Religiöse Sakramente - Bedeutung, Voraussetzungen und Ablauf
Das Wort "Religion" geht auf das Wort "religio" zurück; damit ist in der lateinischen Sprache unter anderem die Rückbindung gemeint. Bei der Ausübung der Religion sucht man also die Rückbindung an Gott. Katholiken und Protestanten blicken auf eine lange religiöse Tradition zurück. Im Verlauf kam es zu unterschiedlichen Lebensabschnitten, welche durch religiöse Sakramente bekräftigt oder begleitet werden. Lesen Sie über die Bedeutung und den Ablauf religiöser Sakramente.
Im Christentum gibt es zwei Hauptströmungen, den römisch-katholischen Glauben und den evangelischen Glauben. Beide glauben unter anderem an
- einen monotheistischen Gott
- an die Dreifaltigkeit
- an die Jungfrau Maria sowie
- an ein Jüngstes Gericht
- an ein Paradies und
- an die Hölle.
Weiterhin basiert der christliche Glaube auf der Bibel und die Wurzeln der Religionen reichen bis ins Alte Testament auf Abraham zurück.
Beim Glauben und der Religion wird ihr Wesen hauptsächlich durch das Heilige, das Absolute und das Transzendente geprägt. Das menschliche Denken, Fühlen, Handeln und Verhalten wird von der jeweiligen Religion beeinflusst.
Daraus ergeben sich auch Wert- und Moralvorstellungen. In der Bibel gibt es Anweisungen, die das menschliche Miteinander regeln und Gesetze, die es zu halten gilt.
Bedeutung des Glaubens in der heutigen Welt
Gerade in der heutigen Zeit verlieren die Kirchen zwar an Mitgliedern, aber die Sinnfrage wurde selten so oft gestellt wie heutzutage. Es gibt eine Schar von Menschen, die auf der Suche sind.
Diejenigen, die in einer christlichen Kirche beheimatet sind, erleben eine Glaubensgemeinschaft und Rückhalt. Außerdem können sie in der Bibel Antworten auf ihre Fragen finden. Trotzdem darf man nicht außer Acht lassen, dass auch eine religiöse Gemeinschaft zur Selbstständigkeit und kritischem Hinterfragen führen sollte, um schließlich Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.
Die meisten Menschen lieben Symbole und kultische sowie rituelle Handlungen, weil es sie mit dem Transzendenten und dem Spirituellen verbindet. Der Mittler zwischen dem Weltlichen und der geistigen Welt ist der Pfarrer oder Pastor. Für viele Menschen ist ihr Glaube auch eine Erleichterung, denn der Pfarrer kann Sünden vergeben und die Sorgen und Nöte können Gott anvertraut werden.
Sicherlich spielt auch die Hoffnung eine große Rolle, die Hoffnung auf ein besseres Leben, und die Hoffnung auf das Paradies. Die Höllenvorstellung mag viele Menschen vor schlechten Handlungen abhalten und die Hoffnung auf die Auferstehung nimmt den Menschen die Angst vor dem Tod.
So gesehen stärkt der Glaube den Menschen. Trotzdem ist Gott, der Himmel oder das Transzendente nicht greifbar und so bleibt dem Mensch nur das Vertrauen, dass das Geglaubte stimmt.
Traditionelle Sakramente
In eine Religionsgemeinschaft wächst man in der Regel von Kindesbeinen an hinein. Religiöses Verhalten wird von den Eltern auf die Kinder tradiert.
Katholiken und Protestanten können auf eine lange Tradition zurückblicken. Diese Tradition prägt das religiöse Erleben. Dabei gibt es verschiedene Lebensabschnitte, die durch Sakramente bekräftigt oder begleitet werden.
Vor der Gemeinde gibt es auch eine Art Initiationsriten, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Glaubensweg unterstützen sollen. Oder das Kind oder der Jugendliche bekräftigt und erneuert seinen Glauben an die Religionsgemeinschaft und das Verhältnis zu Gott.
