Normwert, erhöhter und niedriger Thrombozytenwert (Blutplättchen)
Durch Thrombozyten werden größere Blutverluste verhindert. Daher ist es in manchen Fällen wichtig, ihre Anzahl zu bestimmen.
Bedeutung
Unter Thrombozyten (Blutplättchen) versteht man scheibenförmige, kleine Plättchen, die 2 bis 4 Mikrometer groß sind. Die Thrombozyten sind überaus wichtig für die Blutgerinnung. So lagern sie sich bei einer Verletzung, wie zum Beispiel einer Schnittwunde, an den betroffenen Gefäßwänden an und sorgen dafür, dass ein Blutpfropf entsteht, durch den die Schäden verschlossen werden.
Im weiteren Verlauf kommt es zur Stabilisierung des Pfropfes. In der Regel beträgt die Lebensdauer der Thrombozyten lediglich fünf bis neun Tage.
Leber und Milz sorgen für die Beseitigung von alten Blutplättchen. Bei einer Funktionsstörung der Thrombozyten dauert es bei einer Verletzung wesentlich länger bis zum Ende einer Blutung, da der Körper diese nicht mehr so schnell stillen kann.
Indikationen
Ermittelt wird die Thrombozytenanzahl, wenn:
- Blutungen länger dauern als normal
- eine Thrombose besteht
- eine Heparinbehandlung durchgeführt wird
Aber auch bei einem Routineblutbild überprüft man die Anzahl der Blutplättchen.
Normale und veränderte Werte
Der normale Thrombozytenwert bei erwachsenen Männern und Frauen liegt zwischen 140.000 bis 345.000 Stück je Mikroliter.
Ursachen
Zu niedrige Thrombozytenwerte können verursacht werden durch:
- eine aplastische Blutarmut
- Blutbildungsstörungen
- die Autoimmunkrankheit Morbus Werlhof
- chronische Leberkrankheiten
- Alkoholmissbrauch
- Infektionskrankheiten
- ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
Erhöhte Werte entstehen zumeist durch:
- chronische Entzündungen
- akute Infektionen
- Erkrankungen der blutbildenden Zellen
- Tumorerkrankungen
- eine operativen Entfernung der Milz