Berufsgruppen im Theater im Überblick
Der Mensch benötigt seinen Freiraum. Nach einem langen Arbeitstag will er sich daher etwas Gutes tun. Vielleicht geht er dafür ins Kino, ins Fußballstadion oder ins Theater. Letztgenanntes stellt die älteste Form der Unterhaltung dar, ist aber auch heute noch jederzeit aktuell. Um dem Zuschauer das vielfältige Theaterprogramm präsentieren zu können, bedarf es zahlreicher unterschiedlicher Berufsgruppen, die im Theater tätig sind. Zu diesen zählen u.a. Dramaturgen, Sänger, Regisseure, Bühnenmeister oder Schauspieler. Erfahren Sie, welche Berufe es in der Welt des Theaters gibt und mit welchen Aufgaben die dortigen Angestellten ihr Geld verdienen.
Das Theater - Freude für Generationen
Bereits in der Antike waren die darstellenden Künste bekannt. So etablierten sich die ersten Freilichtbühnen schon in grauer Vorzeit, wandelten sich mit den Jahrhunderten und sind heute aus dem kulturellen Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch was genau macht den Reiz solcher Werke eigentlich aus?
Natürlich steht die Inszenierung selbst im Vordergrund. So wird eine literarische Vorlage
- ausgewählt
- den Bedürfnissen angepasst
- durch Darsteller einstudiert und
- anhand der Vorgaben eines Regisseurs auf der Bühne umgesetzt.
Hier entsteht vor dem Auge des Zuschauers also etwas Einzigartiges. Insbesondere dann, wenn es sich um ein Improvisationstheater handelt, das ohne feste Texte und Choreografien auskommt. Das Publikum ist daher in jedem Falle am Entstehungsprozess dieser Kunstform beteiligt - jeden kleinen Fehler auf der Bühne sieht es und wird ihn folglich in die abschließende Bewertung einbeziehen.
Aber das Theater ist deutlich mehr als alles, was wir mit bloßen Augen wahrnehmen. Viele Dutzend Personen arbeiten gewissenhaft im Hintergrund.
- Der Ton
- das Licht
- die Requisite oder
- die Kostüme
werden ebenso in langer Arbeit und oft harten Debatten mit dem Regisseur, dem Intendanten oder dem Dramaturgen erschaffen. Auch die Maske muss in der Lage sein, die Mimik des Schauspielers zu unterstützen. Das Bühnenwerk kann folglich nur dann entstehen, wenn diverse handwerkliche, kreative und organisatorische Berufsbilder Hand in Hand agieren, gemeinsame Lösungen zur Umsetzung eines Textes finden und letztlich wie viele kleine Rädchen ineinandergreifen.
Dem Zuschauer bleibt als Lohn eine Inszenierung vielleicht über viele Jahre hinweg im Gedächtnis. Auch darin liegt der Reiz, den wir an jedem Abend an Tausenden Theaterhäusern weltweit genießen können. Und das natürlich nicht alleine zur Entspannung, sondern auch zur Erweiterung des eigenen Horizonts.
Im Folgenden gehen wir auf die unterschiedlichen Berufsgruppen im Theater ein.
Der Dramaturg
Ein Theater realisiert über das Jahr gesehen nicht selten mehrere Aufführungen unterschiedlicher Werke. Dafür müssen zuweilen eigene Ensembles angestellt, ein Orchester engagiert und diverse Regisseure mit der Leitung betraut werden.
Die organisatorische Arbeit im Hintergrund übernimmt der Dramaturg. Er setzt sich mit den literarischen Vorlagen auseinander und bemisst anhand bestimmter Kriterien, welche Inszenierungen eingedenk aller Möglichkeiten der Bühne umgesetzt werden können und wann genau das geschieht.
So wird kein Theater zwischen unterschiedlichen Produktionen wechseln, sondern einer eigenen Politik treu bleiben und nur solche Stücke vortragen, die zum Image des Hauses passen. Das jedoch bedarf einer genauen Auswahl im Vorfeld.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Der Dramaturg kann daher wie der Intendant als übergeordneter Leiter des Bühnenbetriebes angesehen werden, dem neben den künstlerischen auch die organisatorischen Tätigkeiten zufallen. Darüber hinaus agiert er extern mit den Medien oder den Zuschauern.
Er steht auch der Öffentlichkeits- und Presseabteilung vor, lenkt also deren Geschicke und Handlungen. Besonders entscheidend ist aber das feine Gespür für Aufführungen, die das Publikum sehen will - und solche, die es ablehnt.
Ein guter Dramaturg muss die Emotionen großer Menschenmassen einfangen und auswerten. Die daraus gezogenen Schlüsse bestimmen den Spielplan, die Äußerungen gegenüber den Medien und nicht selten auch die kurzfristige Politik des Hauses. Die Arbeit ist daher sehr vielschichtig und wird im Regelfall lediglich von Personen übernommen, die alle Teilbereiche des Theaters kennen und somit die übergeordneten Aufgaben gewährleisten können.
Ein sensibler Umgang mit Menschen - nicht zuletzt in der Diskussion mit den Darstellern über die Interpretation der Textvorlagen einer Inszenierung - gehört zu den wesentlichen Eigenschaften des Dramaturgen. An seinem Geschick misst sich der Erfolg einer Produktion.
Der Requisiteur
Ein Theaterstück besteht nicht alleine aus Darstellern und Musikern. Ebenso wenig alleine aus Kostümen und dem Bühnenbild. Jede Produktion benötigt Accessoires, Gegenstände also, die je nach Handlung kurzzeitig gebraucht werden, aber kein fester Bestandteil des Kostüms oder der allgemeinen Dekoration sind.
Vielleicht handelt es sich hierbei um einen Blumenstrauß, den der Protagonist seiner Partnerin übergibt. Oder um eine Pistole, die ein Gauner in der Nebenrolle für einen Banküberfall verwendet.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Alle diese Utensilien müssen in enger Abstimmung mit dem Regisseur entworfen, hergestellt, eingesetzt und später für weitere Aufführungen gelagert werden. Der Requisiteur wird daher nicht nur kreative Aufgaben leisten, sondern auch
- verwaltend tätig sein
- Kataloge anfertigen und
- kostenoptimierend arbeiten.
