Eine kleine Übersicht besonderer Massageformen
Die Massage ist eine seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. bekannte Art der manuellen Behandlung, die sowohl präventiv als auch heilend eingesetzt werden kann. Der Behandelte wird dabei von einem Masseur am gesamten Körper oder in einigen Regionen auf der Haut berührt. Mittlerweile konnten sich eine ganze Reihe besonderer Massageformen etablieren. Die beim Massieren durchgeführten Bewegungen lösen einen mechanischen Reiz aus, der an das Nervensystem, das Bindegewebe, die Muskulatur sowie innere Organe weitergeleitet wird. Verschaffen Sie sich einen Überblick über besondere Massageformen.
Breites Wirkungsspektrum von Massagen
Das Massieren wirkt entspannend und heilsam. Der auf die Haut ausgeübte mechanische Reiz führt zu einer lokal stärkeren Durchblutung, die wiederum das Herz-Kreislauf-System trainiert.
Auch das vegetative Nervensystem empfängt diesen Reiz und leitet ihn an das Gehirn und den gesamten Organismus weiter. Das Lymph- und das Immunsystem werden zu einer besseren Arbeit angeregt.
In der Folge einer Massage werden auch
- der Stoffwechsel, die Zellerneuerung und die Produktion der Leukozyten aktiviert;
- die Gelenke erscheinen beweglicher und
- die Muskeln geschmeidiger.
Aus diesem Grunde erzielt die Massage einen sehr vielschichtigen Effekt. Im Laufe der Zeit haben sich sehr unterschiedliche Massageformen entwickelt, denen teilweise schulmedizinische Aspekte zugrunde liegen, teilweise aber auch alternative Behandlungsmethoden sowie kulturelle und religiöse Ansichten.
Massagen werden sowohl im Wellnessbereich, als auch
- in der Physiotherapie
- in der Sportmedizin und
- in der alternativen Heilkunde
eingesetzt.
Des Weiteren entspannen sie die Muskulatur, regen die lokale Durchblutung an, lindern Schmerzen, lösen Narben und Verklebungen, senken den Blutdruck und die Pulsfrequenz, verbessern die Wundheilung, entspannen Haut und Bindegewebe und wirken über Reflexbögen sogar auf die inneren Organe ein. Doch auch die Psyche profitiert von den Knetkuren, da sie Stress reduzieren und zum Abschalten vom Alltag beitragen.
Mögliche Hilfsmittel
Die meisten Massagen führt der Masseur mit seinen Händen aus, seltener kommen auch seine Arme oder sein gesamter Körper zum Einsatz. Damit die Hände gut auf der Haut des Behandelten gleiten können, verwendet der Masseur ein pflegendes Massageöl. Wird dieses vor der Behandlung erwärmt, erhöht sich der Entspannungseffekt.
Neben Ölen können auch Kräuterzusätze beim Massieren zum Einsatz kommen. Sie können
- die Durchblutung noch stärker anregen
- zur Entspannung beitragen oder
- hautpflegend wirken.
Weiterhin kann die Anwendung von Wasser die Massage unterstützen. Der Wasserstrahl wirkt beispielsweise selbst massierend, während für die Abreibung feuchtwarme oder feuchtkalte Tücher verwendet werden. Informieren Sie sich hier genauer über mögliche Hilfsmittel bei einer Massage.
Bekannte Massageformen
Zu den bekanntesten Massageformen zählen
- die klassische Massage, die man auch schwedische Massage nennt
- die Bürstenmassage
- die Warmsteinmassage
- die Lymphdrainage
- die Ölmassage
- die Thai-Massage und
- die Sportmassage.
Verschiedene Massageformen, die gelernt sein wollen
Einige Massageformen lassen sich für den Hausgebrauch in speziellen Kursen erlernen. Grundsätzlich jedoch sollte die Massage dem Fachpersonal vorbehalten bleiben, da sie sowohl biologische als auch physiologisches Wissen erfordert.
Nicht jede Massageform ist zur Beseitigung jeder Krankheit geeignet. Vielmehr kann es zur Verschlimmerung bestimmter Leiden kommen, wenn Massagen falsch angewendet werden.
Die Massagebewegungen unterteilen sich in das
- Streichen
- Reiben
- Kneten und
- Klopfen.
Letzteres kann auch ein Klatschen oder ein Hacken sein. Wann welche Bewegung zum Einsatz kommt, entscheiden die Form der Massage sowie der gewünschte Effekt. Immer jedoch sollte eine Massage das Wohlbefinden steigern.
Wissenswertes zur Abreibung
Die Abreibung ist eine intensive Form der Waschung, die mit einem feuchten Tuch ausgeführt wird. Sie soll die Haut reinigen, die Durchblutung fördern und das Herz-Kreislauf-System trainieren. Zu unterscheiden sind kalte und warme Abreibungen.
Wirkung
Wird jemandem im übertragenen Sinne eine Abreibung verpasst, bekommt er Schläge. Ganz so hart geht es bei einer Massage nicht zu, dennoch ist eine Abreibung eine recht intensive Form der Körperpflege. Sie wird mit einem feuchten Tuch, möglichst mit einem festen Leinentuch oder alternativ mit einem Waschlappen aus Frottee oder einem Schwamm durchgeführt.
Zum einen dient die Abreibung der Körperreinigung. In früheren Zeiten, als noch nicht jede Wohnung über ein Badezimmer verfügte, gehörte das Abreiben des Körpers mit dem Waschlappen zur täglichen Körperhygiene.
Beim Abreiben werden Schmutzpartikel und abgestorbene Hautschüppchen entfernt, obendrein regt die Massage mit dem Tuch die Durchblutung an, ohne dass sie das Herz belastet. Je nach Anwendungsform können feuchtwarme oder feuchtkalte Tücher zum Einsatz kommen.
