Musikinstrumente und deren Instrumentalisten - Merkmale, Aufbau und Einsatz

Mit einem Musikinstrument wird musiziert, umgangssprachlich Musik gemacht. Zu den angenehmen und gern gehörten Musikgeräuschen gehören der Klang und der Ton. Beides wird auch durch eine Vielzahl und Vielfalt an Musikinstrumenten erzeugt. Diejenigen, die sie spielen, bezeichnet man als Instrumentalisten. Um das Instrument zu beherrschen, müssen sie bestimmte Fähigkeiten mitbringen. Informieren Sie sich über unterschiedliche Musikinstrumente sowie deren Instrumentalisten.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Als untere Stufe einer Tonalität können die Geräusche bezeichnet werden. Das allerdings sind keine Töne, die von Musikinstrumenten erzeugt werden. Zu den Geräuschen im Alltag gehören der Knall, der Schrei sowie alles Akustische, das sich nicht besonders zuordnen lässt.

Musik hingegen ist eine Kunst. Jedes Musikstück ist ein Kunstwerk, das Schaffenswerk eines Künstlers.

Verschiedene Arten von Musikinstrumenten und Instrumentalisten

Musizieren ist der Mix aus Gesang und den begleitenden Musikinstrumenten, von denen es buchstäblich Hunderte gibt.

Sie lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien gliedern. Es gibt Musikinstrumente, mit denen, und auf denen gespielt wird. Eine gängige Gliederung ist die in

  • Blas-
  • Elektronik-
  • Schlag-
  • Streich-
  • Tasten- sowie
  • Zupfinstrumente.

Diejenigen, die das jeweilige Musikinstrument spielen oder bedienen, sind die Instrumentalisten. Wer mehrere Instrumente spielt respektive beherrscht, wird als Multi-Instrumentalist bezeichnet. Heutzutage sind die meisten der erfolgreichen Musikkünstler Multi-Instrumentalisten, sogenannte Multitalente.

Die Hornbostel-Sachs-Systematik

Für die verschiedenen Musikstücke werden die dazugehörigen Musikinstrumente verwendet. Die sind recht unterschiedlich und werden seit dem Jahre 1914 nach der Hornbostel-Sachs-Systematik klassifiziert. Der Deutsche Curt Sachs war als Musikethnologe Mitbegründer der wissenschaftlichen Musikinstrumentenkunde.

Zusammen mit dem österreichischen Musikethnologen Erich Moritz von Hornbostel verfeinerte er das vorangegangene System von Victor-Charles Mahillon, einem Brüsseler Museumskurator. Der hatte alle Musikinstrumente in die vier Hauptgruppen Membran- und Saiteninstrumente, selbstklingende sowie Blasinstrumente unterteilt.

Diese Gliederung gilt noch heute. Sie wurde Ende der 1940er Jahre um eine fünfte Gruppe, die Elektroinstrumente erweitert. Die Systematik von Mahillon wurde von Hornbostel/Sachs so strukturiert, dass eine weltweite Einordnung aller Instrumente möglich wurde.

Vor diesem Hintergrund ist die Lehre über die Musikinstrumente so vielseitig wie interessant. Musik ist immer auch ein Ausdruck von Kultur oder Geschichte, von Gesellschaft, Zeitgeist und Mainstream.

Musikinstrumente können sowohl begleitend sein als auch ein Musikstück dominieren. Die Instrumentalmusik verzichtet ganz auf einen begleitenden Gesang, sie wirkt allein durch die Melodik der Instrumente.

Andere Kategorisierungen der Musikinstrumente

Andere Kategorisierungen der Musikinstrumente sind die nach

  • der Musikrichtung
  • der Herkunft
  • dem Alter und der damit verbundenen Entstehung, oder
  • dem Verwendungszweck wie Übungs-, Kinder- oder Spielzeuginstrument.

Wenn gesungen wird, dann wird in aller Regel auch musiziert. Auch ein mehrstimmiger Chorgesang wird musikalisch begleitet.

Auch der Chorgesang wird oftmals mit Musikinstrumenten begleitet
Auch der Chorgesang wird oftmals mit Musikinstrumenten begleitet

Allein diese Formulierung betont, dass zum Singen auch die Musik gehört, zu der Musikinstrumente gebraucht werden. Wenn Musik ohne ein Musikinstrument und den dazugehörigen Instrumentalisten gemacht oder erzeugt wird, dann handelt es sich um einen Musikautomaten, so wie die bekannte Musikbox oder Jukebox aus den 1950er bis 1970er Jahren.

Im Folgenden stellen wir Ihnen unterschiedliche Musikinstrumente sowie deren Instrumentalisten vor.

Flöte spielen (Flötisten)

Die Flöte gilt in mehrfacher Hinsicht als ein einfaches Musikinstrument. Bereits mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt wurde auf einer Querflöte gespielt.

Auch in der heutigen Zeit ist sie bei Naturvölkern auf mehreren Kontinenten ein gängiges Blasinstrument. Und jeder Grund- oder Hauptschüler versucht sich zunächst an der Flöte. Das ist in der Regel die Blockflöte.

Der Flötenunterricht ist eines der ersten Neigungs- oder Leistungsfächer für den heranwachsenden Jugendlichen. Wenn bei der christlichen Weihnachtsfeier der Kirchenchor vom Flötenchor begleitet wird, dann hat der junge Flötist den ersten Schritt hin zum zukünftigen Instrumentalisten getan.

Merkmale

Block- und Querflöten weisen einige Unterschiede auf.

Blockflöte

Die Blockflöte ist eine Längsflöte, im Gegensatz zur buchstäblichen Querflöte. Sie ist eine Schnabelflöte, weil das Mundstück zum Spielen in den Mund genommen wird.

Aufbau und Materialien

Die Blockflöte besteht aus dem Kopf-, dem Mittel- sowie aus dem Fußstück. Gängige Materialien sind Edelhölzer wie Zedernholz oder Elfenbein. Artikuliert werden die Töne mit der Zunge.

Die auf der Vorderseite befindlichen Grifflöcher werden in der Reihenfolge von oben nach unten mit dem Zeige-, dem Mittel- und dem Ringfinger der linken sowie der rechten Hand bedient, zusätzlich noch mit dem kleinen Finger der rechten Hand. Das rückseitige Überblasloch am oberen Ende des Mittelstücks wird vom linken Daumen bedient. Mit dem Schließen aller Grifflöcher wird der Grundton erzeugt.

Tonerzeugung bei der Blockflöte

Die verschiedenen Kombinationen aus geöffneten und geschlossenen Grifflöchern ergeben Töne, die als Griff bezeichnet werden. In Grifftabellen beziehungsweise Tontabellen wird aufgezeigt, mit welchem Griff welcher Ton erzeugt, also gespielt werden kann. Daraus ergeben sich die Tonfolge und in der Folge davon die gesamte Blockflötenmusik.

Griffweisen

Diese Vielzahl an unterschiedlichen Griffmöglichkeiten lässt erkennen oder erahnen, wie interessant es sein kann, die Blockflöte gekonnt zu spielen. Das Können korrespondiert mit der Griffweise.

Die so genannte deutsche Griffweise ist am bekanntesten, während die barocke Griffweise von Könnern und Profis verwendet wird. Sie wurde von dem englischen Musiker Arnold Dolmetsch eingeführt, der als Wiederentdecker der Blockflöte im zwanzigsten Jahrhundert gilt. Daher wird alternativ auch von der englischen Griffweise gesprochen.

Grifftabellen werden nach unterschiedlichen Lehrweisen angeboten. Während in den Musikschulen vorwiegend nach der barocken Griffweise gelehrt wird, bevorzugen Anfänger als Autodidakten oder im außerschulischen Blockflötenunterricht die deutsche Griffweise.

Spielen und lernen in jedem Alter

Egal ob barocke, ob englische oder ob deutsche Griffweise - das Musizieren auf der Blockflöte ist in jedem Alter und von jedem erlernbar. Das Instrument ist einfach handzuhaben und erschwinglich in der Anschaffung.

Nach dem Erlernen der Grundgriffe, mit denen schon recht virtuos gespielt werden kann, wird das Spiel auf der Blockflöte von Mal zu Mal besser. Mit dem ersten Blockflötensolo kann schon nach einem relativ kurzzeitigen Blockflötenunterricht das Beherrschen der Griffe unter Beweis gestellt werden. Und ab dann geht es kontinuierlich aufwärts.

Die Blockföte als klassisches Einstiegsinstrument
Die Blockföte als klassisches Einstiegsinstrument

Querflöte

Bei der Querflöte ist die seitlich angebrachte Anblaskante das Pendant zum Mundstück der Blockflöte. Für das hiesige Ohr klingt die aus Südamerika kommende Panflöte so exotisch wie interessant. Sie ist mehrere Jahrtausende alt und wurde in vielen Kulturen als Blasinstrument genutzt.

Die Flöten werden in diejenigen mit und ohne Kernspalt unterteilt. Bei den Flöten ohne Kernspalt wird die Anblaskante vom oberen Rand am Flötenrohr gebildet. Bei den Flöten mit Kernspalt formt der Windkanal den Luftstrom und führt ihn an die Anblaskante.

Das klingt umständlich, ist aber auch für den Flötisten als Anfänger nach wenigen Blasübungen einfach und selbstverständlich. Bei der Querflöte wird die Anblaskante vom Rand des Loches in der Seite des Flötenrohres gebildet.

Zum Spielmannszug als einer bekannten Musikgruppe bei Karnevals- und Schützenfestumzügen gehören unter anderem Querflötisten. Sie sind so selbstverständlich, dass niemand auf den Gedanken käme, hier die Blockflötisten sehen zu wollen.

Umgekehrt passen Querflötisten kaum ins das Bild der festlich-musikalischen Begleitung anlässlich einer Aufführung. Allein schon der Klangunterschied, sprich die Flötenmusik entscheidet darüber, aus welchem Anlass welche Flöte geeigneter beziehungsweise ungeeignet ist.

Die Querflöte wird vorallem von Mädchen und Frauen gespielt
Die Querflöte wird vorallem von Mädchen und Frauen gespielt

Das Flötenkonzert

Als künstlerisch wertvoll gilt nach wie vor das Flötenkonzert. Es ist ein Solokonzert, bei dem ein einziger Block- oder Querflötenflötist gemeinsam mit einem Orchester das Musikwerk, das Flötensolo aufführt.

Ob Barock, Klassik, Romantik oder Neuzeit; Flötenkonzerte mit Querflöte und Orchester sind auch in der heutigen Zeit gern und gut besuchte Veranstaltungen. Die jungen Flötisten oder die jungen Flötistinnen, die in den ersten Jahren der Grund- und Hauptschule am Flötenunterricht teilnehmen, legen den Grundstein für ein späteres musikalisches Leben, ohne dass ihnen das in der Tragweite bewusst wird.

Klarinette spielen (Klarinettisten)

Die Klarinette gehört nach der offiziellen Klassifikation zur Familie der Holzblasinstrumente. Als ein transponierendes Musikinstrument entspricht die Notation, also die Notenführung nicht der tatsächlichen Tonhöhe.