Taufe, Kommunion, Konfirmation oder Hochzeit sind wichtige Ereignisse im Leben eines Menschen. Der Bund soll auch vor Gott geschlossen werden.
Selbst Menschen, die weniger religiös sind, legen trotzdem großen Wert auf die jeweiligen Sakramente. Sicherlich hat sich dabei Tradition und Religion auch vermischt.
Trotzdem haben die Sakramente für viele Menschen auch eine tiefe Bedeutung. Sie begleiten den Menschen von der Geburt bis zum Sterbebett.
Im Folgenden gehen wir auf die unterschiedlichen Sakramente ein...
Taufe
Die Taufe ist in der Regel das erste Sakrament, das ein Mensch erhält. Damit wird das kleine Kind in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen.
Wenn ein Baby auf die Welt kommt, so ist das etwas ganz Besonderes und ein kleines Wunder. In fast allen christlichen Kirchen ist die Kleinkindtaufe üblich.
Zu Anfang des Christentums war die Erwachsenentaufe gebräuchlich. Damit zählt die Taufe zu den ältesten Ritualen der christlichen Kirchen.
So etwa ab dem 5. Jahrhundert begannen die Kirchen Säuglinge und Kleinkinder zu taufen. Man glaubte sie damit unter göttlichem Schutz. Mit der Taufe sollen die Kinder auch von der Erbsünde, die auf Eva und Adam zurückgeht, befreit werden.
Taufpaten
Dem Täufling werden Paten zur Seite gestellt; diese sollen ihn religiös erziehen und ihn in die Gemeinde einführen. Vielerorts gibt es die Tradition, dass die Paten für das Kind einstehen, falls zum Beispiel den Eltern etwas passiert. Außerdem gibt es die Tradition, dass das Kind den Vornamen des Paten im eigenen Namen führt.
Ablauf
Die Taufe findet im Rahmen eines Gottesdienstes statt. Die Gemeinde bekräftigt dabei das Sakrament.
Nur in einigen Kirchen ist das Untertauchen in einem Gewässer üblich. In den katholischen und evangelischen Kirchen, wird das Kind über ein Taufbecken gehalten und der Pfarrer besprengt den Kopf mit Wasser.
Dabei wird das Kind im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft. Die Taufe soll ein Geschenk für das Kind sein und es fürs ganze Leben stärken und schützen.
Weitere Informationen rund um das Thema Taufe finden Sie hier.
Myron
In den orthodoxen Kirchen (beispielsweise in der russisch-orthodoxen katholischen Kirche oder der griechisch-orthodoxen katholischen Kirche) findet diese Salbung direkt im Anschluss an die Taufe statt. Vom Inhalt ähnelt sie der Firmung in der römisch-katholischen Kirche.
In den orthodoxen Kirchen gibt es sieben Mysterien, die im lateinischen den Sakramenten entsprechen. Myron ist das zweite Sakrament. Mit der Taufe soll der Täufling die Teilhabe an der Auferstehung Christi erhalten.
Die Salbung wird mit Chrisam, einem heiligen Öl vorgenommen. Stirn, Augen, Nasenlöcher, Mund, Ohren, Brust, Hände und Füße werden mit dem Kreuzzeichen versehen und dem heiligen Öl eingerieben beziehungsweise gesalbt.
Die Myronsalbung ist mit der Firmung in der katholischen Kirche zu vergleichen. Diese bleibt aber Kindern vorbehalten, die schon zur Kommunion gegangen sind und eine gewisse geistige Reife erlangt haben.
In der orthodoxen Kirche wird die Salbung direkt nach der Taufe vorgenommen. Auch Konvertiten erhalten dieses Sakrament, um in die Gemeinde aufgenommen zu werden.
Wenn sie bereits in einer anderen Kirche im Namen der Dreifaltigkeit getauft wurden, erhalten sie direkt die Myronsalbung. Diese stellt ein Siegel des Heiligen Geistes dar, das schützt und vor Bösem bewahrt.