Entweder verwendet man klares Wasser oder man gibt diesem öl- oder kräuterhaltige Zusätze bei. Die Abreibung findet nicht nur Anwendung im Wellnessbereich; ihr kommt auch eine große Bedeutung in der alternativen Heilkunde zu.
Anwendungsgebiete
In der Naturmedizin werden Abreibungen präventiv durchgeführt, um das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem zu stärken und somit Krankheiten vorzubeugen. Bei Kranken tragen Abreibungen zur Heilung bei. Und bei Menschen, die sich in der Genesungsphase befinden, wird dem Körper mit der Abreibung zur Kräftigung verholfen.
Neben der Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens löst das Abreiben diverse Reize auf die psychischen und die hormonellen Gegebenheiten des Patienten aus. Nicht nur das Wissen um die Reinheit des Körpers nach der Abreibung, auch der Massageeffekt tragen zu mehr Ausgeglichenheit bei.
Arten und Anwendungshinweise
Zu unterscheiden sind
- Ganzkörper-
- Halbkörper- und
- Teilabreibungen.
Alle Arten von Abreibungen wirken besonders gut am Morgen auf einem erholten Körper, der durch die Bettwärme eine angenehme Temperatur besitzt. Nach körperlicher Aktivität tragen Waschungen zur Reinigung und zur Erfrischung bei.
Am Abend vor dem Schlafengehen sollte auf intensive Waschungen möglichst verzichtet werden, weil sie den Kreislauf zu sehr anregen würden. Die abendliche Abreibung wird einige Stunden vor dem Zubettgehen durchgeführt.
Nach der Abreibung benötigt der Körper Ruhe. Nach Möglichkeit sollte sich der mit einem saugfähigen Tuch bedeckte Körper für ungefähr eine halbe Stunde im Bett entspannen dürfen.
Wissenswertes zur Vierhandmassage
Die Vierhandmassage zählt zu den angenehmsten und interessantesten Massageformen. Dabei wird der Massagegast von zwei Masseuren gleichzeitig und damit vierhändig massiert.
Wirkungsweise
Die Vierhandmassage gilt als besonders entspannend, da die massierte Person dabei oft sogar das Gefühl für Zeit und Raum verliert. Darüber hinaus wirkt sich die Massage auch positiv auf die Gesundheit aus, da sie die Entgiftung des Körpers fördert.
Anwendung
Wichtig für die wohltuende Wirkung der Vierhandmassage ist jedoch, dass die beiden Masseure gut aufeinander abgestimmt sind, denn wenn deren Koordination nicht exakt ist, kann die Massage nicht richtig zur Entfaltung kommen.
Seriöse Vierhandmassage-Angebote findet man vor allem in Ayurveda-Zentren. Diese verfügen über speziell ausgebildete Therapeuten.
Besondere Massageformen
Doch es gibt noch viel mehr Knetkuren, die zum Wohlbefinden beitragen, wie zum Beispiel
- die Deep-Tissue-Massage
- die Elektromassage
- die Marma-Masage oder
- die Qi-Massage.
Im Folgenden stellen wir einige besondere Massageformen vor.
Esalen-Massage
Bei der Esalen-Massage handelt es sich um eine Massageanwendung, bei der mehrere Formen der Massage eine Rolle spielen. Ziel ist ein besseres allgemeines Wohlbefinden, was durch die Kombination von speziellen Berührungen sowie der richtigen Atmung gewährleistet werden soll.
Jeder Masseur wird dabei einen eigenen Stil anwenden. An bestimmten Körperstellen können die Reize verstärkt werden. Informieren Sie sich hier genauer über die Esalen-Massage.
Tao-Massage
Die Tao-Massage basiert auf der Lebensphilosophie des chinesischen Tao. Es kommen wellenförmige sanfte Bewegungen zur Anwendung, die bei der zu massierenden Person teils auch zu sexueller Erregung führen können.
Die Behandlung zielt darauf ab, alle sieben Chakren in Harmonie zu bringen. Hier gehen wir genauer auf die Tao-Massage ein.
Deep-Tissue-Massage
Bei der Deep-Tissue-Massage handelt es sich um eine Tiefengewebsmassage. Sie Neben dem entspannenden Effekt soll sie beispielsweise auch bei Narben Wirkung zeigen.
Zu den sonstigen Anwendungsgebieten zählen auch Sportverletzungen sowie Rheuma. Wenn Sie mehr über die Wirkung und Anwendung der Deep-Tissue-Massage erfahren möchten, informieren Sie sich hier.
Elektromassage
Die Elektromassage wird, wie der Name bereits verrät, mit elektrischen Geräten durchgeführt. Dabei kann es sich beispielsweise um Massagestäbe, -kissen oder -sessel handeln.
Problematisch ist zu sehen, dass man spezielle Problemzonen nicht unbedingt erreichen kann. Hier erfahren Sie mehr zu den unterschiedlichen Formen der Elektromassage.
Marma-Massage
Die Marma-Massage stellt eine Weiterentwicklung der Ayurveda-Massage dar. Dabei werden die so genannten Marma-Punkte stimuliert.
Die Bearbeitung dieser Flächen erfolgt durch die Flächen der Daumen oder vier Finger. Wie die Marma-Massage wirkt und wann sie angewendet werden kann, erfahren Sie hier.
Qi-Massage
Auch die Qi-Massage zählt zu den besonderen Massageformen. Hier werden Körper, Geist und Seele berücksichtigt.
Bei dieser Behandlung konzentriert man sich auf die unterschiedlichen Energiepunkte. Weitere Informationen zu dieser Massageform erhalten Sie hier.