Dopamin - Merkmale, Bedeutung und Werte

Dopamin - auch als Prolaktostatin bezeichnet - zählt zu den Katecholaminen. Das Stresshormon hat eine vor allem erregende Wirkung und fungiert als Neurotransmitter des zentralen Nervensystems. Zusammen mit Serotonin gilt es auch als Glückshormon, da es einen Belohnungseffekt, positive Gefühlserlebnisse, vermittelt. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Stresshormon Dopamin.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Dopamin - Merkmale und Bedeutung als Neurotransmitter

Dopamin oder auch Prolaktostatin gehört zur Gruppe der Katecholamine. Es handelt sich um ein Stresshormon, das als wichtiger Nervenbotenstoff bzw. Neurotransmitter im zentralen Nervensystem fungiert.

Glückshormon: Dopamin und Serotonin

Dopamin hat eine anregende Wirkung. Es zählt wie Serotonin zu den "Glückshormonen", bringt jedoch im Vergleich einen längerfristigen Effekt mit sich.

Herstellung von Dopamin

Produziert wird Dopamin in Abschnitten des sympathischen Nervensystems. So bildet sich in den Enden der Nervenfasern Dopamin aus der Aminosäure Tyrosin.

Später kommt es allerdings zur Umwandlung von Dopamin in Noradrenalin. Dieses wandelt sich im weiteren Verlauf im Nebennierenmark sowie im Zentralnervensystem zu Adrenalin um. In der Substantia nigra, einem Bereich des Hirnstamms, bleibt die Umwandlung des Dopamins jedoch aus, sodass es dort selbst als Botenstoff fungiert.

Ein möglicher Mangel im Gehirn kann aufgrund der fehlenden Möglichkeit, direkt zugeführt zu werden, nicht ausgeglichen zu werden: Dopamin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Aus diesem Grund wird bei einem Mangel auf die Vorstufen L-DOPA und Analoga gesetzt.

Wirkung von Dopamin

Dopamin ist wichtig für die Abstimmung von Bewegungen. Außerdem sorgt es dafür, dass der Mensch sich über Erfolge freuen kann und Glücksgefühle empfindet.

So werden durch erfreuliche Erlebnisse die Nervenzellen des Belohnungssystems aktiviert, die dann das Dopamin freisetzen, das wiederum die freudigen Gefühle auslöst. Weitere Funktionen von Dopamin sind

  • die Weiterleitung von Befehlen vom Nervensystem zur Muskulatur
  • die Förderung der Durchblutung sowie
  • die Hemmung des Hormons Prolaktin.

Kommt es zu einem Absterben der Nervenzellen, die das Dopamin im Gehirn freisetzen, hat dies die Parkinson-Krankheit zur Folge.

Dopamin und Drogenwirkung

Wenn man bestimmte Drogen, wie beispielsweise Kokain konsumiert, so können diese als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer fungieren - sie unterbinden die Wiederaufnahme des ausgeschütteten Hormons, sodass es zu einer stärkeren Dopaminwirkung kommt. Der Drogenkonsum wird dadurch als "Belohnungseffekt" angesehen, was vor allem für die Suchtwirkung der Drogen verantwortlich ist.

Dopamin als Arzneimittel

Dopamin lässt sich als Arzneistoff bei

einsetzen. Es steigert die Durchblutung in manchen Körperregionen; die Hälfte des Wirkstoffs ist nach fünf bis 10 Minuten nach einer Infusion oder Injektion wieder abgebaut.

Nebenwirkungen von Dopamin

Allerdings hat es in den letzten Jahren als therapeutisches Mittel an Bedeutung verloren, da die Gefahr von teils erheblichen Nebenwirkungen wie

besteht. Dies ist vor allem für die Behandlung von schwerkranken Patienten äußerst problematisch. Um die Parkinson-Krankheit zu behandeln, verwendet man ein Prodrug des Dopamin, L-DOPA, da das Hormon selbst nicht in der Lage ist, die Blut-Hirnschranke zu passieren und ins zentrale Nervensystem zu gelangen. Statt Dopamin wird im therapeutischen Bereich aufgrund der geringeren Nebenwirkungen eher zu Adrenalin oder Noradrenalin gegriffen.

Dopamin kaufen: Wie erhält man Dopamin als Medikament?