Firmung
In der Regel gehen die Kinder erst zur Kommunion und dann zur Firmung. Zwischen Kommunion und Firmung kann auch ein längerer Zeitraum liegen. Bei der Firmung wird das Glaubensbekenntnis bestätigt und bekräftigt.
Auch in den Ostkirchen oder der anglikanischen Kirche kennt man vergleichbare Sakramente. Bei Erwachsenentaufen in der römisch-katholischen Kirche folgt die Firmung oft unmittelbar nach der Kommunion. Auch die neuapostolische Kirche praktiziert einen ähnlichen Ritus.
Um die Firmung zu erhalten, muss der Firmling einige Voraussetzungen erfüllen: Er muss getauft sein, und die heilige Kommunion begangen haben. Außerdem muss er seinen Willen bekunden, die Firmung zu erhalten.
Mit der Firmung wird praktisch das Taufversprechen und die heilige Kommunion erneuert und bekräftigt. Weiterhin soll der Firmling vor der Firmung zur Beichte gehen, um das Bußsakrament zu empfangen.
In der katholischen Kirche sind die Kinder in der Regel zwischen neun und sechzehn Jahre alt, wenn sie die Firmung erhalten. Bei der Aufnahme in die katholische Kirche sollen auch Erwachsene gefirmt werden, außer sie konvertieren und haben schon vergleichbare Sakramente erhalten.
Die Firmlinge bereiten sich durch Firmunterricht auf die Firmung vor. In der römisch-katholischen Kirche wird die Firmung in den meisten Fällen von einem Bischof gespendet.
Deshalb findet die Firmung in der Regel nur alle vier Jahre statt. In besonderen Fällen kann aber auch ein Priester die Firmung spenden.
Die Firmung ist normalerweise in eine Heilige Messe eingebunden. Der Firmling hat dabei einen Firmpaten, der ihm die Hand auf die rechte Schulter legt. Der Bischof salbt den Firmling mit einem heiligen Öl und macht ihm das Kreuzeichen auf die Stirn.
Dabei spricht er die Worte: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes und den Heiligen Geist". Anschließend folgen ein Gebet, der Segen und die Heilige Kommunion. Für die Kinder ist der Tag ein Fest, denn sie erhalten auch Geschenke und in der Regel findet eine Feier statt.
Eucharistie (Kommunion)
Eucharistie bedeutet "Danksagung" und wird auch Abendmahl genannt. Damit wird an das letzte Abendmahl von Jesus Christus erinnert.
Zu dieser Erinnerung wird symbolisch Wein und Brot gespendet und empfangen. Dabei spricht der Pfarrer: "Das ist mein Leib" und "Das ist mein Blut".
Die Eucharistie findet im Rahmen einer Heiligen Messe statt und wird deshalb auch Eucharistiefeier genannt. Es gibt verschiedene Formen in den unterschiedlichen Kirchen, die sich im Ablauf aber immer ähneln.
Heilige Kommunion in der katholischen Kirche
In der römisch-katholischen Kirche treten die Gläubigen in Zweierreihen vor den Altar, um die Heilige Kommunion zu empfangen. Zur Vorbereitung sollten die Gläubigen vorher zur Beichte gegangen sein.
Bei der "Ersten Heiligen Kommunion", sind die Kinder etwa neun Jahre alt. Zur Vorbereitung gehen die Kinder in den Kommunionsunterricht und gehen zum ersten Mal zu Beichte, um das Bußsakrament zu empfangen.
Eine Voraussetzung für die Kommunion ist der Glaube, an eine Realpräsenz von Jesus Christus. Im Sakrament der Erstkommunion soll Gott seine Liebe spürbar werden lassen.
Die heilige Erstkommunion ist für die Kinder ein ganz besonderer Tag. Die Mädchen tragen weiße Festkleider und die Jungen Anzüge.
Weiterhin tragen die Kinder eine Taufkerze. Außerdem gibt es eine Feier und Geschenke, auch Geldgeschenke sind üblich.