Allgemein muss der Requisiteur gleichermaßen als Künstler, als Handwerker und als Verwalter agieren. Sein Berufsfeld ist vielschichtig und verlangt daher umfassende Talente.
Gegenwärtig wird sogar eine entsprechende Ausbildung angeboten, die meist aber nur die Grundkenntnisse des Metiers vermitteln kann. Erst an den täglichen Herausforderungen dürfte die Kompetenz dagegen wachsen.
Insbesondere die schöpferischen Visionen entstehen dabei nicht selten erst nach vielen Jahren des Austauschs mit Darstellern und Regisseuren. Ein guter Requisiteur wird zudem in der Lage sein, einen Kostüm- oder Bühnenbildner in seiner Tätigkeit zu unterstützen, bei personellen Engpässen sogar zu ersetzen.
Diese Leistung ist an vielen Theatern natürlich sehr begehrt und wird gerne einmal mit Aufstiegschancen in andere Bereiche der handwerklichen oder künstlerischen Leitung bedacht. Ohne den Requisiteur wäre die darstellende Kunst nicht denkbar.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Auch die Kunst ist nicht davor gefeit, Werbung zu betreiben. Schauspielhäuser, die über eine zu geringe Zahl an Zuschauern verfügen, können eigene Wünsche nicht realisieren oder müssen langfristig sogar schließen.
Daher hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten auch bei kleineren Häusern der Trend entwickelt, eine Abteilung für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einzurichten. Hier werden
- Flyer für die nächste Inzensierung erstellt
- Interviews mit den Darstellern koordiniert
- Fotos für die Webseite des Theaters gesichtet oder
- die Anzeigen für die Medien geschaltet.
Die hiesigen Mitarbeiter bemühen sich folglich um die Außendarstellung der Bühne, erhöhen ihren Bekanntheitsgrad und gestalten die eigenen Produktionen für ein größeres Publikum attraktiv. Davon wiederum profitieren alle Beteiligten, können sie doch auf Mehreinnahmen hoffen, um auch künftige Veranstaltungen auszutragen.
Wichtige Voraussetzungen
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeiter, die sich darüber hinaus auch für die interne Kommunikation des Hauses engagieren, besitzen zumeist einen journalistischen, geisteswissenschaftlichen oder betriebswirtschaftlichen Abschluss. Erst damit können sie den stets wachsenden Ansprüchen ihres Metiers genügen.
Durch die steigende Zahl neuer Medien, zu denen das Internet und ähnliche Plattformen gehören, muss sich das Berufsfeld auch immer neuen Herausforderungen stellen: Wer einen Trend verpasst, riskiert nicht selten die wirtschaftliche Basis des Theaters.
Die Kunst, ein breites Publikum für sich zu gewinnen und das Renommee der Bühne auch durch Krisenzeiten hindurchzuführen, gehört gegenwärtig zu den größten Aufgaben vieler Häuser. In Zukunft dürfte die Wichtigkeit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zudem ansteigen, da die Mitarbeiter immer häufiger auch interne Aufgaben übernehmen, hier also etwa zwischen allen Bereichen des Theaters vermitteln.
Der Bühnenmeister
Ein prächtiges Theaterstück entfacht vor den Augen der Zuschauer ein wahres Spektakel.
- Wechselnde Bühnenbilder
- variierende Beleuchtungen
- herauffahrende und absenkende Bereiche des Bodens oder
- der Engel, der an nicht sichtbaren Seilen in die Lüfte gehoben wird.
Diese optischen Raffinessen können der Inszenierung einen einzigartigen Charakter verleihen. Vergessen werden darf dabei jedoch nicht, dass hinter jeder dieser Maßnahmen eine menschliche Arbeitskraft steht. Mehr noch, die genannten Personen agieren nach den Vorgaben des Bühnenmeisters.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Er ist für alle technischen Details auf und neben der Bühne verantwortlich und stellt somit das Bindeglied zwischen allen direkt auf die Beleuchtung, den Ton oder sonstige Hilfsmittel zugreifenden Mitarbeiter dar. Neben der allgemeinen Wartung der Geräte organisiert er auch den Einsatzplan für die Aufführung: Wer hat wann die entsprechenden Schritte einzuleiten?
Der Bühnenmeister muss zunächst umfangreiche handwerkliche Kenntnisse besitzen und sollte auch mehrere Ausbildungen in diesem Metier durchlaufen haben.
- Schreiner
- Monteure und
- Elektriker
dürften über das Rüstzeug des Berufes verfügen. Daneben ist ein hohes Maß an organisatorischem Talent gefragt. Ebenso die Eigenschaft, mit den Kollegen zusammenzuarbeiten.
Der Bühnenmeister bildet das Ende der entsprechenden Laufbahn. So hat sich der Betroffene meist selbst vom Ton- oder Lichttechniker zum Seitenmeister hochgearbeitet. Zu einer Funktion also, da er für eine Seite der Bühne verantwortlich ist.
Erst daran knüpft sich die höchste Stufe der Karriere an: Als Bühnenmeister wird nun die Pflicht übernehmen, alle Bestandteile der Bühne zu koordinieren. Auch das erfolgt in enger Abstimmung mit dem Regisseur, der meist die Vorgaben zur Umsetzung in bestimmten Szenen gibt und dem Bühnenmeister insofern vorsteht.
Der Tontechniker
Mag es sich beim Theater auch um eine darstellende Kunstform handeln, so wäre diese gegenwärtig doch ohne den Ton nicht denkbar.
