Entspannungsmassage: Anwendung, Wirkung und Ablauf

Als Entspannungsmassage wird eine Massage bezeichnet, die nicht aus medizinischen Gründen durchgeführt wird, sondern ausschließlich der Entspannung dient. Dabei soll vor allem Stress abgebaut werden. Dabei können unterschiedliche Massagetechniken zum Einsatz kommen. Wichtig ist eine individuelle Behandlung. Wer die Massage zuhause anwendet, sollte auf die Verwendung eines hochwertigen Massageöls achten. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Wirkung, den Ablauf und die Anwendungsgebiete der Entspannungsmassage.

Von Jens Hirseland

Die Entspannungsmassage zum Abbau von Stress — © Darren Baker - www.fotolia.de

Wie wirkt die Entspannungsmassage?

Ziel und Zweck einer Entspannungsmassage ist, wie der Name schon sagt, die Entspannung. Sie dient vor allem zum Abbau von Stress auf geistiger und körperlicher Ebene und zur Steigerung des Wohlbefindens.

Bei einer Entspannungsmassage, die man auch Anti-Stress-Massage nennt, werden gleichmäßig langsame und rhythmische Bewegungen vorgenommen, mit dessen Hilfe sich Geist, Körper und Seele wieder erholen können.

Die Entspannungsmassagen stammen ursprünglich aus dem fernen Osten und haben dort eine uralte Tradition. Im Laufe der Zeit setzte sich die Entspannungsmassage auch in Europa durch.

Ob man eine Entspannungsmassage zu den medizinischen Massagen rechnen soll, ist umstritten. Von ihrer Funktion her unterscheidet sich eine Entspannungsmassage jedoch klar von einer medizinischen Massage und kann nicht deren Effekte erzeugen.

Junge Frau mit nacktem Oberkörper liegt auf dem Bauch und bekommt Entspannungsmassage

Positive Effekte auf den Körper

Allerdings wurden Entspannungsmassagen in der Vergangenheit schon häufig für die Behandlung von Bewegungsstörungen genutzt. Außerdem kann auch eine Entspannungsmassage durchaus vorbeugend wirken, denn auch bei dieser Massageform wird die Durchblutung angeregt sowie Muskelverhärtungen- und Verkrampfungen, die Schmerzen verursachen, aufgelockert.

Zudem kommt es auch zu einer positiven Auswirkung auf das vegetative Nervensystem, da die Massage die Ausschüttung von Anti-Stress-Hormonen anregt. Angenehme Folge davon sind körperliches Wohlbefinden und psychische Ausgeglichenheit. So kann eine Entspannungsmassage Körper, Geist und Seele miteinander in Harmonie bringen.

Unterm Strich kann von zahlreichen und vielfältigen Wirkungen gesprochen werden. Zu den unterschiedlichen Anwendungsgebieten zählen

Glasflasche mit Massageöl, weiße zusammengerollte Handtücher auf Holztisch

und viele mehr.

Wichtig: die individuelle Behandlung

In der heutigen, stressigen Zeit ist es nicht verwunderlich, wenn einem nicht nur körperlich die Puste ausgeht, sondern gerade und im Besonderen die Seele regelrecht an einem seidenen Faden hängt. Loslassen, entspannen und damit Abstand von all den Strapazen nehmen und damit neue positive Kräfte sammeln, ist dann wichtiger denn je.

Entspannungsmassagen sind eines der einfachsten und wirkungsvollsten Mittel, um genau diese Ziele zu erreichen. Allerdings kann man nicht alle Entspannungsmassagen in einen Wellnesstopf werfen, denn die Unterschiede in der Anwendungsart und auch in der Wirkungsweise können durchaus beträchtlich sein.

Individuelle Entspannungsmassagen dagegen basieren auf einer ganz besonderen Grundlage: Sagen, was man wo spüren möchte und sich nicht einfach in die Hände des Masseurs oder der Masseurin ausliefern. Exakt hier liegt für die persönliche Entspannung der Knackpunkt. Damit man sich auch fallen lassen kann, sollte der Masseur jede Person individuell behandeln; er muss die persönlichen Beschwerden kennen, um diese lindern zu können.

