Bürstenmassage: Ablauf, Anwendung und Wirkung
Als Bürstenmassage bezeichnet man eine manuelle Massage aus dem Wellnessbereich mit Hilfe von verschiedenen Körperbürsten und anderen Materialien. Die Anwendungsgebiete der Bürstenmassage sind unterschiedlich; so wirkt sie sich beispielsweise positiv auf Kreislauf und Blutdruck aus. Begonnen wird immer an den Extremitäten, also herzfern. Die Bürstenmassage kann auch zuhause ganz einfach selbst durchgeführt werden. Informieren Sie sich über die Wirkung und die Anwendungsgebiete der Bürstenmassage.
Bürstenmassage - Generelle Merkmale und Wirkung
Die Bürstenmassage wird in vielen Wellnessstudios, Hotels oder Schwimmbädern angeboten. Sie eignet sich aber auch besonders gut als Selbstbehandlung für zuhause. Wenn Sie die Bürstenmassage jeden Tag oder alle zwei Tage in Ihre Körperpflege einbauen, werden Sie schnell Verbesserungen ihrer Haut und ihres Wohlbefindens wahrnehmen.
Zweck einer Bürstenmassage ist die
- Anregung des Kreislaufs
- Regulierung des Blutdrucks
- Förderung der Durchblutung
durch die Anwendung von Naturhaarbürsten oder Luffaschwämmen. Die Bürstenmassage ist allerdings keine medizinische Anwendung, sondern gehört zum Wellness-Bereich.
Regelmäßig angewendet, kann der gesamte Organismus von dieser Massage profitieren. Es kommt zur vermehrten Histaminbildung, sodass das Herzkreislaufsystem angeregt wird.
Durch die verbesserte Durchblutung können auch chronische Beschwerden rheumatischer Erkrankungen gelindert werden. Der Blutrückstrom zum Herz wird angeregt; dies hat einen vermehrten Lymphfluss zur Folge, was bei Wassereinlagerungen nützlich ist.
Außerdem kann man von einer verbesserten Hautelastizität profitiert werden. Hinzu kommt ein stärkeres Abwehrsystem.
Massageinstrumente
Als Massageinstrument werden geeignete Körperbürsten aus Naturborsten verwendet. Ebenso können Luffaschwämme oder Massageprodukte aus Naturfasern zum Einsatz kommen. Als besonders wirkungsvoll gelten Naturmaterialien wie zum Beispiel Hanf oder Sisal. Obwohl die Bürsten aus weichem Naturhaar sind, müssen sie vorsichtig angewendet werden, damit die Bürstenhaare nicht in die Haut der zu massierenden Person einstechen.
Generell sollte immer mit weichen und sauberen Bürsten gearbeitet werden. Schweinsborsten zählen zu den besten Varianten. Für die Behandlung werden immer zwei Bürsten benutzt.
Vor dem Kauf sollte mit der Bürste über den Handrücken gestrichen werden, um zu sehen, ob sie nicht zu hart ist. Sie sollte sich bei leichtem Druck angenehm anfühlen.
Ablauf
Die Massage kann mit trockenen oder mit feuchten Bürsten, beispielsweise mit Olivernkernseife durchgeführt werden. Der Vorteil der Behandlung mit feuchten Bürsten ist die Entfernung von alten Hautbestandteilen und die gleichzeitige Rückfettung.
Es wird empfohlen, eine Bürstenmassage vor dem Baden oder Duschen auszuführen, da dabei nicht nur die Hautschüppchen entfernt werden, sondern sich auch die Poren der Haut öffnen. Dadurch können nachfolgende Pflegewirkstoffe vom Körper besser aufgenommen werden.
Die Bürstenmassage wird herzfern begonnen. Vom linken Fuß arbeitet sich der Masseur allmählich bis zur Hüfte vor.
Von der Innenseite der Beine von den Waden nach oben. Anschließend ist die Außenseite der Beine dran.
Danach wird derselbe Vorgang auf der anderen Seite wiederholt. Dabei werden kreisende Bewegungen der Bürste im Uhrzeigersinn mit sanftem Druck vorgenommen.
Nach den Beinen werden zunächst der linke und dann der rechte Arm nach dem selben Muster behandelt. Hier entsprechend von den Händen zur Schulter. Schließlich folgen Bauch, Brust und zum Schluss der Rücken.
Es wird stets mit leichtem Druck gebürstet; dabei werden streichende Bewegungen ausgeführt. Die Streichbewegungen sollten gleichförmig, langsam und rhythmisch in Richtung Herz erfolgen.
