Maßnahmen zur Bekämpfung von Jugendkriminalität
Jugendkriminalität gehört zu den größten gesellschaftlichen Problemen. Es gibt verschiedene Maßnahmen, Jugendkriminalität zurückzudrängen. Zu den Tücken der pädagogischen Strategien zählt jedoch, dass viele von diesen nur vorübergehend Wirkung zeigen. Es gilt, langfristig etwas gegen einen kriminelle Handlungen von Jugendlichen zu unternehmen. Lesen Sie über mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Jugendkriminalität.
Formen von Jugendkriminalität
Unter Jugendkriminalität versteht man Straftaten, die von Kindern und Jugendlichen unter 21 Jahren begangen werden. Zur Bekämpfung der Jugendkriminalität kommen verschiedene Maßnahmen zur Anwendung.
Zu den Formen der Jugendkriminalität gehört vor allem die Bereicherungskriminalität. Darunter fallen
- Ladendiebstähle
- Diebstähle von Fahrrädern oder Krafträdern
- Raub und
- Erpressung.
Weitere jugendtypische Delikte sind Körperverletzung, Sachbeschädigungen sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Somit können die jungen Straftäter sowohl seelische als auch körperliche Wunden hinterlassen.
Ursachen für Jugendkriminalität
Die Ursachen für die zunehmende Jugendkriminalität sind umstritten. Zahlreiche Experten vertreten die Ansicht, dass verschiedene Faktoren wie
- Perspektivlosigkeit
- Vernachlässigung durch das Elternhaus oder
- unzureichende Prävention zu kriminellem Verhalten
führen. So stammen zahlreiche kriminelle Jugendliche aus problematischen familiären Verhältnissen. Einen hohen Anteil an der Jugendkriminalität weisen zudem Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund auf.
Jugendkriminalität bekämpfen und vorbeugen
Häufig erfahren jugendliche Kriminelle Gewalt in der Familie, manchmal ist diese Thema in mehreren Generationen. Etwas dagegen zu unternehmen, kann zu einem sehr langwierigen Prozess werden.
Um Jugendkriminalität vorzubeugen oder zu bekämpfen, gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Dazu zählen vor allem pädagogische Maßnahmen. Allerdings erweisen sich pädagogische psychologische Behandlungen oftmals als schwierig, da diese meist nur eine vorübergehende Wirkung haben, sodass es ein bis zwei Jahre später häufig zu Rückfällen kommt.
Führt man die Therapie dagegen bereits im Grundschulalter aus, liegt die Erfolgsquote deutlich höher. Als Methode bewährt haben sich so genannte Elterntrainings. Dabei lernen Eltern wie sie ihre Erziehungsmethoden verbessern können, wodurch die Aggressionen des Kindes nicht weiter verstärkt werden.
Auch in der Schule können pädagogische Maßnahmen erfolgen. Dazu zählen
- klasseninterne Maßnahmen, bei denen ein Fall innerhalb der Klasse geregelt wird
- schulinterne Maßnahmen, bei denen die Schulleitung sich mit dem Fall befasst, sowie
- schulexterne Maßnahmen, bei denen öffentliche Stellen wie Polizei oder Beratungseinrichtungen hinzugezogen werden.
Um Frustrationen und Vandalismus in der Schule entgegenzuwirken, empfehlen Experten, den Unterricht nicht einfallslos zu gestalten und stattdessen auf spielerisches Lernen zu setzen.
Bei Jugendkriminalität: Sowohl innerhalb der Schulen als auch durch Unterstützung der Eltern sind Maßnahmen zur Bewältigung von Jugendkriminalität einzusetzen.
Elternberatung und Förderprogramme
Doch auch außerhalb der Schulen werden unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt, um die Jugendkriminalität zu bekämpfen. Als besonders wichtig gelten die Beratung der Eltern und die Unterstützung von ausländischen Familien.
Eine sinnvolle Rolle spielen zudem Förderprogramme, durch die die Fähigkeit zu Gemeinschaft, Partnerschaft und Konfliktbewältigung gestärkt wird, sowie eine bessere Unterstützung von Alleinerziehenden. Ob diese Maßnahmen jedoch ausreichen, um die Jugendkriminalität zurückzudrängen, ist unter Politikern und Experten umstritten.
Mögliche Zugangsweisen nach Ansicht des Jugendinstitutes
Experten zufolge muss man bei der nachhaltigen Bekämpfung von Jugendkriminalität unterscheiden, ob es sich um eine Überschreitung der Grenzen oder um tatsächliche Täter mit mehreren Straftaten handelt. Dabei muss man zum einen Rechtsschicherheit und die Basis dafür schaffen, dass die pädagogischen Maßnahmen einen Effekt bringen können; ebenso ist der erzieherische Faktor wichtig, der darauf abzielt, eine drohende Gewalt unter Kindern und Jugendlichen als Chance, etwas zu lernen, ansieht.
Pädagogische, sozial- und familienpolitische Ansätze
Man ist davon überzeugt, Jugendkriminalität durch Erwerb von Kompetenzen, Lernen sowie Erziehung bewältigen zu können. Das Ziel sollte immer sein, den Betroffenen Gewaltalternativen anzubieten. Folgende Ansätze sind dabei möglich:
- Die Verwirklichung von Zielen mit Mitteln, die sozial akzeptiert sind, sofern bislang Gewalt als Mittel eingesetzt wurde
- Das Erlernen eines anderen Umgangs mit Wut, Angst und Aggressionen anstelle von zu impulsiver Reaktion
- Die Erarbeitung realistischer Ziele zur Vermeidung von Gewalt aufgrund von geringem Selbstwertgefühl ohne Perspektiven für die Zukunft
- Die Chance auf Bildungsabschluss, wenn Defizite in diesem Bereich Auslöser für kriminelles Verhaltne sind
- Die realistische Auseinandersetzung mit dem Frau- und Mannsein, sofern Betroffene ihre Männlichkeit ausnutzen, um machohaft aufzutreten
- Die Erarbeitung von Konzepten mit Gruppenbezug, wenn Gewalt in einer Gruppe deren Mitglieder beeinflusst
- Die Stärkung der Erziehungskompetenzen und Lebensbedingungen im Elternhaus, sofern in diesem Gewalt erlebt wird
- Die Möglichkeit, Gewalterfahrungen zu verarbeiten, wenn diese ein Opfer zu einem Täter machen
Zusätzlich zu den pädagogischen Maßnahmen sind auch familien- und sozialpolitische Ansätze wichtig. Auch die Begleitung im Alltag sowie Modelle, um Schüler mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien zu integrieren, sollten eine Rolle spielen. Durch Zusammenarbeit mit der Polizei kann drohende Gewalt früh identifiziert werden.
Da Jugendgewalt Mädchen und Jungen auf andere Weise treffen kann, sind geschlechterspezifische Angebote sinnvoll. Sie sollten sich in ihrem Umfeld sicher fühlen, um gegen ihr problematisches Verhalten angehen zu können.