Junge Frau liegt auf Bauch und hat Steine auf ihrem freien Rücken liegen, Massage

Die Massage besprechen

Die meisten Menschen trauen sich nicht, dem Masseur zu sagen, wenn ihnen etwas unangenehm ist oder an einer Stelle massiert wird, an der man es im Moment weder möchte, noch braucht. Da stellt sich dann doch die Frage, wem diese Entspannungsmassage unter dem Strich nützt. Dem Massierten gewiss nicht, denn anstatt dass er sich entspannt, kreisen die Gedanken um dieses Nichtwollen und lassen damit gewiss keine spürbaren Effekte zu.

Für eine persönliche Behandlung

Individuelle Massagen sollten nicht nach Schema F ablaufen, was allerdings bei den meisten Masseuren der Fall ist. Die Handgriffe stellen lediglich Wiederholung aus zahlreichen Massagen dar, dabei ist gerade die individuelle Behandlung der entscheidende Faktor auf dem Weg zu zufriedenen Kunden und deren Wunsch nach Entspannung und Kraft tanken.

Die richtigen Stellen massieren

Ist der Kopf voll mit Problemen? Dann bringt es wenig, wenn eine halbe Stunde an den Füßen massiert wird.

Eine ausgiebige Kopfmassage löst die Gedanken auf, entspannt und lässt nicht nur Kopfschmerzen abebnen, sondern auch gänzlich neue Strategien für den Alltag aufkommen.
Liegt die Last des Alltags dagegen sprichwörtlich auf dem Rücken, dann kann es wesentlich effektiver sein, sich genau an dieser schmerzenden Stelle vierzig Minuten massieren zu lassen.
Oder sind es doch eher die Beine, die fast unter den Schwierigkeiten im privaten oder beruflichen Bereich zusammenbrechen? Diese ausgiebig mit duftenden Ölen massieren zu lassen, erlaubt eine neue Leichtigkeit beim Gehen.

Wie man unschwer erkennen kann, ist eine Entspannungsmassage schon fast eine psychologische Hilfestellung. Hier Hilfe zu leisten, ohne sich nur an den klassischen Massageabläufen zu klammern, ist oftmals besser als jeder Besuch beim Psychologen. Denn eines kann dieser nicht: durch Berührung

Schmerzen nehmen
Kraft geben und
das Gefühl vermitteln, dass alles nicht so schwer ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Haben sich beide Seiten ausgetauscht, fällt die Entspannung gleich viel leichter. Wer gegen Stress angehen möchte, findet möglicherweise in den folgenden Massagen eine gute Unterstützung.

Frau mit nacktem Oberkörper liegt auf Liege mit roten Rosenblättern und bekommt Rückenmassage

Ablauf: Massagetechniken

Entspannungsmassagen werden vor allem im Wellness-Bereich oder von Kurbetrieben durchgeführt. Für die Anwendung einer Entspannungsmassage ist auch eine ruhige und warme Atmosphäre des Massageraums von Bedeutung. Entspannungsmassagen können sowohl als Ganzkörpermassage oder auch als Teilmassage zur Anwendung kommen.

Es können verschiedene unterschiedliche Massagetechniken eingesetzt werden. So kann der Masseur ein reines Streichen der Muskeln vornehmen.

Dabei ertastet er die Verspannungen und Verhärtungen der Muskeln. Man streicht immer in Herzrichtung.

Anschließend knetet er mit Händen und Fingern die Muskeln, um auf diese Weise die Verspannungen zu lösen. Verspannungsknoten im tieferen Muskelgewebe löst der Masseur durch kräftiges Reiben von Daumen und Fingern auf den Muskeln.

Zuletzt klopft der Masseur die Muskeln leicht ab, um sie auf diese Weise zu lockern. Außerdem wird dadurch das Nervensystem angeregt.

Eine Entspannungsmassage kann zwischen 20 und 90 Minuten dauern. Die Massage kann auch mit anderen Anwendungen, wie zum Beispiel Bädern oder Saunagängen, verbunden werden. Auf diese Weise

lässt sich die Durchblutung anregen
können Muskelverhärtungen und -verkrampfungen aufgelockert werden
Anti-Stress-Hormone ausgeschüttet werden
lässt sich das körperliche Wohlbefinden steigern
sorgt man für psychische Ausgeglichenheit

Junge Frau bekommt Entspannungsmassage und trinkt Glas Prosecco

Zu Hause massieren

Eine Entspannungsmassage kann auch zu Hause gut durchgeführt werden. Dabei sollte man auf die Anwendung eines hochwertigen Massageöls achten. Außerdem bieten Massagebetriebe und Erwachsenenschulen Massagekurse für den Hausgebrauch an, in denen die richtigen Griffe erlernt werden können.

