Entstehung, Ziele und Aktivitäten bekannter Umwelt- und Naturschutzorganisationen

Umweltschutzorganisationen und Naturschutzorganisationen befassen sich mit schädlichen Veränderungen der Umwelt und Natur. Weltweit gibt es einige bekannte große Organisationen dieser Art. Sie klären auf, initiieren Projekte, beobachten und leisten Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist stets der bestmögliche Schutz der Umwelt. Lesen Sie über die Entstehung, Ziele und Aktivitäten bekannter Umwelt- und Naturschutzorganisationen.

Von Jens Hirseland

Umwelt- und Naturschutzorganisationen: Aufgaben und Ziele

Als Umweltschutzorganisationen werden Vereine oder Verbände bezeichnet, deren Ziel es ist, die Umwelt vor schädlichen Einflüssen zu schützen und die Lebensgrundlagen des Menschen so weit wie möglich zu bewahren.

Naturschutzorganisationen widmen sich dagegen speziell dem Naturschutz oder bestimmten Bereichen der Natur. Dazu gehören zum Beispiel der Schutz und die Pflege von Tierarten, Pflanzenarten oder Landschaften.

Im Jahre 1971 wurde die wohl bekannteste Umweltorganisation Greenpeace gegründet. Seitdem kam es allein schon in Deutschland zur Entstehung unzähliger Umweltorganisationen, welche sich dem Erhalt der Umwelt verschrieben. Doch was unternehmen Umweltorganisationen eigentlich konkret, um unseren Planeten und die die einzigartige Natur zu schützen?

Aufklärung

Zunächst einmal geht es Umweltorganisationen um die Aufklärung der Öffentlichkeit. Diese Öffentlichkeitsarbeit kann sich dann in vielfacher Weise vollziehen.

So kann es beispielsweise sein, dass die Menschen in Form von Werbung im Fernsehen oder in Zeitschriften auf bestimmte Missstände aufmerksam gemacht werden.

Darüber hinaus ist es ebenso denkbar, dass bestimmte Aktionen getätigt werden, welche die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen. In diesem Zusammenhang machen Umweltorganisationen regelmäßig vor allem mit gewagten oder außergewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam. So wird beispielsweise für den Schutz der Wale protestiert, indem man sich mit einem Schlauchboot einem großen Jagdfrachter in den Weg stellt.

Projekte

Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld von Umweltorganisationen ist das Initiieren und Leiten von Projekten, welche auf den Schutz der Umwelt abzielen. Solche Projekte können breit gestreut sein und sich mit oder ohne die Hilfe von der Bevölkerung oder staatlicher Organisationen vollziehen. Ein solches Projekt kann beispielsweise auf die Stärkung erneuerbarer Energien abzielen, indem diese weiter erforscht werden oder für das Aufstellen eines Windparks demonstriert wird.

Beobachtung und Datensammlung

Umweltschutzorganisationen treten zudem oft schlicht als eine Art Beobachter auf, welcher die Geschehnisse und Entwicklungen innerhalb der Umwelt dokumentiert. Eben diese Daten dienen dann häufig als Grundlage für weitere Entscheidungen. So sollen unter anderem Beschlüsse der Politik positiv beeinflusst werden, da Entscheidungen anhand konkreter Daten umweltbewusst getroffen werden können.

Haufen mit klein gedrückten Dosen und Flaschen, daraus wächst grüne Pflanze
Haufen mit klein gedrückten Dosen und Flaschen, daraus wächst grüne Pflanze

Wissenschaft

In manchen Fällen treten Umweltorganisationen sogar noch als wissenschaftliche Einheiten auf, welche die Forschung in bestimmten Zweigen vorantreiben. Hierdurch sollen umweltfreundliche Entwicklungen dafür sorgen, eine weitere Verschmutzung der Umwelt abzuwenden und moderne Technologien früher einsetzen zu können.

Öffentlichkeitsarbeit

Insgesamt gibt es unzählige Betätigungsfelder für Umweltorganisationen. Das wohl wichtigste ist und bleibt dennoch die Öffentlichkeitsarbeit. Schließlich kann erst der Druck der Bevölkerung dafür sorgen, dass in der Politik Entscheidungen getroffen werden, welche als modern und umweltbewusst einzustufen sind. Dass dieses Ziel jedoch manchmal erst dann erreicht werden kann, wenn es bereits zu Katastrophen im jeweiligen Bereich kam, zeigen die Reaktorunglücke in Japan oder die Bohrinselkatastrophe in den USA.

