Rückenmassage: Anwendung, Ablauf und Wirkung
Als Rückenmassage bezeichnet man eine Teilkörpermassage. Dabei werden Rücken und Nacken gezielt behandelt. Es wird der gesamte Bereich des Rückens massiert. Wichtig ist bei der Durchführung vor allen Dingen, Druck auf die Wirbelsäule zu vermeiden. Die Anwendungsgebiete der Rückenmassage sind demnach Verspannungen, Verkrampfungen und Schmerzen. Sie gilt als die am weitesten verbreitete Massageform. Informieren Sie sich über den Ablauf, die Wirkung und die Anwendungsgebiete einer Rückenmassage.
Rückenmassage - Generelle Merkmale und Wirkung
Ziel und Zweck einer Rückenmassage ist die gezielte Behandlung der gesamten Rücken- und Nackenregion. Sie dient vor allem zur Linderung von Schmerzen und zur Lösung von Verspannungen.
Die Rückenmassage gehört zu den Massagen, die am häufigsten angewendet werden, denn Rückenbeschwerden gelten als Volkskrankheit mit zunehmender Tendenz. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal in ihrem Leben von Rückenbeschwerden betroffen.
Rückenprobleme sind nicht nur schmerzhaft, sondern beeinträchtigen oftmals auch die Bewegungsfreiheit. Ursachen sind zumeist Verrenkungen oder Verspannungen an der Wirbelsäule. Zum Einsatz kommen können Rückenmassagen sowohl zu medizinischen Behandlungszwecken als auch als Wellness-Massagen zur reinen Entspannung. Zu den verschiedenen positiven Auswirkungen zählen
- eine allgemeine Entspannung
- eine Entspannung von Muskeln, Haut und Bindegewebe
- die Lösung seelischer Blockaden
- Reduktion von Stress
- die Beeinflussung des vegetativen Nervensystems
- Schmerzlinderung
- einen verbesserten Zellstoffwechsel im Gewebe
- eine Stärkung des Immunsystems
- eine Einwirkung auf innere Organe durch Stimulierung der Reflexzonen
Anwendung der Rückenmassage
Die Rückenmassage bei Beschwerden
Durchgeführt wird eine Rückenmassage in sämtlichen medizinischen Massagepraxen, in Fitnessstudios und in Wellnesseinrichtungen. Rückenmassagen werden zu den einfachsten Massageformen gezählt. Sie werden entweder auf einer speziellen Massageliege, einem Massagestuhl oder sogar auf dem Fußboden durchgeführt.
Behandelt wird die Region vom Steißbein bis zum Nacken. Dazu nimmt der behandelnde Masseur oder Physiotherapeut knetende, drückende oder streichende Bewegungen vor, um die Muskeln des Rückens zu massieren. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Wirbelsäule nicht direkt massiert wird, damit es nicht zu Verletzungen kommt.
Die Durchschnittsdauer einer Rückenmassage liegt bei ca. 20 Minuten. Um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, sollte die Massage mindestens zehnmal zur Anwendung kommen. Normalerweise lässt sich nach einigen Anwendungen eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielen.
Die Rückenmassage zu Wellnesszwecken
Rückenmassagen können auch zu reinen Wellnesszwecken durchgeführt werden, um sich zu entspannen. Der positive Effekt lässt sich zudem durch die Durchführung eines Peelings der Haut sowie der Anwendung eines hochwertigen Massageöls noch steigern.
Die Rückenmassage als Teil der Partnermassage
Zudem lässt sich eine Rückenmassage auch in den eigenen vier Wänden als Partnermassage ausführen. Dabei sollte man darauf achten, dass der Raum in dem die Massage stattfinden soll, angenehm temperiert ist.
Wichtig ist auch, dass es der Partner bei der Rückenmassage bequem hat. Stellen, die nicht massiert werden, sollte man zudecken.
Zudem ist es empfehlenswert, dass die Hände des Massierenden gut vorgewärmt sind. Als Massageöl kann man Mandelöl oder Jojobaöl mit ein paar Tropfen ätherischem Jasminöl verwenden.
Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich eine Entspannungs- oder Meditations-CD einlegen.
Zu Beginn sollten Sie die Haut und die Muskeln Ihres Partners mit flachen Händen weiträumig und sanft ausstreichen. Sie können diese Technik auch immer wieder während der Massage einfließen lassen.
Zum Kneten des Muskelgewebes nimmt man die Haut zwischen Daumen und Finger. Dann führt man drückende oder verwindende Bewegungen mit beiden Händen durch. Sie können die Knetungen auch mit beiden Händen ausführen. Im Bereich der Wirbelsäule sollten Sie knetende Bewegungen vermeiden.
Bei empfindlichen Stellen sollte man drückende oder kreisende Bewegungen vornehmen. Dabei zieht man stets von innen nach außen Kreise oder Spiralen.
Zum Ende der Rückenmassage streicht man die Muskeln noch einmal sanft aus.
Hilfreiche Techniken
Es gibt einige effektive Techniken, bei denen man auch als Laie in Sachen Rückenmassage nicht viel falsch machen kann. Dazu zählen:
- die Effleurage: ein sanftes Streichen über die Haut mit beiden händen
- die Petrissage: ein Kneten der Haut zwischen den Fingern und Händen oder die Ausübung von Druck von oben
- die Friktion: ein Reiben mit den Handflächen oder Fingerspitzen über die Haut
- das Tapotement: ein sanftes Abklopfen
- die Vibration: ein Auflegen beider Hände auf die Haut mit anschließenden schnellen Bewegungen
Worauf ist besonders zu achten?
Bei der Durchführung der Massage vermeidet man jeglichen Druck auf die Wirbelsäule. In folgenden Fällen sollte man keine Rückenmassage durchführen:
- bei generellen Rückenleiden
- bei starken Schmerzen
- bei Verrenkungen
- bei Fieber
- während der Schwangerschaft
Anwendungsgebiete
Eine Rückenmassage zählt zu den Teilkörpermassagen. Das bedeutet, dass der gesamte Rückenbereich sowie der Nackenbereich gezielt behandelt werden. Durch die fachgerechte Anwendung können schmerzhafte Verspannungen und Verkrampfungen des Rückens gelöst werden.
Es kommt zu einer Anregung der Durchblutung und zur Stärkung der Muskeln. Zudem wirkt die Massage auch wohltuend auf die Psyche. Eine heilende Wirkung bei tiefer gehenden Rückenproblemen hat eine Rückenmassage jedoch nicht.
Vielmehr zählen verspannte Muskeln zum hauptsächlichen Anwendungsgebiet. Doch uch eine allgemeine Anspannung sowie Stress können für eine Rückenmassage sprechen. Das allgemeine Wohlbefinden der massierten Person wird deutlich gesteigert; somit kann die Massage auch schon nach einem langen Arbeitstag oder etwa nach dem Sport genau das Richtige sein.
Wichtig ist, die Ursache für die bestehenden Beschwerden richtig zu deuten. Nur so lässt sich erkennen, ob man mit einer Wellnessmassage weiterkommt, oder aber ob eine medizinische Massage eventuell nötig ist. Ansonsten können sich die Beschwerden schlimmstenfalls verschlimmern.
Die Rückenmassage kann in folgenden Situationen vom Arztz verordnet werden:
- bei Ischiasbeschwerden
- bei posttraumatischen Veränderungen
- bei Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparates
- bei Muskelverhärtungen
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