Wenn Sie genauere Informationen zur Kommunion erhalten möchten, werden Sie hier fündig.
Beichte (Bußsakrament)
Die Beichte wird in den unterschiedlichen Kirchen in verschiedenen Formen abgelegt; dabei handelt es sich um ein Schuldeingeständnis einer Verfehlung oder Verstoß gegen die zehn Gebote. Ziel der Beichte ist die Sündenvergebung.
Die Beichte wird auch Sakrament der Versöhnung genannt. In der römisch-katholischen Kirche gehört die Beichte zu den sieben Sakramenten.
In den Seitenschiffen der Kirche stehen die so genannten Beichtstühle. Abgeschirmt hinter einem Vorhang oder einer Tür kann der Gläubige hier den Beichtvater treffen und in einem privaten Gespräch seine Sünden bekennen.
In der evangelischen Kirche findet die Beichte als "allgemeine Beichte" im Rahmen eines Gottesdienstes statt. Die Beichte soll die Wiederherstellung der Taufgnade bewirken.
Dabei muss der Gläubige bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- die Gewissenserforschung
- die Reue
- einen guten Vorsatz
- das Bekenntnis und
- die Wiedergutmachung.
Die Beichte erfolgt nach einem bestimmten Ritus, bei der vom Gläubigen und vom Pfarrer vorgegebene Worte gesprochen werden. Im Anschluss an die Beichte erfolgt die Absolution.
Dieses Wort kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet "loslösen" oder "freisprechen". Dem Gläubigen wird zur Reue eine Aufgabe auferlegt. Das kann ein Gebet oder aber ein Akt der Nächstenliebe sein.
So eine Beichte kann für den Gläubigen einen großen psychologischen Nutzen haben, da die Sünden vergeben und er wieder die Gnade Gottes erfährt. Diese Befreiung sollte natürlich kein Freibrief für weitere Verfehlungen sein.
Sakrament der Weihe
Durch die Priesterweihe wird beispielsweise in der römisch-katholischen Kirche ein Amt feierlich übertragen. Die Weihe gliedert sich in die
- Diakon-
- Priester-, und
- Bischofsweihe.
In der Regel finden Weihen in einer Kathedrale der jeweiligen Diözese statt. Wer zum Amt berufen ist, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel die religiöse und auch die menschliche Eignung.
Der geweihte Priester kann Messen abhalten und die Sakramente spenden. Durch den Bischof werden mit der Weihe dem Priester Vollmachten übertragen. Die Weihen finden innerhalb einer heiligen Messe statt.
Diakonweihe
Bei der Diakonweihe können heutzutage auch verheiratete Männer geweiht werden. Sie liegen symbolisch auf dem Boden und bekunden damit, dass sie sich in die Hände Gottes begeben.
Nachdem sie Gehorsam und ein Leben in Bescheidenheit versprochen haben, vollzieht der Bischof die Weihehandlung durch Handauflegen und ein Gebet. Die Kandidaten erhalten liturgische Gewänder und ein Evangelienbuch. Durch eine Umarmung wird die Aufnahme besiegelt.
Priesterweihe
Bei einer Priesterweihe sind die gesamten Priester einer Diözese anwesend. Sie findet im feierlichen Rahmen einer Messe statt. Der Kandidat muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, ansonsten kann er nach kanonischem Kirchenrecht auch abgelehnt werden.
Die Weihe wird durch bestimmte Rituale vollzogen. Der Bischof spendet durch Handauflegung die Weihe. Auch die anderen Priester der Diözese legen die Hand auf.
Weiterhin erhalten die neuen Priester ein Priestergewand und Stola sowie eine Hostienschale und einen Kelch überreicht. Diese werden später in der eigenen Pfarrgemeinde aufbewahrt.
Zum Abschluss wird gemeinsam eine heilige Messe abgehalten. In der evangelisch-lutherischen Kirche sind auch Frauen für das Priesteramt zugelassen.
Konfirmation
Die Konfirmation ist ein Sakrament der evangelischen Kirche und kann mit der Kommunion in der katholischen Kirche verglichen werden.