Im Folgenden stellen wir bekannte Umwelt- und Naturschutzorganisationen vor.

Verschiedene Umwelt- und Naturschutzorganisationen

In der heutigen Zeit gibt es zahlreiche Organisationen, die sich mit dem Schutz der Umwelt und der Natur befassen. Die größten Verbände dieser Art in Deutschland sind der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

Aufgehaltene Hand mit frischer Erde, in der grüne Pflanze wächst
Aufgehaltene Hand mit frischer Erde, in der grüne Pflanze wächst

Beim BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) handelt es sich um eine deutsche, föderale Umwelt- und Naturschutzorganisation. Der BUND umfasst ca. 464.000 Mitglieder und Förderer.

Da er vom Staat anerkannt ist, wird er bei Eingriffen, die den Haushalt der Natur betreffen, angehört. Des Weiteren ist er mit einem Verbands-Klagerecht ausgestattet. Die Finanzierung der Organisation erfolgt größtenteils aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Entstehung und Struktur

Die Gründung des Bundes für Natur- und Umweltschutz Deutschland fand am 20. Juli 1975 statt. Ins Leben gerufen wurde er von 21 Umweltschützern, zu denen u.a. der Tierexperte Bernhard Grzimek (1909-1987), der Journalist und Schriftsteller Horst Stern, der Politiker Herbert Gruhl (1921-1993) sowie der Naturschützer Hubert Weinzierl gehörten. Als 1. Vorsitzender fungierte der Mediziner und Autor Bodo Manstein (1911-1977).

1977 wurde die gemeinnützige Organisation in Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland umbenannt. Mittlerweile umfasst der BUND 16 Landesverbände sowie einen Bundesverband.

Darüber hinaus gibt es mehr als 2.000 Kreis- und Ortsgruppen, die regional tätig sind. Der BUND besteht aus 584.000 Mitgliedern, Förderern und Spendern.

Ehrenamtliche Arbeit

Die Facharbeitskreise arbeiten ehrenamtlich und kümmern sich um

  • gesundheitliche Aspekte
  • rechtliche Fragen
  • umweltfreundliche Energien
  • Gentechnologie
  • Biotechnologie und
  • Bodenschutz.

Ergänzt werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter durch fest angestellte Mitarbeiter in den Landesgeschäftsstellen sowie der Bundesgeschäftsstelle. Sowohl beim Bundesverband als auch bei den Landesverbänden handelt es sich um eigenständige Vereine. Dagegen gelten die regionalen und lokalen Gruppen juristisch als Teil des jeweiligen Landesverbandes.

Mitglieder

BUND-Mitglieder sind sowohl Mitglied ihres Landesverbands als auch des Bundesverbands. Unterschieden wird bei den Mitgliedern zwischen Vollmitgliedern und Fördermitgliedern.

So entrichten die Fördermitglieder zwar regelmäßig Spenden, nehmen aber nicht an den demokratischen Prozessen des Verbandes teil. Amtsträger und Vertreter für die nächsthöhere Ebene werden von den Mitgliedern der entsprechenden Verbandsebenen gewählt.

Zum Landes- bzw. Bundesvorstand zählen neben den unmittelbar gewählten Mitgliedern auch Vertreter

  • des wissenschaftlichen Rates
  • der BUNDjugend sowie
  • der regionalen und lokalen Verbände.

Auf Bundesebene bilden der Vorstand, der Verbandsrat und der wissenschaftliche Beirat den Gesamtrat.

BUNDjugend

Die Jugendorganisation des BUND stellt die BUNDjugend dar, die sich mit der Kinder- und Jugendarbeit befasst. Die 1984 gegründete BUNDjugend verfügt derzeit über ca. 71.000 Mitglieder, die jünger als 27 Jahre sind und agiert innerhalb des BUND eingeständig.

Kooperationen

Der BUND ist auch Mitglied in verschiedenen anderen Organisationen. Dazu gehören u.a.

  • der Deutsche Naturschutzring
  • Attac und
  • Friends of the Earth Europe.

Des Weiteren bestehen Kooperationen mit

  • dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
  • Brot für die Welt
  • dem deutschen Tierschutzbund
  • dem Evangelischen Entwicklungsdienst und
  • der Stiftung Europäisches Naturerbe.