- Musik
- Geräusche und
- die Worte der Protagonisten
müssen bis in den Zuschauerraum übertragen werden. Dabei sind sprachliche Unterschiede etwa zwischen der kräftigen Stimme eines Mannes und der zarten Aura eines Kindes auszugleichen.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Der Tontechniker gewährleistet alle diese Aufgaben. Seine Tätigkeit ist daher nicht mit dem Beginn der Aufführung beendet, da er gemäß den Handlungen auf der Bühne zuweilen spontan eingreifen muss. Je besser das gelingt, umso harmonischer präsentiert sich das Klangbett anschließend dem Betrachter.
Der Ton als Werkzeug der Inszenierung muss folglich wahrnehmbar sein, ohne die Konzentration auf die Handlung zu stören. Gerade darin liegt die Kunst des Tontechnikers.
Diese Berufsgruppe hat meist bereits eine Ausbildung sowie einschlägige Erfahrungen im Metier des Veranstaltungstechnikers gesammelt.
- Das Aufstellen von Lautsprechern
- das Verlegen der Kabel
- die Abstimmung zwischen allen Bestandteilen sowie
- die Optimierung für das Ohr des Zuhörers
gehören zu seinen Tätigkeiten. Somit kann aber jedes Theaterstück neue Herausforderungen mitbringen, denen sich der Tontechniker zu stellen hat. Auch der Wechsel an ein anderes Haus mit variierenden akustischen Voraussetzungen öffnet stets eine gänzlich neue Welt für diesen. Die Arbeit erfolgt daher individuell und kann nicht auf eine andere Bühne kopiert werden.
Gelingt das dem Tontechniker, so ist der Aufstieg zum Tonmeister möglich. In diesem Falle wäre er für die Koordination aller an der Technik beteiligten Mitarbeiter verantwortlich, würde also den übergeordneten Plan zur Positionierung der Lautsprecher oder Kabel erstellen.
Der Choreograf
Der Tanz stellt ein belebendes Element eines Theaterstücks dar. Nicht alleine in der Oper oder im Musical wird darauf zurückgegriffen.
Auch in vermeintlich herkömmlichen Inszenierungen sind schnelle Bewegungen je nach Situation nötig. Sie werden vorab geplant und einstudiert.
Die Arbeit hinter dieser Aufgabe verrichtet der Choreograf. Er muss anhand der literarischen Vorlage sowie der Wünsche des Regisseurs bestimmte Szenen vorbereiten und den Tanz in diese einbinden.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Insbesondere die Positionierung der Schauspieler auf der Bühne und die sehr genaue Abfolge der Schritte und Tempowechsel, die diese einzuhalten haben, müssen nicht selten bis auf die Sekunde genau organisiert werden. Dafür pflegt der Choreograf stets auch einen engen Kontakt zum Bühnenbildner, zur Maske und zum Kostümbildner, um alle Visionen und Bedürfnisse des Stücks zu vereinen.
Mittlerweile gehen viele Theater aber dazu über, den Choreografen nicht alleine für den Tanz einzusetzen. Die gesamte Gestaltung des Ensembles auf der Bühne folgt mehr und mehr dem Muster, das er ausarbeitet.
Die Anordnung zwischen
- den Darstellern
- den Statisten
- dem Bühnenbild und
- weiterer Bestandteile
obliegt zumeist dem Choreografen. Er muss daher nicht nur über eine tänzerische und schauspielerische Ausbildung verfügen, sondern sollte ebenso ein sehr kreatives Denkvermögen präsentieren. Das nämlich ist nötig, um sich vor dem geistigen Auge die oftmals opulent ausgeschmückten Szenen vorzustellen.
Aber auch die Arbeit mit den Darstellern ist entscheidend für den Erfolg der Inszenierung. Der Choreograf muss dabei häufig die einzelnen Schritte eines Tanzes oder einer Bewegung mit den Beteiligten erörtern und notfalls mehrfach korrigierend eingreifen. Etwas Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen Menschen kann daher nicht schaden.
Der Dirigent
Bereits im klassischen Theater übernahm die Musik eine wichtige Funktion. Sie untermalte die Emotionen der Protagonisten, überzeichnete Handlungen und Situationen oder ahmte künstliche Geräusche nach.
Derlei Aufgaben werden vom Orchester durchgeführt, das seinerseits aber erst nach den Vorgaben des Dirigenten handelt. Dieser muss anhand der Textvorlage also meist eine zweite Ebene des Theaterstücks erschaffen: Neben der schauspielerischen Inszenierung, die der Regisseur zu verantworten hat, arbeitet er das Werk musikalisch auf.
Im Idealfalle sollten sich beide Formen auf der Bühne ergänzen und für den Zuschauer ein großes Gesamtkunstwerk präsentieren. Die Musik darf sich demgegenüber nicht verselbstständigen - sie unterstützt die Darstellung, trägt sie zuweilen auf ihren Noten, stellt sich ihr aber nicht entgegen. Es muss eine Harmonie zwischen beiden Bestandteilen existieren.
Wichtige Voraussetzungen
Ehe der Dirigent einen Chor leiten darf, hat er meist eine umfassende Ausbildung durchschritten. Diese beginnt im Regelfall beim Erlernen mehrere Instrumente, führt über Seminare an der Kunsthochschule und sollte eine langjährige Praxis mit diversen gesammelten Erfahrungen beinhalten.
Zudem sind Führungsqualitäten und Kenntnisse im Umgang mit den Kollegen unabdingbar. Der Dirigent ist der Kopf eines Orchesters - nicht selten warten mehrere Dutzend Musiker auf seine Anweisungen.
Bereits im Entstehungsprozess der Werke muss er daher alle Mitarbeiter und Instrumente gemäß ihren Stärken einplanen. Im Gegensatz zum Regisseur, der bei der Vorstellung nicht mehr direkt eingreifen kann, muss der Dirigent an jedem Abend des Theaterstücks seinem Orchester vorstehen. Erst durch seinen Takt ist es dem Klang möglich, perfekt auf die jeweilige Handlung einzugehen und eine perfekte Abstimmung herzustellen.