Aufbau

Der Resonanzkörper der Klarinette besteht aus wertvollem Holz wie

  • dem heimischen Buchsbaum
  • aus Ebenholz oder
  • aus dem afrikanischen Grenadillholz.

Das Musikinstrument setzt sich aus den fünf Einzelteilen Birne, Mundstück, Oberstück, Trichter sowie Unterstück zusammen. Die Tonlöcher und Klappen sind am Ober- und am Unterstück angebracht.

Das Mundstück ist schnabelförmig, sein Material aus Kautschuk. Tonerzeuger ist das zwölf bis dreizehn Zentimeter lange Rohrblatt als schwingender Teil des Mundstücks. Alle Rohrblattinstrumente werden in die Einfach- sowie in die Doppelrohrblattinstrumente gegliedert.

Einsatz

Die Klarinette wird vielfältig eingesetzt, und insofern sind die Klarinettisten sehr gefragte Musikkünstler. Aus einem Blasorchester, beispielsweise bei der Militärmusik, ist die Klarinette als Soloinstrument nicht mehr wegzudenken. In weltbekannten Filmen spielt der Klarinettist das entscheidende Musikstück, und auch beim Jazz ist er einer der Hauptakteure.

In der klassischen Musik ist die Klarinette ein Instrument, das von den bekannten Solisten gespielt wird. Und in der Kammermusik besteht das Klarinetten-Quintett als eine eigene Musikformation aus einem Klarinettisten und dem Streichquartett mit Bratsche, zwei Violinen sowie Violoncello.

Klarinette spielen lernen

Das Musizieren mit der Klarinette wird vorwiegend an Musikschulen sowie an Konservatorien gelehrt. Bei der Wahl des Musikinstruments sind das System und seine Qualität ausschlaggebend für den anschließenden Lernerfolg.

  • Atemtechnik
  • Grifftechnik sowie
  • Körperhaltung

vermittelt der Musiklehrer von der ersten Unterrichtsstunde an. Zur Anwendung des Erlernten in der Praxis sind Schülerbands sowie Jugend- und Schulorchester die ersten Anlaufstellen in jungen Jahren.

Der Klarinettist merkt recht schnell, ob ihm das Musikinstrument liegt, was er bereits kann, und was noch möglich ist. Die nächste Stufe ist dann das erste Vorspielen zur Aufnahme in ein Symphonieorchester oder in ein Blasorchester. Nicht jeder bringt es so weit wie der weltbekannte US-amerikanische Klarinettist Benny Goodman mit seiner Big Band als großer Jazzband in den 1930er Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Unterschiedliche Klarinetten

In der heutigen Zeit sind vier unterschiedliche Klarinetten im Gebrauch. Es sind die A-, die B-, die D- und die Es-Klarinette. Sie unterscheiden sich in den einzelnen Tonarten und werden dementsprechend genutzt. So wird die B-Klarinette vorwiegend in der Volksmusik sowie im Jazz gespielt.

Als Bassklarinette wird sie im Orchester oder bei sinfonischer Blasmusik eingesetzt. Die zwei gängigen Griffsysteme sind das deutsche sowie das französische. Bei einem Klarinettisten denkt der Musikliebhaber ganz zwangsläufig an den Solisten, der sein Musikinstrument buchstäblich blind beherrscht und die Zuschauer auch ohne Notation begeistert.

Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument
Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument

Oboe spielen (Oboisten)

Als ein Doppelrohrblattinstrument ist die Oboe mehrere tausend Jahre alt. Französische Musikinstrumentenbauer nahmen die Oboe aus den 1660er Jahren im neunzehnten Jahrhundert zum Vorbild der modernen Oboen.

Arten und Aufbau

Die Namensherkunft des Blasinstruments Oboe ist aus dem Französischen von "hautbois", zu Deutsch "hohes Holz". Das reichlich sechzig Zentimeter lange Musikinstrument besteht aus Oberstück, Mittelstück und Fußstück. Für den Holzkorpus werden Edelhölzer wie

  • Buchsbaum
  • Ebenholz
  • Palisander
  • Rosenholz oder
  • das afrikanische Grenadillholz

verwendet. Tonlöcher, Klappen und eine komplizierte Hebeltechnik machen die Oboe insgesamt zu einem komplizierten und nicht einfach zu bedienendem Musikinstrument. Im Handel sind halbautomatische sowie vollautomatische Oboen erhältlich. Weltweit verbreitet ist die französische, regional in Österreich die Wiener Oboe.

Oboe spielen lernen

Am Spielen und Bedienen der Oboe ist für den Anfänger alles recht schwierig. Das gilt für die Tonerzeugung ebenso wie für die Atemtechnik.

Einerseits ist sie ein Jahrtausende altes Musikinstrument, andererseits ist die Verwendung seit jeher nicht sehr verbreitet. Existenz und Nutzung gehen weit auseinander.

Das hat Auswirkung auf das Erlernen und auf das Lehren der Oboe. Wer Oboe spielen kann, der erzeugt einen ausdrucksstarken Ton. Der variiert je nach Schule und Oboisten, sowohl regional als auch national.

Einsatz

Seit jeher, also seit Jahrhunderten, ist die Oboe ein beliebtes Soloinstrument. Komponisten wie Bach, Beethoven, Mozart oder Strauss haben Konzerte komponiert, in denen die Oboe eine herausragende musikalische Bedeutung hat.

Von Kammermusik über Orchester- bis hin zur Blas- und Militärmusik hat die Oboe seit jeher als Musikinstrument einen gesicherten Platz. Der Oboist war und ist noch heute ein gefragter Musiker. Auch in der Popmusik wird mit der Oboe gespielt.

Als ein akustisch aus dem Rahmen fallendes Holzinstrument wird sie gerne zur klanglichen Ergänzung verschiedener Musikstile verwendet. Unter den Oboisten gibt es bekannte Musiker, die allerdings eher den Insidern geläufig sind.

Als Angehörige von Kapellen und Orchestern spielen sie in der Gruppe und werden somit überwiegend innerhalb der Orchestergruppe namentlich genannt. Thomas Rode vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg oder Stefan Schilli vom Bayerischen Rundfunk sind zwei von zahlreichen Solo-Oboisten, die ihr Instrument buchstäblich aus dem FF beherrschen.

Mit dem Unterricht für die Oboe sollten Kinder nicht vor dem zehnten Lebensjahr beginnen. Für die anzublasenden Rohre ist eine im wahrsten Sinne kräftige und ausgewachsene Lunge erforderlich.

Unterrichtet wird vielfach privat, vereinzelt auch an Jugendmusikschulen. Das Musikinstrument Oboe wird in vielen Fällen in heimischen Musikerfamilien gespielt und so generationsweise weitergegeben.

Die Oboe ist ein anspruchsvolles Holzblasinstrument
Die Oboe ist ein anspruchsvolles Holzblasinstrument

Fagott spielen (Fagottisten)

Das Fagott ist ein Holzblasinstrument mit einem Doppelrohrblatt, das auch als Gegenschlagzunge bezeichnet wird. Zu den verwandten Musikinstrumenten gehört in erster Linie die Oboe.

Aufbau

Das italienische Wort "fagotto" heißt zu Deutsch "Bündel". Die mehrteilige Bauart des Fagotts mit Bassröhre, Flügel, Schallstück und Stiefel hat im Laufe der Entwicklung des Musikinstruments zu seinem Namen geführt. Im Mittelalter, also weit vor dem siebzehnten Jahrhundert, wurden die Musikinstrumente mit einem Doppelrohrblatt sowohl technisch als auch zunehmend vielseitig entwickelt.

Der Dulzian als ein Holzblasinstrument mit direkt angeblasenem Doppelrohrblatt wird in der Musiklehre als damaliger Vorgänger des Fagotts genannt. Ab etwa Mitte des siebzehnten Jahrhunderts wurden die Holzblasinstrumente aus mehreren Teilstücken konstruiert und zusammengesetzt. Das auf diese Weise entwickelte Doppelrohrblattinstrument wurde, wegen der Bündelung mehrerer Einzelteile, in der Folgezeit und unverändert bis heute Fagott genannt.

Die Spieltechnik

Interessant am Fagott ist seine Spieltechnik. Das Musikinstrument ist knapp eineinhalb Meter lang und kann bis zu dreieinhalb Kilogramm wiegen. Das Fagott wird wegen Ausmaß und Gewicht ausschließlich mit einem Hals- oder Schultergurt gespielt.

Der Fagottist hält das Musikinstrument diagonal vor seinen Körper. Mit einem sogenannten Balancehalter wird die Position des Fagotts buchstäblich justiert. Beinstützen oder Spielständer sind ergänzende Erleichterungen für den Fagottisten.

Der jugendliche Nachwuchs wird ab einem Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren rekrutiert. Dabei ist weniger das tatsächliche Lebensalter als die Körpergröße entscheidend. Der Fagottist sollte etwas größer als sein Musikinstrument sein, also etwa eineinhalb Meter groß.

Einsatz

In der Musik wird das Fagott im Orchester, bei der Kammermusik sowie als Soloinstrument eingesetzt. Die beiden Instrumente Fagott sowie Bassklarinette harmonieren miteinander und werden heutzutage gerne zusammen gespielt.

Sowohl in der eigenen Holzbläser-Kammermusik als auch in der gemischten Kammermusik für Bläser und Streicher übernimmt das Fagott vielerlei Aufgaben. Es kommt seit jeher in den unterschiedlichen Orchestern zum Einsatz. Ob

- im Laufe der Jahrhunderte wurde das Fagott immer wieder und wiederholt zu einem akustischen Leistungsträger innerhalb des jeweiligen Orchesters.

Die bekannten Fagottisten spielen auf historischen oder auf den modernen Fagotts. Der Leipziger Solo-Fagottist Julius Weissenborn war im neunzehnten Jahrhundert Mitglied des Gewandhausorchesters und verfasste zahlreiche einschlägige Lehrwerke.

Die Zahl der deutschen Hersteller für Fagotte lässt sich buchstäblich an einer Hand abzählen. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass jedes einzelne Fagott wie ein Unikat ist.

Der Fagottist muss sein Fagott nach jeder Benutzung gründlich reinigen. Durch das Spielen sind leichte Ablagerungen von Schweiß auf dem Musikinstrument unvermeidbar, ebenso wie die Bildung von geringer Feuchtigkeit aus Kondenswasser. In der Regel ist das Fagott ein Musikinstrument fürs Leben, so dass Wartung und Pflege dem Fagottisten eher ein Anliegen als Mühe sind.

Das Fagott ist ein verwandtes Instrument der Oboe
Das Fagott ist ein verwandtes Instrument der Oboe

Saxophon spielen (Saxophonisten)

Das Saxophon gehört als Holzblasinstrument zu den Rohrblattinstrumenten. Der musikalische Ton wird mit einem einfachen Rohrblatt erzeugt. Das Naturrohrblatt besteht aus Schilfrohr, dem umgangssprachlichen Schilf.