Ziele des BUND

Der BUND sieht sich als kritischer Beobachter und Mahner. So will er umweltpolitische Defizite publik machen und die Öffentlichkeit aufklären. Außerdem befasst er sich mit politischer Lobbyarbeit.

Zu den wichtigsten Zielen der Umweltschutzorganisation zählen

  • der Umbau der Energiewirtschaft
  • die Förderung von regenerativen Energiequellen
  • der Umbau des Verkehrssystems
  • die Förderung eines umweltschonenden Tourismus
  • der Schutz von Landschaften, die ökologisch wertvoll sind
  • eine umweltfreundliche Forst- und Landwirtschaft sowie
  • die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradverkehr und Fußgängerverkehr.
Mehrere Hände aneinander an junger wachsender Pflanze
Mehrere Hände aneinander an junger wachsender Pflanze

Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU)

Die Abkürzung NABU steht für Naturschutzbund Deutschland e.V. Diese nichtstaatliche Vereinigung zählt zu den bedeutendsten deutschen Umwelt- und Naturschutzorganisationen. Dabei befasst sich der NABU mit Naturschutzzielen sowohl im Inland als auch im Ausland.

Geschichte

Die Geschichte des NABU begann am 1. Februar 1899. An diesem Tag fand in Stuttgart die Gründung des BfV (Bund für Vogelschutz) statt. Im Mittelpunkt der Organisation stand der Schutz von einheimischen Vogelarten.

Die Gründerin und Vorsitzende des BfV, Lina Hähnle (1851-1941), favorisierte jedoch einen umfangreicheren Naturschutz und wollte, dass sich der Bund für die gesamte Natur einsetzte. Bis 1938 gelang es Lina Hähnle, 41.000 Mitglieder für die Organisation zu gewinnen.

Während des III. Reiches wurde der BfV in RfV (Reichsbund für Vogelschutz) umbenannt. Neben dem RfV durften keine weiteren Vogelschutz-Organisationen existieren. Nach Ende des 2. Weltkrieges begann 1946 der Wiederaufbau der Organisation, die nun wieder den Namen Bund für Vogelschutz trug.

Problematisch war jedoch die Teilung Deutschlands, die zu einem Auseinanderbrechen des BfV in Ost und West führte. So gingen in Ostdeutschland die Naturschutzgruppen im Kulturbund auf. In Westdeutschland löste sich 1950 der LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) vom BfV und wurde eigenständig.

1966 erfolgte die Umbenennung des Bundes für Vogelschutz in Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV). Außerdem teilte man ihn in mehrere Landesverbände ein. 1982 fand zudem die Gründung einer eigenständigen Jugendabteilung statt, die später als Naturschutzjugend (NAJU) bezeichnet wurde. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 kam es schließlich zum Zusammenschluss zwischen dem DBV und dem Naturschutzbund der DDR zum Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).

In den folgenden Jahren gewann der NABU zunehmend an nationalen und internationalen Einfluss. So gelang es durch verstärkte Lobbyarbeit, dass 1992 das Staatsziel Umweltschutz in das Grundgesetz aufgenommen wurde.

Darüber hinaus gehörte der NABU zu den Teilnehmern der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung. Danach zählten die Beschlüsse der Konferenz, wie die Konvention zur Artenvielfalt und die Klimakonvention, zu den wichtigsten Punkten der Organisation. 2007 verlegte der NABU seine Hauptgeschäftsstelle von Bonn nach Berlin.

Kleine grüne Jungpflanze wächst aus einem toten Baumstamm heraus
Kleine grüne Jungpflanze wächst aus einem toten Baumstamm heraus

Gliederung

Der NABU setzt sich aus 15 Landesverbänden zusammen. In Bayern fungiert der LBV als Partnerverband. In zahlreichen Gemeinden ist der Naturschutzbund mit Ortsgruppen vertreten. Er verfügt derzeit über ca. 660.000 Mitglieder.

Die Finanzierung des NABU erfolgt vor allem aus

  • Mitgliedsbeiträgen
  • Zuschüssen
  • Bußgeldern
  • Erbschaften und
  • Spenden.

