Luxus - Bedeutung, Veränderungen, Nachteile und Hinweise zur Luxussteuer

Spricht man von Luxus, ist damit meist ein teurer Lebensstil gemeint. Dabei geht es um materielle Dinge wie kostspielige Konsumartikel oder Luxusreisen. Im Laufe der Zeit unterlag der Luxus jedoch einigen Wandlungen. Was jemand als Luxus definiert, kann von unterschiedlichen Faktoren abhängen; auch immaterielle Dinge wie Gesundheit oder Liebe zählen dazu. Lesen Sie über die Bedeutung, Veränderungen sowie die Nachteile von Luxus und informieren Sie sich über die Luxussteuer.

Von Jens Hirseland

Was die meisten Menschen unter Luxus verstehen

Als Luxus bezeichnet man den Besitz von materiellen Dingen im Überfluss. Dazu gehören zum Beispiel

  • Zwei weiße Luxusyachten haben an Inselhafen angelegt, türkises Wasser, Strand und Palmen im Hintergrund, blauer Himmel

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  • Überwachungskamera an einer Straße, im Hintergrund eine große Villa mit Einfahrt

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  • Junger, sportlicher Typ mit Sonnenbrille von oben mit rotem Modellauto

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  • Fünf Models in ausgefallenen, schrillen Brautkleidern

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Das Leben der Schönen und Reichen

Die Vorstellung von Luxus ist individuell verschieden. Die meisten Menschen verstehen darunter jedoch vor allem Besitz im Überfluss und Verschwendung. So werden mit Luxus auch finanzieller Reichtum und hohes gesellschaftliches Ansehen verbunden.

Durch den Erwerb von Luxusgütern ist ein Mensch in der Lage, sich vom Durchschnitt der Gesellschaft abzuheben. Aus diesem Grund tragen zahlreiche wohlhabende Menschen ihren Luxus auch offen zur Schau. Vor allem bei Prominenten ist materieller Luxus häufig zu beobachten, da er als Symbol für Status und Erfolg dient.

Zu einem luxuriösen Lebensstil gehören

Die meisten Menschen erstreben zwar Luxus, doch in der Regel bleibt er ihnen versagt. Natürlich führt ein Leben in Luxus auch zu Missgunst. So werden Menschen, die einen luxuriösen Lebensstil führen, oft darum beneidet und es wird bezweifelt, dass sie ein solches Leben auch wirklich verdienen.

Luxus als Belohnung

Manche Menschen betrachten Luxus aber auch als eine Belohnung, die sie sich gönnen, weil sie etwas zu feiern haben, oder weil sie sich einmal eine Auszeit vom Alltag nehmen möchten. Dabei kann es sich um

  • ein Essen in einem exquisiten Restaurant
  • den Besuch einer Wellness-Einrichtung oder
  • eine Kurzreise über das Wochenende

handeln. Luxus muss also nicht immer mit Protzen verbunden sein. Überhaupt ist Luxus relativ. Galten früher Fernseher als Luxusgegenstände, zählen sie heute dagegen zu den ganz normalen Dingen des Alltags.

Darüber hinaus gibt es große Unterschiede zwischen den wohlhabenden Industriestaaten und den ärmeren Ländern der so genannten Dritten Welt. Dort gelten sauberes Wasser und regelmäßige Mahlzeiten oft schon als Luxus.

Immaterieller Luxus

Luxus muss aber nicht nur materieller Natur sein. So können auch immaterielle Dinge wie Gesundheit oder Liebe zum Luxus werden.

Hat man nur wenig Freizeit, ist es häufig schon ein Luxus, sich diese einmal nehmen zu können. Viele Menschen verstehen sogar den immateriellen Luxus als den wahren Luxus, da es sich dabei um Dinge handelt, die man mit noch so viel Geld nicht kaufen kann.

Der Luxus im Wandel der Zeit

Das Verständnis von Luxus hat sich mit der Zeit deutlich gewandelt. Luxus unterliegt verschiedenen Sichtweisen. So hängt es stark von den moralischen und kulturellen Standards, aber auch von den technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen einer Gesellschaft ab, was als Luxus eingestuft wird.

Dabei ist der Luxus häufig dem sozialen Wandel ausgesetzt. Viele Dinge, die in der Gegenwart auch für normale Menschen erschwinglich und vollkommen selbstverständlich sind, galten in früheren Epochen als Luxusgüter.

Bücher

So war es vor der Erfindung des modernen Buchdrucks, Mitte des 15. Jahrhunderts, Luxus, eine von Hand geschriebene Bibel zu besitzen. Ein solches Privileg genossen seinerzeit lediglich Fürsten und gut betuchte Bürger, da eine Bibel so viel wie zwei Häuser kostete.

Später wurden Bibeln und Bücher dagegen durch moderne Produktionsverfahren für jedermann erschwinglich. In manchen Ländern, in denen Bibeln nicht hergestellt oder eingeführt werden dürfen, sind sie für Christen jedoch auch in der Gegenwart ein Luxusgut.

Fließendes Wasser

In der modernen Zeit ist es kaum vorstellbar, dass fließendes Wasser von der Antike bis ins 19. Jahrhundert hinein als Luxus galt. Heute verfügt jeder Haushalt in den wohlhabenden Industriestaaten über eine Wasserleitung, sodass Wasser hierzulande nichts Besonderes mehr ist.

Anders sieht es dagegen in Entwicklungsländern aus. Dort sind Wasserleitungen, wie sie hierzulande üblich sind, nach wie vor für viele Menschen purer Luxus. Der Besitz eines eigenen Hallenbads ist allerdings auch in den Industriestaaten noch immer luxuriös.