Der Bühnenbildner
Eine Handlung lebt vorrangig durch das Umfeld, in dem sie stattfindet. Mag es für eine Filmproduktion noch möglich sein, für jede neue Szene einen passenden Drehort zu finden, so verfügt das Theater über derartige Privilegien nicht. Hier ist es der Bühnenbildner, der ein Konzept zum Aufbau der geringen Fläche entwirft und diese an die Werkstätten zur Umsetzung weiterreicht.
Einerseits können dabei die Ideen und Visionen des Regisseurs verfolgt werden, der oftmals sehr genau weiß, wie die Ausstattung erfolgen soll. Andererseits kann es aber auch vom Bühnenbildner gefordert sein, anhand des literarischen Grundstoffs eine geeignete Dekoration für jeden Akt zu entwerfen.
Er muss sich darüber hinaus eng mit dem Kostüm- und Maskenbilder verständigen, damit sich die Darsteller letztlich optimal in das Gesamtbild einfügen lassen.
Wichtige Voraussetzungen
Der Bühnenbildner kann den Beruf an sich nicht erlernen. Dennoch führen unterschiedliche Einflüsse zu den Fähigkeiten, eine Ausschmückung für eine bestimmte Szene zu entwickeln. Oftmals wurden Lehrjahre als Raumausstatter oder sogar als Innenarchitekt genutzt und die Talente sodann auf einer Kunstakademie verfeinert. Außerdem ist ein hohes Maß an Kreativität erforderlich, um anhand der Schilderungen des Regisseurs sowie der Textvorlage gewisse Bühnenbilder zu entwerfen.
Letztlich sollte aber auch die Eigenschaft bestehen, mit den anderen Beteiligten einer Inszenierung zu einem Kompromiss zu gelangen, da die Vorstellungen der Maske, des Lichts und Tons oder des Regisseurs von jenen des Bühnenbildners abweichen können. Dieser muss daher ein feines Gespür für die Möglichkeiten und Begrenzungen einer Aufgabe besitzen. Kann er seiner Fantasie aber freien Lauf lassen, entstehen nicht selten wunderbare Bilder, die dem Betrachter noch lange im Gedächtnis bleiben.
Der Lichtdesigner
Nicht alleine das Entwerfen eines Bühnenbildes gehört zur großen Kunst, eine Theaterinszenierung zu einem unvergleichlichen Ereignis zu erheben. Auch die Beleuchtung übernimmt die wichtige Funktion, die Darsteller oder eine Handlung in eine bestimmte Atmosphäre tauchen zu lassen.
Das gelingt über das helle oder verdunkelte Beleuchten sowie den Einsatz farbiger Spektren. Der Lichtdesigner muss dabei nicht nur im Entstehungsprozess der Produktion eng mit dem Bühnenbildner und dem Regisseur zusammenarbeiten, sondern auch während der Vorstellung auf die Umsetzung seiner Anweisungen achten.
So fungiert er zumeist zwar nicht als Beleuchter, der die Scheinwerfer bewegt und farbige Folien auflegt. Für das Gesamtkonzept, das nicht selten minutiös ausgearbeitet ist und hinsichtlich der Lichtarchitektur sämtliche Vorgaben bemisst, ist er aber verantwortlich.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Welche Aufgaben der Lichtdesigner tatsächlich übernimmt, hängt auch vom Theater ab, für das er arbeitet. So kann er gerade an kleineren Häusern diverse Tätigkeiten verfolgen, die sich auch auf das Verlegen von Leitungen oder das Instandhalten der Elektronik im Gesamten beziehen.
Dennoch sollte das Berufsfeld eher als künstlerische Arbeit verstanden werden. Die Beleuchtung muss sich am Ende in das Bühnenbild einfügen und dessen Stärken unterstreichen, handwerkliche Mängel der Ausstattung aber überdecken. Zudem ist der Lichtdesigner stets auch ein Dramaturg: Er kann mit seinem Lichtspiel kleine Szenen wirkungsvoll ausleuchten.
Wer in diesem Metier erfolgreich agieren möchte, sollte daher in der Theater- und Veranstaltungstechnik geschult sein, ebenso aber gewisse Eigenschaften der darstellenden Künste verstehen und umsetzen können. Je besser das gelingt, umso mehr ist der Beleuchter am Erfolg der Produktion beteiligt.
Der Kostümbildner
Kleider machen Leute! Auch für das Theater gilt, was der Volksmund schon seit Jahrhunderten weiß. Oftmals sorgt erst die richtige Ausstattung der Bühne sowie der Darsteller dafür, eine bestimmte Situation tatsächlich vor dem Auge des Zuschauers zum Leben zu erwecken.
Kostümbildner sind daher erforderlich, um alle möglichen Accessoires zu entwerfen, die die Schauspieler an ihrem Leib tragen. Vom kleinen Ring am Finger bis hin zur festlichen Abendrobe.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Dennoch ist diese Berufsgruppe an der physischen Herstellung der Garderobe an sich oftmals nicht beteiligt - diese Aufgabe obliegt nämlich dem Gewandmeister. Der Kostümbildner ist dagegen eher für den Entwicklungsprozess entscheidend, in dem er sich mit dem Regisseur, dem Choreografen und dem Bühnenbildner auf ein gemeinsames Konzept verständigt und auf dieser Basis die Kleider entwirft.
Der Kostümbildner sollte daher ein abstraktes Denkvermögen vorweisen können. Jede Szene muss in seinem Kopf ablaufen, um dort mit viel Fantasie das geeignete Kostüm zu finden.
Zudem sollte eine abgeschlossene Ausbildung zum Schneider oder sogar zum Kostümbildner vorliegen, da die Kenntnis des Stoffs unabdingbar ist, um bestimmte Eigenschaften desselben etwa in der Bewegung der Darsteller besser einschätzen zu können.
