Unterwasserfotografie - Möglichkeiten, Ausrüstung und Tipps für schöne Unterwasserfotos
Eine ganz besondere Art der Fotografie besteht darin, Aufnahmen unter Wasser festzuhalten. Für die Unterwasserfotografie ist eine besondere Ausrüstung notwendig, dazu gehören eine wasserdichte Kamera sowie die richtige Taucherausrüstung. Unterwasserfotografen haben sodann die Chance, besonder Pflanzen und Tiere, aber auch Menschen sowie Objekte abzulichten. Lesen Sie über die vielfältigen Möglichkeiten der Unterwasserfotografie und informieren Sie sich, worauf es in Sachen Ausrüstung und Technik ankommt.
Möglichkeiten der Unterwasserfotografie
Unterwasserfotografie ist jedoch nicht nur als Fotografie für Naturaufnahmen zu verstehen. So können beispielsweise schwimmende Wassernixen oder badende Kinder, Menschen beim Schnorcheln oder Taucher mit ihrer Ausrüstung Unterwasser festgehalten werden.
Ebenso können diese Aufnahmen Überwasser vom Land oder vom Boot aus stattfinden, wobei es sich immer noch um Unterwasserfotografie handelt. Durch aufsteigende Luftblasen und Schwimmbewegungen entsteht eine besondere Dynamik der Aufnahmen.
Sehr reizvoll kann ebenso das Fotografieren eines Goldfisches im Teich sein. Hierbei spielt die Perspektive eine wichtige Rolle, um das Foto interessant erscheinen zu lassen. Einen Fisch im Aquarium frontal von vorne abzulichten, kann dem Bild eine komische Note verleihen.
Ebenso fantastisch stellt sich die Unterwasserwelt in großen Aquarien dar, wenn diese in Meerwasseranlagen der Öffentlichkeit gezeigt werden. Diese können trockenen Fußes und ohne jegliche Gefahr gegen ein Eintrittsgeld besucht werden, wobei fantastische Unterwasseraufnahmen entstehen können. Hierbei ist lediglich zu beachten, dass das wahrscheinlich notwendige Blitzlicht nicht direkt die spiegelnden Scheiben trifft.
Pflanzen und Tiere fotografieren
Wer nicht über eine spezielle Unterwasserkamera verfügt, kann zunächst mit dem Unterwassergehäuse arbeiten, dass über die normale Kamera gesetzt wird. Hierbei muss wohl kaum erwähnt werden, dass die Tiefe des Wassers über die Lichtverhältnisse bestimmen und eventuell zusätzliche Beleuchtung erforderlich wird.
Es sind schon hervorragende Unterwasseraufnahmen kurz unter der Wasseroberfläche möglich. Während eines Schnorchelganges sind in manchen Meeren, Seen oder Flüssen wunderschöne Formen und Farben von Wasserpflanzen und seltene Exemplare an Meeresbewohnern zu finden.
Wer sich im Tauchen versteht und seine Aufnahmen lieber tief unten im Meer holen möchte, wird sicherlich auf sehr abenteuerliche Weise in eine unwirkliche Märchenwelt abtauchen und mit unvergesslichen Eindrücken wieder zurück kehren.
Menschen und Objekte fotografieren
Die Unterwasserfotografie befasst sich nicht nur mit dem Leben der Unterwasserwelt. Ebenso ist unter diesem Begriff zu verstehen, dass Menschen und Objekte unter Wasser fotografiert werden. Hierdurch erhalten sie eine ganz eigene Dynamik.
- Schwimmende Babys
- mystisch umschleierte Mädchen
- auf Wasserschildkröten reitende Taucher und auch
- Schiffswracks oder Amphoren
sind beispielsweise beliebte Objekte für die Unterwasserfotografie. Der Fotograf bringt den Betrachter dazu, die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen. Auch wer nicht soviel damit zu tun haben möchte, selbst in das Wasser zu tauchen, um gelungene Unterwasseraufnahmen herzustellen, hat einige alternative Möglichkeiten.
Ein Aquarium bietet zunächst einmal sehr schöne Perspektiven für besondere Fotos. Ebenso könnten interessante Unterwasseraufnahmen in einer der Unterwasserwelten gemacht werden, die mit großen Aquarien ausgestattet sind und eine Vielzahl an fremden Wassertieren beherbergen.
