So weckt man den Ehrgeiz in Kindern
Ehrgeiz lässt sich bereits im Kindesalter wecken. Dabei sollte jedoch das richtige Maß gefunden werden. Zudem sollte man wissen, mit welchen Methoden es möglich ist, einen gesunden Ehrgeiz beim Nachwuchs zu fördern. Dabei kann es immer wieder zu Rückschlägen kommen, die häufig besondere Geduld verlangen. Lesen Sie, wie Sie den Ehrgeiz bei ihren Kindern wecken können.
Über Ehrgeiz und innere Motivation bei Kindern
Die meisten Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder erfolgreich in der Schule und im späteren Leben sind. Viele Kinder haben jedoch Motivationsprobleme. Beachtet man einige wichtige Dinge, kann man gesunden Ehrgeiz bei seinen Kindern wecken.
Unter Ehrgeiz versteht man meist eine positive und freudige Bereitschaft zur Leistung, Lösung von Problemen und die Überwindung von Hindernissen. Bei Schulkindern verbindet man Ehrgeiz mit Interesse und Spaß am Lernen.
Einen solchen gesunden Ehrgeiz erwarten die meisten Eltern von ihren Kindern. Durch das richtige Verhalten im Erziehungsalltag können sie dazu beitragen, den Ehrgeiz ihrer Kinder zu wecken und sie zu motivieren.
Wichtig: Kinder wählen ihren eigenen Weg. Dabei bestimmen sie, in welche Richtung und in welcher Geschwindigkeit sie vorgehen - jedes Kind ist dabei anders!
Dabei sind jedoch einige Regeln einzuhalten. So sollten Eltern stets nur diejenigen Fähigkeiten und Interessen fördern, die auf das Kind abgestimmt sind: es hingegen in eine bestimmte Richtung zu drängen, darf sich nicht wundern, wenn die Motivation fehlt.
Auch gibt es nicht immer nur einen möglichen und geraden Weg zum Ziel. Kinder sind sprunghaft, gerne auch mal launisch, und Rückschläge gehören zur Entwicklung dazu. Es ist daher unabdingaber, mögliche Umwege mit Geduld mitzugehen.
Auch ist es sinnfrei, sein Kind bzw. dessen Leistungen mit denen anderer zu vergleichen. Jeder Mensch ist, handelt und verhält sich unterschiedlich. Es gilt, diese individuellen Stärken zu fördern, und zwar in dem individuell passenden Ausmaß.
Schließlich ist noch zu beachten, dass man Kinder nicht überfordern sollte: besonders wenn sie noch klein sind, benötigen sie für zahlreiche Dinge und Fähigkeiten zunächst noch die geistigen und körperlichen Voraussetzungen - ihnen von kleinauf möglichst viel beizubringen, ist also alles andere als förderlich. Ganz im Gegenteil: sie können schlimmstenfalls passiv werden, was sich gänzlich gegen das aktive und neugierige Naturell eines Kindes stellt - und somit keinesfalls gesund sein kann.
Tipps, um Ehrgeiz bei seinem Nachwuchs zu wecken
Wer verstanden hat, worauf es ankommt, kann mit einigen Tipps versuchen, den Ehrgeiz bei seinen Kindern zu wecken.
Anerkennung und Lob
Auch Kinder freuen sich besonders über eine kleine Belohnung, für die sich anstrengen müssen. So kann man zum Beispiel für ein Wissensspiel wie Stadt-Land-Fluss eine kleine Siegprämie aussetzen. Durch das erlebte Glücksgefühl wird das Kind auch weiterhin motiviert.
Ohne solche Gefühle besteht bei Kindern die Gefahr, dass ihnen der Anreiz für neue Ziele fehlt. Das gilt auch für das Lernen oder Lösen von Hausaufgaben.
Schreibt ein Kind in der Schule eine gute Note, ist dies ein Erfolgserlebnis, welches die Eltern stets im Zusammenhang mit den Anstrengungen ihres Sprösslings sehen sollten. Es ist wichtig zu betonen, dass erst das Lernen den Grundstein für den Erfolg gelegt hat, damit das Kind seine aktiven Lernanstrengungen mit dem Erfolgserlebnis verbindet.
Zudem wird das Kind zu weiteren Anstrengungen beim Lernen motiviert. Durch aufrichtige Anerkennung und Lob bestärkt man das Kind und macht ihm klar, dass sich sein Ehrgeiz lohnt.
Geduld und Verständnis
Wichtig ist jedoch auch Geduld, wenn es einmal zu Rückschlägen kommt. Bei Kindern sind Rückschritte ein ganz normaler Teil ihres Entwicklungsprozesses.
Keinesfalls sollte man die Leistungen seiner Kinder mit denen von anderen Kindern vergleichen, da dadurch unnötiger Druck entsteht. Besser ist es, sich auch über kleine Erfolge mit seinem Kind zu freuen und seine Individualität zu betonen.
Bei fast jedem Kind kommt es auch zu Misserfolgen wie schlechten Noten oder Zeugnissen. Eine verständnisvolle Reaktion der Eltern ist dann sehr wichtig, um das Kind nicht zu demotivieren. So sollte man seinem Kind klarmachen, dass es sich nicht nur an Äußerlichkeiten wie Schulnoten orientieren sollte, sondern stattdessen an seinen eigenen Erfolgserlebnissen.
Interesse und Begeisterung
Merke: Das Kind sollte vor allem aus Interesse für ein Thema und Fach gute Noten schreiben wollen!
Ein Kind sollte nicht nach Hause kommen und sich fürchten, über eine schlechte Note zu spechen, aus Angst, dass Lob und Anerkennung ausbleiben. Entscheidend ist, bei seinem Nachwuchs die Lust, Leistung zu erbringen, zu wecken, jedoch ohne die Absicht, dass das Kind sich stets mit anderen Mitschülern vergleicht und das Gefühl bekommt, ständig erfolgreich sein zu müssen.
Idealerweise handelt der Nachwuchs aus sich heraus; man spricht in diesem Fall von intrinsicher Motivation. Er interessiert sich dabei für ein Thema und freut sich folglich über eine gute Note, da er es geschafft hat, das Thema zu verstehen und durchzuarbeiten.
Sohn oder Tochter sollten jedoch nicht nur für die Reaktion der Eltern eine gute Note schreiben wollen. Hilfreich ist es, sich als Elternteil für das Thema/das Fach oder eine bestimmte Sache zu interessieren und begeistern. Bekommt das Kind beispielsweise eine Klassenarbeit zurück, sollte man nicht zuerst nach der Note fragen, sondern etwa, worm es genau ging, oder wie es dem Schüler bzw. der Schülerin während der Arbeit erging.
Übertriebener Ehrgeiz bei den Eltern
Das Hauptproblem beim Versuch, den scheinbar mangelnden Ehrgeiz in einem Kind zu wecken ist häufig der übertriebene Ehrgeiz bei den Eltern. Der Nachwuchs fühlt sich unter Druck gesetzt, da die Erwartungen an seine Leistungen stets zu hoch sind.
Kann es diese nicht erfüllen, ist es enttäuscht und verliert auch einen großen Teil seines Selbstvertrauens. Dies führt wiederum dazu, dass auch bei kommenden Aufgaben keine besonders gute Leistungen erbracht werden, da die Basis in Form einer gesunden Herangehensweise fehlt.
Eltern sind die wichtigsten Vorbilder. Sie sollten ihrem Kind die Freude, sich zu engagieren und etwas zu schaffen, vorleben. Ständige Mahnungen, mehr zu geben, sollten jedoch nicht dazu gehören.