Verfügen viele Theater über einen eigenen Kostümbildner, so gehört es demgegenüber nicht eben zu den Seltenheiten der Branche, dass für manch große Inszenierung ein Fachmann nur kurzzeitig engagiert wird. Die Gewänder auf der Bühne sind im Auge der Betrachter nämlich oftmals eines der größten Kriterien, um eine Produktion erfolgreich werden oder scheitern zu lassen. Je besser der Kostümbildner im Entwicklungsprozess arbeitet und seine Entwürfe detailliert an den Gewandmeister weitergibt, desto eher lassen sich die Vorstellungen des Regisseurs umsetzen.
Der Maskenbildner
Das Kostüm stellt im Regelfall lediglich einen Aspekt des äußeren Erscheinungsbildes der Schauspieler dar. Für eine bestimmte Rolle kann es aber ebenso notwendig sein,
- das Gesicht zu schminken
- Wunden am Körper auf künstliche Weise entstehen zu lassen oder
- die Frisur in das Gesamtkonzept einzubeziehen.
Das ist vor allem bei solchen Produktionen unablässig, wo den Charakteren gewisse unveränderliche Eigenschaften mitgegeben werden. Das chinesische Theater der Antike sei hier beispielhaft genannt: Dem Zuschauer war bereits beim ersten Betrachten einer Figur offensichtlich, ob diese gute oder negative Fähigkeiten besitzt, ob sie also eher dem freundlich gesinnten oder dem feindlichen Lager zuzuordnen ist. Bis heute wird diese Basis für eine Inszenierung übernommen, mittlerweile aber natürlich stets abgeändert.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Die Kunst liegt gerade darin, die Masken je nach Situation variieren zu können. Damit ist die Arbeit des Maskenbildners nicht mit Beginn des ersten Aufzugs beendet. Oftmals reicht sie bis weit in die Aufführung hinein.
Darsteller, die mehrere Rollen übernehmen, müssen umgeschminkt werden. In anderen Fällen kann die Handlung eine Veränderung des Erscheinungsbildes einer Person erfordern. Der Maskenbilder sollte daher eine entsprechende Ausbildung besitzen.
Nicht selten verfügt er darüber hinaus über Kenntnisse des Friseur- und Kosmetikgewerbes. Ebenso agiert er mit dem Kostümbildner, dem Regisseur und dem Bühnenbildner in engem Kontakt, um eine einheitliche Linie bei der Ausstattung der Bühne und der Charaktere einzuhalten. Gerade bei größeren Produktionen sind natürlich mehrere Maskenbildner im Einsatz, da oftmals einige Dutzend Schauspieler binnen weniger Minuten geschminkt werden müssen.
Der Regisseur
Vor dem Auge des Zuschauers entfaltet sich auf der Bühne nicht selten ein opulentes Werk. Viele Schauspieler greifen wie kleine Rädchen ineinander und treiben damit die Handlung voran.
Die Kostüme sind ebenso wie die Musik passend abgestimmt. Ton und Licht werden je nach Situation neu gestaltet. Vielleicht untermalt ein Orchester mit seinem Spiel die gezeigten Darstellungen.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Alle genannten Einflüsse laufen letztlich in die Hände des Regisseurs zurück. Er muss
- ein hohes Maß an organisatorischem Verständnis besitzen
- mit Menschen hervorragend arbeiten können
- daneben aber ebenso ein künstlerisches Gespür für die Umsetzung eines literarischen Materials mitbringen.
Vielfach ist er in der Besetzung der Rollen sowie der Gestaltung einer Textvorlage aber weitgehend uneingeschränkt. Er kann daher seinem Konzept und nicht selten auch den eigenen Visionen folgen.
Bedeutsam ist es, sich bereits im Produktionsprozess mit allen Beteiligten auszutauschen und ihnen die Aufgaben und Anforderungen jeder Maßnahme zu erörtern. Hier ist das Fingerspitzengefühl gefragt, um in der Kommunikation keine Fehler zu begehen.
Viele Regisseure durchlaufen daher eine entsprechende Ausbildung. Ebenso können aber alle Darsteller und Musiker, die sich vor der Kinokamera oder auf der Theaterbühne hinreichende Erfahrungen erworben haben, in dieses Metier wechseln. Oft besitzen sie den Vorteil, die Inszenierung sowohl aus Sicht des künstlerischen Leiters als auch aus der Perspektive der Schauspieler einschätzen zu können.
Sinnbildlich gesprochen kann der Regisseur daher mit dem Trainer einer Sportmannschaft verglichen werden: Er gibt das Konzept vor, an das sich jeder Beteiligte zu halten hat. Weitere Aufgaben darf der Regisseur aber an Choreografen, Kostümbildner oder den Inspizienten abgeben.
Der Theaterfotograf
Auch das Theater macht keine Ausnahme von dem Erfordernis, bestmöglich für sich werben zu müssen. Das geschieht etwa
- auf Plakaten
- Broschüren oder
- in Berichten in der Zeitung.
Daneben müssen Programmhefte für die Zuschauer erstellt werden. Sie alle verwenden dafür eigene Fotos. Solche also, die während der Proben oder sogar der realen Aufführungen geschossen wurden.
Meist sind es besonders beeindruckende Bilder, die den Moment des Schauspiels einfangen. Eine Kunst, die nur geschulte Fotografen leisten können.
Wichtige Voraussetzungen
Ob sie eine fachbezogene Ausbildung vorweisen können oder das eigene Können durch jahrelange Anwendung verbessert haben, ist weitgehend unerheblich. Nicht selten besitzt das Theater auch keinen eigenen Fotografen, sondern engagiert einen solchen immer dann, wenn er benötigt wird. Nur wenige Bühnen verfügen daher über einen eigens für die Fotos eingestellten Mitarbeiter.
Ein solcher kann sich aber in der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des Theaters befinden und die Bilder nebenbei erstellen. Ebenso kann er zum Bestandteil der Angestellten gehören und hauptsächlich andere Funktionen im Haus übernehmen.
So ist der nebenberufliche Fotograf also ein hauptberuflicher Licht- oder Tontechniker, Regisseur, vielleicht sogar Schauspieler. Er sollte neben dem fachlichen Können gleichermaßen die Fähigkeit besitzen, weitgehend dezent zu arbeiten.
