Alkalische Phosphatase - Merkmale, Bedeutung und Werte

Enyzme, die Phosphorsäureester spalten, werden als alkalische Phosphatasen, auch als AP bzw. ALP bezeichnet. Sie zählen zu den Leberenzymen, da sie von den Leberzellen hergestellt werden, kommen aber auch im Knochengewebe vor. Alkalische Phosphatasen sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Veränderte Werte können auf Erkrankungen hinweisen. Lesen Sie alles Wissenswerte über Merkmale, Bedeutung und Werte der alkalischen Phosphatase.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Alkalische Phosphatase - Merkmale und Bedeutung

Als alkalische Phosphatasen (AP) bezeichnet man Enzyme, die die Eigenschaft haben, Phosphorsäuremonoester zu spalten. Im menschlichen Organismus sind sie weit verbreitet.

Welche Rolle sie genau beim Stoffwechsel spielen, ließ sich bislang noch nicht abschließend klären. Neben der Leber kommen sie auch in zahlreichen anderen Organen und Geweben wie

vor. Es gibt unterschiedliche Subformen der alkalischen Phosphate. Je nachdem, in welchem Gewebe sie vorwiegend vorkommen, werden sie anders bezeichnet. So tragen alkalische Phosphatasen beispielsweise die Bezeichnung Ostase, wenn es sich um die knochenspezifische Form handelt.

Bedeutung von alkalischen Phosphatasen in der Labordiagnostik

Für die medizinische Diagnostik sind die alkalischen Phosphatasen überaus wichtig. So fungieren sie als Marker für Leberkrankheiten oder Erkrankungen des Skeletts.

Bestimmung: Wissenswertes zu Werten von alkalischen Phosphatasen

Die Bestimmung der alkalischen Phosphatase erfolgt entweder im Blutplasma oder im Blutserum. Sie wird besonders dann bestimmt, wenn ein Verdacht auf Knochenmetastasen oder -tumoren besteht, oder wenn der Patient bzw. die Patientin die Symptome einer Erkrankung der Leber aufweist. Dabei werden sämtliche Phosphatasen in ihrer Konzentration gemessen.

Alkalische Phosphatase: Normwerte

Die Normwerte für alkalische Phosphatasen variieren je nach Alter und Geschlecht. Man beziffert die Konzentration in Enzymsaktivitäts-Einheiten (Units, U) pro Liter Substrat. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Referenzwerte, bei einer Messung bei 37°C.

Normwerte Alkalische Phosphatase
AlterAP-Normalwert
bis 1 Tag< 250 U/l
2 bis 5 Tage< 231 U/l
6 Tage bis 6 Monate< 449 U/l
7 bis 12 Monate< 462 U/l
1 bis 3 Jahre< 281 U/l
4 bis 6 Jahre< 269 U/l
7 bis 12 Jahre< 300 U/l
13 bis 17 Jahrefür Frauen: < 187 U/l
für Männer: < 390 U/l
über 18 Jahrefür Frauen: 35 - 104 U/l
für Männer: 40 - 129 U/l

Alkalische Phosphatase: Erhöhte Werte und mögliche Erkrankungen

Erhöhte AP-Werte weisen auf bestimmte Krankheiten hin. Dazu gehören Lebererkrankungen wie

Alkalische Phosphatase und Medikamente, Ernährung und Vitamin D

Zu einer nicht-krankhaften Erhöhung der AP-Konzentration kommt es in der Schwangerschaft. Auch während des kindlichen Wachstums ist ein vermehrter Nachweis möglich.

Ein Anstieg der AP-Werte ist aber auch durch die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln wie

  • Carbamazepin
  • Phenobarbital
  • Allopurinol oder
  • Phenytoin

möglich. Hinzu kommen folgende Faktoren:

  • die Ernährung (AP-Werte sind nach dem Essen erhöht
  • ein chronischer Konsum von Alkohol
  • ein Mangel an Vitamin D

Osteoporose-Risiko: Alkalische Pohsphatase nach den Wechseljahren

Vor allem Frauen nach den Wechseljahren sind von einem Risiko für Knochenschwund betroffen. Der verstärkte Knochenabbau kann unterschiedliche Ursachen haben.

Um das Risiko abschätzen zu können, erfolgt eine Bestimmung von Markern für Knochenabbau und Knochenanbau, zu denen auch die AP-Werte zählen. Liegt eine Erhöhung der alkalischen Phsphatase vor, bedarf es weiterer Abklärungen: typisch ist die Messung der Ostase, der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase.

Alkalische Phosphatase: Zu niedrige AP-Werte und mögliche Erkrankungen

Nur selten sind zu niedrige AP-Werte zu verzeichnen. Dies kann bei seltenen Erbkrankheiten wie

  • Morbus Wilson
  • Hypophosphatasie oder
  • Achondroplasie

der Fall sein. Möglich ist auch eine ausgeprägte Schilddrüsenunterfunktion oder Blutarmut.

Was macht man bei veränderten AP-Werten?

Sind die AP-Werte verändert, gilt es, die Ursache zu klären. Nicht immer muss eine Erkrankung vorliegen. Wichtig sind daher weitere Untersuchungen; der Verlauf der AP-Konzentration wird sodann fortlaufend kontrolliert.