Ziele des NABU

Zentrales Ziel des NABU ist eine lebenswerte Umwelt. Um dieses Ziel zu erreichen, widmet sich die Organisation überparteilicher politischer Arbeit. Das heißt, dass der NABU

  • Eingriffe in die Natur begutachtet
  • an Naturschutzverfahren der Behörden beteiligt ist und
  • sich gegebenenfalls einschaltet.

Um Schäden an der Umwelt zu vermeiden, schlägt der Verein alternative Lösungen vor und hilft Bund und Ländern dabei, Verordnungen, die den Naturschutz und die Landschaftspflege betreffen, vorzubereiten.

Der NABU hat es sich aber auch zur Aufgabe gemacht, die Menschen über die Natur zu informieren und auf diese Weise ein besseres Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen. Zu diesem Zweck werden Kampagnen für

  • eine ökologische Landwirtschaft
  • eine ökologische Steuerreform oder
  • eine naturnahe Forstwirtschaft

durchgeführt. Außerdem kümmert sich der NABU um den Erhalt von Naturschutzgebieten.

Die Arbeit der NABU-Mitglieder ist oftmals praktisch. So pflanzen sie in Schutzgebieten Hecken oder schützen Tierarten, die als bedroht gelten. Auch außerhalb Deutschlands ist der Verein aktiv, wie zum Beispiel in Russland und Kirgistan.

Wichtige Bestandteile des NABU sind wissenschaftliche Arbeitskreise und Fachausschüsse sowie eigene Forschungsinstitute. Diese dienen dazu, Konzepte zu erarbeiten und Fachpublikationen herauszubringen. Die unterschiedlichen Arbeitsgebiete umfassen u.a. Themen der

  • Naturwissenschaft
  • ökologischen Landwirtschaft sowie
  • der Energie- und Verkehrspolitik.

Aktionen

Vom NABU werden regelmäßig verschiedene Aktionen durchgeführt. Zu den bekanntesten zählen

  • die internationale Zugvogelbeobachtung "European Bird Watch"
  • die Verleihung des Negativ-Preises "Dinosaurier des Jahres"
  • die "Europäische Fledermausnacht"
  • die Kür zum Vogel des Jahres und
  • die Vogelbeobachtungsaktion "Stunde der Gartenvögel".

Die politische Arbeit des NABU umfasst Felder wie

  • den Klimaschutz
  • den ökologischen Landbau sowie
  • die internationale Meerespolitik.

Außerdem vermittelt der Verein bei Streitfällen, die Anlagen für erneuerbare Energien betreffen. So kommt es häufig zu Konflikten zwischen Vogelschützern und Befürwortern von Windkraftanlagen. Dabei versucht der NABU, konstruktive Lösungen zu finden.

Die Schönheit der Natur erhalten
Die Schönheit der Natur erhalten

Greenpeace

Greenpeace zählt zu den weltweit bekanntesten Umweltschutzorganisationen. Der Vereinigung gehören rund drei Millionen Fördermitglieder an, davon 589.000 in Deutschland.

Geschichte

Ins Leben gerufen wurde Greenpeace 1971 im kanadischen Vancouver von nordamerikanischen Pazifisten und Atomkraftgegnern. Diese hatten es sich zum Ziel gesetzt, US-amerikanische Atombombentests auf der Alaska-Insel Amchitka zu verhindern.

Zu diesem Zweck charterten die Aktivisten einen Fischkutter, den sie "Greenpeace" nannten und fuhren mit ihm in Richtung Testgelände. Allerdings wurden sie von der US-Küstenwache abgefangen und wieder zurückgeschickt.

Dennoch war die Aktion ein Erfolg, da in sämtlichen kanadischen Großstädten ebenfalls Proteste stattfanden und die US-Regierung den Atombombentest verschob. Außerdem wurden später auf Amchitka keine weiteren Bombentests mehr durchgeführt.

Später beschlossen die Aktivisten, ihre Gruppe Greenpeace zu nennen.

Allerdings nannten sich bis 1975 mehrere Gruppen Greenpeace, die man erst später zu einer einzigen Organisation zusammenfasste. Zu den Gründungsmitgliedern von Greenpeace gehörten die Kanadier David McTaggert (1932-2001), Patrick Moore und Robert Hunter (1941-2005).