Er darf während der Aufnahmen weder die Darsteller in ihrem Werk stören, noch sollte er für die Zuschauer sichtbar sein, wenn er die Bilder der Aufführung produziert. Zudem ist ein feines Gespür erforderlich, um imponierende Motive zu erkennen, die zumeist nur wenige Momente vor dem Auge des Betrachters verweilen. Je besser der Fotograf seiner Tätigkeit nachkommt, desto mehr profitiert die Inszenierung also etwa durch die anschließende Werbung davon.
Der Schauspieler
Was wäre das Theaterstück ohne jene Personen, die ihm auf der Bühne zum Leben verhelfen? So ist es der Darsteller, der zumeist in ein Kostüm schlüpft und fortan eine gänzlich andere Gestalt annimmt. Mit dem Spiel seiner Gestik und Mimik, mit der Stimme sowie seinem gesamten Auftreten übernimmt er jede von ihm geforderte Rolle.
Im Gegensatz zum Komparsen und Statisten aber solche, die für die Geschichte an sich unverzichtbar sind. Für den Schauspieler ist es daher wichtig, sich so gut wie möglich in einen bestimmten Charakter hineinversetzen zu können oder diesem sogar zu ähneln. Ob letztlich aber die Besetzung in den Haupt- oder einer der Nebenrollen erfolgt, ist oft von Detailfragen abhängig - an ihnen zerbrechen nicht selten lange gehegte Kindheitsträume.
Wichtige Voraussetzungen
Viele Schauspieler durchlaufen eine mehrjährige Ausbildung. Zudem können sie sowohl am Theater als auch vor der Kamera in diversen Funktionen ihr Können verbessern. Der klassische Werdegang, sich zunächst vom Statisten zur Nebenrolle und sodann zum Protagonisten hochzuarbeiten, wird dabei nicht immer eingehalten.
Je nach Anforderungen an die Figur übernehmen zuweilen auch gänzlich unerfahrene Darsteller eine Hauptrolle. Das jedoch sind Ausnahmen.
Gerade die bedeutenden Charaktere einer Theaterproduktion werden im Regelfall an erfahrene Künstler vergeben. Das liegt vor allem auch daran, dass der Spielplan über mehrere Abende oder sogar Wochen hinweg terminiert sein kann und man es einem unerfahrenen Darsteller hierbei schlichtweg nicht zutraut, konstant eine hohe Leistung zu erbringen. Für das Publikum hängt der Erfolg einer Inszenierung übrigens hauptsächlich von den Schauspielern ab, die sie im Idealfalle mit Applaus überhäufen.
Der Sänger
Das Theater besteht nicht aus dem Schauspiel alleine. Als eine zweite Form der darstellenden Kunst haben sich musikalische Inszenierungen etabliert. Hierbei wäre etwa an das Musical, die Oper oder weitere Mischformen aus Darstellung und Gesang zu denken.
In welches Rollenfach ein Sänger schlüpft, hängt u.a. von den stimmlichen Voraussetzungen ab. Hierzu zählen Volumen und Umfang der Stimme sowie die Stimmgattung - also
- Spran
- Mezzosopran
- Alt
- Tenor
- Bariton oder
- Bass
eine Rolle. Dementsprechend lässt sich zumindest eine grobe Einsatzrichtung festlegen; hierzu zählen das dramatische Fach (erforderlich sind große Tragfähigkeit und weiter Umfang), das lyrische Fache (erforderlich sind Höhensicherheit und angenehmes Timbre) sowie das Spiel-Fach (erforderlich sind Beweglichkeit im Bereich das Schauspiels und des Gesangs). Neben dem Einsatz als Solist kann ein Sänger im Theater auch in einem Chor singen.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Zu den Aufgaben eines Sängers zählen
- Probearbeiten
- die Aufführungen ansich sowie
- die Pflege der eigenen Stimme.
Oftmals ist bereits die musikalische Ausbildung des Sängers entscheidend für die Frage, welche Rollen er später übernehmen und in welches Genre er eintreten kann. Gefragt sind somit nicht nur die Fähigkeiten, die Stimme der jeweiligen Situation anzupassen, eine breite Vielfalt an Tönen zu treffen und möglichst klar singen zu können.
Ebenso kann das Schauspiel von dem Sänger gefordert werden, da auch er eine fremde Rolle annimmt und der Gesang nicht selten lediglich eine Unterstützung der darstellenden Ausdrucksweise einnehmen soll. Gerade das dürfte natürlich besondere Anforderungen beinhalten.
Der Sänger muss daher je nach Fach unterschiedliche Talente mitbringen. Insbesondere die Koordination zwischen Schauspiel und Gesang ist gefragt. Kann das Erstere noch über lange Jahre ausgebildet werden, so verfügt der Mensch nur über relativ geringe Möglichkeiten, die Stimme zu formen.
Auch hier wird sicherlich der Unterricht dafür sorgen, einen möglichst klaren Klang zu erzeugen. Das Lungenvolumen oder die Gestalt des Körpers eines Sängers ist aber ebenso an der Entscheidung beteiligt, für welche Charaktere er später einmal besetzt werden kann.
Viele Protagonisten entscheiden sich daher bereits in jungen Jahren für eine Richtung und arbeiten intensiv daran, diese einmal einschlagen zu können. Wem dieses Glück nicht beschieden ist, dem stehen sowohl in der Musik als auch im Schauspiel aber diverse andere Wege offen, um das eigene Talent einzusetzen.
Der Tänzer
Bereits in der Antike bestanden Theaterstücke nicht alleine aus den Schauspielern. Eine lange Tradition kommt daneben den Tänzern zu, die
- eine Inszenierung unterstützen
- zuweilen als Statisten im Hintergrund agieren oder
- im Musiktheater sogar die Hauptrollen übernehmen.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Sie können eine Ausbildung zum Tänzer vorweisen, verfügen darüber hinaus aber meist gleichermaßen über Grundkenntnisse weiterer darstellender Künste. Das liegt vor allem an den Anforderungen, die das Berufsfeld heutzutage erfüllen muss:
- Tanz
- Gesang und
- Sprechrollen
sind ebenso ausschlaggebend wie Sinn und Taktgefühl für die Choreografie.
