Mit richtiger Pflege Leinenhemden lange schön halten

Leinen ist eine der edelsten und am längsten genutzten Naturfasern. Vor allem seine kühlende Eigenschaft macht Leinen für Sommerbekleidung beliebt. Allerdings ist die Pflege dieser Faser nicht ohne. Darum haben wir für Sie in Kürze zusammengefasst wie Sie ihre Leinenhemden richtig Pflegen, damit sie länger schön bleiben.

Von Ingrid Hammermüller

Die Vor- und Nachteile des Materials

Bei Leinen handelt es sich um eine Naturfaser, die sich durch Strapazierfähigkeit auszeichnet und besonders in den warmen Sommermonaten bei Männern und Frauen beliebt ist, da sie

  1. einen kühlenden Effekt auf der Haut erzielt,
  2. luftdurchlässig ist und
  3. einem unangenehmen Gefühl durch Schweiß und Nässe vorbeugt.

Vorteile von Leinenkleidung

Die Fasern der Flachspflanze lassen sich sehr gut teilen und so zu extrem feinen Fäden verspinnen. Da die Leinenfasern sehr glatt sind, schließen sie wenig Luft ein. So fusselt Leinen nicht und verschmutzt auch nicht so schnell. Darum können Kleidungsstücke aus Leinen einfach gelüftet werden und sind danach wie frisch gewaschen.

Aber der feine Zwirn hat noch mehr zu bieten, denn Leinen ist von Natur aus antistatisch. Das heißt, die Fasern laden sich nicht durch Reibung elektrisch auf. Dadurch werden die Träger von Leinenkleidung vor unangenehmen elektrischen Entladungen geschützt. Auch ist die Faser von Natur aus bakterizid. Das heißt, Bakterien siedeln sich nicht auf der Faser an, um sich dort zu vermehren.

Nachteil: Falten

Der große Nachteil der Leinenfaser ist ihre mangelnde Elastizität. Deshalb sind alle Kleidungsstücke, die aus Leinen oder Halbleinen bestehen, extrem knitteranfällig. Ein Leinenhemd ist deswegen bereits nach einer kurzen Tragdauer relativ knittrig. Möchte man es ein zweites Mal tragen, steht man vor einem Problem.

Doch zeitaufwändiges und arbeitsintensives Bügeln kann man sich in diesem Fall sparen. Denn Leinenhemden lassen sich sehr gut entknittern, wenn man sie auf einem Bügel in einen Raum hängt, in welchem eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Diese nimmt das Leinen auf und die Knitterfalten verschwinden beim Trocknen.

Eine andere Möglichkeit ist es das Hemd mit einer Dampfente oder einem Dampfbügeleisen abzudämpfen.

Reinigung

Leinen ist zwar ein sehr starkes Gewebe aber unheimlich anfällig für Reibung. Denn seine Scheuerfestigkeit ist geringer las bei Geweben aus Baumwolle. Deshalb sollte man beim Waschen in der Waschmaschine die Trommel nicht zu voll machen.

  1. Vor der Reinigung, Stücke aus Leinen auf Links drehen.
  2. Keinesfalls zu viele Leinenstücke in die Waschmaschinentrommel geben.
  3. Um ein Ausbleichen zu verhindern, Waschmittel ohne Aufheller verwenden.

Gewaschen werden kann Leinen mit chlorfreiem Waschmittel, es ist nicht nötig, ein Spezialmittel zu verwenden. Und auch hohe Temperaturen wie etwa bei einer Kochwäsche oder beim Bügeln, machen ihm nichts aus. Allerdings verträgt Leinen keine trockene Hitze, das heißt, es sollte immer mit Dampf gebügelt werden.

Vorbehandeln

Bei hartnäckigeren Verschmutzungen empfiehlt sich wie bei fast allen Kleidungsstücken eine Vorbearbeitung zur Fleckenentfernung:

  1. Anfeuchten der zu bearbeitenden Stelle
  2. Einarbeitung eines Fleckenentferners
  3. Einwirken lassen
  4. Wie gewohnt waschen.

Farbige Leinentextilien säubern

Handelt es sich bei Ihrer Leinenmode um farbige Kleidung, so sollten Sie hierfür eine niedrigere Waschtemperatur wählen und unter Zugabe eines Fein- oder Farbwaschmittel auf maximal 30 Grad waschen.

Natürlich empfiehlt sich hier bei nicht allzu großer Verunreinigung auch eine schonende Handwäsche mit Feinwaschmittel in einer großen Schüssel. Nach dem Waschen sollten Sie die Teile mit reichlich klarem Wasser ausspülen.

Damit die Farben bei der Anwendung von Fleckensalz, Gallseife und Co. nicht ausbleichen, sollte jedes Mittel an einer verdeckten Stelle getestet werden.

Trocknen

Textilien aus Leinen sollten aufgrund ihrer Knitteranfälligkeit weder in den Wäschetrockner gegeben- noch geschleudert werden. Besser wird das Wasser nur leicht ausgeschlagen und gedrückt und die Kleidung zum Trocknen auf einen Bügel gehängt. Um ein Ausbleichen zu vermeiden, sollte pralle Sonne vermieden werden.

Bügeln

Wie bereits erwähnt, scheut diese Naturfaser trockene Hitze. Darum empfiehlt es sich, auf eine vollständige Trocknung zu verzichten und sie im noch feuchten Zustand zu bügeln. Ist es dafür bereits zu spät, hilft der Einsatz einer Sprühflasche mit destilliertem Wasser oder eines handelsüblichen Dampfbügeleisens.