Text unterlegt sind. Je nach Musikrichtung kommen dem Sänger dabei ganz unterschiedliche Aufgaben zu.

In der Pop- und Unterhaltungsmusik wird die Persönlichkeit des Sängers meist eng in Zusammenhang mit seiner Darbietung gesehen. Über Erfolg entscheidet nicht immer nur die Stimm- und Gesangsqualität. Auch Faktoren wie Aussehen, Auftreten, Performance und Marketing spielen eine große Rolle.

Ein Sänger klassischer Gesangsstücke jedoch wird in erster Linie an seinen gesanglichen Qualitäten gemessen. Er benötigt in jedem Fall eine klassische Gesangsausbildung.

Die individuelle Präsenz spielt hier zwar auch eine Rolle, aber eine deutlich weniger tragende. Sänger interpretieren Liedgut, das nicht unbedingt ihr geistiges Eigentum sein muss.

Ein Sänger als Interpret von vokalen Musikstücken
Ein Sänger als Interpret von vokalen Musikstücken

Der Beruf des Studiomusikers

Studiomusiker sind meist freiberuflich tätige Interpreten - Insturmentalisten oder Vokalisten - die bei Tonaufnahmen anderer Künstler unterstützend und begleitend tätig sind. Meist werden sie vom Produzenten beauftragt.

Ihre Aufgabe ist es, das Musikstück entsprechend der Vorgaben des Auftraggebers einzuspielen. Eigene Interpretationen sind dabei meist nicht gewünscht. Studiomusiker haben keine Rechte an den eingespielten Aufnahmen.

Studiomusiker werden auch als Sessionmusiker bezeichnet. Sie arbeiten sehr professionell und müssen in der Lage sein, die gestellten Anforderungen innerhalb kürzester Zeit zu erfüllen. Durch kürzere Probezeiten lassen sich so die Produktionskosten deutlich senken.

Der Beruf des Tonmeisters

Der Tonmeister ist sowohl Techniker als auch Künstler. Seine Aufgabe ist es, Liveaufnahmen so auf einen Tonträger zu übertragen, dass ein optimales Klangbild entsteht. Störgeräusche müssen entfernt werden ohne dass der Charakter der Liveaufzeichnung verloren geht.

Tonmeister müssen selbst hervorragende Musiker mit einem großen Erfahrungsschatz sein. Zudem verfügen sie über immense technische Kenntnisse. Sie arbeiten als Vermittler zwischen dem Künstler und dem Auftraggeber und sind für eine professionelle Umsetzung des Klangerlebnisses zuständig. Die Berufsbezeichnung des Tonmeisters ist nicht geschützt, jedoch inzwischen als Diplom-Tonmeister in einem eigenen Studiengang erlernbar.

Aufgaben

Zu den Aufgaben eines Tonmeisters zählen - je nach Einsatzgebiet:

  • Aufnahmeleitung
  • Musik- und Klangregie
  • Überwachung von Texttreue und Intonation
  • Überwachung des Tempos
  • Überwachung der rhythmischen Exaktheit
  • Beschallung
  • Gerätewartung und -installation
  • Umsetzung und Überprüfung der Sicherheitsrichtlinien
  • Sounddesign
  • Synchronisation von Schauspielern