Voraussetzungen für den Job im Sicherheitsdienst
Der Dienstleistungsberuf Sicherheitsdienst - auch Wachdienst genannt - gliedert sich in den Personenschutz und in den Objektschutz. Die berufliche Qualifikation bietet einen Aufstieg hin zum Meister für Schutz und Sicherheit. Im Sicherheitsdienst gibt es unterschiedliche Aufgaben. Nicht jeder ist für einen solchen Job gemacht. Informieren Sie sich über mögliche Aufgaben und Voraussetzungen für den Job im Sicherheitsdienst.
Sicherheitsdienst - Merkmale und Aufgaben
Unter dem Sicherheitsdienst, auch Wachdienst oder Security genannt, versteht man unterschiedliche Dienstleistungen im Bewachsungsgewerbe. Zu den Bereichen zählen
- Personenschutz: Beschützen von Personen in gefährlichen Situationen, Schützen einer Baustelle vor Vandalismus und Diebstahl
- Schutz von Veranstaltungen: Kassenkontrolle, Einlasskontrolle, Crowd-Management
- Objektschutz: Sicherung eines Objektes durch qualifiziertes Personal
- Brandschutz: Sprinklerproben, Brandsicherheitswachen
- Alarmaufschaltung: Alarmverfolgung, Aufschalten von Videoüberwachungssystemen und Gefahrenmeldeanlagen
- Ladenüberwachung: Schutz vor Diebstahl
- Revierdienst: Streife
- Flughafendienstleistungen: Objektschutz, Fluggastkontrolle, Personal- und Gepäckkontrolle
Das Berufsbild des Mitarbeiters in einem Sicherheitsdienst ist so vielseitig wie abwechslungsreich. Nur das Interesse daran ist jedoch nicht ausreichend für diese qualifizierte Tätigkeit. Jeder Auftrag, den das Unternehmen durch seine Mitarbeiter bearbeiten und erledigen lässt, ist individuell und anders als der letzte.
Das gilt auch für den Objektschutz über einen längeren Zeitraum hinweg. Das zu bewachende Objekt bleibt dasselbe, nicht jedoch die Situation.
Jeder Tag, jede Stunde ist anders und insofern einmalig. Was gestern so war, kann heute ganz anders sein.
Für den Sicherheitsdienst ist das eine ganz besondere Herausforderung. Die Mitarbeiter müssen zu jeder Zeit buchstäblich hellwach sein. Immer gleiche Situationen müssen routiniert erledigt werden, ohne zur Routine zu werden.
Die tägliche Fahrt mit dem Sicherheitsfahrzeug zu den Kreditinstituten am Ort ist eine reine Routineangelegenheit. Trotzdem muss das Sicherheitspersonal jeden Tag aufs Neue wachsam sein und jederzeit mit unliebsamen Überraschungen rechnen.
Unterschiedliche Tätigkeiten
Eine qualifizierte Ladenüberwachung als so genannter Kaufhausdetektiv ist ebenso anspruchsvoll wie der Personenschutz, also die persönliche, oftmals unauffällige Begleitung von Einzelpersonen, oder wie eine Alarmaufschaltung.
Der Sicherheitsdienst wird damit beauftragt, für Sicherheit zu sorgen. Je unauffälliger die Mitarbeiter arbeiten, umso besser ist ihre Leistung. In vielen Fällen soll der Sicherheitsdienst weder personell noch organisatorisch erkennbar sein.
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Bewerbung sind einige selbstverstäntliche Voraussetzungen wichtig:
- das Mindestalter von achtzehn Jahren
- ein Schul-, Lehr- oder Ausbildungsabschluss
- das Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift sowie einer weiteren gängigen Fremdsprache, beispielsweise einer EU-Amtssprache.
Entscheidend sind der Leumund sowie die, wie es genannt wird, geordneten wirtschaftlichen Verhältnisse. Im Führungszeugnis des Bundesamtes für Justiz dürfen keine strafrechtlichen Vermerke oder Hinweise eingetragen sein.
Die wirtschaftliche Situation ist dann geordnet, wenn in der Datenbank der Schufa, der privaten Wirtschaftsauskunftei Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, keine negativen Eintragungen zu Eidesstattlichen Versicherungen oder zu einer Verbraucherinsolvenz gespeichert sind. Der Schufa-Score darf durch eingetragene Kredite, Darlehen, Kreditkarten oder dergleichen nicht allzu sehr beeinträchtigt sein.
Das Beibringen eines Führungszeugnisses sowie einer Schufa-Selbstauskunft wird meistens dann erwartet, wenn es sich um eine vertragliche und sozialversicherungspflichtige Arbeit beim Sicherheitsdienst handelt. Der Bewerber muss auch privat in geordneten Verhältnissen leben.
Er darf nicht erpressbar sein, beispielsweise durch eine persönliche Labilität mit Hang zur Spielsucht oder zu illegalem Glücksspiel. Die Einbindung in eine größere Familie mit mehreren Generationen wird gerne gesehen.
Physische und psychische Stabilität, also die gefestigte Persönlichkeit, sind ebenfalls eine Voraussetzung für das berufliche Fortkommen im Sicherheitsdienst. Unabdingbar notwendig ist die Bereitschaft zu einem 24h-Arbeit an
- Werktagen
- Wochenenden
- Sonn- und Feiertagen.
Für die notwendige Mobilität wird der Führerschein in den gängigen Führerscheinklassen erwartet. Die Eintragungen im Verkehrszentralregister, dem VZR in Flensburg, sollten sich im Rahmen halten und in absehbarer Zeit gelöscht sein.
Die Mitarbeiter müssen von ihrer Persönlichkeitsstruktur her eher zurückhaltend sein als das Bestreben haben, im Blickpunkt des Geschehens stehen zu wollen. Mit zunehmender Qualifikation und Verantwortung steigen auch die Ansprüche an das Persönlichkeitsprofil des Mitarbeiters. Er muss von innen heraus davon überzeugt sein, dass Controlling sowie Qualitätsmanagement unerlässlich und geradezu notwendig sind.
In dem unverfänglichen oder auch fachlichen Gespräch erkennt der Psychologe recht bald, welche dieser facettenreichen Voraussetzungen der Bewerber mitbringt. Vor diesem Hintergrund ist eine oftmals ausgiebige Probezeit nachvollziehbar. Der Arbeitgeber muss sich ganz sicher sein, wenn er seinem neuen Mitarbeiter die Sicherheit anvertraut.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Letztendlich werden Bereitschaft und Interesse an einer Aus- und Weiterbildung innerhalb des Sicherheitsunternehmens erwartet. Der hierarchische Aufbau führt vom Anfänger über den geschulten Sicherheitsmitarbeiter mit qualifizierter Tätigkeit hin zur Sicherheitsfachkraft bis zum Meister für Schutz und Sicherheit.
Rechtsgrundlagen dafür sind der § 34a der Gewerbeordnung sowie die Bewachungsverordnung. Nach dieser Ordnung besteht auch die Pflicht, eine Sachkundeprüfung abzulegen. Diese dauert drei bis fünf Tage lang und wird von der IHK angeboten.