Die Geschichte des Töpferns
Die Geschichte des Töpferns reicht in sehr frühe Zeiten zurück; das Töpfern zählt zu den ältesten Handwerkstechniken. Schon in der Jungsteinzeit kannte man Vorratsgefäße aus Ton. Sie tauchten hauptsächlich durch die Entwicklung des Ackerbaus auf. Im jetzigen Deutschland entstanden die ersten Töpferzentren im frühen Mittelalter. Tauchen Sie ein in die Geschichte des Töpferns.
Dabei erfüllten sie nicht nur einen praktischen Nutzen; durch reiche Verzierungen hatten sie auch einen dekorativen Zweck zu erfüllen. Bei archäologischen Funden gaben die Tonobjekte schon seit jeher Aufschluss über die Gewohnheiten der Menschen.
Herkunft und Entstehung des Tons
Der Ton zählt zu den ältesten von der Menschheit verwendeten Rohstoffen. Verwittertes Urgestein gilt dabei als dessen Ausgangsmaterial.
So genannte Tonlager entstehen durch
- die Verwitterung von Gesteinsschichten
- Sand
- Wasser
- organischen Resten sowie
- anderen Ablagerungen.
In früheren Zeiten kam es zur Einrichtung vieler Werkstätten nahe dieser Tonlager, um dort Brocken auszugraben. Mitunter wurde der Ton aber auch in Gebirgshöhen abgebaut und mithilfe eines Esels ins Dorf transportiert.
Dort angekommen, legt man die Tonbrocken in ein gemauertes Becken und füllte dieses mit Wasser auf. Anschließend rührte man alles um, bis eine schlammige Masse entstanden war - übernahmen zunächst Esel diese Aufgabe, kam es später zum Einsatz von Benzinmotoren.
Der entstandene Brei wurde gesiebt; dann füllte man ihn in eine Trockenwanne. War das Wasser abgelaufen, schlug man den Ton zur Entfernung von Luftbläschen. Anschließend konnte man ihn verarbeiten.
Ägypten, Griechenland und China
Die Töpferscheibe zählt zu den ältesten Erfindungen der Menschheit. Sie tauchte 3000 v. Chr. in Mesopotamien auf.
Es wird aber auch vermutet, dass man sie schon wesentlich früher im indischen Kulturraum kannte. Aus Ägypten kennt man Darstellungen, die Töpfer bei der Arbeit an einer Drehscheibe zeigen.
Zur Zeit der Dynastien war Ägypten dann für seine glasierten Keramiken bekannt. Wenn der Ton glasiert und gebrannt wird, wird er zur Keramik. Im antiken Griechenland entwickelte sich die Keramikherstellung zu einer wahren Kunstform.
Die griechische Vasenmalerei war berühmt. Auch in China war die Keramikherstellung angesehen. Durch immer neuere und bessere Techniken wurde das Kunsthandwerk in Griechenland und China immer weiter verfeinert.
In Kleinasien, im Iran, in Syrien, selbst in Nordamerika, man kann also sagen fast weltweit, gab es Funde von frühen Töpferobjekten. Auch in Europa kannte man im Mittelalter irdene Gefäße. Die Töpferei gliederte sich immer in Kunst und in Handwerk, manchmal waren die Übergänge fließend.
Töpferei in Deutschland
Im frühen Mittelalter entstanden die ersten Töpferzentren im jetzigen Deutschland. Vor allen Dingen in der Rheinischen Gegend hat sich in den vergangenen Jahrhunderten eine beachtliche Töpfertradition entwickelt.
Die ersten Töpferwaren waren aber noch porös und nur niedrig gebrannt. Erst im 14. Jh. verbesserten sich die Brenntechniken und hier kam dann der Übergang zum echten Steinzeug.
Siegburg tritt als Töpferhochburg hervor und die Waren werden europaweit gehandelt. Im 16. Jh. steht die Töpfertradition in voller Blüte. Aber bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg, verlassen die Töpfer im 17. Jh. die Stadt und siedeln in den Westerwald über.
Die Bedeutung des Töpferns in der heutigen Zeit
Auch in der Gegenwart spielt das Töpferhandwerk eine Rolle; die meiste Keramik wird allerdings industriell gefertigt. Die Töpferei erhält ihren Stellenwert eher als Kunsthandwerk und die Waren werden auf speziellen Töpfereimärkten oder auch auf Mittelaltermärkten vertrieben.
In der Kunst hat die moderne Töpferei mit vortrefflichen Keramikarbeiten ihren Platz gefunden. Neben der Gebrauchskeramik entstehen
- Skulpturen
- Reliefs und auch
- Keramikschmuck.