Designer-Trends aus dem 21. Jahrhundert
Nichts ist wechselhafter als die Mode. Was heute in ist, kann morgen schon Schnee von gestern sein. Bisher hat fast jede Epoche ihre eigenen Trends gesetzt. Doch wie sieht es im 21. Jahrhundert aus? Gibt es überhaupt noch Neues zu entdecken?
Streetfashion-Blogs statt Laufstege
Besonders die internetaffine "Generation Laptop und Smartphone" kennt das Phänomen. Die Erfindung des Bloggers Gunnar Hämmerle trägt seit dem Jahr 2006 dazu bei, dass zahlreiche Mode- und Hobbyfotografen, Menschen und ihre persönlichen Modestile auf den Straßen der Welt fotografieren und auf ihren Fashion-Blogs vorstellen.
Diese Entwicklung beweist, dass Modebegeisterte sich längst nicht mehr nur Anregungen für ihre Looks aus den gängigen Modezeitschriften oder gar im Publikum verschiedener Modeschauen holen, sondern neue Trends durch das Kombinieren und Mixen verschiedener Stile der Straßen heutiger Modemetropolen generieren und interpretieren.
Alte und neue Trends
Daher kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Designer-Trends des 21. Jahrhunderts nicht wirklich neu sind. Egal wo man hinschaut, fast alles ist schon einmal da gewesen.
Leggins und Longshirt
Ein besonders markanter Trend der Gegenwart ist beispielsweise das Tragen von Leggins. Noch vor wenigen Jahren wäre man wohl auf der Straße verspottet worden, heute gehören die Leggins zum guten Ton. In Verbindung mit einem Longshirt gehören sie eindeutig in die Kategorie Modetrend.
Bei genauerem Hinsehen kommen einem die heiß begehrten Leggins jedoch ganz seltsam bekannt vor. Tatsächlich war es nämlich bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts top modern, Leggins mit möglichst weiten und ausgebeulten Pullovern zu tragen.
Und genau da kommen die Designer des 21. Jahrhunderts ins Spiel.
- Zwar greifen sie längst vergessene Trends wieder neu auf,
- passen sie jedoch dem aktuellen Zeitgeist an.
Heute legt man sehr viel Wert auf Stil und eine harmonische Farbgebung, weshalb die pinken Glitzerleggins und das neongelbe Oberteil aus den 80ern bei den Verbrauchern der Moderne wohl kaum Anklang finden würden.
Schwebende High Heels
Trends im Überblick:
- Crossovers aus Modeblogs
- Leggins
- High-Heels ohne Heels
- Boyfriend-Look und Androgynität
- Smart Clothes
Lässt man einmal die Mode für den Durchschnittsverbraucher außen vor, so stößt man durchaus auf einige Trends, die es so wohl noch nie gab. Viele Designer entwickeln zur Zeit beispielsweise High Heels ohne die typischen Absätze. Das Model balanciert beim Tragen dieser Kreation also nur auf dem Fußballen.
Solche Trends mögen zwar sehr zukunftsweisend und markant für das 21. Jahrhundert sein, es ist jedoch fraglich, ob sie sich auch wirklich durchsetzen werden.
Boyfriend-Look und Androgynität
Ein weiterer Designertrend, den man seit Jeher in der Modewelt verfolgen kann, ist die "geschlechtsungezwungene Mode".
- Männer in knallengen Jeans und T-Shirts mit tiefen Ausschnitten, oder auch
- Frauen in Kleidungsstücken, die aussehen, als hätten sie diese aus dem Kleiderschrank des Partners oder Bruders entwendet,
gab es schon in vergangenen Modeepochen. Schon damals diente diese Art und Weise der Bekleidung zum Ausdruck der persönlichen Individualität, aber auch der Rebellion gegen die Gesellschaft. Mit
jedoch, wie es auf den heutigen Laufstegen keine Seltenheit mehr ist, dürften Männer seit der Renaissance nicht mehr konfrontiert worden sein. Der metrosexuelle Mann von heute hat mit einer solchen Inszenierung kein Problem mehr. Er zeichnet sich durch
- Stil- und Körperbewusstsein,
- Spaß an der Grenzauslotung und
- der Unerschrockenheit vor der Selbstinszenierung
aus und kann somit als moderner Dandy bezeichnet werden, der aktuelle Trends durch zum Teil extravagante
- Frisuren,
- Accessoires und
- Make-Up
erweitert und mit Würde trägt.
Mode im Zuge technischer Revolutionen
Technische Gadgets gehören im 3. Jahrtausend mehr als je zuvor zu unserem Alltag. Längst zählt das Smartphone zu unserem ständigen Begleiter und wird demnach, passend zum Gesamtlook, abgestimmt "eingekleidet" und mit Accessoires behangen. Daher beinhaltet Technik längst das Potential, modische Trends zu setzen. In diesem Zusammenhang ist häufig die Rede von sogenannten "Smart Clothes", die
- den Datenaustausch der Träger und
- deren ständige Vernetzung
garantieren sollen. Wenn wir im gleichen Atemzug einen Blick in die Zukunft wagen wollen, spekulieren Branchenkenner sogar über technische Geräte in Form von Körperschmuck, z.B. in Piercings oder sogar als Implantationen. Ideen, die Mode- und Tecknikbegeisterte zum Schwärmen bringen.
Fazit
Modetrends des 21. Jahrhunderts sind bisher also vor allem extrem. Das mag jedoch vor allem daran liegen, dass die Designer wirklich kreativ sein möchten und sich nicht ständig auf bereits Dagewesenes berufen möchten.
Weiterführend sieht man besonders im Zuge der technischen Revolution und der großen Internetaffinität der Jugend modisches Potential mit Zukunft. Man darf also weiterhin gespannt sein.