Der Tänzer kann daher zuweilen auch als Allrounder auf der Bühne angesehen werden, da er vielschichtige Tätigkeiten übernimmt und eigentlich in keiner Produktion fehlen darf. Neben dem Schauspielensemble besitzen viele Theater daher über eine feste Gruppe an Tänzern, die sie langfristig engagieren.
Inwiefern ein Tänzer an einer Inszenierung beteiligt ist, richtet sich nach seiner Ausbildung. So wird gerade Neueinsteigern oftmals nur eine Rolle als Statist zugetraut, während herausragende Künstler auch tragende Rollen im Ballett übernehmen dürfen.
Die Bandbreite der Arbeit verläuft somit sehr weit und entspricht unterschiedlichen Niveaustufen. Insbesondere die qualifizierten Aufgaben kommen dabei nur jenen Personen zu, die auf eine viele Jahre oder sogar Jahrzehnte andauernde Erfahrung zurückblicken können.
So ist neben dem Tanz auch die Mimik Gestik, und das Sprachgefühl oder der Gesang für einen Tänzer oftmals entscheidende Kriterien, um sich für weitere Engagements zu empfehlen. Nach der aktiven Laufbahn, die aufgrund der körperlichen Anforderungen häufig schon in relativ jungen Lebensjahren beendet ist, wechseln viele Tänzer in das Fach der Choreografen, Schauspieler oder Regisseure.
Das Orchester
Eine Theaterproduktion besteht nicht alleine aus den Darstellern. Im Hintergrund wird die Stimmung eines Stücks oft musikalisch unterlegt, um damit Höhepunkte zu setzen und sogar die Emotionen der Zuschauer zu lenken.
Mag ein Orchester heute nur noch bei größeren Werken eingesetzt werden, so war es über viele Jahrzehnte hinweg ein fester Bestandteil der darstellenden Kunst. Gerade in jenen Zeiten, da das Wort der Schauspieler nicht jeden Gast im Hause erreichte, konnten die Musiker bis in den letzten Winkel des Bauwerks wahrgenommen und auch inhaltlich verstanden werden.
Ebenso setzen viele Produktionen das Orchester für alle Vertonungen rund um die Inszenierung ein. Selbst weitgehend alltägliche Geräusche wie der imitierte Straßenlärm oder die Klänge der Natur werden dabei von den Musikern auf ihren Instrumenten vollzogen.
Wichtige Voraussetzungen
Oberflächlich betrachtet agiert dabei ein großes Ensemble. Dessen Erfolg ist stets aber von dem einzelnen Mitglied abhängig. Dieses muss gemeinsam mit den Kollegen ein Stück spielen und mit der Umgebung interagieren können.
Erst die Harmonie zwischen allen Instrumenten erzeugt das gewünschte Klangbett, das wiederum die Schauspieler zu Höchstleistungen treiben kann. Die Musiker müssen daher über eine entsprechende Ausbildung verfügen und sollten gerade für niveauvolle Inszenierungen bereits für andere Theaterstücke gearbeitet haben.
Opernhäuser und Bühnen verfügen daher im Regelfall über ein eigenes Orchester, das sie über viele Jahre hinweg für sämtliche Produktionen nutzen und in der spielfreien Zeit auch gerne einmal auf eine musikalische Tournee durch das Land oder rund um den Erdball senden. Viele dieser Kapellen haben sich daher selbst bereits einen wohlklingenden Namen und ein großes Renommee erworben.
Der Korrepetitor
Ehe ein Theaterstück auf der Bühne vorgeführt werden kann, vergehen nicht selten Wochen oder Monate. Eine lange Zeit also, in der allen Beteiligten ein hohes Maß an Einsatz und Lerneifer abverlangt wird.
Texte müssen geprobt, Szenen einstudiert und einzelne Schritte perfektioniert werden. Hierbei hilft zumeist nicht der Regisseur, der sich nicht um jede Rolle einzeln bemüht, sondern im Regelfall nur übergeordnete Anweisungen gibt.
Demgegenüber kommt dem Korrepetitor die Aufgabe zu, mit den Darstellern das Schauspiel zu üben und sie dabei etwa am Klavier zu begleiten. Das ist wichtig, um vor allem ein zeitliches Gespür für die Abfolge der Handlungen zu bekommen.
Alle Bestandteile aus Musik oder Text werden daher dem Korrepetitor überlassen. Für ihn ist es häufig die erste Gelegenheit, sich bei einer umfangreichen Inszenierung zu beweisen.
Wichtige Voraussetzungen
Die dafür engagierten Personen absolvieren oft ein Musik- oder Schauspielstudium, sind im Dirigieren eines Orchesters erprobt und haben vielleicht auch selbst schon kleinere Vertonungen für ein Theaterstück vorgenommen. Im weiteren Verlauf kann es aber zu Spezialisierungen kommen, wobei ein Korrepetitor anschließend für die Beleuchtung oder für die Choreografie eines Balletts zuständig ist.
Neben dem fachbezogenen Talent müssen derartige Personen folglich auch pädagogisch sehr feinfühlig agieren und auf einzelne Darsteller sowie größere Gruppen - etwa im Chor - lehrreich einwirken können. Wem das gelingt, dem steht aus der Position des Korrepetitors nicht selten der Aufstieg zum Regisseur weiterer Theaterstücke offen.
Viele Intendanten solcher Bühnenwerke haben selbst in diesem Beruf ihre ersten Schritte unternommen. Insofern ist der Korrepetitor aus dem Alltag der darstellenden Künste nicht wegzudenken.
Der Inspizient
Ein Theaterstück ist ein organisatorisches Meisterwerk. So sind es nicht alleine die Darsteller, die die Inszenierung des Regisseurs in Wort und Tat umsetzen.
