Honigmassage: Wirkung, Anwendungsgebiete und Ablauf
Als Honigmassage bezeichnet man eine spezielle Massageform, bei der Honig zur Anwendung kommt. Dieser wirkt entschlackend und anregend auf den Stoffwechsel. Die Anwendungsgebiete der Honigmassage zielen zum einen auf eine allgemeine Entspannung ab, können aber auch bei verschiedenen Beschwerden helfen. Dabei werden bestimmte Stellen des Körpers mit Honig eingerieben; zuvor erfolgt eine Reinigung der Haut. In der Regel konzentriert man sich auf den Rückenbereich und behandelt diesen mit Knetbewegungen. Informieren Sie sich über die Wirkung, den Ablauf und die unterschiedlichen Anwendungsgebiete einer Honigmassage.
Honigmassage - Generelle Merkmale und Wirkung
Ziel und Zweck einer Honigmassage ist:
- die Anregung des Stoffwechsels
- die Linderung von Schmerzen
- die Entschlackung des Gewebes
So werden überschüssige Salze sowie Schlacke- und Giftstoffe durch die klebrigen Eigenschaften des Honigs und mit Hilfe von pumpenden und saugenden Bewegungen aus dem Körper gezogen.
Die Honigmassage kommt bereits seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde zur Anwendung und stammt aus der russischen Volksheilkunde. Im Honig sind zahlreiche Wirkstoffe enthalten, wie:
Über die Haut können diese Wirkstoffe in den Organismus vordringen. Dabei werden auch die Reflexzonen des Rückens, die man auch Headsche Zonen nennt, genutzt.
Auch bei dieser Massageform kommt die fernöstliche Meridianlehre zur Anwendung. Durch die Honigmassage wird die Tätigkeit der Körperorgane, die den Reflexzonen zugeordnet sind, angeregt. Zudem werden das Immunsystem aktiviert und die Ausscheidungsfunktionen gestärkt.
Auf diese Weise sollen die Energiebahnen reguliert und das gesunde Gleichgewicht im Körper wiederhergestellt werden. Darüber hinaus wirkt eine Honigmassage wohltuend auf die Psyche. Durch die Massage kommt es zur Entfernung von Schlacken, Salzen und abgestorbenen Hautzellen. Diese werden als graue oder gelbliche Absonderungen sichtbar.
Die Muskulatur wird entspannter und das Gewebe freier. Weitere positive Effekte der Honigmassage sind
- eine bessere Durchblutung
- eine größere Beweglichkeit und
- die Linderung von Schmerzen.
In der Regel reinigt man zunächst die zu massierende Körperstelle. Der Honig wird erwärmt, was beim Ausstreichen sogleich einen entspannenden Effekt mit sich bringt. Die Hautporen werden geöffnet, sodass sich die Wirkstoffe entfalten können.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommt eine Honigmassage vor allem zur Entspannung und Beruhigung. Sie kann aber auch bei Beschwerden hilfreich sein, wie bei:
- Verspannungen
- Rheuma
- Magen- und Darmproblemen
- chronischem Schnupfen
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Kopfschmerzen
- Pilzerkrankungen
- Allergien
- chronischer Müdigkeit
- Depressionen
- Nervenstörungen
- Schlafstörungen
- rheumatische Erkrankungen
- Arthrose
Die Honigmassage kann als Teil- oder Ganzkörpermassage angewandt werden. Meist beschränkt man sich auf den Rückenbereich. Doch auch als Cellulitebehandlung auf den Oberschenkeln gilt diese Massage als effizient.
Dabei verändern sich im Verlauf der Massage die Konsistenz sowie die Farbe des Honigs. Dies hilft dem Therapeuten dabei, sich ein Bild über die Verfassung des Patienten sowie über die Wirkung des Honigs zu machen.
Nachbehandlung
Nach der Behandlung ist es sinnvoll, im Zeitrahmen von 24 Stunden mindestens zwei Liter Wasser zu trinken. Auf diese Weise können die Schlacken im Unterhautgewebe, die in Bewegung gebracht worden sind, abtransportiert werden.
Gleiche Wirkung hat auch zusätzliche Bewegung. Ebenfalls zu empfehlen ist der Verzicht auf Creme oder Kosmetika in den ersten beiden Tagen nach der Behandlung.
Bemerkt man nach der Behandlung eine Verschlimmerung vorhandener Beschwerden, ist dies kein Grund zur Besorgnis. Es zeigt, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert wurden und sich der Allgemeinzustand in eine positive Richtung bewegt.