Die Ausrüstung von Unterwasserfotografen
Ein neuer Trend, der immer beliebter wird, ist Unterwasserfotografie. Vor allem beim Schnorcheln und Sporttauchen genießt sie einen hohen Stellenwert.
Viele Taucher sind von den Schönheiten der Unterwasserwelt fasziniert und wollen diese bildlich festhalten, um ein bleibendes Andenken an das Unterwassererlebnis zu haben. Eine wichtige Rolle spielt dabei die passende Unterwasserfotografie-Ausrüstung.
Nur mit dem richtigen Equipment lassen sich anspruchsvolle Bilder der Unterwasserwelt gewährleisten. Eine gewöhnliche Fotoausrüstung reicht dafür jedoch nicht aus, da das Fotografieren unter Wasser zahlreiche Besonderheiten aufweist.
Beleuchtung und Weitwinkel-Objektiv
Überaus wichtig ist dabei die externe Beleuchtung, damit die Objekte, die bildlich festgehalten werden sollen, entsprechend ausgeleuchtet werden können. Ebenfalls dabei sein sollte ein Weitwinkel-Objektiv. Dieses gibt die gemachte Fotografie so scharf wie möglich wieder.
Schutzhülle und Speicherkarte
Natürlich darf auch eine Schutzhülle für die Fotokamera nicht fehlen, damit diese vor einem Wassereinbruch geschützt wird. Unverzichtbar, speziell für Digitalkameras, ist eine Speicherkarte, die ausreichend groß ist, damit sich möglichst viele Fotos von der Unterwasserwelt schießen lassen.
Die richtige Kamera
Für Anfänger der Unterwasserfotografie werden so genannte Wegwerfkameras empfohlen, die der Handel seit einiger Zeit anbietet. Diese eignen sich gut zum Experimentieren. Will man das Fotografieren unter Wasser jedoch professionell betreiben, benötigt man eine entsprechende Kamera, die allerdings deutlich teurer ist.
Während Wegwerfkameras nur bis zu 15 Meter Tiefe verwendbar sind, lassen sich kostspieligere Kameras bis zu einer Unterwassertiefe von 80 Metern einsetzen. Für Einsteiger zu empfehlen ist zunächst einmal eine Unterwasserkamera, die bis zu 18 Meter Tiefe benutzt werden kann und über ein einfaches Unterwassergehäuse verfügt.
Preisgünstige Modelle
Ein so genanntes Unterwassergehäuse dient zum Schutz der Unterwasserkamera. Erhältlich sind Gehäuse bei Zubehöranbietern. Preisgünstige und einfache Modelle bekommt man bereits ab 150 Euro. Sie eignen sich für Tauchtiefen von ca. zehn Metern.
Sporttaucher, die in Tiefen bis zu 20 Metern tauchen können, müssen daher bedenken, dass einfache Unterwassergehäuse sich dann nur noch eingeschränkt verwenden lassen. Darüber hinaus muss in diesen Tiefen mit Blitzlicht gearbeitet werden.
Zusammengesetzt werden einfache Unterwassergehäuse aus flexibler und hochfester Folie. Diese wird durch einen simplen Klemmverschluss abgedichtet.
Im Grunde genommen handelt es sich also um eine Art robuste Plastiktüte. Solange der Wasserdruck das Gehäuse nicht zu stark komprimiert, funktioniert diese Vorrichtung jedoch sehr zuverlässig.
Speziellere und kostspieligere Modelle
Auch für Digitalkameras werden Unterwassergehäuse angeboten, die sich für die jeweiligen speziellen Modelle eignen. Ebenso gibt es Unterwassergehäuse für hochwertige Fotoausrüstungen, wie zum Beispiel eine Spiegelreflexkamera.
Diese sind jedoch deutlich kostspieliger. So liegt der Preis je nach Modell zwischen 400 und 2.000 Euro.
In der Theorie lassen sich mit diesen Ausrüstungen Tauchtiefen zwischen 50-80 Meter erreichen. Im normalen Fotoeinzelhandel findet man diese speziellen Produkte allerdings nicht mehr, sodass man sie bei Spezialversendern bestellen muss.
Mit einem hochwertigen Unterwassergehäuse lassen sich also in sämtlichen erreichbaren Unterwasserregionen bis zu einer Tauchtiefe von 40 Metern problemlos Fotos machen. Selbst wenn die maximalen Tauchtiefen überschritten werden, müssen die Unterwassergehäuse nicht unbedingt undicht werden.
