Eisenbestimmung (Eisenwert im Blut)

Eisen zählt zu den wichtigsten Spurenelementen im Körper. Um es zu bestimmen, kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden.

Von Jens Hirseland

Das Spurenelement Eisen ist bis zu 3-5 Gramm im menschlichen Körper enthalten. Größtenteils findet man es im Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Außerdem ist Eisen überaus wichtig für Eiweißstoffe und viele Enzyme.

Eisenstoffwechsel

Der Eisenstoffwechsel gilt als kompliziert. So lässt sich das Eisen aus der Nahrung nur schlecht oder sogar überhaupt nicht vom Körper aufnehmen und verwerten. Das heißt, dass nur etwa 10 Prozent des Spurenelementes ins Blut gelangen.

Der menschliche Körper kann also nur geringfügige Mengen an Eisen aufnehmen, sodass ständiger Nachschub benötigt wird. Häufig führt dies zu Eisenmangel, der bei Frauen fast doppelt so oft vorkommt wie bei Männern.

Eisenbestimmung

Bei der Bestimmung des Eisens misst man im Blut die Menge des Spurenelementes sowie von Stoffen, die mit ihm zusammenhängen. In der Regel ermittelt man:

  1. Ferritin, bei dem es sich um ein Eiweiß zur Speicherung von Eisen handelt
  2. das Transporteiweiß Transferrin
  3. freies Eisen (Fe+)

Ferritin

Bei Ferritin handelt es sich um ein Eiweiß, das die Eigenschaft hat, Eisen aufzunehmen und in den Körperzellen abzuspeichern. So ist ein einzelnes Ferritin-Molekül in der Lage, tausende Eisen-Ionen aufzunehmen. Kommt es zum Beispiel zu Eisenmangel, fällt der Ferritin-Wert zu niedrig aus.

Im Falle von Blutarmut, einer Hämochromatose oder einer Krebserkrankung ist der Ferritin-Wert dagegen zu hoch.

Transferrin

Transferrin ist ein Eiweiß, das für den Transport des Eisens im Körper sorgt. Es bindet je zwei Eisen-Ionen. Erhöhte Transferrin-Werte gelten als Hinweis auf Hämochromatose oder Eisenmangel.

Indikationen für eine Eisenbestimmung

Eine Eisenbestimmung im Blut erfolgt vor allem, wenn Störungen des Eisenhaushaltes vorliegen oder Verdacht auf Eisenmangel besteht. Durch Eisenmangel kommt es häufig zu einer Anämie, auch Blutarmut genannt.

Der Eisenmangel wird oftmals von unbemerkten Blutungen im Magen-Darm-Trakt verursacht. Aber auch Verletzungen, operative Eingriffe oder die weibliche Regelblutung können ihn hervorrufen. Weitere mögliche Gründe sind eine einseitige Ernährungsweise oder eine verminderte Aufnahme des Eisens im Darm.

Bemerkbar macht sich Eisenmangel durch:

Deutlich seltener als Eisenmangel tritt ein krankhafter Eisenüberschuss auf. Zu einem Übermaß an Eisen kommt es durch:

Bei einer Eisenvergiftung zeigen sich Symptome wie:

Funktionsweise

Um eine Eisenbestimmung vorzunehmen, erfolgt eine Blutentnahme an der zu untersuchenden Person. Weil es beim Eisenwert im Laufe des Tages zu erheblichen Schwankungen kommt, nimmt man die Eisenbestimmung stets zur gleichen Uhrzeit vor.

Nach der Abnahme der Blutprobe erfolgt deren Untersuchung in einem Labor. Mithilfe von chemischen Verfahren sowie einer Photometrie ermittelt man dort die Werte für Ferritin, Transferrin und freies Eisen.

Durchführung

Im Rahmen einer Eisenbestimmung nimmt man dem Patienten etwas Blut ab. Dies erfolgt zumeist an einer Armvene an der Ellenbeuge. Erster Schritt ist das Desinfizieren der Haut. Dann sticht der Untersucher eine Hohlnadel in die Vene und zieht das Blut in ein Röhrchen. Zum Schluss wird die Nadel wieder herausgezogen und ein Tupfer auf die Einstichstelle am Arm gedrückt.

Anschließend ermittelt man die Eisenwerte in einem Labor und teilt sie dem behandelnden Arzt mit.

Um das Ferritin im Blut zu bestimmen, gibt es in der Apotheke mittlerweile auch Selbsttests. Das heißt, dass man bei Verdacht auf Eisenmangel den Ferritinwert eigenständig ermitteln kann. Die Genauigkeit des Selbsttests gilt als hoch.

Komplikationen

Größere Komplikationen sind durch eine Eisenbestimmung nicht zu befürchten. In seltenen Fällen kommt es zu: