So bauen Sie Vertrauen zu den Pflegern auf
Pflegebedürftig zu werden und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, ist für viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis. Eine wichtige Rolle bei der richtigen Pflege spielt das Vertrauensverhältnis zwischen Pflegebedürftigem und Pfleger. Sich auf eine fremde Person einzulassen, fällt nicht immer leicht, vor allem zu Beginn der Pflegezeit. Holen Sie sich Tipps, um Vertrauen zur Pflegekraft aufzubauen.
Was, wenn der Pflegedienst nicht erwünscht ist?
Der Zeitpunkt, an dem man als Angehöriger bemerkt, dass ein Mensch, den man liebt, pflegebedürftig wird, kann sehr schockierend sein. Ein Außenstehender erkennt diesen Zeitpunkt jedoch in der Regel, und weiß auch, dass man etwas unternehmen muss.
Um der betroffenden Person die zukünftige Zeit möglichst angenehm zu gestalten, entscheiden sich viele für einen ambulanten Pflegedienst, sodass der oder die Pflegebedürftige zuhause wohnen bleiben kann. Das Problem ist, dass eben der/die Betroffene nicht immer einsieht, dass Hilfe benötigt wird - und den Pflegedienst aus diesem Grund ablehnt.
Dass die Pflege offensichtlich notwendig ist, sehen nur die außenbestehende Beobachter. Damit das auch der pflegebedürftige Mensch versteht, ist viel Einfühlungsvermögen gefragt.
Man sollte sich in Ruhe zusammensetzen und klären, warum der Pflegedienst nicht gewünscht ist. In diesem Zusammenhang spielen häfuig das Gefühl einer Niederlage und Scham eine Rolle.
Die Überwindung, zu erkennen, dass man einige Dinge im Alltag nicht mehr ohne Hilfe bewältigen kann, ist für die Betroffenen groß. Mit einer Prise Geduld gibt man diesen die benötigte Zeit.
Es ist sinnvoll, den Pfleger bzw. die Pflegerin Schritt für Schritt in den Alltag mit einzubeziehen. So kann die Pflegekraft beispielsweise den- bzw. diejenige, die sich bislang gekümmert hat, begleiten. Dieses Herantasten soll so ausgelegt sein, dass man als bisheriger Pflege Hilfe bekommt, nicht jedoch die pflegebedürftige Person.
Auf diese Weise kann die Basis für ein Vertrauensverhältnis geschaffen werden. Nach und nach wird der geliebte Mensch sicherlich auch etwas mehr Hilfe von außen zulassen.
Die Pflegekraft sollte einfach nicht von jetzt auf gleich anwesend sein und alle Aufgaben übernehmen. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang ist auch zu empfehlen, dass sie beispielsweise zunächst hauswirtschaftliche Aufgaben erledigt, bevor sie sich an die eigentlichen Pflegeleistungen wendet - dies wird eine kompetente Pflegeperson auf sehr einfühlsamem und beinahe unbemerktem Weg schaffen. Als Angehöriger sollte man während der gesamten Arbeit darauf achten, ob sich Pfleger und Pflegebedürftiger sympathisch sind, denn wenn diese Basis nicht gegeben ist, wird es schwierig, in Zukunft so zusammen zu arbeiten, dass sich alle Seiten - besonders natürlich die zu pflegende Person - wohlfühlen.
Wurde die Tatsache, dass Hilfe benötigt wird, akzeptiert, geht es darum, auch weiterhin am Vertrauen zu arbeiten...
Tipps zum Aufbauen von Vertrauen zwischen Pfleger und pflegebedürftiger Person
Unverzichtbar für eine gute Pflege ist das Vertrauensverhältnis zwischen der zu betreuenden Person und dem Pflegepersonal. Dies gilt sowohl für die ambulante als auch für die stationäre Pflege.
Qualifikation und Erfahrung
Aufgrund von mehreren Skandalen in Pflegeeinrichtungen, bei denen es zu erheblichen Missständen kam, wurde das Vertrauen in Pflegedienste erschüttert. Daher ist es wichtig darauf zu achten, über welche Qualifikationen und Erfahrungen die Pfleger verfügen, denn wer ständig auf Pflege angewiesen ist, muss auch unbedingtes Vertrauen zum Pflegepersonal haben können.
Zwischenmenschliche Beziehungen oder subjektive Empfindungen
Gutes Pflegepersonal von schlechtem zu unterscheiden, ist jedoch nicht immer eine Frage der Erfahrung. So spielen häufig auch zwischenmenschliche Beziehungen oder subjektive Empfindungen wie Sympathie eine große Rolle, um Vertrauen aufbauen zu können. Damit eine offene und ehrliche Beziehung zu den Pflegern entstehen kann, sind gute Beziehungen von elementarer Bedeutung.
Für die Pfleger ist es allerdings nicht immer einfach, eine intensivere Betreuung vorzunehmen, da sie an einen vorgegebenen Zeitrahmen gebunden sind. Besser lässt sich eine individuellere Pflege durch die 24-Stunden-Betreuung gewährleisten. Dabei hält sich das Personal in den Räumlichkeiten des Pflegebedürftigen auf, wodurch es stets bei Bedarf helfen kann.
Darüber hinaus können die Pfleger auch als Haushaltshilfe fungieren und auf diese Weise für Entlastung sorgen. Das Zusammenwohnen führt in den meisten Fällen dazu, dass eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Pfleger und dem Patienten aufgebaut wird.
Das richtige Pflegepersonal zu finden, ist in der heutigen Zeit allerdings nicht immer leicht. Umso wichtiger ist es, sich die Pfleger genau anzusehen.
Bei der Ausbildung gibt es zumeist nur wenig Unterschiede. Diese können im Hinblick auf Arbeitserfahrung oder Weiterbildung bestehen.
Auf das Bauchgefühl achten
Oftmals muss jedoch das Bauchgefühl entscheiden, ob man Vertrauen zu dem jeweiligen Pfleger fasst, denn letztlich lassen sich menschliche Wärme und Sympathie nicht durch Zeugnisse und Zahlen ersetzen. Natürlich ist auch das Einfühlungsvermögen des Pflegepersonals sehr wichtig, denn durch die Pflegebedürftigkeit kommt es häufig zu Scham und Ängsten, die abgebaut werden müssen. Vertrauen lässt sich jedoch nur durch eine offene und ehrliche Beziehung zwischen Pfleger und Pflegebedürftigem erzielen.