Wie Sie Gerüchte gekonnt zerstören
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Nach diesem Sprichwort wird das eigene Missgeschick durch den Spott der anderen noch zusätzlich getoppt. Unerfreulich bis hin zu ärgerlich wird es besonders dann, wenn der Spott nicht auf Tatsachen, sondern ganz bewusst auf Gerüchten beruht. Lesen Sie über die Entstehung von Gerüchten und holen Sie sich Tipps, um sich gegen eine solche Verspottung mit Unwahrheiten zu wehren.
Der Spott als ein bewusstes und vorsätzliches Lächerlichmachen ist die erste von mehreren Stufen, um sein Gegenüber zu verletzen. Danach folgen die deutlich stärker ausgeprägten Formen wie Hohn und Häme.
Über die Entstehung von Gerüchten
Das Gerücht ist eine Information mit einem sehr schwachen Wahrheitsgehalt. Die Grenze hin zur Unwahrheit ist oftmals fließend.
Eine besonders schlimme Form ist es, jemanden mit Gerüchten zu verspotten. Zum einen, weil das Gerücht höchstens eine Halbwahrheit ist - zum anderen, weil jede Art von Spott schädlich ist.
Spott schadet dem Verspotteten in mehrerlei Hinsicht. Er fühlt sich emotional sowie in seiner Ehre getroffen, weil Spott immer auch ein Ausdruck von Verachtung ist.
Spätestens dann, wenn die Grundlage dafür auch noch ein Gerücht ist, hat der Verspottete einen handfesten Ansatzpunkt, um sich dagegen zu wehren. Das ist in der Praxis nicht immer einfach, weil es vielfältige Formen von Spott gibt.
Er kann subtil, hinterhältig oder hintergründig sein. Der Spötter ist oftmals gar nicht zu packen, weil er sich im Hintergrund hält.
Bei einem Gerücht richtet man sich gegen eine Person; über diese verbreitet man eine Information, die man als wahr verkauft. Gerüchte sind häufig Teil einer Intrige und werden für Machtspiele eingesetzt.
Dass ein Gerücht über eine Person existiert, stellt anfürsich noch kein Mobbing dar. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist es, dass dieser Person über einen längeren Zeitraum geschadet wird.
Man geht heutzutage davon aus, dass die Lust, Gerüchte zu verbreiten, in der Natur des Menschen liegt. Sie wurden schon in frühen Zeiten als Mittel eingesetzt, um sich von anderen abzuheben.
Gleichzeitig können Gerüchte das Wir-Gefühl stärken. Beide Geschlechter reden dabei gleich gern über andere Menschen; der Unterschied liegt besonders im Inhalt. Allerdings gelten Männer dabei als emotionsloser.
Gerüchte zu verbreiten, ist somit sehr beliebt. Doch kann dies schädlich sein, sowohl für denjenigen, über den geredet wird, als auch für denjenigen, der sie ausspricht und weitergibt. Dabei kann es sich um den privaten als auch den beruflichen Raum handeln. Besonders aber im Job ist ein Mangel an Diskretion ein No-Go, besonders dann, wenn es sich um hochbesetzte Positionen handelt.
Tipps, um Gerüchte zu zerstören
Es gibt wirksame Möglichkeiten, um Gerüchte gekonnt zu zerstören.
Direkt ansprechen
Ein probates Mittel ist es, "den Stier bei den Hörnern zu packen". Wenn der Spötter bekannt ist, sollte er im Dialog mit klaren Fragestellungen angesprochen werden, warum und zu welchem Zweck er das verspottende Gerücht verbreitet.
Eine solche Direktheit erfordert viel Selbstbewusstsein des Betroffenen, ist in den meisten Fällen jedoch erfolgreich. Der Spötter ist verbal in der Verteidigung und muss antworten. Tut er das nicht, hat er im wahrsten Sinne des Wortes verloren.
Wahrheitsgehalt hinterfragen
Der Wahrheitsgehalt des Gerüchtes muss selbstkritisch hinterfragt werden. Selbst wenn "etwas Wahres" dran ist, hat der Spötter kein Recht zu einem ehrabschneidenden Verspotten.