Namensgeber des Saxophons ist der belgische Instrumentenbauer Adolphe Sax. Er lebte überwiegend in Frankreich und entwickelte dort neben mehreren Saxhörnern auch das heutige Saxophon.

Im Jahre 1846 wurde diese Erfindung in Frankreich auf den Namen von Sax patentiert. Die Pariser Werkstatt von Sax wurde Ende der 1920er Jahren von dem Klarinettisten und Musikinstrumentenbauer Henri Selmer und seiner Selmer Company mit Geschäftssitz in Paris übernommen.

Heutzutage ist daraus durch mehrere Fusionen die Conn-Selmer Inc. als eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Firma Steinway Musical Instruments Inc. mit Sitz in Waltham im US-Bundesstaat Massachusetts geworden. Auch heute gelten die Saxophone von Selmer aus Paris als handwerkliche Besonderheiten.

Aufbau

Das dreiteilige Saxophon besteht aus

  • dem Mundstück mit einfachem Rohrblatt
  • dem S-Bogen und
  • dem Korpus.

Für die verschiedenen Stimmlagen gibt es ein Dutzend Bauformen des Saxophons. Zu den bekannten unter ihnen gehören das Sopransaxophon für die Stimmlage C, das Soprillo für die Stimmlage B, das Baritonsaxophon und das Kontrabasssaxophon für die Stimmlage Es.

Einsatz

Mit dem Saxophon lässt sich vielseitig musizieren. Es kommt

  • im Blasorchester
  • in der Klassischen Musik
  • in der Kammermusik, aber auch
  • im Jazz oder
  • in der Popmusik als Saxophon-Solo und als Formation

zum Einsatz. Der Saxophonist ist ein begehrter Solist. Abhängig vom jeweiligen Musikstil verwendet er die unterschiedlichen Bauformen.

Ein begeisterter Hobbysaxophonist ist der ehemalige US-Präsident Clinton. Bis heute gibt es hunderte von erstklassigen Saxophonisten, die sowohl als Solomusiker als auch in der Gruppe von sich Reden gemacht haben. Besonders für die Saxophonisten der Neuen Musik, also für die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, haben Komponisten zahlreiche Solowerke geschrieben.

Traditionell wird das Saxophon seit jeher in Blasorchestern gespielt. Der typische musikalische Klang kommt in dem Mix von Holz- und Blechblasinstrumenten sehr gut zur Geltung.

Auch in der Klassischen Musik wird das Saxophon überwiegend solo gespielt. Bei der Kammermusik hingegen ist es neben Flöte, Geige, Klarinette oder Oboe eines von mehreren bis hin zu vielen Musikinstrumenten.

Die Formation ist in den meisten Fällen ein Quartett. Beim Jazz ist der Saxophonist als Solomusiker nicht wegzudenken. Und in den US-amerikanischen Musikrichtungen Blues oder Soul spielt das Saxophon ebenfalls die buchstäblich erste Geige.

Das Saxophon gibt es in verschiedenen Stimmlagen
Das Saxophon gibt es in verschiedenen Stimmlagen

Trompete spielen (Trompeter)

In früheren Jahrhunderten wurde die heutige Trompete wahlweise als Dromette oder als Drommete bezeichnet. Es waren damals einmal gewundene Langtrompeten.

In den 1830er Jahren konstruierten die Musiker Friedrich Blühmel und Heinrich Stölzel die Drehbüchsenventile, durch die sich der Luftstrom umleiten ließ. Diese Luftstromtechnik wird noch heute bei der Deutschen Trompete angewendet.

Der Klang der Trompete wurde seit jeher als Signal genutzt. Ob Posthorn, Turmbläser oder als musikalischer Trompeter - die Trompete war nirgends zu überhören. Bei militärischen Einsätzen, sei es beim Bürgerkrieg in den USA oder bei den Feldzügen von Napoleon quer durch Europa - die Trompeter gaben das akustische Zeichen für Angriff oder Verteidigung. Die Trompeter übertrugen mit den unterschiedlichen Klängen, den Trompetenstößen, die Befehle der Kommandanten akustisch auf deren Truppen.

Aufbau

Die Trompeten lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien gliedern. So gibt es

  • Naturtrompeten und Klappentrompeten
  • Trompeten mit Dreh- oder Pumpventilen
  • die hohe Trompete
  • die Basstrompete oder
  • die Taschentrompete.

Bei allen von ihnen ist die Grundkonstruktion dieselbe. Die Grundmaterialien des Blechinstruments sind je nach Investition Bronze, Neusilber oder Messing. Die Außenbeschichtung ist aus Gold, Silber, Nickel oder Lack, das Ventilgehäuse aus Messing, und die Ventile aus Edelstahl oder vernickeltem Messing.

Der Trompeter muss für sein Instrument mindestens einen niedrigen dreistelligen Eurobetrag investieren. Nach obenhin ist die Preisskala offen, bis hin zum fünfstelligen Eurobetrag. Als Orchestermitglied kostet ihn sein Instrument einige tausend Euro, um mit der Qualität der anderen Musikinstrumente adäquat mithalten zu können.

Trompeten werden sowohl industriell als auch manuell angefertigt. Danach bestimmen sich Preis, Qualität, Tonqualität und Klangcharakter.

Einsatz

Die Trompete wird in der Orchester- und in der Kammermusik eingesetzt, beim Jazz, in der Popmusik und natürlich als Soloinstrument. Der Trompeter ist ein absoluter Könner auf seinem Instrument. Eine Bläsergruppe besteht oftmals aus Trompeter, Saxophonist und Posaunist.

Im Jazz sind Trompete und Saxophon die zwei wichtigen Blasinstrumente. So bietet das heutige sinfonische Blasorchester vier verschiedene Trompetenstimmen, die von bis zu zehn Trompetern gespielt werden. Diese Beispiele zeigen, wie bedeutend die Trompete in den Musikstilen einerseits, und wie beliebt sie bei den Zuhörern andererseits ist.

Jeder Musikstil hat seine eigenen bekannten Trompeter. Zu den weltbekannten Jazz-Trompetern gehört der US-Amerikaner Louis Armstrong mit der Jazzband des US-amerikanischen Komponisten Fletcher Henderson.

Der Klang der Trompete wird seit jeher als Signal benutzt und ist nicht zu überhöhren
Der Klang der Trompete wird seit jeher als Signal benutzt und ist nicht zu überhöhren

Horn spielen (Hornisten)

Hörner werden allgemein als Naturhörner bezeichnet. Die bekannten unter ihnen sind

  • das Alpenhorn
  • das Posthorn oder
  • das Wächterhorn.

Der Name "Horn" wird von der Substanz Horn abgeleitet. Als ein hohler Überzug wird sie zur Erzeugung von Klanglauten genutzt. Hörner mit Ventilen als Blechblasinstrumente sind

  • das Waldhorn
  • das Flügelhorn oder
  • das Tenorhorn.

Aufbau

Alle Hörner werden aus mehreren unterschiedlichen Materialien angefertigt. Naturtrompeten aus Holz werden nach verschiedenartigen Techniken ausgehöhlt, während sich die natürliche Hornhautsubstanz durch Erwärmung individuell formen lässt.

Typisch für das Horn ist seine kreisrunde Form. An der notwendigen Rohrlänge konnten die Instrumentenbauer nicht sparen; aus praktischen, auch Transportgründen haben sie sich für die runde Form mit einem mehr oder weniger großen Durchmesser entschieden. Das Horn, also das Naturhorn kann sowohl von einem einzelnen Hornisten als auch mehrstimmig innerhalb der Gruppe gespielt werden.

Alphorn

Das Alphorn ist ein typisches signalgebendes Instrument. Es ist aus Holz und kann noch in einigen Kilometern Entfernung akustisch wahrgenommen werden. Ohne Klappen, Züge und Ventile beschränken sich die spielbaren Töne auf die Naturtonreihe.

In den Alpenländern Österreich und Schweiz ist es ein Instrument mit nationaler Symbolik, wenngleich es auch in anderen Ländern und Kontinenten wie Asien bekannt ist. Ein gut bespielbares Alphorn ist zwölf bis vierzehn Meter lang. Mit über zwanzig Metern wurde das längste jemals gefertigte Alphorn in das Guinness Buch der Rekorde eingetragen.

Schneckenhorn

Aus historischer Sicht ist das Schneckenhorn das älteste Horninstrument. Sein Material ist aus der Schale einer Meeresschnecke.

Verbreitet war und ist dieses Musikinstrument nach wie vor in Asien, in Afrika, in Südamerika oder in Neuseeland. Es wird bevorzugt bei sakraler Musik eingesetzt, beispielsweise im Buddhismus, oder bei Ritualmusik im asiatischen Tibet.

Heutzutage ist das Schneckenhorn eher ein Ausstellungsstück in Museen. Verwendet wird es dort, wo der Tourist keinen Zugang hat oder sich ohne eine ortskundige Führung nicht hin traut.

Posthorn

Buchstäblich weltbekannt ist das Posthorn. Sofern es aus Naturholz ist, sind die Töne auf die Naturtonreihe begrenzt. Als Blechinstrument aus Messing wird ein hoher und durchdringender, unverkennbarer Signalton erzeugt.

Als im fünfzehnten Jahrhundert die ersten Hörner aus Metall gefertigt wurden, entwickelte sich aus ihnen das Posthorn. Die Benutzung dieses speziellen Horns wurde zu einem Privileg der Postbeförderung. Es durfte ausschließlich von Fahrern der Posttransporte verwendet werden.

Im Jahre 1507 erwarb die deutsche Adelsfamilie Thurn und Taxis das Exklusivrecht zur Nutzung des Posthorns. Es wurde als Markenzeichen eingetragen und war ab dann sowohl optisch als auch akustisch das, was es noch heute ist - das Posthorn.

Ein Horn wird immer aus unterschiedlichen Materialien angefertigt
Ein Horn wird immer aus unterschiedlichen Materialien angefertigt

Posaune spielen (Posaunisten)

Kernstück der Posaune ist die dreiteilige, doppelt u-förmig gebogene lange und enge Schallröhre. Das Blechblasinstrument mit einem kesselförmigen Mundstück ist von der Akustik her aus dem kirchlichen Posaunenchor geläufig.

Vorgänger der Posaune ist die Zugtrompete. Mitte der 1400er Jahre entwickelte sich daraus in der damaligen französischen Region Burgund die Posaune. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte und Jahrhundert wurde seine Konstruktion laufend weiterentwickelt. Die Materialien und Werkstoffe änderten sich, ebenso wie die Durchmesser von Bohrungen, Mundstücken und Schalltrichtern.

Spieltechnik und Bauformen

In der heutigen Zeit wird die Posaune in fast allen Musikstücken gespielt. Der Posaunist ist sowohl ein Solist als auch in die Gruppe eingebunden.

Der Ton beim Spielen der Posaune entsteht, so wie bei anderen Blechblasinstrumenten auch, durch das Vibrieren der Lippen des Posaunisten am Mundstück. Die Stehwellen in der Luftsäule der Posaune werden dadurch angeregt, also bewegt, was den Posaunenton erzeugt.

