Erstellen eines Gesichtsportraits - Tipps zum Skizzieren und Malen eines Gesichts
Ein Gesicht zu zeichnen, gehört wohl zu den schwierigsten Bereichen der Malerei. Die richtigen Proportionen und individuelle Merkmale sind besonders wichtig. Mit ein paar Tricks kann man das Zeichnen von Gesichtern oder Portraits nach und nach erlernen und es schließlich auch einmal mit Farbe versuchen. Lesen Sie, worauf es bei der Erstellung eines Gesichtportraits ankommt, und welche markanten Merkmale dabei eine besondere Rolle spielen.
Bei der Portraitmalerei kommt es darauf an, einen Gesichtsausdruck abzubilden. Besonders im Bereich der Augen und des Mundes muss man mit besonderer Vorsicht vorgehen: kleine Andeutungen sind in dieser Hinsicht effektiver als aufwändige Schattenverläufe.
Markante Merkmale eines Gesichts
Jedes Gesicht ist einmalig. Das zeigt sich aber nicht nur an der Mimik, an der Augenfarbe oder an der Form des Mundes, sondern zuerst an den Proportionen des Gesichts.
Auch wenn wir also in der Lage dazu sind, die Augen, die Nase und den Mund einer Person exakt zu zeichnen, so erkennt unser Auge dennoch Unstimmigkeiten, wenn die Proportionen nicht stimmen. Je besser man also die Proportionen eines Gesichts skizziert, desto ähnlicher sieht das Bild dann dem Original.
Da, wie schon erwähnt, jedes Gesicht einmalig ist, gibt es natürlich keine "Schablone", nach der man die Form des Gesichts und die Anordnung der neuralgischen Punkte (Augen, Nase, Mund) ausrichten kann, aber es gibt Anhaltspunkte, die es einfacher machen, die Proportionen eines Gesichts richtig zu zeichnen.
Die richtigen Proportionen finden
Es gibt
- runde Gesichter
- lange Gesichter
- kantige Gesichter und
- ovale Gesichter.
Und es ist sicher nicht schwer, die Grundform eines Gesichts zu zeichnen. Allerdings wird häufig der Fehler gemacht, dass die Stirn zu klein, beziehungsweise zu niedrig gezeichnet wird.
Allein aus diesem Grund wird das Portrait dem Original später sehr unähnlich sehen. Auch deshalb, weil dadurch die Augenpartie automatisch zu weit oben im Gesicht angeordnet wird. Um diesen Fehler zu vermeiden, kann man sich als Anhaltspunkt merken, dass die Augen im Gesicht etwa in der Mitte zu platzieren sind.
Darüber hinaus wird auch bei der Breite des Gesichts häufig etwas falsch gemacht. Hier gilt natürlich wieder, dass jeder Mensch seine ganz individuellen Merkmale besitzt.
Doch als Grundregel zum Zeichnen eines Gesichts kann man sich merken, dass der Kopf auf einer Portraitzeichnung im Bereich der Augen etwa die Breite von fünf Augen hat. Das heißt, dass der Abstand von den Seiten des Gesichts bis zu den Augen jeweils eine Augenbreite beträgt, dann folgen die Augen selbst, und zu guter Letzt sollte für den Abstand zwischen den Augen nochmal eine Augenbreite angenommen werden.
So wie es für das Zeichnen der Breite eines Gesichts Anhaltspunkte gibt, so gibt es auch Anhaltspunkte, mit denen man die richtige Länge finden kann. Bei der Länge dient die Nase als "Maßeinheit".
In der Regel ist ein Gesicht vier Nasenlängen hoch. Wobei die Stirn etwa zwei Nasen hoch ist, und der Bereich von Mund und Kinn etwa eine Nase hoch ist. Dazwischen befindet sich die Nase selbst.
Das alles sind nur Anhaltspunkte, die es erleichtern, ein Gesicht zu zeichnen. Natürlich gibt es auch Menschen, bei denen die Augen weiter als eine Augenbreite auseinander liegen, oder bei denen die Stirn höher ist als zwei Nasenlängen, aber grundsätzlich kann man so die optimalen Proportionen finden.
