Triggerpunktmassage: Ablauf, Anwendung und Wirkung
Als Triggerpunktmassage oder Triggerpunkttherapie bezeichnet man eine Methode zur Behandlung von Muskelschmerzen. Dabei werden bestimmte Schmerzpunkte des Körpers gezielt behandelt. Der Druck wird beispielsweise mit dem Daumen ausgeübt; auch die Anwendung von kleinen Griffeln aus Holz ist jedoch möglich. Die Anwendungsgebiete der Triggerpunktmassage liegen vor allen Dingen in Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur. Informieren Sie sich über den Ablauf, die Wirkung und Anwendungsgebiete der Triggerpunktmassage.
Triggerpunktmassage - Generelle Merkmale und Wirkung
Ziel und Zweck einer Triggerpunktmassage, die auch Triggerpunkttherapie genannt wird, ist die Behandlung von Muskelschmerzen durch eine gezielte Massage von bestimmten Schmerzpunkten des Körpers, die man als Triggerpunkte bezeichnet.
Triggerpunkte
Trigger oder Triggerpunkte nennt man lokal verhärtete Muskelfasern in der Muskulatur. Diese Schmerzpunkte sind lokal druckempfindlich und können Schmerzen in anderen Körperbereichen auslösen.
So kann zum Beispiel ein Triggerpunkt im Schulterheber-Muskel zu Schmerzen im Bereich der Schläfen führen. Ursachen sind zumeist Entzündungen, die auf unterschiedliche Weise ausgelöst werden können, beispielsweise durch:
- chronische Überbeanspruchung
- Verletzungen
- Fehlhaltungen
- Kälte
- Nässe
- mechanische Reizungen
Zudem wirken sich die Triggerpunkte störend auf den Abfluss von Körperflüssigkeiten wie Blut oder Lymphflüssigkeit aus, wodurch es zu einem fatalen Kreislauf aus Verspannung und Schmerz kommt. Triggerpunkte können sich an jedem der ca. 400 Skelettmuskeln bilden.
Wirkung
Durch die Anwendung von verschiedenen Massagetechniken und Handgriffen im Rahmen einer Triggerpunktmassage, lassen sich die Schmerzen in der Muskulatur lindern. Die Triggerpunktmassage arbeitet dabei auf neurophysiologischer Ebene und zählt zu den manuellen Therapien.
Der behandelnde Therapeut liest dabei den Körper wie eine Art Landkarte, um die schmerzenden Muskelstellen gezielt zu behandeln. Auf diese Weise werden die verhärteten Muskelfasern gelockert und aufgelöst.
Gestaute Körperflüssigkeiten können wieder abfließen und die Schmerzen lassen nach. Zudem werden Nervenimpulse aktiviert und neue Lebensenergie freigesetzt, wodurch es zu einer positiven Wirkung auf den Allgemeinzustand der zu behandelnden Person kommt.
Durchführung
Bei der Durchführung der Triggerpunktmassage ertastet der behandelnde Therapeut zunächst den Triggerpunkt. Dabei orientiert er sich an der Topographie des Körpers, der wie eine Berg- und Tallandschaft wirkt, und liest diesen wie eine Landkarte.
Bei den Triggerpunkten handelt es sich um Muskelverhärtungen mit lokaler Begrenzung. Sie neigen zu Druckempfindlichkeit und Schmerzübertragung. Man geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Schmerzsyndrome auf solche verhärtete Muskeln zurückführbar sind.
Die Behandlung zielt darauf ab, solche Muskelfasern zu reduzieren bzw. zu deaktivieren. Neben der Triggerpunktmassage können auch Akupunktur, Akupressur sowie die Injektion von Lokalanästhetika zur Linderung der Beschwerden führen.
Nachdem der zu behandelnde Triggerpunkt aufgespürt wurde, kommt es zur Anwendung von bestimmten Massagetechniken und Handgriffen, die eine Kombination aus sanftem Druck und melkendem Massagestrich sind. Zudem wird der Muskel für die Behandlung angewärmt.
Mit dem Daumen oder einem kleinen Griffel aus Holz wird der Triggerpunkt für ca. 25 Sekunden gedrückt. Für den Fall, dass der Triggerpunkt noch nicht lange im Muskel festsitzt, lässt sich bereits nach nur einer Anwendung Schmerzfreiheit erzielen. Ansonsten sind weitere Behandlungen erforderlich.
Nutzung des Triggerpunktmassagegeräts
Alternativ zur Triggerpunktmassage kann auch ein entsprechendes Gerät zur Anwendung kommen. Auch damit lassen sich Verspannungen ertasten und lösen.
Es handelt sich um einen Stab, der mit unterschiedlichen Massagenoppen ausgestattet ist. Dabei gibt es runde Varianten für großflächigere verspannungen und spitze Noppen, mit denen man punktuell einen starken Druck ausüben kann.
bei der Anwendung des Massagestabs ist darauf zu achten, keinen weiteren Druck auszuüben, wenn man merkt, dass das Gewebe sehr weich ist. Zudem sollte man das Gerät nicht auf Wirbeln oder Knochen anwenden.
Kombinationsmöglichkeiten
Eine Triggerpunktmassage kann auch mit anderen Anwendungen, wie zum Beispiel der Thermotherapie, kombiniert werden. Dabei können zum Beispiel Fangopackungen oder heiße Rollen zum Einsatz kommen.
Zu Hause kann auch ein warmes Vollbad hilfreich sein. Bei regelmäßiger Behandlung lässt sich relativ schnell eine Besserung der Beschwerden erzielen.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommt eine Triggerpunktmassage bei:
- chronischen Verhärtungen und Verspannungen der Muskulatur
- Nackenschmerzen
- Rückenschmerzen
- Hüftbeschwerden
- Knieproblemen
- Schulterschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schleudertrauma
- Brustschmerzen
- Schwindel
- Tennisarm
- Hexenschuss
- Sehnenansatzentzündungen
- Arthrosen
- Gelenkschmerzen
- Tinnitus
- Verdauungsbeschwerden
Kontraindikationen
Nicht anwenden sollte man die Triggerpunktmassage jedoch, wenn man:
- Blutverdünnungsmittel einnimmt
- zu Blutergüssen neigt
- unter Krampfadern leidet
- Triggerpunkte und Triggermechanismen, Hippokrates, 2007, ISBN 3830453833
- Triggerpunkt-Massage der Schultern - Selbstbehandlung von Schultersteife, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, 2012
- Myofasziale Triggerpunktmassage bei Spannungskopfschmerz, Journal Club Schmerzmedizin, 2015, Band 4, Nr. 02
- Trigger-Point Massage Therapy., The Physician and sportsmedicine, 1983, Band 11, Nr. 5
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