Tipps für Anfänger

Es gibt einige Grundregeln, die beim Massieren beachtet werden sollten. Besonders Anfänger sollten einige Punkte berücksichtigen.

Wer den Rücken massiert, muss die Wirbelsäule aussparen. Knochen und Nieren sollten keinem Druck ausgesetzt werden.

Ein weiterer Tipp ist es, sich in die massierte Person hinein zu versetzen. Wenn man sich vorstellt, was einem selbst gerade gefallen und guttun würde, wird in der Regel auch bei anderen nicht falsch liegen.

Wichtig sind langsame und gleichmäßige Bewegungen sowie ausreichend Zeit. Eine stimmige Atmosphäre sollte ebenso geschaffen werden: gedimmtes Licht, eine angenehme Raumtemperatur und eventuell auch entspannende Musik sind dafür sehr hilfreich.

Bei den Bewegungen ist auch auf Symmetrie zu achten. So sollten beispielsweise an der linken Schulter dieselben Bewegungen ausgeführt werden, wie an der rechten.

Massagenvielfalt für Entspannung und Energie - Vier wirksame Massagen gegen Stress

Massagen, als eine der ältesten Form der Entspannung und als ein Indikator für ein Mehr an Wohlbefinden, sind heute äußerst beliebte Anwendungen aus dem Wellnessbereich. Ob Abhyanga, eine schwedische Massage oder doch eine Hot Stone Massage und Java Lulur - allen Massagevarianten ist eines gemeinsam: Sie sorgen für viel Entspannung und neue Energie.

Java Lulur

Java Lulur weckt die Sehnsucht nach etwas Luxus. Diesen kann man bei dieser indonesischen Massage durchaus sinnreich erleben, denn neben einer Massage mit Aromaöl, wird man bei Behandlungsbeginn zunächst mit der Hilfe eines Gewürz-Peelings sanft und duftintensiv von alten Hautschüppchen befreit, damit die Haut in einem warmen Bad im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen kann, um schlussendlich nach der eigentlichen Massage noch eine verwöhnende Joghurt-Körperpackung genießen zu können. Eine Zeremonie, die Zeit benötigt, jedoch ihre Wirkung nicht verfehlen wird.

Abhyanga-Massage

Eine sehr beliebte Massage zum Entspannen und Finden der inneren Balance, stellt die aus der altindischen Lehre Ayurveda entstammende Abhyanga-Massage dar. Bei dieser Massage, die zu den Ganzkörper-Ölmassagen zählt, wird mit von zwei Masseuren synchron von Kopf bis Fuß massiert.

Für denjenigen, der in den Genuss solch einer Massage mit warmen Sesamöl kommt, wird es nicht nur ermöglicht den Alltagsstress von sich abfallen zu lassen, sondern zusätzlich dank der Aktivierung des Gewebes und der Organe auch zu einem neuen inneren Gleichklang zu gelangen.

Schwedische Massage

Für alle, die sich träge und antriebslos fühlen, könnte eine Schwedische Massage genau die richtige Wahl sein. Bei dieser klassischen westlichen Massageform wird der Körper in einer Ganzkörpermassage regelrecht ausgestrichen, was zu einer Aktivierung der Durchblutung sowie einer Anregung des Lymphflusses führt. Letzteres kann Stauungen in den Lymphbahnen auflösen und somit eine Unterstützung für einen eingeschlafenen Stoffwechsel bieten. Zusätzlich bleiben selbstverständlich auch die Muskeln nicht außen vor, weshalb neben einer neuen Energie auch eine gewisse Leichtigkeit spürbar werden kann, die eine vorhandene Müdigkeit deutlich abmildert.

Hot-Stone-Massage

Eine positive Beeinflussung des vegetativen Nervensystems lässt sich hingegen mit einer Hot-Stone-Massage ermöglichen, die besonders dann geeignet ist, wenn die Nerven im wahrsten Sinne des Wortes blank liegen und man sich nur noch gereizt fühlt.

Als eine Kombination aus

Massage
Thermotherapie und
Energiearbeit,

kann die bis zu eineinhalb Stunden dauernde Hot-Stone-Massage hervorragend

die Nerven beruhigen
einen inneren Ausgleich ermöglichen sowie
den Zellstoffwechsel anregen.

Letztere unterstützt das Gewebe und besänftigt den durch zahlreiche Belastungen strapazierten Geist.

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