Kontraindikationen
Nicht zur Anwendung kommen sollte eine Honigmassage hingegen bei:
- einer Honigallergie
- offenen Wunden
- Ekzemen
- Hautschäden
- inneren Blutungen
- Thrombosen
- Glaukomen
- Infektionen
- Krebserkrankungen
- während der Schwangerschaft
Durchführung der Honigmassage
Vorbereitung
Die Dauer einer Honigmassage liegt zwischen 30 und 60 Minuten. Zu Beginn der Anwendung wird der Rücken, auf dem der Honig in der Regel aufgetragen wird, gewaschen.
Auch ein Peeling - ein Salzpeeling ist besonders zu empfehlen - der Haut ist möglich, um alte Hautschüppchen zu entfernen. Dadurch kommt es zu einer größeren Aufnahmefähigkeit der Hautporen.
Auch aus diesem Grund ist saubere Haut wichtig; anderenfalls würden auch Schmutz und Schweiß in die Haut gelangen. Außerdem ist bei einer sauberen Haut eine gleichmäßigere Massage möglich.
Neben der Haut sollte auch die Umgebung entsprechend vorbereitet werden. Die zu massierende Person darf natürlich nicht frieren - es gilt also, für eine angenehme Raumtemperatur zu sorgen.
Um die entspannte Atmosphäre zu fördern, kann beruhigende Musik abgespielt werden. Auch ein schöner Duft kann hilfreich sein.
Welcher Honig?
Häufig wird dunkler Waldhonig aus kontrolliertem Anbau verwendet. Je hochwertiger die Qualität, desto mehr und bessere Inhaltsstoffe stehen zur Verfügung. Bei günstigen Vertretern kommt hinzu, dass auch unerwünschte Stoffe im Honig enthalten sein können, wie etwa Reste von künstlichen Wachsen oder Umweltgiften.
In Sachen Verarbeitung sollte kaltgeschleuderter Honig bevorzugt werden. Ein biologisches Produkt stellt somit die beste Wahl dar.
Ablauf
Nun verteilt man den Honig gleichmäßig auf dem Rücken. Die Massage selbst wird mit gezielten Griffen durchgeführt, wobei der Rücken wie ein Teig geknetet wird. Der Masseur regt dabei besonders die speziellen Reflexzonen an.
Durch den heftigen Knetvorgang können die überschüssigen Salze, Schlacken und abgestorbenen Zellen aus dem Körper ausgeschieden werden. Während der Behandlung können sich größere oder kleinere Kügelchen bilden, was ein Hinweis auf das Ausscheiden der Schlacken ist.
Zum Abschluss der Honigmassage wird der Rücken gewaschen und mit einem milden Öl eingerieben, damit es durch den Honig nicht zur Austrocknung der Haut kommt. Nach der Massage fühlt sich der behandelte Rücken samtweich an.
Um den Körper regelmäßig zu entgiften, wird empfohlen, die Honigmassage einmal im Monat durchzuführen.
Entgiftungsmassage
Bei der entgiftenden Massage konzentriert man sich auf den Rücken. Die zu massierte Person liegt mit freiem Oberkörper auf dem Bauch.
Möglich ist die Durchführung in drei Schritten, die man wiederholen sollte. So trägt man jeweils einen Esslöffel Honig auf und arbeitet diesen ein; danach wird er abgewaschen. Nach dem dritten Mal lässt man den Honig etwas einwirken.
Die Dauer der einzelnen Durchgänge beträgt etwa 20 Minuten; man massiert, bis der Honig zäh wird. Die Bewegungen sollten gleichmäßig und ruhig verlaufen.
Entspannungsmassage
Verwendet man den Honig für eine Entspannungsmassage, verdünnt man diesen mit Wasser und erwärmt ihn. Es sollte eine leichte Verarbeitung der Mischung möglich sein. Dabei ist eine Temperatur von 35 bis 40 Grad Celsius empfehlenswert.
Diese entspannende Massage lässt sich als Teil- oder als Ganzkörpermassage durchführen. Man beginnt dabei häufig mit dem Rücken.
- Russisch-tibetische Honigmassage: Wie der Körper sich selber heilen kann, Der freie Arzt, 2000, Band 41, Nr. 6
- Die Entgiftungsmassage mit Honig: Altes russisches Heilwissen neu entdeckt - leicht anzuwenden, Turm-Verlag, 2019, ISBN 9783799902625
- Russisch-Tibetische Honigmassage, 2005, ISBN 9783833460319
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