Welche Kopfhaltung?
Je nachdem, wie der Kopf gehalten wird, werden Portraitdarstellungen unterschiedlich bezeichnet:
- Frontalansicht: Auch als ein face bezeichnet: die Darstellung des Gesichts direkt von vorn, 0-Grad-Drehung
- Viertelprofil: der Kopf wird leicht aus der ein-face-Ansicht gedreht
- Halbprofil: seitliche Darstellung des Gesichts, sodass das zweite Augen erkennbar ist, 45-Grad-Drehung
- Dreiviertelprofil: der Kopf wird leicht aus der Profilansicht gedreht
- Profilansicht: auch als en profil bezeichnet: seitliche Darstellung des Gesichts, 90-Grad-Drehung
- Verlorenes Profil: auch als profil perdu bezeichnet: der Kopf ist so gedreht, dass man nur die Wangenknochenkonturen erkennt
Tipps zur Gestaltung
Wenn man nun ungefähr weiß, wie die einzelnen Gesichtsbestandteile anzuordnen sind, gilt es darum, sie richtig zu malen. Natürlich bedarf dies einiger Übung und wird nicht von heute auf morgen klappen.
Die Augen: Sie sind mandelförmig, der Augapfel nur teils sichtbar; die schwarze Pupille ist umgeben von der Iris (ca. ein Drittel der Augenlänge). Auf der Pupille befindet sich meist ein Glanzlicht, was entscheidend ist, um das Auge realistisch darzustellen.
Auf den Liedern und dem Augapfel sollten leichte Schattenverläufe zu sehen sein; Iris, Pupille und Augapfel sollten glatte Verläufe aufweisen. An den Lidern gibt es Lichtkanten.
Die Ohren: Der Verlauf der Ohrmuschel ist aufwändig; bestenfalls malt man es direkt vom Modell ab - jeder Mensch weist hinsichtlich seines Ohres enorme Unterschiede auf, vor allem im Bereich des Ohrläppchens und der äußeren Ohrmuschel.
Tendenziell ist bei den Ohren bzw. an Ohrläppchen, äußerer Ohrmuschel und Gehörgang eine Abstufung des Hauttons ins Rötliche zu wählen. Glanzlichter werden in der inneren Ohrmuschel, wo glatt gespannte Passagen zu finden sind, gesetzt.
Der Mund: Bezüglich der Lippenproportionen gibt es von Mensch zu Mensch große Unterschiede. Bedeutend ist der Amorbogen, der die Oberlippe herzähnlich formt. Je nach Gefühlslage verläuft die Linie zwischen Ober- und Unterlippe ganz unterschiedlich.
In der Mitte des Mundes ist die Oberlippe leicht gewölbt. Um den Mund herum sorgen die Schattenverläufe der Haut für den entsprechenden Ausdruck: eine Lichtkante ist oft an der äußeren Unterlippe sowie an der Oberlippe zu erkennen; beim Amorbogen kann ein Licht- oder Schattenverlauf sichtbar werden.
Der Fabton der Lippen ist vom Grundton her rosa. Es können Falten und entsprechende Schattenverläufe zu sehen sein. Die Haut glänzt, besonders im erhöhten Bereich der Unterlippe.
Die Nase: Das Nasenbein ist ebenfalls indivudell sehr unterschiedlich ausgeprägt; es kann unterschiedlich geformte Wölbungen geben - diese individuelle Formgebung zusammen mit Glanzlichtern und Schattenverläufen machen ein realistisches Aussehen aus.
Besonderes Merkmal ist auf den fließenden Übergang zwischen oberem Nasenflügelabschnitt und dem Gesicht sowie auf den unteren Nasenansatz sowie die Nasenlöcher zu legen. Hilfreich ist es hier, vor allem auf den Lichteinfall zu achten.
Glanzlichter können unterschiedlich gesetzt sein; oftmals gibt es eine längliche Form auf dem Nasenrücken sowie ein punktförmiges Licht auf der Nasenspitze. Die Nase hat einen normalen Hautton; Nasenöffnungen, -spitze und flügel gehen ins Rötliche.