Technische Geräte

Ein weiteres Beispiel sind technische Geräte wie Fernseher. Zählten diese früher zu den Luxusartikeln, findet man sie in der heutigen Zeit in fast jedem Haushalt. Ähnliches gilt für Computer.

Was Luxus ist und was nicht, hängt also auch davon ab, wie groß die Verfügungsgewalt über begrenzte Güter ist und wie verschwenderisch man mit ihnen umgeht. Doch auch in der heutigen Zeit ist Luxus noch immer ein Statussymbol für finanzielle oder politische Macht und dient dazu, sich vom Rest der Gesellschaft abzuheben.

Nachteile von zu viel Luxus

Unter einem Luxusleben stellen sich die meisten Menschen ein glückliches Leben in Überfluss und Reichtum vor. Doch zu viel Luxus oder das ständige Streben danach, hat manchmal auch seine Schattenseiten.

Trotz zunehmenden Problemen gelten die westlichen Industriestaaten nach wie vor als Wohlstandsgesellschaften. Ein Überfluss an Wohlstand kann jedoch manchmal unglücklich und sogar psychisch krank machen.

Zivilisatosen

Zu den Phänomenen der westlichen Gesellschaft gehört die Zunahme von so genannten Lifestyle-Krankheiten, die man auch als Zivilisatosen bezeichnet. Dazu zählt man u.a. das Burn-Out-Syndrom oder krankhaften Jugendwahn. Davon betroffen sind auch immer mehr junge Menschen.

Unter Zivilisatosen versteht man Zivilisationskrankheiten sowie andere Phänomene, die durch einen bestimmten Lebensstil entstehen oder davon beeinflusst werden. Typische Erscheinungen der Zivilisatosen sind psychische Störungen wie Tanorexie (Bräunungssucht) oder Depressionen.

Ursachen der Lifestyle-Krankheiten

Zu den Ursachen der Erkrankungen zählen Psychologen u.a. die stark gestiegenen Anforderungen im Beruf, denn wer ein Leben in Wohlstand führt und sich viele luxuriöse Dinge leisten kann, muss oftmals auch einen hohen Preis dafür bezahlen. Vor allem Manager, Sportler und Ärzte, die zu den Spitzenverdienern gehören, sind stark gefährdet an einer Zivilisatose zu erkranken. Zwar werden Prominente und Führungskräfte häufig für ihren Reichtum bewundert, manche von ihnen empfinden dies jedoch als Belastung, die sie daran hindert, ein normales Leben führen zu können.

Außerdem müssen sie ständig verfügbar sein und können sich oft nur unzureichend richtig erholen. Auch wirkliche Freunde zu finden, ist für Menschen, die im Luxus leben, nicht immer leicht, denn wahre Freunde zeigen sich oft erst in der Not.

Fazit

So bringt viel Luxus nicht immer nur Vorteile mit sich. Ein einfaches Leben kann manchmal glücklicher und ausgefüllter sein als so manches Luxusleben.

Wissenswertes zur Luxussteuer

Spricht man von Luxus, meint man damit vor allem Dinge, die über den normalen Standard hinausgehen. In erster Linie ist damit materieller Luxus gemeint, der zumeist unmittelbar mit finanziellem Reichtum zusammenhängt.

In manchen Staaten belegt man bestimmte Waren oder Dienstleistungen, die als Luxus eingestuft werden, mit einem höheren Mehrwertsteuersatz. Dabei handelt es sich um die so genannte Luxussteuer.

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck dieser Steuer ist eine stärkere Besteuerung von finanziell wohlhabenden Menschen, denn vor allem gut betuchte Personen können sich kostspielige Luxusgüter leisten. Zu diesen Gütern zählen zum Beispiel teure Autos, Luxusyachten, große Villen, erlesene Delikatessen, exquisite Kleidungsstücke oder Schmuck.

Da sich in der Regel nur Wohlhabende diese Waren leisten können, erscheint die Erhebung einer Luxussteuer durchaus sinnvoll zu sein. Bei bestimmten Luxusgütern tritt allerdings der Fall ein, dass die Anbieter der erlesenen Waren die größte Steuerlast tragen und nicht die Käufer.

Geschichte

Die Geschichte der Luxussteuer reicht schon bis in die Antike zurück. So führte man im alten Rom im Jahre 215 v. Chr. eine so genannte Lex Oppia ein. Diese untersagte es den Bürgern, teuren Schmuck oder Gewänder aus Purpur zu tragen. Um der Prunksucht entgegenzuwirken, erließ 1562 der damalige Doge von Venedig, Geralomo Priuli, die Regelung, dass in der Lagunenstadt nur schwarze Gondeln verkehren durften.

Auch in Deutschland gab es mehrere Male eine Luxussteuer. Dazu gehörten unter anderem die Dienstbotensteuer in Preußen oder die Karossensteuer. Sogar die Hundesteuer, die es auch heute noch gibt, galt in Preußen zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Luxussteuer.

Meist diente die Luxussteuer dazu, den Aufwand für Gastmähler, Bekleidung oder Begräbnisse zu begrenzen. Dabei spielten sowohl handelspolitische als auch ethische Gründe eine Rolle. Ebenso sollte Verarmung verhindert werden. Darüber hinaus versuchte man, die Stände äußerlich voneinander abzugrenzen.

Bei den Reichen stieß die Luxussteuer jedoch auf wenig Gegenliebe. So schaffte man sie in vielen Ländern wieder ab oder verhinderte ihre erneute Einführung. In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde sie zwar eingeführt, jedoch nach kurzer Zeit im Jahr 1993 wieder abgesetzt.