In den ersten Jahren widmete sich Greenpeace vor allem Atombombentests und dem Walfang. Im Laufe der Zeit erweiterte sich das Themenspektrum der Non-Profit-Organisation jedoch auf zahlreiche weitere Gebiete wie

  • Klimaerwärmung
  • Gentechnik
  • Zerstörung der Urwälder und
  • Überfischung.

Mittlerweile verfügt Greenpeace über 40 Büros und 2.400 Mitarbeiter in aller Welt. Im Laufe der Jahre konnte Greenpeace einige beachtliche Erfolge für sich verbuchen.

So erreichte die Umweltschutzorganisation zum Beispiel die Einstellung des kommerziellen Walfangs und den Abbruch mehrerer Kernwaffentests. Außerdem wurde in der Antarktis ein Schutzgebiet eingerichtet.

Aktionen

Ein typisches Merkmal von Greenpeace sind dessen spektakuläre Aktionen und Kampagnen. Dazu gehört vor allem das Aufsuchen von Orten, die die Zerstörung der Umwelt symbolisieren. Dort begeben sich die Greenpeace-Aktivisten hin, um die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit zu erregen und dadurch die verantwortlichen Regierungen und Konzerne in Zugzwang zu bringen, damit sie einlenken.

Die Greenpeace-Aktionen sind zwar direkt, aber gewaltfrei. Typische Greenpeace-Aktionen in der Vergangenheit waren das Eindringen in Atomkraftwerke oder das Behindern von Walfängern.

Neben diesen spektakulären Aktionen setzt Greenpeace aber auch darauf, Wissenschaftler mit der Anfertigung von Studien zu beauftragen. Diese sollen den Standpunkt der Organisation wissenschaftlich untermauern und Alternativen aufzeigen.

Mittlerweile fungiert Greenpeace auch als Berater in zahlreichen internationalen Gremien. Im Unterschied zu anderen Umweltschutzorganisationen befasst sich Greenpeace vorwiegend mit Themen, die öffentlichkeitswirksam sind.

Greenpeace Deutschland

Seit 1980 ist Greenpeace auch in Deutschland aktiv und zählt hierzulande zu den gemeinnützigen anerkannten und eingetragenen Vereinen. Das Beschlussgremium von Greenpeace Deutschland setzt sich aus 40 Mitgliedern zusammen, die stimmberechtigt sind.

Dazu gehören

  • zehn Mitarbeiter von Greenpeace Deutschland
  • zehn weitere internationale Greenpeace-Mitarbeiter
  • zehn ehrenamtliche Mitarbeiter sowie
  • zehn Personen, die aus dem öffentlichen Leben stammen.

Mit rund 589.000 Fördermitgliedern ist Greenpeace Deutschland die größte Umweltorganisation der Bundesrepublik. So verfügt die deutsche Greenpeace-Sektion über etwa 100 Ortsgruppen und 4.000 ehrenamtliche Mitarbeiter.

Weltweit unterhält Greenpeace über 27 nationale Büros sowie weitere 15 regionale Büros. Die einzelnen Sektionen koordinieren ihre Tätigkeiten miteinander. Für die Entwicklung der internationalen Kampagnen ist Greenpeace International zuständig.

Kritik an Greenpeace

Trotz seines spektakulären Einsatzes für die Umwelt sieht sich Greenpeace auch Kritik ausgesetzt. In erster Linie werden die undemokratischen Strukturen der Organisation bemängelt.

So verfügen die Mitglieder der Basis nur über wenig Rechte zur Mitbestimmung. Greenpeace selbst gibt zu bedenken, dass eine Basisdemokratie die Handlungsfähigkeit und Effizienz der Vereinigung beeinträchtigen würde. Mit Patrick Moore hat sich mittlerweile sogar der ehemalige Mitbegründer und Präsident der Umweltschutzorganisation zurückgezogen, da er Greenpeace ideologische Verblendung und mangelnde Kompromissfähigkeit vorwirft.

World Wide Fund For Nature (WWF)

Das Kürzel WWF steht für World Wide Fund For Nature. Gemeint ist damit eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt. So verfügt der WWF über ein Netzwerk von ca. 6.200 Mitarbeitern, die in mehr als 100 Ländern tätig sind, und beteiligt sich an rund 2.000 Umwelt- und Naturschutzprojekten.

Unterstützt wird die Arbeit des WWF von über 5 Millionen Förderern weltweit. In Deutschland gibt es auch eine nationale WWF-Sektion.