Auch die Konfirmation ist eine Bekräftigung des Glaubens. Die Konfirmanden sind in der Regel aber älter als die Kommunionskinder; die Konfirmation findet etwa im Alter von vierzehn Jahren statt.
Diese Segnung deutet den Übergang ins Erwachsenenalter und ein Hineinwachsen in die kirchliche Gemeinschaft an. Mit der Konfirmation erhalten die Konfirmanden die Zulassung zum Abendmahl.
Die Jugendlichen bereiten sich auf die Konfirmation im Konfirmandenunterricht vor. Dieser wird von einer Pfarrerin oder einem Pfarrer abgehalten. Die Teilnahme ist zwingende Voraussetzung für die Konfirmation.
Mit der Vollendung des vierzehnten Lebensjahres haben die Jugendlichen ihre Religionsmündigkeit erreicht und können nun selbst über die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft entscheiden. Dabei wird die Taufe praktisch noch einmal erneuert. Haben damals Eltern und Paten im Namen des Kindes die Religion angenommen, kann das Kind bzw. der Jugendliche nun selbst entscheiden.
Die Konfirmation findet im Rahmen eines Festgottesdienstes statt. Dabei bekennen die Konfirmanden ihren Glauben öffentlich.
Der Segen wird durch Handauflegung des Pastors erteilt. Außerdem erhalten sie einen biblischen Konfirmationsspruch.
Anschließend nehmen die Konfirmanden das erste Mal am Abendmahl teil. In einigen evangelischen Kirchen wurde das Kinderabendmahl eingeführt. Damit verliert die Zulassung zum Abendmahl an Bedeutung.
Auch während der Konfirmation tragen die Jugendlichen festliche Kleidung. Im Anschluss gibt es in der Regel eine Feier und die Konfirmanden erhalten Geschenke.
Hierbei orientiert man sich an der Tatsache, dass die Jugendlichen am Übertritt ins Erwachsenenalter stehen. So war es früher zum Beispiel üblich, dass man Aussteuer oder die erste Armbanduhr schenkte.
Hier in unserem separaten Artikel finden Sie detailliertere Informationen zur Konfirmation.
Ehe
Für viele Christen ist die Eheschließung auch eine wichtige Glaubensangelegenheit. Die Ehe ist Teil der Sakramente und der Treueschwur vor Gott hat eine besondere Bedeutung.
In der katholischen Kirche gilt die Ehe als unauflöslich, "Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen" (Matthäus 19,4-6). Auch Kinderlosigkeit ist in der katholischen Kirche kein Grund für eine Scheidung. In seltenen Fällen kann eine Ehe nach kanonischem Kirchenrecht annulliert werden.
Ehevorbereitungskurse
In der katholischen Kirche ist die Eheschließung ein Sakrament. Deshalb gibt es auch Ehevorbereitungskurse.
Auch ein Ehevorbereitungsgespräch mit dem trauenden Pfarrer ist üblich. Als wesentliche Merkmale einer katholisch geschlossenen Ehe gelten die Einheit (Treue, Heterogeschlechtlichkeit, Einpaarigkeit) und die Unauflöslichkeit.
Hochzeitstag
Die meisten Frauen träumen von einer Hochzeit in "weiß", und im Anschluss soll es ein rauschendes Fest oder eine kleine Feier geben. Der Hochzeitstag ist ein ganz besonderer Tag.
Vor dem Angesicht Gottes, vor Familie, Freunden, Bekannten und der Gemeinde geben sich die Brautleute das "Ja-Wort" und bekunden "Ja, ich will". Damit ist der Bund fürs Leben geschlossen.
Viele Menschen wollen dabei nicht auf den kirchlichen Segen verzichten. Dabei handelt es sich nicht nur um Tradition, sondern auch um den aufrechten Wunsch die Liebe vor Gott zu bezeugen. Der Ehebund erhält so kirchliche Anerkennung, die sich die Eheleute als Sakrament spenden.
