Crash-Kids - Motivation, mögliche Folgen und Tipps für die Eltern zur Vorbeugung der Straftaten
Unter Crash-Kids versteht man Kinder und Jugendliche, die Autos stehlen und diese dann anschließend zu Schrott fahren. Häufig riskieren die Crash-Kids dabei sogar ihr Leben. Die Täter stammen dabei nicht selten aus zerrüteten Familien. Sie wissen nicht mehr mit ihrer Zeit anzufangen, und empfinden die Zerstörungswut irgenwann wie eine Sucht. Lesen Sie über die Motivation von Crash-Kids und holen Sie sich Tipps zur Vorbeugung von entsprechenden Straftaten bei Jugendlichen.
Merkmale von Crash-Kids
Mit dem Begriff "Crash-Kids" beschreibt man Kinder und Jugendliche, die Kraftfahrzeuge stehlen, um diese anschließend zu Schrott zu fahren. Die so genannten Crash-Kids sind schon seit Längerem ein anhaltendes gesellschaftliches Problem. Häufig handelt es sich bei den Tätern um Kinder und Jugendliche, die schon anderweitig auffällig oder straffällig geworden sind.
Jugendliche, die Autos oder andere Fahrzeuge stehlen, um sie anschließend zu zerstören, handeln in erster Linie aus purem Spaß oder Langeweile. Der materielle Wert der gestohlenen Automobile interessiert sie eher am Rande.
In manchen Fällen bleibt es jedoch nicht dabei, dass nur ein Auto gestohlen wird. So kam es in der Vergangenheit auch schon zu Unfällen mit schweren Verletzungen oder gar tödlichem Ausgang. Zahlreiche Crash-Kids beschränken sich nicht nur auf das Stehlen von Fahrzeugen, sondern begehen auch andere schwere Straftaten wie zum Beispiel Überfälle auf Supermärkte oder Passanten.
Dabei kommt es mitunter zu ganzen Straftatserien. Meist sind die jugendlichen Täter sozial verwahrlost und werden immer wieder rückfällig. Vor allem Großstädte wie Berlin oder Hamburg sind von diesem Problem betroffen.
Motivation: Warum Kinder ihr Leben riskieren
Spricht man von den so genannten Crash-Kids, sind damit Kinder und Jugendliche gemeint, die Pkws oder andere Automobile entwenden. Danach fahren sie die gestohlenen Fahrzeuge mutwillig regelrecht zu Schrott.
In einzelnen Fällen wurden sogar Lkws entwendet und auf diese Weise zerstört. Auch zu Todesfällen durch die Aktionen von Crash-Kids kam es schon.
Mögliche Ursachen
Über die Ursachen, warum Kinder und Jugendliche zu Crash-Kids werden, rätseln Polizei, Justiz und Gesellschaft noch immer. Häufig handelt es sich um Jugendliche, die unter sozialer Verwahrlosung oder einem gewalttätigen, zerrütteten oder gleichgültigen Elternhaus leiden. In vielen Fällen begehen sie auch andere Straftaten.
So gab es in der Hansestadt Hamburg sogar eine regelrechte Crash-Kid-Szene, die überwiegend aus Kindern und Jugendlichen bestand, die strafrechtlich häufig in Erscheinung traten. Mittlerweile erstreckt sich das Crash-Kid-Phänomen jedoch auf die verschiedensten Schichten der deutschen Bevölkerung.
Auto-Skooter
Eine beliebte Vorgehensweise von Crash-Kids ist das so genannte "Auto-Skooter". Wie bei dem bekannten Autoscooter auf Volksfesten oder Rummelplätzen, werden die gestohlenen Fahrzeuge auf diese Weise auf Parkplätzen gefahren und dabei systematisch zerstört.
Die Gründe der Crash-Kids für ihre Taten, bei denen sie sogar ihr Leben oder das von anderen Menschen riskieren, sind im Grunde genommen recht simpel. Meist stehen der Nervenkitzel und das Vergnügen im Vordergrund.
Oft geschehen die kriminellen Aktionen auch nur aus Langeweile. Der materielle Wert der gestohlenen Fahrzeuge spielt dagegen keine große Rolle.
Wichtig ist für die Crash-Kids nur, dass sie ihren Spaß bei der Sache haben. An die Folgen ihrer Taten, und dass Unbeteiligte zu Schaden kommen, denken sie dabei nicht. In Großstädten bilden sie mitunter Gruppen mit Gleichgesinnten, um so viele Autos wie möglich zu stehlen und anschließend zu Schrott zu fahren.
Eine strafrechtliche Verfolgung von Crash-Kids ist nicht immer leicht, weil einige Täter noch nicht strafmündig sind. Da zahlreiche Jugendliche rückfällig werden, landen sie häufig im Gefängnis.
Mögliche Bestrafungen
Was man gegen die Crash-Kids tun kann und wie man sie angemessen bestraft, ist in Politik und Justiz umstritten. Während die einen dafür plädieren, sozial verwahrloste und schwer erziehbare Crash-Kids in geschlossenen Heimen unterzubringen, wollen andere ihnen lieber noch eine letzte Chance zur Besserung geben. Über spezielle Einrichtungen für straffällig gewordene Jugendliche verfügt jedoch nur ein Teil der deutschen Bundesländer.
Ein weiterer Streitpunkt zwischen den Parteien ist die Strafmündigkeit. In Deutschland können Kinder erst ab einem Alter von 14 Jahren vor Gericht gestellt werden. Einige Politiker möchten, dass dies schon ab einem Alter von 12 Jahren geschieht.
Kritiker dieses Vorschlags geben jedoch zu bedenken, dass verwahrloste Kinder in Strafanstalten nicht gebessert werden. Sinnvoller sei es, den Jugendlichen klarzumachen, dass sie nicht abgeschrieben werden.