Die Bewegungen auf einen Blick:
- Beine: vom rechten Fuß über den Unterschenkel zum Oberschenkel bis zur rechten Pohälfte, vom linken Fuß bis zur linken Pohälfte
- Arme: von der rechten Hand über den Unteram zum Oberarm, von der linken Hand bis zum linken Oberarm
- Bauch: von der rechten unteren Bauchseite langsam in kleinen streichenden Bwegungen hoch bis zum Rippenansatz, unter dem Magen zur linken Seite streichen, von dort nach unten
- Brust: über die Rippenbögen nach oben zu den Schlüsselbeinen, Richtung Mitte unter den Busen
- Hals: vom Haaransatz am Hals hinab, rundherum ausstreichen, Nacken, Schultern und vom Rücken zum Po
- Kopf: vom Scheitel zum Haaransatz
- Gesicht: wenn gewünscht - hier muss man selbst entscheiden, ob man sich bei den Berührungen wohlfühlt
Massagen für zu Hause
Bürstenmassagen eignen sich auch sehr gut für die Durchführung in den eigenen vier Wänden. Dort sollte man sie ca. alle zwei Tage ausführen. Eine effektive Alternative zur Bürstenmassage ist das Bürstenbad, das in Badewasser mit einer Temperatur von 36-38 Grad Celsius für etwa 15 Minuten genommen wird.
Nach der Bürstenmassage
Es ist ratsam, nach dem Ende der Bürstenmassage zu duschen und den Körper mit Öl oder einer Lotion einzureiben oder ein Bad mit pflegenden Ölen zu nehmen. Eine weitere Möglichkeit ist, nach der Bürstenmassage noch eine Ganzkörpermassage ausführen zu lassen. Auf diese Weise kann die Bürstenmassage ihre Wirkung noch besser entfalten.
Anwendungsgebiete
Bürstenmassagen zur Pflege und Reinigung des Körpers wurden bereits in der Antike vorgenommen. Auch in der heutigen Zeit erfreuen sich Bürstenmassagen wegen ihres anregenden Effekts auf die Durchblutung der Haut und den Stoffwechsel großer Beliebtheit.
Zudem kommen sie häufig als Vorpflege vor anderen Anwendungen zum Einsatz. Dabei führt man die klassische Bürstenmassage in der Regel trocken aus.
Zu den unterschiedlichen Anwendungsbereichen zählen etwa:
- das Immunsystem
- der Bewegungsapparat
- Funktionsstörungen innerer Organe
- das Herz-Kreislaufsystem
- das Bindegewebe
- die Haut
Positive Effekte auf den Körper
Durch die kreisenden Bewegungen und die Reizung durch die Bürsten wird die Durchblutung der Haut und der darunter liegenden Gewebe angeregt. Durch die vermehrte Durchblutung wird der Körper bei der Entgiftung unterstützt.
Zusätzlich verbessert sich der Abtransport von Schlackenstoffen über die Lymphe. Trotz ihrer anregenden Wirkung auf Kreislauf und Organe wirkt die Bürstenmassage ausgleichend und entspannend.
- Müdigkeit,
- Antriebslosigkeit und
- Schwäche
sind nach einer Bürstenmassage oft wie weggeblasen.
Des Weiteren strafft die Bürstenmassage Haut und Bindegewebe und eignet sich deshalb auch hervorragend für eine Cellulitebehandlung. Nach der Behandlung sollte die Haut noch mit Öl eingerieben werden um den straffenden Effekt zu verstärken und die Haut zu pflegen.
Besonders effektiv ist die Bürstenmassage nach einem basischen Vollbad oder einem Saunagang. Bei fachgerechter Anwendung wirkt sich eine Bürstenmassage sehr angenehm aus und stimuliert Geist und Körper. Zudem werden leichte Verspannungen gelöst und die Durchblutung gefördert.
Auch das Bindegewebe wird angeregt. Außerdem kommt es gleichzeitig zu einem Peeling der Haut.
Kontraindikationen
Es gibt jedoch auch einige Situationen, in denen man die Bürstenmassage nicht anwenden sollte. Dazu zählen
- die Neigung, psychisch verstärkt auf innere und äußere Reize zu reagieren
- Schilddrüsen-Erkrankungen
- eine empfindliche Haut
- degenerative Gefäßerkrankungen
- akute Gefäßentzündungen der Haut oder des Bindegewebes
- Hauterkrankungen
Mehr zum Thema im Internet
-
Anleitung zur Bürstenmassage Kurze Anleitung zum Selbermachen einer Bürstenmassage auf der Website der Naturheilpraxis Sandra Probst.
-
YouTube-Video "Bürstenmassage an den Beinen" Kurzes Video einer Bürstenmassagebehandlung an Beinen und Füßen.
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