Eheschließung in der katholischen Kirche
Zu der feierlichen Eheschließung gehören auch
- Trauzeugen
- Hochzeitsgäste
- Blumenschmuck
- die Hochzeitskerze
- die Ringe
- Musik und
- schließlich der Trauspruch.
timmungsvolle Texte runden den Gottesdienst ab. Die Ehe wird im Kirchenbuch registriert. Früher musste man zuerst standesamtlich getraut sein, um kirchlich zu heiraten.
Eheschließung in der protestantischen Kirche
In der evangelischen Kirche wird die vor einem Standesbeamten geschlossene Ehe gesegnet. Das findet im Rahmen eines Segensgottesdienstes statt.
Allerdings hat die Eheschließung in der protestantischen Kirche keinen sakramentalen Charakter. Eine Scheidung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
In einigen Ländern ist eine kirchliche Trauung anerkannt und es ist keine standesamtliche Eheschließung notwendig. Bei einer kirchlichen Trauung müssen beide Brautleute einer christlichen Konfession und mindestens ein Partner der jeweiligen Kirche angehören.
Bei Brautleuten mit unterschiedlicher Konfession, kann der Pfarrer, die Kirchengemeindeleitung oder der Bischof entscheiden. Einige evangelische Kirchen ermöglichen Paaren auch eine gleichgeschlechtliche Trauung.
Krankensalbung
Die Krankensalbung ist ein besonderes Sakrament. Sie soll dem Kranken Mut geben, ihn stärken und Hoffnung und Trost spenden.
Ursprung
Die Krankensalbung ist Teil der sieben Sakramente und lässt den Schwerkranken teilhaben am Heiligen Geist und dem Kreuz Christi. Die Kranksalbung geht auf Jesus Christus zurück, denn er sagte seinen Jüngern: "Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben!" (Matthäus, 10,8).
Die Krankensalbung wird beispielsweise in der römisch-katholischen Kirche praktiziert - in der evangelischen Kirche auch, gehört dort aber nicht zu den Sakramenten.
Die letzte Ölung
Für gläubige Menschen, die sehr krank sind, ist die Krankensalbung besonders wichtig. Oft wird die Krankensalbung auch als Sterbesakrament bezeichnet.
Volkstümlich bezeichnet man sie auch heute noch als "Letzte Ölung". Obgleich die Krankensalbung bei Gläubigen Menschen zur Genesung beitragen kann. Der Krankensalbung soll die Beichte vorausgehen.
Die Krankensalbung ist für Menschen gedacht, die sich durch Alter oder Erkrankung in einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand befinden. Die Krankensalbung kann auch mehrmals empfangen werden. Wenn es beispielsweise zwischenzeitlich eine Besserung gab und sich der gesundheitliche Zustand wieder verschlechtert hat.
Auch bei der Krankensalbung wird mit heiligem Öl gesalbt. Dafür werden Stirn und Hände mit dem Kreuzzeichen versehen und mit Öl eingerieben. Wenn der gesundheitliche Zustand das nicht zulässt, dürfen auch andere Körperstellen gesalbt werden.
Während der Salbung spricht der Pfarrer: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."
Weiterhin werden Augen, Ohren, Nase, Mund und Füße gesalbt und der Pfarrer spricht auf lateinisch: "Durch diese heilige Salbung und der milden Barmherzigkeit lasse dir der Herr nach, was du durch Sehen, Hören, Riechen, Sprechen, Berühren und Gehen gesündigt hast. Amen." Wird nur die Stirn gesalbt, spricht der Pfarrer: "was immer du gesündigt hast."
Das Chrisamöl wird bei der Krankensalbung nicht verwendet, sondern ein geweihtes Olivenöl. Das spezielle Öl für die Krankensalbung (lat. "Oleum infirmorum") wird jedes Jahr bei der Chrisammesse geweiht.
In Notsituationen allerdings darf jeder Pfarrer das Öl weihen. Auch das Öl gehört zu den Sakramentalien.