Ammoniak - Merkmale, Bedeutung und Werte
Bei Ammoniak handelt es sich um eine chemische Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff. Es ist beteiligt an zahlreichen Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper - damit es dort jedoch in seiner giftigen Form keine Schäden anrichten kann, wird es in Harnstoff umgewandelt. Eine zu große Menge kann zu schwerwiegenden Leberschäden führen. Lesen Sie alles Wissenswerte über Merkmale, Bedeutung und Werte von Ammoniak.
Ammoniak - Merkmale und Bedeutung
Bei Ammoniak handelt es sich um eine chemische Verbindung aus Wasserstoff und Stickstoff, welche unter der Summenformel NH3 bekannt ist. Im menschlichen Körper stellt Ammoniak ein Zellgift dar, welches als im Wasser leicht lösliches Salz vorliegt - in diesem Zusammenhang ist die Rede von Ammonium bzw. Nh4+.
Ammoniak ist an vielen unterschiedlichen Stofwechselprozessen im Körper beteiligt. Es wird beim Abbau von Aminosäuren im Zellstoffwechsel sowie beim Eiweißabbau im Darm gebildet.
Das farblose und giftige Gas hat einen stechenden Geruch und kann reizend bis erstickend wirken. Bei der Entstehung werden die Eiweiße durch Bakterien in Aminosäuren gespalten; über die Pfortader gelangt das Ammoniak in die Leber.
Harnstoffzyklus: Von Ammoniak zu Harnstoff
Das Zellgift kann im Körper Schaden anrichten. Wichtig ist somit, es unschädlich zu machen; zudem sollte es möglichst schnell wieder ausgeschieden werden.
In der Leber erfolgt eine Umwandlung von Ammoniak zum unschädlichen Harnstoff. Über die Nieren wird dieser dann mit dem Urin aus dem Körper transportiert. Durch diesen Prozess ist das Halten einer niedrigen und recht konstanten Menge von Ammoniak in den Zellen sowie in den Körperflüssigkeiten möglich.
Der Entgiftungsprozess umfasst mehrere Schritte, die im Harnstoffzyklus zusammengefasst werden. Der Ablauf wird durch Enzyme geregelt. Liegen dabei Störungen vor - beispielsweise durch Fehlen eines Enzyms oder eine Funktionsstörung - so kann die Entgiftung gar nicht oder zumindest nicht vollständig ausgeführt werden - Gewebe und Blut werden dadurch mit Ammoniak überschwemmt.
Bestehen Lebererkrankungen, kann das Ammoniak direkt ins Hirn gelangen. Hier richtet es schwere Schäden an; besonders gefürchtet ist die hepatische Enzphalopathie.
Bestimmung - Wissenswertes zu Ammoniak-Werten
Die Konzentration von Ammoniak ermittelt man durch eine Blutabnahme. Die Bestimmung erfolgt, um die Leberfunktion bei einer schweren Erkrankung bzw. Funktionsstörung zu überwachen.
Normwerte von Ammoniak
Die Ammoniak-Normwerte betragen 27 bis 90 µg/dl (Mikrogramm pro Deziliter) bzw. 16 bis 53 µmol/l (Mikromol pro Liter).
Erhöhte Ammoniak-Werte: Mögliche Erkrankungen
Erhöhte Ammoniak-Werte können auf verschiedene Ursachen zurück zu führen sein. Zu diesen zählen beispielsweise
- Harnwegsinfekte
- das Reye-Syndrom
- Enzymdefekte
- eine Nierenschwäche
- fortgeschrittene Lebererkrankungen
- eine eiweißreiche Ernährung sowie
- eine Chemotherapie.
Liegt eine Hirnschädigung vor, so kann eine hepatische Enzephalopathie entstehen.
Ammoniak-Vergiftung
Kommt es zu einer Ammoniak-Vergiftung, kann diese sich durch diverse Symptome bemerkbar machen, so etwa
- Desorientierung
- Verwirrtheit und
- Krampfanfälle.
Erniedrigte Ammoniak-Werte
Fallen die Ammoniak-Werte zu niedrig aus, so hat dies keine medizinische Bedeutung.
Was tun bei erhöhten Ammoniak-Werten?
Bei erhöhten Ammoniak-Werten kommt es darauf an, das Gift möglichst schnell und natürlich auch effizient aus dem Körper zu entfernen. Wie hoch das Ausmaß eines Ammoniak-Überschusses und folglich der Belastung für Niere und Leber ausfällt, hängt von der Darmgesundheit ab: liegen hier Schwächen vor, kann das Gift in den Blutkreislauf mit aufgenommen werden, anstatt dass es ausgeschieden wird.
Eine gesunde Darmflora ist somit sehr wichtig, was durch eine ausgewogene Ernährung erzielt werden kann. Wenn der Darm jedoch zu sehr angegriffen ist, oder auch um Vorbeugemaßnahmen zu treffen, eignen sich Darmreinigungen oder Saftkuren sehr gut.
Ist die Entgiftungsfunktion der Leber so stark eingeschränkt, dass sich erhöhte Ammoniakwerte im Blut feststellen lassen, ist zudem auf eine eiweißarme Diät zu achten. Dabei gilt: je mehr tierische Proteine man zu sich nimmt, desto größer die Ammoniakbelastung.