Bekannte Bauformen der Posaune sind

  • die Altposaune
  • die Bassposaune
  • die Kontrabassposaune
  • die Sopran- sowie
  • die Tenorposaune.

Sie alle sind Zugposaunen - im Gegensatz zur Ventilposaune, bei der die Tonhöhenvariation durch mehrere Ventile gesteuert, also beeinflusst wird. Über normalerweise sieben Zugpositionen lässt sich jede Posaune stufenlos verschieben.

Als einziges unter den Blechblasinstrumenten gleitet sie von einer Tonhöhe übergangslos zur nächsten. Heutzutage werden die Bass- und die Tenorposaune am häufigsten gespielt. Der gravierende Unterschied zwischen beiden ist die Größe der Bohrung.

International gängig sind die deutsche sowie die US-amerikanische Bauweise der Posaune. Die deutsche ist bei den Bohrungen sowie bei den Durchmessern der Schallstücke deutlich variantenreicher. Die US-amerikanische Posaune wird allerdings häufiger nachgefragt und verkauft.

Posaune spielen lernen

Der junge Posaunist muss von der Körpergröße dazu in der Lage sein, alle Zugpositionen mühelos zu erreichen. Wenn dazu die Armlänge noch nicht ausreicht, kann hilfsweise auf der Bauform der B- oder C-Posaune gelernt werden.

Wer ganz früh als Erstklässler das Posaune spielen lernen möchte oder soll, der nutzt die Altposaune. Die Länge des Posaunenrohres ist kürzer, und der Schalltrichter im Durchmesser kleiner.

Posaunisten sind in den einzelnen Musikstilen wahrhaftige Einzelkönner. Sie sind vorwiegend ihrem Fachpublikum bekannt, teilweise aber auch weltbekannt wie beispielsweise der US-amerikanische Jazz-Posaunist und Komponist Glenn Miller, oder der deutsche Jazz-Posaunist Albert Mangelsdorff aus Frankfurt am Main.

Komponisten der Filmmusik nutzen die Posaune vielfach für theatralische Filmszenarien. Oder aber das Musikinstrument selbst ist titelbestimmend, so wie in dem österreichischen Film 'Der Engel mit der Posaune' aus dem Jahre 1948.

Die Zugtrompete war die Vorgängerin der Posaune
Die Zugtrompete war die Vorgängerin der Posaune

Tuba spielen (Tubist)

Von der Klassifikation her zählt die Tuba zu den Blechblasinstrumenten. Aufgrund ihrer speziellen Eigenarten zu Zahl der Ventile und Weite der Mensur gehört sie zur Familie der Bügelhörner.

Der Name "Bügelhorn" ist von dem Wort "bugle" abgeleitet, zu Deutsch "Horn". Bügel als Synonym für die Trompetenform gilt unter anderem für die Musikinstrumente Flügelhorn und Tuba.

Die Tuba ist das tiefste unter den Blechblasinstrumenten. Die Zahl der Ventile variiert zwischen zwei und sechs.

Während des Römischen Reiches in der Zeit des achten Jahrhunderts vor und des siebten Jahrhunderts nach Christi Geburt wurde als Tuba ein Blasinstrument aus Bronze und Messing bezeichnet. Seine Form war die einer geraden und langgetreckten Einzelröhre mit einem schmalen Schallbecher.

Aufbau und Spieltechnik

Die heutige Tuba wurde in dieser Form ab den 1830er Jahren entwickelt. Der deutsche Komponist Wilhelm Wieprecht und der Musikinstrumentenbauer Carl Wilhelm Moritz erhielten ihre damalige Erfindung der Basstuba mit fünf Ventilen patentiert.

Die weite Mensur, also die starke Erweiterung der Bohrung, ist das Hauptmerkmal der Tuba. Vom Mundstück bis zum Schallstück beträgt das Verhältnis bis hin zu 1:20. Die Tuba wiegt als eines der großen Blechblasinstrumente bis zu zehn Kilogramm.

Der Tubist hat sein Musikinstrument auf dem Schoß und umschlingt es mit beiden Armen. Als Faustregel für den jungen Tubisten gilt, dass der Abstand zwischen seinem Oberschenkel und seinem Mund im Sitzen mit dem Ausmaß der Tuba vom Mundstück bis zum unteren Ende korrespondiert.

Das durchschnittliche Alter liegt dafür bei etwa zwölf Jahren aufwärts. Wenn die Tuba im Stehen gespielt wird, dann sind ein eigener Ständer für das Musikinstrument sowie der Tubagurt notwendig.

Gängige Bauformen der Tuba sind

  • Bass-
  • Doppelbass-
  • Kontrabass- oder
  • Subkontrabasstuba.

Bass- und Kontrabasstuba sind heutzutage mit einem Tonumfang von mehr als vier Oktaven in den verschiedenen Musikstilen am gefragtesten. Die Tuba ist eines von mehreren, selten jedoch ein singuläres, ein Hauptinstrument.

Das wirkt sich auf das Standing der Tubisten aus. Sie sehen sich vielfach unterrepräsentiert, in ihrem musikalischen Können nicht ausreichend wertgeschätzt. Mit dem Welt-Tuba-Tag hat der US-amerikanische Musiker Joel Day den jeweils ersten Freitag im Mai zu einem Tag für Events rund um die Tuba ins Leben gerufen. Seit dem Jahre 1982 wird der Welt-Tuba-Tag jährlich veranstaltet.

In jedem Orchester oder Kapelle ist mindestens ein Top-Tubist zu finden. Beispielhaft genannt werden der deutsche Tubist Wolfgang Grünbauer vom Luftwaffenmusikkorps 1, oder der deutsche Tubist Walter Hilgers von der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.

Die Tuba gehört zur Familie der Bügelhörner
Die Tuba gehört zur Familie der Bügelhörner

Trommel spielen (Trommler)

Zu den ältesten Musikinstrumenten gehört die Trommel. Der Ton wird durch das Schlagen auf das Trommelfell, auf die aufgespannte Schwingungsmembran erzeugt. Gespielt beziehungsweise geschlagen wird mit der Hand oder mit Trommelstöcken, den Schlägeln.

Spieltechnik und Bauformen

Jeder kennt die Trommler mit ihren Trommeln als Angehörige des Spielmannszuges innerhalb einer Musikgruppe. Die bekannte Trommel wird mit zwei Schlägeln, den Trommelstöcken gespielt.

Fachsprachlich ist sie ein Membranophon. Es besitzt zur Klangerzeugung eine Membran, beispielsweise eine gespannte Tierhaut, eine Plastikfolie, oder Pergament als leicht bearbeitete Tierhaut.

Das Schlagen auf die Membran erzeugt Schwingungen, und die wiederum den Ton. Neben der bekannten Schlagtrommel sind

  • die Hand-
  • die Kessel-
  • die Nachrichten- oder
  • die Röhrentrommel

weitere Bauformen der Trommel als solcher. Die Baseler Trommel ist als eine regionale Doppelfelltrommel der Baseler Volksmusik bekannt, und Bongos sind zwei kleine zusammengehörige Trommeln aus Kuba, sozusagen ein Trommelpärchen.

Einsatz

Trommeln werden überwiegend in einer Gruppe oder in einem Orchester eingesetzt, selten jedoch einzeln, also von einem Trommler gespielt. Es heißt nicht umsonst umgangssprachlich Trommelwirbel. Eine Vielzahl von Trommlern spielt ausschließlich die Trommel und steigert sich hin zu einem ekstatischen Trommelfinale.

Bei der Vielzahl und Vielfalt an Trommeln muss sich der Trommler zunächst überlegen, wozu und für welchen Musikstil er trommeln möchte. Danach richtet sich auch der Trommelunterricht.

Eine Handtrommel wird ganz anders eingesetzt als eine Schlagtrommel. Eine Nachrichtentrommel, die frühere Buschtrommel ist eher historisch zu sehen als in einem der heutigen Musikstile zu spielen.

Nach der Hornbostel-Sachs-Systematik wird in reichlich hundert unterschiedliche Schlagtrommeln unterschieden. Ohne es zu wissen, ist den meisten die kleine Trommel am geläufigsten. Sie wird auch Rührtrommel oder Marschtrommel genannt und ist diejenige Trommel, die in den Musikgruppen während des Marsches gespielt wird.

Der Trommelkorpus ist aus Messing oder Stahl und erzeugt einen buchstäblich metallischen, etwas harten Klang. Gemessen wird die Trommel in Zoll. Obwohl der junge Trommler glaubt, leicht und schnell trommeln zu können, muss er sehr bald das Trommeln schulisch lernen.

Der Begriff "Trommel" ist insgesamt sehr weit gefasst. Im Grunde genommen sind es alle Schlaginstrumente mit Schwingungsmembran.

Sie lassen sich nach ihrem Rhythmus, nach dem Spiel oder nach der Tonalität gliedern. Ihnen allen ist gemeinsam, dass auf sie geschlagen wird, mit Händen oder mit Schlägeln. Vielfach wird rhythmisch getrommelt, oft auch zu Signalzwecken.

Trommler und Trompeter waren in früheren Jahrhunderten typische Signalgeber für eine größere oder große Gruppe. Nur wenige Trommeln werden als reine Melodieinstrumente eingesetzt. Das ist zum Beispiel beim Tabla Tarang der Fall; einer indischen Musik, die im Halbkreis von etwa einem Dutzend Trommlern gespielt, sprich getrommelt wird.

Von der Trommel gibt es viele verschiedene Bauformen
Von der Trommel gibt es viele verschiedene Bauformen

Schlagzeug spielen (Schlagzeuger)

Das gängige Schlagzeug besteht aus Trommeln und Becken. Es ist eine Kombination der Schlaginstrumente, die insgesamt als Schlagzeug-Set bezeichnet werden. Der Schlagzeuger ist sowohl als Solomusiker als auch in der Gruppe nicht zu überhören.

Aufbau

Ein Schlagzeug, das englische Drummer Set oder Drum Set, wird vom Schlagzeuger individuell zusammengestellt. Art und Umfang werden unter anderem auch von seinem Können bestimmt. Zum Standard des heutigen Schlagzeuges gehören

  • Große und Kleine Trommel
  • das Tom-Tom als zylindrische Trommel
  • das Hi-Hat als Ständerbecken, sowie
  • weitere Becken und Effektinstrumente wie Schellenkranz oder Holzblock.

Der Schlagzeuger platziert jedes einzelne Instrument des Schlagzeuges so, wie es ihm persönlich am besten auskommt. Die einzelnen Instrumente sind entweder Idiophone als Selbstklinger oder Membranophone als Fellklinger. Gemessen werden alle Instrumente in Zoll.

Zu den Becken eines standardisierten Schlagzeuges gehören

  • das China-,
  • das Crash-
  • das Ride- sowie
  • das Splash-Becken.

Ergänzende Bedienelemente sind unter anderem

  • die Fußmaschine, mit der die Große Trommel per Fuß gespielt wird
  • die Beckenständer
  • Stative sowie
  • die Trommelstöcke.

