Ganzkörpermassage: Anwendung, Wirkung und Ablauf
Unter einer Ganzkörpermassage versteht man die Massage sämtlicher Körperregionen. Es können diverse Techniken und Griffe zur Anwendung kommen. Diese Massage bildet die Grundlage für viele Massageformen. Die Anwendungsgebiete der Ganzkörpermassage sind somit sehr vielfältig, ebenso die entsprechenden Effekte. So lässt sich durch die Massage eine grundlegende Entspannung erzielen. Außerdem können Verspannungen gelindert werden. Lesen Sie über den Ablauf, die Wirkung und die Anwendungsgebiete der Ganzkörpermassage.
Wie wirkt eine Ganzkörpermassage?
Ziel und Zweck einer Ganzkörpermassage ist die Behandlung sämtlicher Regionen des Körpers. Dazu zählen vor allem:
Nur die Intimzonen werden dabei ausgespart.
Eine Ganzkörpermassage kann sowohl zu therapeutischen Zwecken als auch zur reinen Entspannung durchgeführt werden. Als medizinische Therapie wird sie allerdings eher selten verschrieben.
Die Ganzkörpermassage zählt zu den etabliertesten Massageformen. Der Masseur muss eine Menge Kompetenz mitbringen, da er in jedem Körperbereich wissen muss, wie er diesen am besten behanelt. Daher ist es anzuraten, eine solche Massage stets einem Profi zu überlassen.
Dadurch, dass der gesamte Körper behandelt wird, kann das Wirkungsprinzip als äußerst umfangreich bezeichnet werden. "Klassisch" bedeutet, dass man sich der traditionellen Version bedient.
Richtig angewandt, kann die Ganzkörpermassage einige Vorzüge mit sich bringen: sie
- sorgt für die Verringerung von Verspannungen
- den Rückgang von muskulären Blockaden
- sorgt für eine innere Ausgeglichenheit
- verbessert die Durchblutung
- stärkt das Immunsystem
- bringt mehr Energie
- unterstützt eine gleichmäßige Atmung
- kräftigt den Bewegungsapparat
- macht beweglicher
Anwendungsgebiete
Durch die Anwendung einer Ganzkörpermassage können zahlreiche positive Effekte für den Körper entstehen. So können
- die Durchblutung gefördert,
- Muskeln, Gefäße und Organe gekräftigt,
- Verspannungen gelöst sowie
- körpereigene Substanzen ausgestoßen
werden. Zudem wirkt eine Ganzkörpermassage überaus entspannend und beruhigend und hat einen positiven Effekt auf das allgemeine Wohlbefinden des Menschen. Häufig zur Anwendung kommen Ganzkörpermassagen bei Leistungssportlern, um auf diese Weise die Muskeln nach einem Wettkampf zu kräftigen oder zu lockern.
Des Weiteren werden therapeutische Ganzkörpermassagen im Rahmen einer Rehabilitation zur Besserung des Gesundheitszustandes angewandt. Aber auch für den Normalbürger ist eine Ganzkörpermassage sehr zu empfehlen, damit es zu mehr Vitalität und Leistungsfähigkeit im Alltag kommt.
Ganzkörpermassagen finden sich in fast allen Heilsystemen wieder. Im Ayurveda kommt die Abyhangamassage bei diversen Erkrankungen zum Einsatz. In China greift man gern auf die traditionelle Tuina-Massage zurück.
Klassische Variante
Bei uns wird bei der Ganzkörpermassage meistens die klassische Massagetechnik angewendet.
Griffarten
Hier kommen fünf Griffarten zum Einsatz:
- Streichungen
- Knetungen
- Reibungen
- Klopfungen und
- Hackungen bzw. Vibrationen.
Durch die tiefgehenden Griffe wird die Durchblutung von Muskeln und Bindegewebe angeregt, der Lymphfluss gefördert und die Muskelspannung reguliert.
Anwendungsgebiete
Hauptindikationen für eine klassische Massage sind
Zudem wird die klassische Massage als Rehabilitationsmaßnahme nach Operationen oder Verletzungen eingesetzt.
Kontraindikationen für eine klassische Massage sind akute, entzündliche Prozesse. Die klassische Massage wird von der Krankenkasse bezahlt, wenn sie vom Arzt verordnet ist und von einem zugelassenen Physiotherapeuten oder Masseur durchgeführt wird.