Wenn überhaupt, wird Dopamin vor allem in der Notfallmedizin verwendet. Es gibt jedoch wie erwähnt viele Gründe, auf andere Wirkstoffe zurück zu greifen. Lediglich Ärzte und Kliniken können den Botenstoff kaufen. Weder eine Verschreibung noch ein sonstiger Bezug des Mittels ist möglich.

Dopamin messen: Wissenswertes zu Dopamin-Werten

Dopamin wird vom Arzt bestimmt, wenn der Verdacht auf einen Katecholamine produzierenden Tumor besteht. Die Messung des Dopamin-Werts zählt allerdings nicht zu den Standarduntersuchungen.

Die Messung des Dopamins erfolgt normalerweise im 24-Stunden-Sammelurin. Damit ein aussagekräftiges Ergebnis erzählt werden kann, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden. So ist es beispielsweise wichtig, bestimmte Medikamente zuvor abzusetzen; dazu zählen

  • Vitamin B12
  • Barbiturate
  • Clonidin und
  • Insulin.

Zudem muss auf gewisse Nahrungsmittel und Getränke verzichtet werden - dies gilt für

Dopamin-Normwerte

Dopamin-Werte im Urin

Folgende Dopamin-Normwerte gelten für den 24-Stunden-Sammelurin (angegeben in Mikrogramm pro Tag), abhängig vom Alter:

  • bis 1 Jahr: ≤ 85,0 µg/d
  • 1 bis 2 Jahre: ≤ 140,0 µg/d
  • 2 bis 4 Jahre: ≤ 260,0 µg/d
  • 4 bis 18 Jahre: ≤ 450,0 µg/d

Dopamin-Werte im Blutplasma

Es ist auch möglich, Dopamin im Blutplasma zu messen. Wichtig ist, dass der Patient zuvor mindestens 20 Minuten lang ruhig liegt. Außerdem sollte er 12 Stunden vor der Blutabnahme auf Nikotin, Tee, Kaffee und Alkohol verzichten. Die Normwerte von Dopamin im Blutplasma liegen bei weniger als 50 Pikogramm pro Milliliter.

Dopamin-Mangel: Wann sind die Dopamin-Werte zu niedrig?

In manchen Fällen wird zu wenig des Botenstoffes Dopamin produziert, oder es sterben dopaminerge Neuronen ab. Bei Morbus Parkinson, als typisches Krankheitsbild, fehlt die Dopaminwirkung.

Auch Drogenmissbrauch kann zu einem Dopaminmangel führen. Des Weiteren sind psychische Faktoren wie eine seelische Belastung oder auch Stress mögliche Auslöser. Schließlich ist noch eine Mangelernährung bzw. Fasten zu nennen - wichtig ist eine ausreichende Menge an zugeführten Aminosäuren.

Dopaminmangel: Symptome

Liegt ein Dopaminmangel vor, kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Dazu zählen:

Zu den weiteren Symptomen, die außerhalb des Gehirns eine Rolle spielen, zählen

Dopamin-Übrschuss (z.B. bei Schizophrenie): Wann sind die Dopamin-Werte zu hoch?

Durch eine vermehrte Ausschüttung von Phäochromozytomen kommt es zu erhöhten Dopaminwerten. Diese lassen sich durch

erkennen. Auch Schizophrenie sowie auch Psychosen gelten als mögliche Auslöser eines Dopaminüberschusses. Medikamente zur Blockierung der Dopaminrezeptoren bringen eine Linderung der Symptome.

Dopamin erhöhen oder senken, z.B. durch Lebensmittel

Bei einem Dopaminmangel bei Parkinson wird den Patienten L-Dopa, eine Vorstufe von Dopamin und wichtigster Ersatzstoff zugeführt. Zudem gilt es, den vorzeitigen Dopaminabbau durch bestimmte Arzneimittel zu verhindern.

Kommt es aufgrund von Drogenkonsum zu einem Dopaminmangel, gleicht dieser sich von selbst wieder aus, sodass in diesem Fall nicht behandelt werden muss. Förderlich für einen ausgewogenen Dopaminhaushalt sind beispielsweise

Eine Erhöhung des Dopaminwertes durch die Tyrosinaufnahme über Nahrungsmittel ist aktuelles Thema der Forschung. Diese Aminosäure ist beispielsweise in Roter Bete enthalten.