Der Schlagzeuger ist nicht nur als musikalischer Künstler, sondern auch für den Zuschauer ein absoluter Meister seines Fachs. Es ist immer wieder bestechend zuzusehen, wie er mit Können und viel Körpereinsatz musiziert.

Geschichtliche Aspekte

Die US-amerikanische Firma Ludwig wurde im Jahre 1909 gegründet. Knapp zehn Jahre später brachte sie das damals erste komplette Schlagzeug in den Handel.

In den 1930er Jahren wurde daraus die William F. Ludwig, kurz W.F.L. Drum Company. Ringo Star entschied sich als Schlagzeuger der Beatles in den 1960er Jahren für ein Schlagzeug des inzwischen zur Ludwig Drum Company umfirmierten Unternehmens.

Mit der Berühmtheit der Beatles stieg auch der Bekanntheitsgrad der Ludwig Drum Company, und im weitesten Sinne auch der des Schlagzeuges. Es ist aus den Musikstilen ab den 1960er Jahren nicht mehr wegzudenken.

Aus wirtschaftlicher Sicht war die billige Importware aus Asien auch für die deutschen und die US-amerikanischen Produzenten von Schlagzeugen besonders in den unteren Preissegmenten eine starke Konkurrenz. Im Zuge der Globalisierung gab es Firmenübernahmen zu beiden Seiten hin. Arrivierte Hersteller wurden aufgekauft, und umgekehrt konnten sich viele Billiganbieter nicht dauerhaft durchsetzen.

Musikstile wie Klassik, Jazz oder Rock haben jeder ihre eigenen beliebten und bekannten Schlagzeuger. Unter ihnen sind auch Schlagzeugerinnen zu finden: beispielsweise die deutsche Jazz-Schlagzeugerin Carola Grey aus München, oder die britische Schlagzeugerin und Komponistin für Klassik Evelyn Glennie aus Aberdeenshire in Schottland.

Ein Schlagzeug-Set ist eine Kombination der Schlaginstrumente
Ein Schlagzeug-Set ist eine Kombination der Schlaginstrumente - meist aus Trommeln und Becken zusammengesetzt

Percussion (Schlagwerker)

Das lateinische "percussio", zu Deutsch "das Schlagen", gilt in der Musik für alle Schlag- und Effektinstrumente. Mit ihnen sollen, wie das Wort formuliert, akustische Effekte erzielt werden. Dazu gehören unter anderem das Becken, der Gong oder die Rassel.

Die Percussion, das Schlagen, also Spielen auf Schlaginstrumenten, ist buchstäblich uralt. In seiner Urform wird die Percussion ganz zwangsläufig durch viele regionale Eigenarten und Details bestimmt. Obwohl das Schlagzeug in seiner Gesamtheit ein einziges Schlaginstrument, also eine Percussion darstellt, gliedert es sich in mehrere Einzelinstrumente.

Der Begriff des standardisierten Schlagzeuges hat sich spätestens seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durchgesetzt. Das Schlagzeug als solches orientiert sich mit seiner Grundausstattung wie Trommeln und Becken an dem jeweiligen Musikstil.

Percussion als zusätzliche Effekte

Was dann individuell hinzukommt, das wird heutzutage als Percussion bezeichnet. Es sind im wahrsten Sinne des Wortes die zusätzlichen Effekte, die den Schlagwerker als weitergehenden Schlagzeuger zu dem machen, was er mit seiner Percussion, also Schlagzeug zuzüglich der Effektinstrumente, macht.

Die Musik auf den Effektinstrumenten lässt sich auch dadurch von der auf dem Schlagzeug abgrenzen, dass sie nicht ohne das Schlagzeug, das Schlagzeug aber ohne sie auskommen kann. Dann würde zu einem guten bis sehr guten Musikwerk sicherlich etwas fehlen, aber der musikalische Vortrag wäre nicht falsch oder verfälscht.

Die Akustik eines Effektinstrumentes wie Gong, Rassel oder einzelnes Becken hingegen kann nicht als Schlagzeugmusik bezeichnet werden. Durch diese Ab- oder Ausgrenzung ist in der Praxis deutlich erkennbar, was bei einer Percussion das Schlagzeug ist, und was die Effektinstrumente sind.

Einsatz

Beim Erzeugen von percussiven, also schlagenden Effekten sind dem heutigen Ideenreichtum der Schlagwerker keine Grenzen gesetzt. Effektinstrumente kommen nicht nur in der modernen Musik, sondern auch in der Klassik zum Einsatz. Das sind beispielsweise

  • Spielzeuginstrumente
  • Vogelrufe
  • Kirchenglocken
  • Kanonen- oder Gewehrschüsse.

Der Schlagwerker kann sich an seinem Schlagzeug immer neue Möglichkeiten ausdenken, wie er die einzelnen Schlaginstrumente quer Beet schlagend nutzen kann. Je unorthodoxer, je schriller und ungewöhnlicher, umso interessanter wirkt es auf die Zuhörer.

Zu den Percussionsinstrumenten einzelner Musikrichtungen gibt es wiederum eigene Effektinstrumente. Der Schlagwerker ist zwar ein Meister seines Fachs, aber doch auf seine eigene Percussion begrenzt. Bei einer Percussion aus einem anderen Kulturkreis, beispielsweise bei einer Conga oder bei den Bongos, kommen eigene Percussionen, also Effektinstrumente zum Einsatz.

Zu einem gängigen Schlagzeug gehören auch die gängigen Percussionen. Der Schlagwerker kennt sie, und es liegt jetzt an seinem persönlichen Können, möglichst viel für seine Zuhörer und für sein eigenes Standing daraus zu machen.

Violine spielen (Violinisten)

Die Violine ist ein Streichinstrument, das mit einem Bogen gespielt, also gestrichen wird. "Viola da Braccio", zu Deutsch der Arm, ist ganz allgemein der übergreifende Name für alle Streichinstrumente.

In ihrer ursprünglichen Form war die heutige Violine eine Geige. Violinen werden nach wie vor von Geigenbauern hergestellt. Unter einer Geige wurden im Mittelalter die bogengestrichenen Saiteninstrumente subsumiert.

Im sechzehnten Jahrhundert entwickelten sich drei voneinander unabhängige Familien unter den Violinen. Es waren die Lira aus der Fidel, die Viola da braccio und Viola da gamba.

Heutzutage ist die Viola da braccio das Streichinstrument, wenn von der Violine gesprochen wird. Vorläufer der Violine sind seit dem achten Jahrhundert nach Christi Geburt das spanische Rebec sowie die Fidel.

Jeder kennt die Formulierung, dass unmelodisch herumgefidelt wird. Erste Violinen sind seit den 1520er Jahren aus der norditalienischen Region um Turin herum bekannt.

Aufbau

Der Resonanzkörper, also der Hohlkörper der Violine, besteht aus Boden, Decke und dem Zargenkranz. Der Korpus selbst ist knapp vierzig Zentimeter lang, Das Griffbrett sowie der Hals, der auf den Korpus aufgeleimt ist, sind zusammen nochmals etwa vierzig Zentimeter lang. Die verschiedenen Bauteile werden mit Knochen- oder Hartleim miteinander verbunden.

Der Holzkorpus ist gelackt und so vor Umwelteinflüssen geschützt. Der Kinnhalter befindet sich zwischen Instrument und Kinn des Violinisten. Eine ergänzende Schulterstütze zwischen Schulter und Violine wird vor Spielbeginn an dem Instrument festgeklemmt.

Das Material der vier Saiten ist Naturdarm oder Kunststoff, umwickelt mit Draht aus Aluminium oder Silber. Die E-Seite als höchste der vier Saiten ist in der Regel aus Stahldraht. Der Bogen ist aus Rotholz und wiegt etwa sechzig Gramm.

Einsatz

Die Violine ist besonders in der europäischen Musikgeschichte eines der althergebrachten und wichtigen Musikinstrumente. Dementsprechend ausgeprägt ist auch das Standing des Violinisten beziehungsweise der Violinistin. Ob

  • klassische Musik
  • Kammermusik
  • Folklore oder
  • die Solovioline

- die Violine ist immer und überall ein gefragtes Streichinstrument. In einer Big Band, einer großen Jazzband mit mehreren verschiedenen Blasinstrumenten, wird eher die elektrische als die herkömmliche Violine gespielt. Mit einer Violine in der Rockmusik verändert sich der Musikklang deutlich hin zum melodischen.

Violine spielen lernen

Die Violine gehört zu den Instrumenten, die gerne und schon im frühen Kindesalter gelernt werden. Das Musikinstrument wird dementsprechend kleiner und der jeweiligen Körpergröße angepasst hergestellt.

Der spätere Profiviolinist sollte im Alter ab drei, vier Jahren erste Bekanntschaft mit der Violine machen und ab dann regelmäßig durchspielen. Zu den Vorbildern gehört unter anderem die deutsche Violinistin Anne-Sophie Mutter. Sie spielt und besitzt mit der Emiliani und der Lord Dunn-Raven zwei wertvolle Stradivari-Violinen.

Die Violine (auch Geige genannt) ist das Streichinstrument in der höchten Stimmfrequenz
Die Violine (auch Geige genannt) ist das Streichinstrument in der höchten Stimmfrequenz

Bratsche spielen (Bratschisten)

Der Name "Bratsche" ist die Kurzform von "Bratschgeige", zu Deutsch "Arm-Geige". Er stammt von der italienischen Originalbezeichnung "viola da braccio", zu Deutsch "Violine" und "Arm".

Die Bratsche, alternativ auch Viola genannt, gehört zur Familie der Streichinstrumente. Sie kann optisch auch als eine deutlich größere und tiefer klingende Violine bezeichnet werden.

Mit viola da braccia wird die Armhaltung der Bratsche als Arm-Geige verdeutlicht. Das Gegenteil dazu ist eine viola da gamba, eine Bein-Geige.

Merkmale

Die Nähe von der Bratsche zur Violine ist allerdings wirklich nur optisch. Neben dem Größenunterschied ist die Stimmung allentscheidend.

Die Tonhöhen in ihrer Gesamtheit unterscheiden sich deutlich voneinander, wodurch sich bei der Bratsche auch bis in die hohen Lagen hinein ein dunkler und voller, fast weicher Ton ergibt. Die Bratsche wird innerhalb des Orchesters im Altschlüssel, dem so genannten Bratschen-Schlüssel gespielt, die Violine im G-Schlüssel als dem Violinen-Schlüssel.

Schwierige Spieltechnik

Die Korpuslänge der Bratsche liegt zwischen fünfunddreißig und achtundvierzig Zentimetern. Daraus resultiert eine größere schwingende Saitenlänge, die Mensur. Das wiederum vergrößert die Tonabstände. Die Griffhand wird mit den Fingern dauerhaft stark beansprucht.

Bei professionell spielenden Bratschisten kann das zu chronischen Beschwerden führen, im Extremfall bis hin zu einer Berufsunfähigkeit. Diese Unhandlichkeit ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass es deutlich mehr Bratschisten als Bratschistinnen gibt.

Eine der bekannten unter ihnen ist die österreichische Bratschistin Veronika Hagen. An der Universität Mozarteum in Salzburg hat sie einen Lehrstuhl für Viola. Die deutsche Bratschistin Tatjana Masurenko ist Professorin für Viola an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater.

