Periostmassage: Ablauf, Anwendung und Wirkung
Als Periostmassage oder Knochenhautmassage bezeichnet man eine spezielle Reflexzonenmassage. Dabei übt man starken, direkten Druck auf die Knochenhaut aus. Die Massage muss allerdings ärztlich verordnet werden, um Beschwerden durch unsachgemäße Ausführung zu vermeiden. Die Dauer ist aufgrund der möglichen Schmerzen sehr kurz gehalten. Zu den Anwendungsgebieten der Periostmassage zählen zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen; nicht immer ist sie jedoch geeignet. Informieren Sie sich über den Ablauf, die Wirkung und Anwendungsgebiete der Periostmassage.
Periostmassage - Generelle Merkmale und Wirkung
Ziel und Zweck einer Periostmassage, die man auch als Periostbehandlung oder Knochenhautmassage bezeichnet, ist die Behandlung von verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen. Bei dieser speziellen Form von Reflexzonenmassage werden rhythmische und punktförmige Druckbewegungen auf die Knochenhaut ausgeübt, um dadurch unter anderem die Nervenreflexe zu stimulieren. Als Druckbehandlung zählt die Periostmassage zu den Reflexzonenmassagen.
Die Periostmassage ging aus den indischen Massagetechniken des Ayurveda und dem Yoga hervor. Daher gilt sie auch als Spezialmassage. Ziel der Massage ist die Ausübung von heilsamen Reizen auf die Knochenhaut (Periost), ohne die darüber befindliche Muskulatur zu beeinflussen.
Die Wirkung zeigt sich in einer lokalen Schmerzlinderung an den inneren Organen. Die Massage soll zudem die Herztätigkeit und die Atmung der zu massierenden Person positiv beeinflussen.
Es wird vermutet, dass die Wirkung der Periostmassage durch die Ausschüttung von Endorphinen an der Knochenhaut entsteht. Da die Periostmassage über eine spezielle, genau anzuwendende Technik verfügt, dürfen sie nur ausgebildete Fachleute durchführen.
Man spricht von einer Reaktion, die über die simple Steigerung der Durchblutung hinausgeht. Der Effekt basiert auf einer Druck- und Zugwirkung. Die Möglichkeit, ferngeleitete Wirkungen anzuregen, ist dosierbar; dabei handelt es sich vor allem um die reflektorische Beeinflussung der Organfunktionen.
Ablauf einer Periostmassage
Eine Periostmassage muss ärztlich verordnet werden und sollte nur von einer Fachkraft durchgeführt werden, damit es nicht zu Schäden durch eine unsachgemäße Ausführung kommt. Da die Durchführung einer Periostmassage sehr druckvoll ist und mit Schmerzen verbunden sein kann, beträgt ihre Dauer nur ca. drei Minuten.
Während der Knochenhautmassage benutzt der Therapeut seine Fingerkuppen und seine Fingerknöchel, mit denen er kleine Druck- und Drehbewegungen an der Knochenhaut der zu behandelnden Körperstelle vornimmt. Dabei werden die darüberliegenden Muskeln behutsam zu Seite geschoben, um sie nicht zu beeinträchtigen.
Die Behandlung der Muskulatur sowie des Bindegewebes erfolgt nur nebenbei. Meist befinden sie sich zwischen Knochen und Haut.
Ziel ist die Minimierung von Verdickungen, Dellen oder Schwellungen an der Knochenhaut. Die zu behandelnden Punkte werden etwa ein bis drei Minuten lang direkt massiert.
Dabei können am Anfang Schmerzen auftreten, was aber durchaus normal ist. Sofern der Schmerz sofort wieder nachlässt, zeigt dies, dass die Anwendung korrekt abläuft; man bezeichnet diesen Schmerz als Wohlschmerz, da es unmittelbar nach dem Schmerz wieder zum Wohlbefinden kommt.
Möglich ist auch, die entsprechenden Punkte kurz zu halten, bis die massierte Person dies als angenehm empfindet. Anschließend geht man meist zu einer anderen Technik über.
Durch die Behandlung werden auch die Regeneration der Zellen und die Durchblutung angeregt. Zudem kommt es zu einer Linderung der Schmerzen und zu wohltuender Entspannung.
Nicht immer zeigt sich rasch eine Besserung der Beschwerden. Häufig ist es sinnvoll, die Behandlung über einige Wochen zu wiederholen, bis es zur Linderung kommt.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommen kann eine Periostmassage bei zahlreichen Beschwerden oder Erkrankungen. Dazu gehören vor allem:
- Schmerzen bei Arthrosen
- Fibromyalgien
- Rückenbeschwerden
- chronische Atemwegserkrankungen
- Angina pectoris
- Durchblutungsstörungen
- chronische Kopfschmerzen
- Migräne
- Magen-Darm-Beschwerden
- Zwölffingerdarmgeschwüre
- Blasenleiden
Für wen die Periostmassage nicht geeignet ist
Nicht durchgeführt werden darf die Periostmassage hingegen bei:
- akuten Entzündungen
- Verletzungen
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Krebserkrankungen, da es durch die starke Ausübung von Druck zum Wachstum der Tumore kommen kann
- der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente
Da die Periostmassage zu den anerkannten Therapien gehört, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung.
- Serie Physikalische Therapie: Periostmassage, Praxis-Magazin, 2014, Band 31, Nr. 4
- Pschyrembel Naturheilkunde und alternative Heilverfahren, Gruyter, 1996, ISBN 3110185245
- Hydrotherapie, Elektrotherapie, Massage, Steinkopff Verlag Darmstadt, ISBN 3798508089
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