Er ist auf jeden Fall im Unrecht. Noch wirksamer ist es allerdings, wenn ihm nachgewiesen werden kann, dass es sich um ein Gerücht ohne jeden Wahrheitsgehalt handelt.
Wenn das Gerücht jedoch stimmt, ist es sinnlos, dieses zu leugnen. Hat man einen Fehler gemacht, sollte man dazu stehen. Entscheidend ist dann, sachlich zu bleiben und sich, gegebenenfalls auch öffentlich, zu entschuldigen.
Öffentlichkeit mit einbeziehen
Gleiches mit Gleichem vergelten ist auch deswegen nicht klug, weil der Verspottete dann nicht besser wäre als der Spötter. Viel wirksamer ist es, den Spötter ruhig, überlegt und verbal vorbereitet anzusprechen.
Das sollte durchaus in der Öffentlichkeit der Fall sein - also in Gegenwart derjenigen, die der Spötter mit seinen Äußerungen anspricht. Das ist keineswegs einfach und auch nicht immer möglich, sollte jedoch angestrebt werden, wenn ein Gespräch unter vier Augen nicht weiterbringt.
Tipp: Im privaten Raum ist es sinnvoll, Gerüchte einfach zu ignorieren; so verfliegt das Interesse.
Ignorieren
Eine andere, ganz umgekehrte Möglichkeit ist das Ignorieren der verspottenden Gerüchte. Auch das erfordert ein starkes Ego, also Selbstbewusstsein. Notwendig ist ein zeitlich längeres Durchhaltevermögen, bis der Spötter bemerkt, dass sein Spott nicht wirkt.
Diese "Taktik" ist weniger im beruflichen, sondern eher im privat-emotionalen Bereich empfehlenswert. Der Verspottete braucht dazu, wie es genannt wird, gute Nerven und nach außen hin ein Pokerface.
Rechtliche Konsequenzen
Für den Verspotteten hört der Spaß buchstäblich dann auf, wenn ihm aus den damit verbundenen Gerüchten handfeste Nachteile entstehen. Auch, oder gerade in diesem Falle muss der Spötter direkt angesprochen und auf juristische Konsequenzen hingewiesen werden.
Zu denen gehören Schadensersatzansprüche aus einer "Üblen Nachrede" bis hin zur Verleumdung. Der Verspottete muss die Wertigkeit des Gerüchtes prüfen, das über ihn verbreitet wird, bevor er so gegen den Spötter vorgeht.
Weitere Tipps
Als Betroffener, über den ein Gerücht verbreitet wird, sollte man zudem folgende Tipps beherzigen:
- bei der Zurückweisung eines offensichtlichen Gerüchtes nicht zögern
- möglichst wenig Emotionen zeigen
- souverän bleiben, um auf diese Weise erhabener zu wirken
- wenn man sich wehren möchte, zuerst das Gespräch unter 4 Augen suchen
Fazit
Dem Verspotteten ist am besten mit einer nachhaltigen Egostärkung geholfen. Besonders gegen Gerüchte muss er sich wehren.
Art und Weise seiner Wehrhaftigkeit können ganz unterschiedlich sein. Sie reichen von der bloßen Ignoranz bis hin zum Angriff auf den Spötter.
Dabei ist es auch hilfreich herauszufinden, was der Spötter bezweckt. Will er sich selbst interessant machen, oder will er dem Verspotteten schaden - wenn ja, aus welchem Grunde und mit welchem Ziel?
Die Ursachenforschung ist der Schlüssel zum Erfolg, um den Spötter zu stoppen. Der hört erfahrungsgemäß dann mit dem Verspotten auf, wenn er sein Ziel verfehlt, oder wenn er mit seinem Spott nicht die gewünschte Aufmerksamkeit "bei seinem Publikum" erreicht. Das sind diejenigen Unbeteiligten, die letztendlich zur Seite des Gewinners hin wechseln.
Im Endeffekt ist das, bei geschicktem und gekonntem Verhalten, meistens der Verspottete. Der kann sich, nach erfolgreichem Abschluss seines Leidensweges, mit der Redensart trösten: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.