Einsatz

Die Bratsche wird in zahlreichen Konzerten als Soloinstrument gespielt. Es sind die Konzerte für Bratsche, bei denen der Bratschist oder die Bratschistin sowohl akustisch als auch visuell im Blickpunkt steht.

Auch oder gerade in der Kammermusik sowie im Orchester ist die Viola eines der unverzichtbaren Streichinstrumente. Platziert sind die Bratschisten innerhalb des Orchesters mittig rechts vor dem Dirigenten, also mit direktem Blickkontakt dorthin.

Bratsche spielen lernen

Der Weg zur Bratsche führt fast ausschließlich über die Violine. Nur selten wird die Viola direkt als Einstiegsinstrument gelehrt.

Der Wechsel vom einen zum anderen Instrument erfolgt in vielen Fällen aus Gefallen an der Viola; manchmal aber auch aufgrund der notwendigen Körpergröße mit langen Armen. Die Anregung zum Instrumentenwechsel kommt oftmals vom Musiklehrer.

Der Schüler tut gut daran, seine eigene Neigung zu dem jeweiligen Streichinstrument genau und kritisch zu prüfen. Ein Wechsel kann, muss aber nicht unbedingt dauerhaft gut oder förderlich sein.

Der Resonanzkörper der Bratsche ist etwas grösser als bei der Violine
Der Resonanzkörper der Bratsche ist etwas grösser als bei der Violine

Cello spielen (Cellisten)

Das Violoncello, kurz Cello genannt, ist ein Tenor-Bass-Instrument, das eine Oktave tiefer als die Bratsche gestimmt ist. Zum Spielen wird das Cello zwischen den Knien festgehalten.

Der Violone ist ein großes historisches Streichinstrument aus der so genannten Gamba-Familie. Zu ihr gehören diejenigen Streichinstrumente, die mit den Beinen oder mit den Knien gehalten werden.

Violoncello bedeutet "kleiner Violone", also kleineres Streichinstrument und gehört seinerseits zur Familie der Viola-da-braccio, zur Armvioline. Im deutschen Sprachgebrauch wurde das Cello auch kleine Bassgeige genannt.

Spieltechnik und Bauform

Der Cellist spielt bzw. streicht das Cello mit einem Bogen, so wie es bei der Violine oder der Bratsche auch der Fall ist. Von der Bauform her ähnelt das Cello der Violine sowie der Bratsche, ist aber insgesamt deutlich größer. Der Korpus ist fünfundsiebzig Zentimeter lang, der Hals misst ein Drittel des Korpus.

Die Mensur, also die schwingende Saitenlänge beträgt knapp siebzig Zentimeter, und der Bogen ist zwischen ein- und dreiundsiebzig Zentimeter lang. Das Gewicht des Cello ist mit mehreren Kilogramm spürbar und macht einen Transport nicht immer leicht.

Der Cellist spielt das Cello im Sitzen. Der Stachel des Instrumentes steht auf dem Boden, gehalten und ausbalanciert wird es seitlich mit beiden Knien. Hals und Griffbrett des Violoncello befinden sich über der linken Schulter des Cellisten, was ihm ein aufrechtes Sitzen ermöglicht. Mit der linken Hand werden die Tonhöhen gegriffen, mit der rechten wird der Bogen geführt.

Der Arnold Cello Stand, ein mehrbeiniger Ständer, ermöglicht ein Spielen des Cello auch im Stehen. Das Instrument wird an dem Ständer, dem Stand befestigt, so dass sich der Cellist passend davor platzieren kann. Wenn das Cello im Gehen, beispielsweise bei Umzügen gespielt wird, dann wird es durch ein starkes Band am Körper des Cellisten gehalten. Aufgrund des Gewichtes ist die Zeitdauer dafür begrenzt.

Einsatz

Das Cello wird im Orchester gespielt, aber auch als Soloinstrument. Seit den 1960er Jahren, spätestens mit den Beatles wird das Violoncello vermehrt in der Jazz- und in der Rockmusik eingesetzt.

Die Liste der bekannten sowohl verstorbenen als auch aktiven Cellisten ist lang. Sie reicht von A wie Wolfgang Aichinger, dem österreichischen Cellisten bis Z für Marcin Zdunik, einem jungen polnischen Cellisten und mehrfachen Preisträger.

Für Kinder und Jugendliche wird das Cello in unterschiedlichen kleineren bis kleinen Ausführungen angeboten. Sie kämpfen mit der Größe von Korpus sowie Bogen und müssen sich schrittweise an das originale Violoncello buchstäblich heranarbeiten.

Das Cello ist eine Oktave tiefer als die Bratsche gestimmt und beitzt einen viel grösseren Resonanzkörper
Das Cello ist eine Oktave tiefer als die Bratsche gestimmt und beitzt einen viel grösseren Resonanzkörper

Kontrabass spielen (Kontrabassisten)

Das mit Abstand größte, also voluminöseste Streichinstrument ist der Kontrabass. Der Kontrabassist ist mit seinem Instrument in einem Sinfonieorchester ebenso zu Hause wie bei den Musikstilen Jazz oder Rock.

Aufbau

Der Kontrabass wird auch Bassgeige genannt. Er ist rund hundertachtzig Zentimeter hoch und wiegt etwa zehn Kilogramm. Hals, Rücken und Zargen sind in der Regel aus Ahornholz, die Decke aus Fichtenholz, und Griffbrett, Ober- sowie Untersattel aus Ebenholz. Seine schwingende Saitenlänge, die Mensur ist hundert bis hundertzehn Zentimeter lang.

Die Lackierung ist nicht nur für die Optik des Musikinstrumentes schön und ansprechend, sondern vor allem zweckmäßig bis notwendig. Der Lack schützt den Kontrabass vor Umwelteinflüssen wie Witterung oder Schmutz, zusätzlich steigert er die Klangfähigkeit. Der Kontrabassist spielt sein Instrument sitzend oder stehend.

Die geschichtliche Herkunft des Kontrabasses ist nicht eindeutig zuzuordnen. Er hat in seinen baulichen Eigenschaften eine unverkennbare Ähnlichkeit sowohl mit der Violine als auch mit dem Cello. Der Violone als großes und historisches Streichinstrument kann ebenfals als ein Vorgängermodell des heutigen Kontrabasses bezeichnet werden.

Den Namen Kontrabass hat das Streichinstrument letztendlich dadurch bekommen, dass mit ihm Töne der Kontraoktave möglich sind. Die Oktave ist ein Intervall von acht Tonstufen. Die Kontraoktave als eine Oktave von C bis H kann nur mit wenigen ausgewählten Instrumenten gespielt werden, von denen eines der Kontrabass ist.

Einsatz

In Solokonzerten für Kontrabass und Orchester steht der Kontrabassist im Mittelpunkt. Ebenso wie in den Musikrichtungen Jazz, Pop oder Rock übernimmt er eine tragende Rolle innerhalb der Gruppe - gleichzeitig tritt er auch solistisch in den Vordergrund.

Zu seinen Lebzeiten war der italienische Komponist Giovanni Bottesini in den 1840er bis 1890er Jahren ein berühmter Kontrabassist. Viele Musikstücke hat er selbst komponiert und gespielt. Etwa zur selben Zeit war der deutsche August Müller aus Darmstadt ein vergleichbar virtuoser und bekannter Kontrabassist.

Unterschiedliche Mensuren

Besonders mit Rücksicht auf den jugendlichen Nachwuchs und die damit verbundene Körpergröße wird der Kontrabass in unterschiedlichen Mensuren konstruiert. Gegliedert sind die Größen in Halb-, Viertel- oder Achtelbass mit Maßen von siebenundneunzig, neunzig und achtzig Zentimetern.

Der Dreiviertelbass mit der Mensur von hundertsechs Zentimetern ist heutzutage am weitesten verbreitet und wird von Erwachsenen genutzt. Im Orchester letztendlich wird der Vierviertelbass mit einer Mensur bis hundertzehn Zentimetern von den Könnern unter den Kontrabassisten gespielt.

Akkordeon spielen (Akkordeonisten)

Jeder kennt ein Akkordeon, das umgangssprachliche Schifferklavier, auch Ziehharmonika genannt. In der Volks- und Unterhaltungsmusik ist ein guter Akkordeonist der Alleinunterhalter zum Tanzen und Schunkeln.

Aufbau und Tonerzeugung

Das Akkordeon gehört zu den Handzuginstrumenten. Sie sind mit einem Balg versehen, mit dem Luftströme und Luftstöße generiert werden. Die geraten durch das Aufziehen sowie das Zudrücken in Schwingung und erzeugen so die Töne.

Zu den Harmonika-Instrumenten gehören

  • die Ziehharmonika
  • die Mundharmonika als Blasinstrument sowie
  • das Harmonium als orgelähnliches Konzertinstrument.

Die beiden Akkordeon-Teile Bass und Diskant sind durch den Balg miteinander verbunden. Die Luft im Balg wird durch die Stimmstöcke in die beiden Seitenteile des Akkordeons eingeführt.

Die Vielfalt an unterschiedlichen Akkordeons wird in die gleich- und in die wechseltönigen unterteilt, und die ihrerseits in ein- sowie mehrreihige. Register und Stimmstock sind ausschlaggebend für die melodischen Variationen, sprich für das Spielen auf dem Akkordeon.

Akkordeon spielen lernen

Das Akkordeon wird viel und gerne von laienhaften Akkordeonisten gespielt. Die lernen es an der örtlichen Musikschule, während sich die professionellen Akkordeonisten an Hochschulen und Konservatorien aus- und weiterbilden, bis hin zum Mitspielen in einem Akkordeon-Orchester.

Ebenso interessant wie selten ist die Tatsache, dass das Musikinstrument Akkordeon verbandsmäßig gespielt wird. Der Deutsche Harmonika-Verband e.V. mit Sitz im baden-württembergischen Trossingen ist der Dachverband für die deutschen Harmonika-Vereine und Harmonika-Landesverbände.

Satzungszweck sind die Pflege und die Verbreitung der Musik von Harmonika und Akkordeon. In den über tausend Mitgliedsvereinen wird in ebenso vielen Haupt- und Jugendorchestern die Musik mit dem Akkordeon trainiert und örtlich, regional sowie auch überregional aufgeführt.

Einsatz

Das Akkordeon-Orchester ist strukturell dreigeteilt. Zum großen Orchester gehören mehrere Dutzend Akkordeonisten, während die einfache Spielgruppe aus einem Quintett besteht.

Bei einem Ensemble gehören zu jeder Stimme ein bis maximal zwei Spieler. Das Akkordeon-Orchester wird mit weiteren Musikinstrumenten wie Schlagzeug, Percussion, Pauke oder Keyboard komplettiert.

Die erfolgreichen und bekannten Akkordeonisten lassen sich in die Musikstile

  • Jazzakkordeon
  • klassisches Akkordeon
  • Folk und
  • Volksmusik

unterteilen. Unter ihnen sind auch mehrere Frauen, so wie die deutsche Akkordeonistin Maria Reiter aus Bad Tölz auf dem klassischen Akkordeon, oder die irische Folk-Akkordeonistin Sharon Shannon.