Vielmehr bedarf es eines großen logistischen Aufwands, um
- Licht und Ton zur passenden Zeit zu bedienen
- den Umbau der Bühne in Auftrag zu geben
- die Schauspieler sekundengenau auf ihren Auftritt vorzubereiten und
- letztlich auch den Zuschauern das Signal zu übermitteln, sich auf ihre Plätze zu begeben.
Diese Tätigkeit übernimmt der Inspizient, der mit einem eigenen Pult meist seitlich der Bühne stationiert ist und von hier aus alle Anweisungen an Techniker und Gehilfen vergibt. Das Tätigkeitsfeld ist somit sehr weit abgesteckt und wird als zweite Säule neben den Regieschritten gesehen, um eine Theaterproduktion durchführen zu können.
Wichtige Voraussetzungen
Dem Metier wohnen diverse Talente inne. Einerseits sind
- Disziplin
- Gelassenheit und
- Taktgefühl
gefragt, um alle Vorgänge auf und neben der Bühne koordinieren zu können. Die Arbeit mit der Technik ist ebenso wie mit dem Menschen von höchster Wichtigkeit geprägt. Aber selbst die Fähigkeiten eines Musikers oder Schauspielers muss ein Inspizient oft mitbringen, da er auch diese Beteiligten in seine Anweisungen einbezieht. Am Ende hängt das Gelingen einer Vorstellung vom Einlass der Zuschauer bis zur Verabschiedung der Darsteller auf der Bühne nicht selten vom Inspizienten ab, dem alle Punkte der Organisation unterliegen.
Daher ist im Notfall zumeist auch er es, der das Öffnen der Türen veranlasst, Gäste hinausbegleitet oder weitere Funktionen bei spontanen Zwischenfällen übernimmt. Auch, wenn dieses Berufsfeld von vielen Freunden des Theaters gerne einmal übersehen wird.
Der Souffleur
Dem Darsteller wird auf der Bühne ein hohes Maß an Leistung abverlangt: Er muss die Rolle perfekt verkörpern und die Regieanweisungen bis auf die Sekunde kennen.
Auch den Text muss er auswendig lernen - mitunter nicht nur den eigenen, sondern in Teilen auch jenen seiner Kollegen. Daraus leitet er seine Einsätze und Handlungen ab. Was aber, wenn es in diesem ganzen Durcheinander zum Malheur kommt?
Es gehört nicht eben zu den Seltenheiten des Berufs, dass ein Schauspieler die zu sprechenden Worte vergisst oder die nächste Szene nicht aus dem Gedächtnis abrufen kann. In diesem Falle hilft ihm der Souffleur, der zumeist in einer kleinen Box vor der Bühne positioniert ist. Seltener befindet er sich dagegen unter den Requisiten, zwischen den Komparsen oder sogar im Publikum.
Wichtige Voraussetzungen
Die Kunst dieser Tätigkeit liegt zunächst im Erahnen des so genannten Hängers. Der Souffleur muss den Text mitlesen und ein feines Gespür dafür besitzen, wann der Darsteller eine bewusste Pause einlegt und wann er auf Hilfe angewiesen ist.
In diesem Falle kommt die zweite Komponente seiner Leistung zum Einsatz: Er liest die Satzanfänge derart leise vor, dass das Publikum davon nichts erahnt - und doch so laut, dass der Schauspieler die Worte sehr wohl wahrnimmt und mit ihnen arbeiten kann.
Souffleure sind daher in den gesamten Produktionsprozess eines Theaterstücks involviert und im Regelfall selbst Darsteller, die als Reserve für eine der tragenden Rollen vorgesehen werden. Darüber hinaus kann es nötig sein, dass der Souffleur auch musikalisch begabt ist und Sängern oder Musikern über kleine Unsicherheiten hinweghilft.
Der Komparse
In jedem Theaterstück übernehmen die Darsteller mehr oder weniger gewichtige Rollen. Sie tragen die Geschichte somit auf ihren Schultern, verleihen ihr bestimmte Eigenarten und formen sie auf diese Weise aus.
Demgegenüber lassen sich aber auch Personen auf der Bühne finden, die an den Handlungssträngen nur geringfügig beteiligt sind. Hierbei handelt es sich um die Statisten und die Komparsen. Beide spielen im Regelfall nicht eigenmächtig.
Ihre Rolle mag für die Produktion oberflächlich betrachtet nicht relevant sein - und doch könnte das Fehlen dieser Nebenfiguren erhebliche Beeinträchtigungen für das gesamte Ensemble mit sich bringen. Insofern wird oft auf Laiendarsteller oder Neueinsteiger der Schauspielerei zurückgegriffen.
Die Aufgaben im Überblick und wichtige Voraussetzungen
Diese müssen zumeist keinen Text erlernen oder eine Choreografie einstudieren. Trotzdem kann ein Fehler auf der Bühne gravierende Folgen haben.
Der Komparse und der Statist unterscheiden sich dadurch, dass der Letztgenannte meist als lebendes Requisit des Stücks angesehen wird. Er agiert nicht selbst, spricht nicht, wirkt auf die Handlung nicht ein.
Demgegenüber kann der Komparse sehr wohl eine geringfügige Rolle einnehmen oder vielleicht wenige Sätze sagen. Beide Berufsgruppen handeln auf die Weisung des Regisseurs, der sehr genau weiß, an welche Position der Bühne er die Darsteller aufbieten muss, um das gesamte Gefüge des Stücks nach eigenem Wunsch herzuleiten.
Da es hier aber keine festen Rollenbelegungen gibt, kann nahezu an jedem Tag der Theaterproduktion eine Neuvergabe der Charaktere vorgenommen werden. Ebenso ist es im Krankheitsfalle oder während eines anderweitigen Ausfalls einer dieser Personen relativ einfach, sie zu ersetzen, ohne die Handlung zu beeinträchtigen oder den Erfolg des Stücks zu gefährden.