Besonders hoch ist die Straffälligkeit bei Migrantenfamilien. Polizei und Justiz fordern daher, dass solche Familien mehr in die Pflicht genommen werden, was jedoch nicht leicht ist, denn meist sind die Eltern überfordert und wollen nicht wahrhaben, dass ihr Kind ein Straftäter ist.
Besonders erschreckend ist, dass viele der jugendlichen Täter die zum Teil umfangreiche Berichterstattung der Medien über sie sogar als Bestätigung empfinden. Für die Opfer der Crash-Kids gibt es dagegen kaum Interesse.
Tipps für die Eltern
Denkt man an Crash-Kids, hat man vor allem verwahrloste Kinder und Jugendliche im Sinn, die Autos stehlen, um sie anschließend mutwillig zu zerstören. Doch Autounfälle werden nicht immer nur von Crash-Kids gebaut. In manchen Fällen ist es sogar der eigene Sohn, der das Auto der Eltern entwendet und dann damit einen Unfall verursacht.
Aber wie kann man einem solchen Fall vorbeugen?
Immer wieder gibt es Nachrichten über Jugendliche, die ihren Eltern die Autoschlüssel stehlen, um heimlich eine Fahrt mit dem Auto von Mutter oder Vater zu unternehmen. Oftmals hat ein solches Verhalten schlimme Folgen. Verursachen die unerfahrenen Kids einen Unfall, kann man froh sein, wenn es nur bei Blechschaden bleibt.
Doch auch schwere Verletzungen oder sogar Todesfälle hat es durch solche leichtsinnigen Aktionen schon häufiger gegeben. In manchen Fällen droht den Eltern auch Ärger mit der Versicherung, wenn diese die Schadensregulierung im Kaskobereich mit der Begründung verweigert, dass der minderjährige Fahrer das Auto versicherungstechnisch gar nicht hätte führen dürfen.
Müssen Eltern also die Autoschlüssel vor ihren eigenen Kindern verstecken?
Prinzipiell ist es nicht erforderlich, dass Eltern die Autoschlüssel vor ihren Kindern verbergen, um auf diese Weise einer heimlichen Spritztour vorzubeugen, sofern kein Grund zum Misstrauen vorliegt. Anders sieht es jedoch aus, wenn ein Kind schon einmal die Schlüssel gestohlen, das Auto entwendet und damit einen Unfall verursacht hat.
In diesem Fall kann die Versicherung sogar besondere Vorsichtsmaßnahmen von dem Wagenhalter verlangen. Wer also ein Kind hat, das die Neigung zu heimlichen Spritztouren verspürt, sollte seine Autoschlüssel von diesem fernhalten und stets gut verwahren.
Auf keinen Fall dürfen die Schlüssel frei zugänglich herumliegen. Natürlich ist es auch wichtig, das Kind über die Problematik seines Handelns aufzuklären und ihm das nötige Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln. Wer sich jedoch nicht völlig sicher ist, ob er seinem Sprössling in dieser Hinsicht vertrauen kann, sollte die Autoschlüssel lieber immer bei sich haben oder an einem sicheren Ort, wie zum Beispiel einem speziellen Safe für Schlüssel, aufbewahren.
Generelle Ratschläge für Eltern krimineller Jugendlicher
Generell ist es ganz normal, dass Kinder und Jugendliche Grenzen austesten und dabei hin und wieder mit ihren Eltern aneinandergeraten. Sofern dies nicht zur Gewohnheit wird und der Nachwuchs versteht, wann er zu weit gegangen ist, stellt dies auch kein Problem dar und gehört vielmehr zur Pubertät dazu.
Im Fall von Crash-Kids ist diese Phase zwar schon überschritten worden, und häufig haben betroffene Kinder nicht unbedingt die fürsorglichsten Eltern. Dennoch sollten zumindest diejenigen, die das Gespräch mit ihrem Kind suchen wollen, wissen, wie sie mit ihrem kriminellen Nachwuchs am besten umgehen.
Ziel sollte natürlich sein, dass es nicht noch einmal zu einem solchen Vergehen kommt. Hier kommt es auch auf das Wesen des Kindes an: tut es ihm Leid, oder ist das Zerstören bereits zur Gewohnheit geworden, sodass es sich nicht weiter um mögliche Konsequenzen kümmert?
Einfach ist es nicht, den jungen Straftäter von seinen Fehlern zu überzeugen. Er/sie sollte wissen, dass man als Elternteil zwar weiterhin hinter einem, aber nicht hinter der Tat, die er/sie sich zuzuschreiben hat, steht. Bevor man das Gespräch mit seinem Kind sucht, sollte man seine eigene Wut und Enttäuschung erst einmal bewältigen.
Anschließend ist es ratsam, möglichst in Ruhe etwas über die Beweggründe zu erfahren. Anklagende Vorwürfe werden in dieser Situation hingegen nicht unbedingt weiterhelfen.
Selbst wenn man schon mit der Polizei zu tun hatte, sollte das Kind wissen, dass man diesem beisteht und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Falsche Verteidigungen sind jedoch ebenso fehl am Platz.
Letztendlich geht es darum, herauszufinden, welche Bedürfnisse beim Nachwuchs zu kurz kommen und wie man diese Situation verändern kann. Häufig ist es auch der Freundeskreis, der dem Sohn oder der Tochter nicht guttut.
Möglich, dass bedeutende Veränderungen im Umfeld vorgenommen werden müssen, um etwas an der Situation zu verändern und neue Straftaten zu vermeiden. für die folgene Zeit gilt es, mit seinem Kind stets im Gespräch zu bleiben, um zu erfahren, was es mit seiner Clique unternimmt und wann mögliche Probleme bevorstehen könnten.