Allerdings kommt es häufig zu Beeinträchtigungen bei der Bedienung, wenn der Wasserdruck zunimmt. Das liegt daran, dass die spezielle Folie dicht an die Kamera gepresst wird. Aus diesem Grund ist es ratsam, für Tiefen über fünfzehn Meter auf starre und druckdichte Unterwassergehäuse zurückzugreifen.
Die Praxis: Tipps für gelungene Fotos
Damit die Unterwasserfotos noch schöner werden, wird empfohlen, die Blitzfunktion an der Kamera ab einer Tiefe von drei Metern zu benutzen. Außerdem ist es ratsam, einen speziellen Unterwasserfotografiekurs zu belegen, damit man sich auf die Bedingungen, die unter Wasser herrschen, gut vorbereiten kann. Um zu verhindern, dass es auf den Fotos später zu roten Farbanteilen kommt, sollte stets eine künstliche Lichtquelle verwendet werden.
Auf die Vorbereitung und Ausstattung kommt es an
Wer an die Unterwasserfotografie denkt, dem schweben sicherlich zunächst fantastische bunte Fische und seltene mystische Pflanzen im Meer vor. Hier ist es besonders schwierig, perfekte Aufnahmen zu erhalten, weil zunächst ein professioneller Tauchgang erforderlich ist, eine wasserdichte Kamera bzw. ein wasserdichtes Kameragehäuse benötigt wird und zudem für eine optimale Ausleuchtung gesorgt werden muss.
Durch die perfekte Beleuchtung kommen die faszinierenden Farben erst richtig zur Geltung.
Wird direkt unter der Wasseroberfläche fotografiert, ist die beste Zeit zwischen ca. 11.00 und 14.00 Uhr, weil dann das Sonnenlicht senkrecht ins Wasser fällt. Hierbei ist es nicht erforderlich, eine zusätzliche künstliche Lichtquelle zu benutzen.
Wichtige Regeln der Unterwasserfotografie
Bevor man loszieht und mit seiner Kamera drauf losknipst, sollte man sich mit den Grundlagen der Unterwasserfotografie beschäftigen. Es gilt, ein paar Regeln zu beachten.
- Die Kamera kennen: ob Anfänger oder Fortgeschrittener - wer aus seiner Kamera das Bestmögliche herausholen möchte, muss all die relevanten Funktionen kennen, damit er weiß, wie er das Gerät bedienen muss
- Trockenübungen: Nachdem man die Gebrauchsanleitung studiert hat, sollte man möglichst viel üben, und zwar an Land, bis man die Funktionen "im Schlaf" beherrscht
- Ab in's Schwimmbad: Der nächste Schritt - beherrscht man die Bedienung, kommt die nächste Schwierigkeitsstufe: das Handling mit nassen Fingern, was man im Schwimmbad oder Pool gut üben kann
- Die richtige Pflege: Regelmäßig sollte man seine Unterwasserkamera auf spröde Dichtungsringe überprüfen; nach der Nutzung im Salzwasser spült man sie mit Süßwasser ab, um eine Kristallbildung zu verhindern
- Nur im trockenen Zustand öffnen: Das Kameragehäuse darf nur im absolut trockenen Zustand geöffnet werden, um einen Wassereintritt ins Innere zu vermeiden - auch am Strand sollte man die Kamera nie öffnen
- Möglichst kleiner Abstand: Die Entfernung zum Motiv sollte man möglichst klein halten; handelt es sich um ein Tier, muss man sich diesem so ruhig wie möglich nähern
- Die richtige Position: am besten ist, wenn die Position in etwa der des Motivs entspricht
- Unterwasser-Programm: hat die Kamera ein spezielles Unterwasserprogramm, sollte dies vor allem von Anfängern genutzt werden
- Luft anhalten und auslösen: Der Moment, in dem man den Auslöseknopf betätigt, ist entscheidend für ein scharfes Bild - am besten hält man die Luft an, hält die Kamera still und bewegt lediglich den Zeigefinger
- Kurze Verschlusszeit: für scharfe Fotos sollte die Verschlusszeit möglichst kurz sein - 1/125 oder 1/250 sind gute Werte
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