Das Akkordeon gehört heutzutage zu den Instrumenten, die zwar nicht von Jedermann gespielt, aber von Jedermann gerne gehört werden. Es bringt Kurzweil und Stimmung in die Zuhörergruppe, gleichzeitig ist es auch ein Hobby für den Akkordeonisten selbst. Er kann sich ständig verbessern, ohne dass Außenstehende bemerken, wie gut oder weniger gut er momentan schon spielt.

Das Akkordeon kann zur Alleinunterhaltung eingesetzt werden
Das Akkordeon kann zur Alleinunterhaltung eingesetzt werden

Klavier/Piano spielen (Pianisten)

Das Klavier wurde Ende des siebzehnten Jahrhunderts in der toskanischen Stadt Florenz erfunden. In der heutigen Zeit sind die beiden Bauformen Flügel und Pianino am bekanntesten. Klavierspieler ist der Pianist.

Bei der Zuordnung des Klaviers zu den Musikinstrumenten werden drei Gruppen angesprochen.

  • Mit seinen Bedienungstasten ist es ein Tasteninstrument;
  • mit den Schwingungen gehört es zu den Saiteninstrumenten, und
  • durch das Schlagen der Hämmerchen gegen die Saiten ist es ein Schlaginstrument.

Das lateinische Wort "clavis" heißt zu Deutsch "Schlüssel", in der Musiksprache eine mit Buchstaben markierte Tonstufe. In früheren Jahrhunderten wurden die Tasten einer Orgel vielfach direkt beschriftet.

Für die Summe der so beschrifteten Tasten, die claves, wurde das französische Wort "clavier", zu Deutsch "Tastatur" oder "Klaviatur" verwendet. Bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts galt diese Bezeichnung für alle Tasteninstrumente, also auch noch für Orgeln. So entwickelte sich nach und nach die Bezeichnung Klavier.

Das italienische Wort "Piano" heißt im vollen Wortlaut Pianoforte, zu Deutsch "leise-laut". Die beiden Bauformen Klavier und Pianino unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrer Besaitung. Das Pianino ist vertikal, der Flügel horizontal besaitet.

Aufbau

Das Klavier ist ein aufwändiges Musikinstrument. Zu seinen Bauteilen gehören

  • der Korpus
  • der Resonanzboden und Stimmstock jeweils aus Holz, die Platte mit eingeschraubten Metallwirbeln
  • die Saiten
  • die Mechanik mit ihrem Spielwerk aus Federn, Hämmern, Tasten und Zungen
  • die Klaviatur von achtundachtzig Tasten sowie
  • mehrere Pedale.

Allein diese Vielfalt lässt erahnen, wie schwierig das Klavierstimmen, und letztendlich das Klavierspielen ist. Flügel und Pianino haben eigene Besonderheiten, die der geübte Pianist auf Anhieb bemerkt.

Seit den 1980er Jahren wird das akustisch-mechanische Klavier durch das Digitalpiano ergänzt bis hin zu ersetzt. Weitere Bauformen des Pianos sind das Home-Piano, das Stage-Piano das Hybrid-Piano und das Keyboard als mobiles, transportables Piano.

Berühmte Pianisten

Pianisten sind absolute, wahre Könner am Klavier. Unabhängig vom Musikstil hat jeder von ihnen seine bekannten und bevorzugten Pianisten.

Für die klassische Musik ist Frédéric Chopin der populärste Pianist und Komponist von Klavierstücken. In den Musikrichtungen Jazz, Blues, Boogie-Woogie, Pop und Rock bis hin zu Klavierduos oder Liedbegleitungen haben sich weltweit zahlreiche Pianisten im Laufe der Jahrhunderte einen bleibenden Namen gemacht.

Die Österreicherin Isabel Ettenhauer beispielsweise ist bekannt als eine Toy-Piano-Pianistin. Sie spielt Kompositionen für das Kinderklavier, die von bekannten Komponisten für sie komponiert werden.

Die 1972 in St. Pölten geborene Pianistin ist mit ihrem Klavierprojekt "The Joy of Toy" in Österreich ausgezeichnet worden. Mehrere Dutzend Musikstücke sind zu einem Album zusammengefasst worden.

Der Flügel als exklusive Bauform des Klaviers
Der Flügel als exklusive Bauform des Klaviers

Keyboard spielen (Keyboarder)

Das Keyboard ist als Tasteninstrument ein Mix aus Piano und Orgel. Es wird elektronisch betrieben. Das heißt, dass die Töne digital, elektronisch oder elektro-mechanisch erzeugt beziehungsweise verstärkt werden.

Die Originalbezeichnung lautet Electronic Keyboard, zu Deutsch elektronische Klaviertasten oder Tastatur. Im Gegensatz zum Klavier oder zum Pianino mit jeweils achtundachtzig verfügt das gängige Keyboard über einundsechzig Tasten. Sie sind von der Orgelklaviatur abgeleitet.

Das Keyboard bietet eine so genannte Begleitautomatik. Damit sind Klänge wie beispielsweise Bass, Schlagzeug oder Percussions gemeint. Die kann der Keyboarder nicht anspielen, sondern mit ihnen ist die Keyboard-Musik von Haus aus, sozusagen automatisch versehen.

Im englischen Sprachgebrauch wird von Arranger, zu Deutsch Arrangeur gesprochen. Umgangssprachlich hat sich daraus der Alleinunterhalter, der Entertaner entwickelt. Mit dem Keyboard ist eine musikalische Stimmung möglich, die weit über das einfache Klänge erzeugen hinausgeht.

Spieltechnik

Für den Keyboarder, vielfach ein gelernter Klavierspieler, ist das Bedienen der Tastatur gegenüber dem Pianino buchstäblich leicht. Die Tasten stellen einen elektronischen Kontakt her, ähnlich wie bei der elektrischen Schreibmaschine. Das Keyboard ist ein vollelektronisches Musikinstrument mit allen Vorrichtungen wie Steckbuchsen, Lautsprechern, Audioanschlüssen oder Laufwerken für CDs, Speicherkarten und Disketten.

Der Keyboarder selbst ist in vielen Fällen auch Internet-affin. Über eine oder mehrere digitale Schnittstellen für Musikinstrumente, die Musical Instrument Digital Interface, kurz MIDI wird die Verbindung zum Computer hergestellt. Damit ist wunsch- oder bedarfsweise auch der Weg zum Internet frei.

Keyboard spielen lernen

Der Ausbildungsweg hin zum Keyboard beginnt für viele Keyboarder an der Orgel oder am Klavier. In Musikschulen ist eine Ausbildung direkt am Keyboard auch möglich. Der Keyboarder merkt recht schnell, ob er auf diesem Musikinstrument zum Alleinunterhalter tendiert, oder ob doch ein Wechsel hin zum Pianino oder zur Orgel angebrachter ist.

Das portable Keyboard ist in der Lernphase ein großer Vorteil gegenüber Klavier und Orgel als festen Standgeräten. Zu denen muss sich der Musiker hinbegeben, während er das Keyboard zu sich nach Hause mitnehmen und dort nach eigenem Ermessen üben sowie spielen kann.

Das Home-Keyboard wird ausschließlich solistisch gespielt. Professionell wird das Keyboard als Bestandteil einer Band in vielen Musikstilen und Musikstücken eingesetzt. Abhängig von Zusatzfunktionen und zusätzlicher Ausstattung beträgt sein Gewicht wenige bis einige Kilogramm.

Es bleibt jedoch nach wie vor so leicht und handlich, dass der Keyboarder sein Musikinstrument ohne großen Aufwand transportieren kann - sei es als Profi in der Band, als Anfänger in der Schülerband oder als Alleinunterhalter auf dem Weg zur unterhaltsamen Abendveranstaltung.

Orgel spielen (Organisten)

Die Orgel ist ein Tastenmusikinstrument, das jeder Kirchgänger kennt. Auf der Kirchenempore befindet sich die Orgel mit ihren Orgelpfeifen. Der Organist bedient, am Spieltisch sitzend, die Klaviaturen mit den Händen und die Pedalen mit den Füßen.

Das griechische Wort "organon" heißt zu Deutsch "Instrument" oder "Organ". Nach der Hornbostel-Sax-Systematik ist die Orgel ein Aerophone, bei dem der Klang unmittelbar durch die Schwingungsanregung der Luft erzeugt wird. Bei der Orgel sind es die Orgelpfeifen, die durch den Orgelwind als Luftstrom angeblasen werden.

Daher rührt der Name "Pfeifenorgel", im Gegensatz zur elektronischen Orgel. Der Organist entscheidet, welche Pfeifenreihen unterschiedlicher Tonhöhen er wahlweise ein- oder ausschalten möchte.

Geschichte

Bereits mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt wurden im damaligen Alexandrien erste Orgeln gebaut. Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn von Kaiser Karl dem Großen, ließ in den 820er Jahren nach Christi Geburt eine Orgel für die Königspfalz Aachen anfertigen.

In den Jahrhunderten von Renaissance und Barock entwickelte sich der Orgelbau weiter. Die Zahl der Orgeln in Kirchen und Sakralbauten wuchs beständig.

Ab Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurden Orgeln vermehrt auch in Konzertsälen oder als Kinoorgel in Lichtspielsälen gebaut. Ihre Technik mit Elektronik sowie Pneumatik verbesserte sich, das Spektrum an musikalischer Tonvielfalt wurde deutlich größer.

Die historischen Orgeln sind Sehenswürdigkeiten ganz besonderer Art. Sie werden entweder restauriert oder rekonstruiert. Die spannende Frage ist dann, ob sie anschließend noch oder wieder spielbar sind. Die Orgel der evangelischen Kirche in der ostfriesischen Ortschaft Rysum in der Krummhörn gilt als die älteste in ihrem Pfeifenbestand erhaltene und spielbare Orgel in Nordeuropa.

Einsatz

Die Orgelmusik wird sowohl als geistliche als auch als weltliche Musik gespielt. Selbst der ungeübte Zuhörer erkennt unabhängig vom Spielort, ob der Organist weltliche oder doch sakrale Lieder spielt. In der Orchester- sowie in der Kammermusik ist die Bedeutung der Orgel seit jeher mehr untergeordnet.

Das solistische Orgelspiel, also der einzelne Musikvortrag des Organisten, hat künstlerisch den höchsten Stellenwert. Viele Orgelkomponisten haben ihre Komposition selbst gespielt, was sich allein schon durch das Komponieren als solches ergibt.

Orgel spielen lernen

Orgel spielen ist aufgrund des Angebotes fast ausschließlich in Kirchen erlernbar. Der Organist als Kirchenmusiker der örtlichen Kirchengemeinde bietet es als Einzelunterricht an.

Im Gegenzuge wird erwartet, dass der angehende Organist bei kirchlichen Anlässen, wie es heißt, die Orgel spielt und so den Organisten bei der Gestaltung der Gottesdienste entlastet. Es ist für beide eine aktuelle Win-win-Situation, und für die Kirchengemeinde eine langfristige Nachwuchsförderung von Organisten.