Wellness-Varianten
Neben der klassischen Ganzkörpermassage, die hauptsächlich zu medizinischen Zwecken genutzt wird, gibt es ein immer größeres Angebot an Wellnessmassagen. So hat man je nach Vorliebe die Wahl zwischen
- hawaiianischen LomiLomi- Massagen
- Schokoladenmassagen
- Massagen mit heißen Steinen (Hot-Stone) oder
- Thai-Massagen.
Wellnessmassagen wirken stressreduzierend und durch die positive Beeinflussung des Nervensystems beruhigend und entspannend. Erkenntnisse aus der Sexualtherapie beziehen Masseure, die die Tantramassage ausführen in ihre Massage mit ein. Die
verbindet tiefe Entspannung mit der Auseinandersetzung mit seiner eigenen Sexualität.
Wellness für Zuhause
Auch zuhause kann eine Ganzkörperpartnermassage Entspannung in den Alltag bringen. Durch die zärtlichen Berührungen können sich die Partner näher kommen und sich gegenseitig etwas Gutes tun. Mit Entspannungsmusik im Hintergrund und einer Ölmischung mit angenehm duftenden ätherischen Ölen wie Neroli oder Rose kann man sich mit ganz einfachen Mitteln seine eigene Wellness-Oase schaffen.
Durchführung
Durchgeführt wird eine Ganzkörpermassage von medizinischen Masseuren und Physiotherapeuten sowie von Wellnessbetrieben. Generell sollte man darauf achten, dass eine Ganzkörpermassage von einer gut ausgebildeten Fachkraft vorgenommen wird, damit die Behandlung auch eine optimale Wirkung erzielt.
Materialien
Für die Anwendung einer klassischen Ganzkörpermassage stehen dem Masseur bis zu 80 verschiedene Handgriffe zur Verfügung. Welche er letztlich anwendet, hängt von der zu erzielenden Wirkung und dem zu behandelnden Bereich ab. Zudem wird ein Massageöl, welches auch mit ätherischen Ölen angereichert werden kann, für die Massage verwendet, damit die Haut durch den Massageeinsatz nicht zu stark beeinträchtigt wird.
Ablauf
Das Massageöl wird großzügig auf den entsprechenden Körperbereich gerieben. Auf diese Weise wird ein erster Hautkontakt aufgenommen. Hierbei sollte man auf leichtes Ausstreichen achten.
Die Ganzkörpermassage beginnt auf der Herzseite bzw. auf der Rückseite am linken Bein und am Fuß - hier sollte in der Reihenfolge Sohle, Zehen und Spann vorgegangen werden. Danach folgen das rechte Bein und der rechte Fuß.
Beim Bein werden zunächst die Waden geknetet, bevor man sich anschließend den Oberschenkeln widmet. Die Bewegungen folgen immer in Herzrichtung.
Anschließend wird die Massage
- am Rücken,
- den Vorderseiten der Beine,
- am Bauch und
- an den Armen
fortgesetzt. Zum Schluss werden auch der Kopf und das Gesicht massiert.
Zu den verschiedenen Techniken und Griffen, die der Masseur während der Behandlung anwendet, gehören zum Beispiel
- Kneten
- Reiben
- Streichen
- Hacken
- Klatschen
- Schütteln und
- Klopfen.
Besonders im Rückenbereich werden auch vibrierende oder kreisende Bewegungen als angenehm empfunden. Ein Druck auf die Wirbelsäule gilt es unbedingt zu vermeiden. Der Masseur muss diese Handgriffe gut beherrschen, damit es nicht zu Schädigungen von Muskeln, Nerven oder Sehnen kommt.
Die Schultern sollten parallel behandelt werden. Die Bewegungen führen dann in Richtung Arme und Hände und verlaufen schließlich über die Fingerspitzen hinaus.
Bei der Kopf- und Nackenmassage gilt es, sehr achtsam vorzugehen. Zu viel Druck ist hier kontraproduktiv, zumindest, wenn man sich entlang der schmalen Wirbel arbeitet. Kreise sowie leichte Streichbewegungen sind hier zu empfehlen.
Beim Kopf sollte man sich auf die Schläfen konzentrieren. Das Ende der Massage erfolgt in Form von Ausstreichungen.
Dauer und Alternativen
In manchen Fällen können auch spezielle Hilfsgeräte für die Massage eingesetzt werden. Die Dauer einer Ganzkörpermassage liegt zumeist zwischen 60 und 90 Minuten. Eine Alternative zur Ganzkörpermassage ist die Teilkörpermassage, bei der man nur bestimmte Stellen des Körpers massiert.
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