Geschichte

Die Gründung des WWF fand am 29. April 1961 in der Schweiz statt. Bereits im Gründungsjahr kam es zur Bildung von nationalen Sektionen in der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Nur zwei Jahre später entstanden auch Sektionen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Südafrika.

In der heutigen Zeit umfasst der WWF insgesamt 59 Sektionen, Büros und Partnerorganisationen.

Bei ihrer Gründung wurde die Organisation noch als World Wildlife Fund bezeichnet. 1986 kam es dann zur Umänderung in World Wide Fund For Nature, da sich die Tätigkeitsbereiche des WWF verändert hatten.

In den USA und Kanada wurde der alte Name jedoch weitergeführt.

Einige Jahre lang kam es zu Namensverwechslungen mit der World Wrestling Federation, die sich ebenfalls WWF nannte. Nach einem Rechtsstreit mit der Naturschutzorganisation musste sich die Wrestling-Organisation 2002 jedoch in World Wrestling Entertainment (WWE) umbenennen.

Ziele des WWF

Zu den wichtigsten Zielen des WWF gehören

  • die Erhaltung der biologischen Vielfalt des Planeten
  • das Eindämmen von Umweltverschmutzung sowie
  • die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen.

So sollen Mensch und Natur miteinander harmonieren. Im Unterschied zu Greenpeace verzichtet der WWF größtenteils auf spektakuläre Aktionen und widmet sich stattdessen der typischen Lobbyarbeit.

Befasste sich der WWF in seinen Anfangsjahren vorwiegend mit Artenschutz, sind mittlerweile auch der allgemeine Umweltschutz sowie der Klimawandel wichtige Themen für die Organisation. Zur Umsetzung seiner Ziele rief der WWF Schutzprojekte rund um den Erdball ins Leben.

So setzt sich die Umweltschutzorganisation für den Aufbau von Naturschutzgebieten ein. Eine wichtige Rolle spielen zudem der Schutz von bedrohten Tieren und Pflanzen sowie der Erhalt von gefährdeten Naturlandschaften.

Des Weiteren beeinflusst der WWF

um das Ziel eines ökologischen Lebens im Einklang mit der Natur zu ermöglichen. Dabei versteht sich die Nichtregierungs-Organisation als Partner der Wirtschaft und wird von mehreren großen Konzernen unterstützt, was ihr von Kritikern jedoch vorgeworfen wird.

WWF Deutschland

Seit 1963 gibt es auch in Deutschland eine Sektion des WWF. Zu dessen Zielen zählt das Bewahren der biologischen Vielfalt. Dabei konzentrieren sich die Tätigkeiten von WWF Deutschland auf die

Im Mittelpunkt stehen vor allem Klimaschutz, Artenschutz und die Landwirtschaft.

Naturfreunde

Bekannt ist zudem die Organisation Naturfreunde bzw. die Naturfreunde Internationale (NFI). Es handelt sich um eine sozialistische Touristik-, Freizeit-, Kultur und Umweltorganisation, welche international tätig ist.

Sie zeichnet sich vor allem durch ihre beinahe 1.000 Naturfreundehäuser aus. Diese stellen öffentliche Gast- und Übernachtungsstätten dar, die eine naturnahe Lage aufweisen und preisgünstig sind. Sowohl Einzelgäste als auch Gruppen können dort einkehren.

Die Naturfreunde bestehen aus einer halben Million Einzelmitgliedern. Weltweit zählen sie zu den größten Nichtregierungsorganisationen. Sie sind hauptsächlich in Europa zu finden und in 48 Ländern vertreten.

Geschichte und Ziele

Die Gründung erfolgte im Jahr 1895 in Wien. Die Naturfreunde Internationale wurde 10 Jahre später gegründet; 1933 gab es 200.000 Mitglieder verteilt auf 22 Länder.

Mittlerweile zählt die Organisation 500.000 Mitglieder in 48 Ländern. Beinahe 100.000 davon sind in Deutschland vertreten. Innerhalb der International Young Naturefriends (IYNF) werden die Jugendorganisationen geführt.

Zu den Zielen des Verbands gehören gerechte Lebens- und Arbeitsbedingung sowie das Verhindern von Ausbeutung von Natur und Mensch. Schon früh in der Entwicklungsgeschichte nahm man an, dass das Ökosystem sein natürliches Gleichgewicht verlieren könnte.