  • Mann spielt auf einer Pfeifenorgel nach Noten

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  • Blick auf die große weiße und goldverzierte Orgel in einer Kirche

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  • Hände einer Frau spielen auf einer Orgel

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Gitarre spielen (Gitarristen)

Die Gitarre ist ein Saiteninstrument, bei dem die Saiten durch Anschlagen oder Anreißen in Schwingung gesetzt werden. Jeder Jugendliche träumt davon, ein erfolgreicher Gitarrist zu werden. Seine ersten Erfolge verzeichnet er meistens beim abendlichen Gitarre spielen zur Gruppenunterhaltung am Lagerfeuer.

Das Wort "Gitarre" heißt zu Griechisch in seinem Ursprung Khitara. Es war in früheren Jahrhunderten ein Instrument aus der Familie der Leiern, bei denen die Saiten parallel zur Decke verliefen. Mit Blick auf die Tonerzeugung wird in der heutigen Zeit in die akustische und in die elektrische, die E-Gitarre unterschieden.

Die Gitarre hat sich über mehrere Jahrtausende hinweg zu einem beliebten Musikinstrument der Neuzeit entwickelt. Die Bauform änderte sich mehrfach, und die Mehrstimmigkeit machte die Gitarre zunehmend attraktiver. Bis in die heutige Zeit hinein ist die Torres-Gitarre das besondere Instrument, wenn eine klassische Konzertgitarre gefragt ist.

Aufbau

Die Gitarre setzt sich aus den drei Teilen Hals, Kopf und Korpus zusammen. Der Korpus seinerseits besteht aus Boden, Decke und Zargen.

Am Korpus ist der Steg angebracht, an dem die Saitenenden befestigt sind. Auf dem Hals befindet sich am oberen Ende das Griffbrett, das in der Regel angeleimt ist.

Am Halsende ist der Kopf, auch Kopfplatte genannt. Hier werden die Saitenenden an den Wirbeln befestigt.

Das sind die Metallstifte oder Holzpflöcke, auf denen die Saitenenden aufgerollt werden. Die Gitarre wird durch ein Justieren dieser Pflöcke oder Stifte gestimmt. Das ist ein Verändern der Spannung jeder einzelnen Saite im Wirbelkasten.

Die Bauformen der Gitarre sind in der Größe und in der Mensur sehr unterschiedlich. Sie reichen von der Kindergitarre über Gitarren für Linkshänder oder die Flamenco-Gitarre bis hin zur Doppelhalsgitarre mit wahlweise einem oder zwei Griffbrettern. Um den Tonumfang zu erweitern, werden Gitarren mit bis zu einem Dutzend Saiten gebaut.

Die gängige Gitarre hat sechs unterschiedlich dicke Saiten. Ihre Standardstimmung ist mit E-A-D-G-H-E vorgegeben. Das Stimmen der Gitarre erfordert ein gutes Gehör sowie einige Übung, um jede einzelne Saite auf die richtige Tonhöhe einzustellen.

Gitarre spielen lernen

Der Gitarrist ist sowohl als Solomusiker als auch in einer Musikgruppe sehr gefragt. Viele Jugendliche bringen sich das Musizieren auf der Gitarre als Autodidakten bei.

Andere beginnen in der Musikschule, in Leistungskursen der Schule oder im heimischen Einzelunterricht und setzen das Musikstudium am Konservatorium fort. Sie alle träumen von einer Solokarriere als Gitarrist.

Zu ihren Vorbildern gehören hunderte weltweit bekannter Gitarristen in allen Musikrichtungen - von der Klassik über Blues, Flamenco, Folk, Jazz, Rock und Pop bis hin zur Countrymusik.

Die Gitarre als beliebtes Begleitinstrument
Die Gitarre als beliebtes Begleitinstrument

E-Bass spielen (E-Bassisten)

Der Ton des Elektrischen Basses, umgangssprachlich E-Bass genannt, muss akustisch verstärkt werden. Die im Ursprung recht leisen Bass-Töne werden durch den Bassverstärker deutlich hörbarer.

Mit einem Bassverstärker als elektronischem Gerät wird der Klang des E-Basses so verstärkt, also lauter gemacht, dass der ursprünglich überaus schwache Ton sowohl bei einem E-Bass-Solo als auch in der Musikgruppe hörbar herauskommt.

Der E-Bass wird seit Beginn der 1950er Jahre seriell produziert. Zunächst war die E-Gitarre im Gebrauch. Sie übertönte den bis dahin gespielten Bass, dessen Ton von Haus aus ohnehin nicht allzu laut ist. Um dem Bass bei dieser Neuerung der E-Gitarre das buchstäblich notwendige Gehör zu verschaffen, wurde er mit einem elektronischen Verstärker ausgestattet, analog der E-Gitarre.

Einige Unterschiede zwischen E-Bass und E-Gitarre machen deutlich, dass beide zwar elektronisch verstärkt, trotzdem aber verschiedenartige Musikinstrumente sind. Die Saitenstärke ist beim E-Bass im Durchmesser deutlich größer, der Korpus sichtbar länger. Die Saitenfolgen unterscheiden sich voneinander. Und letztendlich ist der Hals des E-Basses um einiges länger.

Spieltechnik

Für den E-Bassisten bieten sich mit Finger zupfen, mit Plektrum anschlagen und mit der Benutzung des Daumens drei Spieltechniken an. Der E-Bass wird vom Bassisten im Stehen gespielt.

Das Instrument hängt waagerecht oder bei einem Winkel von bis zu fünfundvierzig Grad vor seinem Körper. Gehalten wird es durch oder mit einem Schultergurt.

Die Basslinie, also die tiefste Stimmlage bei einem mehrstimmigen Musikstück, wird bei Musikrichtungen wie

  • Blues
  • Country
  • Jazz
  • Pop oder
  • Tanzmusik

mit dem E-Bass vorgegeben. Der Pickup oder PU, zu Deutsch Tonabnehmer, ist das mitentscheidende Bauteil beim E-Bass. Die gesamte Elektronik ist im Korpus verkabelt.

Bassverstärker, Lautsprecherboxen und Mischpult sind einige Zusatzgeräte, die für ein professionelles E-Bass-Solo unerlässlich sind. Das Publikum ist an die elektronische Akustik des E-Basses gewöhnt, die ohne diese technische Komplexität nicht erreichbar wäre.

E-Bass spielen lernen

Obwohl der E-Bass je nach Bauform und Ausstattung mehrere Kilogramm wiegt, ist er für den erwachsenen E-Bassisten recht leicht handzuhaben. Der E-Bass ist kein besonders gut geeignetes Musikgerät zum Lernen.

Der Weg für den E-Bassisten führt fast immer über die Gitarre und E-Gitarre. Parallel werden andere Zupfinstrumente gespielt und probiert.

Bekannte E-Bassisten

Bei einer Bandzugehörigkeit zeigt sich alsbald die Notwendigkeit für einen E-Bassisten. Die bekannten bis hin zu berühmten E-Bassisten sind in den meisten Fällen auch ein Bandmitglied. So wie beispielsweise der englische E-Bassist Kelly Groucutt von der Rockband ELO, Electric Light Orchestra in den 1970er und 1980er Jahren oder Maarja Kivi, die estnische E-Bassistin der Rock-Pop-Band Vanilla Ninja, einer vier- respektive dreiköpfigen Girlgroup, zu Deutsch Mädchenband.

Der E-Bass wird vorallem in Bands gespielt
Der E-Bass wird vorallem in Bands gespielt

Harfe spielen (Harfenisten)

Neben Zither und Laute ist die Harfe ein Basistypus der drei Zupfinstrumente. Die Instrumentensaiten werden durch das Zupfen, also Anreißen und Anschlagen mit Finger oder Plektrum in Schwingungen gesetzt, was die Harfentöne erzeugt.

In der Klassifikation der Musikinstrumente nach ihrer Art der Tonerzeugung gehört die Harfe zu den Chordophonen, den Saitenklingern. Bei ihnen wird der Ton durch das Schwingen mehrerer Saiten erzeugt, die zwischen zwei Punkten gespannt sind.

Anhand von Überlieferungen gehört die Harfe zu den ältesten Musikinstrumenten. Schon Bilder aus mehreren Jahrtausenden vor Christi Geburt zeigen Harfenistinnen, so wie im damaligen Ägypten.

Früher waren es Bogenharfen, denen später die Winkelharfen folgten. Zu den gängigen Harfen gehören die Einfach- und die Doppelpedalharfe, die Lateinamerikanische sowie die Hakenharfe.

Die Harfe ist das bekannteste Zupfinstrument
Die Harfe ist das bekannteste Zupfinstrument

Bauformen

Die Harfe gehört zu den Musikinstrumenten, die in vielerlei unterschiedlichen Bauformen, Maßen und Gewichten verfügbar sind. Die Konzertharfe beispielsweise ist etwa zwei Meter hoch; sie wiegt zwischen fünfunddreißig und fünfundvierzig Kilogramm. Damit gilt sie als eines der buchstäblich gewichtigsten Instrumente innerhalb des Orchesters.

Eine kleine Tiroler Volksharfe als Einfachpedalharfe für den Hausgebrauch wiegt bei einer Größe von eineinhalb Metern etwa fünfzehn Kilogramm - das extragroße Pendant dazu wiegt zwanzig Kilogramm bei einer Größe von hundertsiebzig Zentimetern. Die Harfe ist kein transportables Musikinstrument, das einfach so mitgenommen werden kann. Als Standinstrument bekommt sie ihren Platz, den sie dann eine Zeit lang unverändert beibehält.

Berühmte Harfenhersteller und Harfenisten

Für die Harfe gibt es sowohl bekannte Hersteller als auch berühmte Harfenisten sowie Harfenistinnen. Der Künstler Rainer M. Thurau aus Hamburg ist ein Designer und Hersteller von modernen Konzertharfen.

Aus künstlerischer Sicht rekonstruiert er darüber hinaus historische Harfen. Die Thurau-Harfenmanufaktur gehört zu den auch international renommierten Harfenproduzenten.

Im Gegensatz zu vielen anderen Musikinstrumenten wird die Harfe überwiegend von Musikerinnen, den Harfenistinnen gespielt. Zu den bekannten unter ihnen zählen die deutsche Harfen-Solistin Silke Aichhorn aus Traunstein, die französische Harfenistin Chantal Mathieu aus Lille, oder der deutsche Harfenist Jochen Vogel aus Schüttorf. Mit Hilfe des Harfenisten Jürgen Oppermann baute er sich in den 1980er Jahren die erste Clàrsach; eine irische Metallsaitenharfe, die seit jeher sein bevorzugtes Instrument ist.

So langandauernd wie die historische Entwicklung der Harfe ist, so vielseitig sind auch die weltweiten Bauformen und Modelle. Sie sind oft kunstvoll verziert und, so wie zum Beispiel eine historische Barockharfe, auch ohne den Klang der Harfenistin eine ganz besondere bis einmalige Sehenswürdigkeit.